Wal.Welten
siehe Ausstellung ::Der
Pottwal
von Baltrum
Wandbilder von Buko
Königshoff
In der Wilhelmshavener
Innenstadt gibt es eine Reihe von großflächigen Wandbildern,
die der Wilhelmshavener Künstler Buko Königshoff in den
Jahren 2013 bis 2015 angefertigt
hat. Die von der Wilhelmshaven Touristik und Freizeit GmbH
initiierten und in Auftrag gegebenen Wandbilder sind
überdimensionale Reproduktionen von Werken ganz
unterschiedlicher Künstler und sollen zur Verschönerung der
Stadt beitragen.
Das wohl bekannteste ist das Gemälde „Caféterrasse am Abend“
des niederländischen Malers und Zeichners Vincent van Gogh,
dass als viertes Wandbild der Reihe im August 2015 entstand.
Das Gemälde wurde in einer Größe von 11,00 x 9,00 Metern auf
eine Giebelwand in der Peterstraße, Ecke Mitscherlichstraße
gemalt. Der Künstler Buko Königshoff wurde dabei von der
17-jährigen Schülerin Kensise Anders unterstützt. Zusammen
benötigten sie rund 60 Stunden für das Werk. Die offizielle
Einweihung erfolgte im Rahmen eines sommerlichen Festes am
22. August 2015, an dem rund 250 Wilhelmshavener teilnahmen.
An der Giebelfassade des Hauses Wasserturmstraße 4 entstand
das dritte Wandbild der Reihe nach dem Aquarell
„Herrlichkeit Kniphausen“ des Künstlers Peter Geithe. Das
Motiv hatten die Leser der „Wilhelmshavener Zeitung“ unter
fünf Kunstwerken ausgewählt. Das Wandbild ist 106
Quadratmeter groß. Die Umsetzung des Originals auf die
Hauswand dauerte rund eine Woche, wobei Königshoff diesmal
von dem gebürtigen Marokkaner Aziz El Guaraoui unterstützt
wurde, der schon als Künstler am ::StreetArt-Festival
in Wilhelmshaven teilnahm. Die offizielle Einweihung des
Wandbildes erfolgte am 20. November 2014.
Das zweite Bild der Reihe entstand am Haus in der
Bismarckstraße 148. Die Vorlage zum Wandbild ist die
„Norddeutsche Landschaft“ des Künstlers Heiner Altmeppen,
das als Original in der Emder Kunsthalle hängt. Wiederum
wurde die Vorlage für das Wandbild von einer Mehrheit der
Lesern der „Wilhelmshavener Zeitung“ ausgewählt. Königshoff
brachte es anschließend gemeinsam mit Max Schönborn
innerhalb einer Woche auf die Fassade des
Mehrfamilienhauses. Am 17. Oktober 2014 wurde das
Fassadenbild im Beisein einer Vertreterin der Kunsthalle
Emden eingeweiht.
Die erste überdimensionale Reproduktion der Reihe entstand
in rund 54 Stunden nach der Vorlage des Ölgemäldes „Werft in
Wilhelmshaven“ des Künstlers Franz Radziwill (1895–1983). Es
befindet sich an der Stirnwand des Hauses Luisenstraße 25,
Ecke Ebertstraße und hat eine Fläche von 11,40 x 9,40
Metern. Das 1928 entstandene Original hat eine Größe von 115
x 95 Zentimetern und befindet sich sich im Besitz des
Von-der-Heydt-Museums in Wuppertal. Die offizielle Übergabe
des Bildes erfolgte am 8. Oktober 2013 in Anwesenheit der
Radziwill-Tochter Konstanze Radziwill sowie dem
Ehrenvorsitzenden der Radziwill-Gesellschaft Ummo Francksen.