Wikingerschiff "Tyrkir"
Das Wikingerschiff "Tyrkir" ist der
hochseetüchtige Holznachbau eines historischen
Wikingerschiffes und ist nach dem aus Deutschland
stammenden Ziehvater ::Tyrkir des Wikingers ::Leif
Eriksson benannt. Leif
Eriksson war der isländische Entdecker, der um das Jahr 1000, also bereits lange vor ::Kolumbus,
nordamerikanischen Boden bei Neufundland betrat.
Der Nachbau entstand im Rahmen eines Projektes zur Qualifizierung von arbeitslosen
Jugendlichen in den Jahren 1999 bis 2001.
Unter sachkundiger Anleitung setzten die Jugendlichen das Projekt auf der
Bootswerft Harbers um. Vorbild für den Bau war das Frachtschiff ::Skuldelev 3,
das
im 11. Jahrhundert im Roskilde-Fjord (Dänemark) zusammen mit vier anderen
Wikingerschiffen
versenkt wurde, um den Fjord gegen Feinde zu sichern. 1962 wurden das Schiff
entdeckt und geborgen. Die historischen Zeichnungen und Vorlagen stammen aus dem
Nationalhistorischen Museum in ::Roskilde. Das 15 m lange und
3,60 m breite Schiff hat einen Tiefgang von nur 70 Zentimetern. Ausgestattet ist
das Schiff mit einem Drachenkopf am Bug und einem Schneckensymbol am Heck. Mit dem
45 Quadratmeter großen Rahsegel am 10,5 m hohen Mast kommt es bei
Windstärke 6 auf eine Geschwindigkeit von rund 9 Knoten. Betreut wurde das Schiff
lange Zeit durch den Förderverein "Wilhelmshavener Wikingerschiff e.V.", der damit
Hafenrundfahrten nach vorheriger telefonischer Vereinbarung anbot. Ab Anfang 2008 lag das
Schiff zunächst am Anleger der Segelkameradschaft "Klaus Störtebeker" neben der ::Deichbrücke und trat
von dort seine Fahrten an. Ab 2012 lag die Tyrkir dann an der
benachbarten Wiesbadenbrücke nur noch auf dem Trockenen.
Nach der Auflösung des Fördervereins "Wilhelmshavener Wikingerschiff e.V."
übernahmen zwei Mitglieder der "Interessengemeinschaft zur Erhaltung
historischer
Fahrzeuge e.V." (IEHF) das Schiff und restaurierten mit Unterstützung
der IEHF die Schäden der vierjährigen Aufliegerzeit. Seit 2016 liegt das für 25 bis 30
Passagiere ausgelegte Wikingerschiff im Binnenhafen von ::Hooksiel und
soll dort den alten
Hafen beleben. Der Verein "Historische Seefahrt e.V. Hooksiel" ist der neue
Eigner
und Betreiber und bieten verschiedene Fahrten auf dem ::Hooksmeer an. Das
Ausflugsfahrten
erfreuteh sich bei Einheimischen wie Feriengästen großer Beliebtheit.
In der Nacht vom 23. auf den 24. September 2023 sank der Wikingernachbau im "Alten Hafen"
von Hooksiel. Passanten hatten das gesunkende Boot gegen 8:00 Uhr morgens entdeckt und die
Polizei gerufen. Von dem Schiff schauten nur noch der markante Drachenkopf und das bunte
Rahsegel heraus. Der Grund für den Untergang wurde nicht bekannt. Die Ermittlungen der
Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven konnten keine äußeren Schadeinwirkungen feststellen. Daher
schlossen die Ermittler eine Straftat aus. Unter großen Mühen konnte der Verein das Boot mit
Hilfe von Hebekissen und Pumpen bergen und das beschädigte Boot wurde zur Unterschung zur
Bootswerft Hooksiel gebracht. Im Juli 2024 berichtete die Wilhelmshavener Zeitung, dass der
Verein "Historische Seefahrt Hooksiel" das Boot verkauft hat. Eine
Reparatur erfolgte demnach nicht. Der neue Besitzer und der Verbleib des Bootes sind
unbekannt. Aktuell sieht es so aus, als wenn das beliebte Ausflugsboot künftig nicht mehr
auf dem Hooksmeer fahren wird. Eine schriftliche Mitteilung am einstigen Liegeplatz des
Ausflugsboots lautete lediglich: "Durch mutwillige Kenterung wurde unsere 'Tyrkir' schwer
beschädigt und steht dem Verein nicht mehr zur Verfügung!"
Weitere Informationen auf der Homepage des Wikingerschiffes:
::www.tyrkir.de Aktuell offline
Willehad-Statue
Die Willehad-Statue befand sich in einem großen, begrünten
Innenhof des ehemaligen St.-Willehad-Hospitals und stellt
den Namesgeber des im November 2014 geschlossenen Krankenhauses dar. Der heilige Willehad
(740–789) war einer der
ersten Missionare, die das Christentum an die hiesigen
Küsten brachten. Am 15. Juli 787 wurde er in Worms in
Anwesenheit von Karl dem Großen zum ersten Bischof des neu
gegründeten Bistum Bremens geweiht, das damals die Gebiete
rechts und links der Wesermündung umfasste. Bremen wurde
Sitz des Bischofs und Standort der ersten Bischofskirche.
Die Holzkirche, ein Vorläufer des heutigen Bremer Doms,
konnte am 1. November 789 eingeweiht werden. Willehad starb
eine Woche später am 8. November 789 in Blexen in der
Wesermarsch an hohem Fieber. Er ist im Dom zu Bremen
bestattet.
Die überlebensgroße Statue aus Muschelkalk zeigt
Willehad mit Vollbart in Bischofstracht. Er trägt auf dem
Kopf eine dreieckige Mitra, die traditionelle liturgische
Kopfbedeckung der Bischöfe. Von der Mitra hängen zwei
sogenannte Pendilien-Bänder nach hinten bis zu den Schultern herab. Diese
beiden Bänder stehen symbolisch für das Alte und das Neue
Testament. Über der Kasel, dem Messgewand eines Bischofs,
trägt er das Pallium, ein ringförmiges Band um die
Schultern, an dem vorne ein Band mit vier Kreuzen
befestigt ist. Beide Hände sind mit Handschuhen bedeckt. In der linken Hand hält Willehad
ein
aufgeschlagenes Buch, das durch die Inschrift SANCTUM
EVANGELIUM als Evangelium erkennbar ist. In
der rechten Hand hält er den Bischofsstab, dessen oberer
Teil jedoch fehlt. Nur der Schaft ist vorhanden. Der
Verbleib der Krümme, die oft künstlerisch gestaltet wurde,
ist nicht bekannt.
Der Künstler der
Figur sowie das genaue Erstellungsjahr sind unbekannt; man geht
jedoch davon aus, dass die Statue bereits zur Eröffnung des
St.-Willehad-Hospitals im Jahr 1905 oder kurz danach
aufgestellt wurde.
Der Innenhof im Karee Weserstraße, Ansgaristraße,
Rheinstraße und Luisenstraße befindet sich auf
nicht-öffentlichen Grund, jedoch kann der Innenhof während der
Öffnungszeiten des St. Willehad Gesundheitszentrums in der
Luisenstr. 28 betreten werden. Wahlweise über einen
rückwärtigen Ausgang im Foyer des Gesundheitszentrums oder
über die Bäckerei Becker, die hinter ihrem Ladenlokal eine Freiluftterrasse
für ihre Kunden besitzt. Vor hier kann man über einen
kleinen Weg zum Innenhof gelangen. Die Statue liegt rechter
Hand des Wegs.
Aufgrund des aktuellen Leerstands des ehemaligen
Krankenhauses sind die Pflegemaßnahmen des Grünbereichs
anscheinend deutlich reduziert, wenn nicht gar ganz
eingestellt worden. Die Willehad-Statue fängt an, vom
umgebenden Grün eingeschlossen zu werden. Außerdem wird ein
Platz, nicht weit vom Standort der Statue, zur Entsorgung
von Grünabfällen genutzt. Es ist zu hoffen, dass sich an diesen
Zuständen etwas ändert, wenn die Planungen zum Umbau des
früheren St.-Willehad-Hospitals zu einem Komplex mit einem
Pflegeheim und Seniorenwohnungen umgesetzt werden sollten.
Eine Versetzung der Statue an einen anderen Ort, vielleicht
mit einem öffentlicheren Zugang, ist evtl. leicht möglich,
da die Willehad-Statue auf ihrer Rückseite einen dicken Eisenring in Bleiguss besitzt, der
anscheinend bei der Aufstellung der Statue genutzt wurde.
Im Frühjahr 2024 stellte ich während eines ::Passionspunktes im ehemaligen
St.-Willehad-Hospital fest, dass die ::Franziskus-Statue und die
St.
Willehad-Statue nicht mehr an ihren Plätzen standen. Während ich den Verbleib der
Franziskus-Statue schnell klären konnte, waren meine Recherche-Bemühungen beim Verbleib der
St. Willehad-Statue erfolglos. Im Innenhof des ehemaligen Krankenhaus wurde mit einem Neubau
begonnen, allerdings scheinen die Baumaßnahmen aktuell in einem Rohbaustadium eingestellt
worden zu sein. Die Vermutung liegt nahe, dass die Willehad-Statue bei dem Bauvorhaben
störte und daher entfernt wurde. Wohin ist nicht bekannt.
::Virtual
Earth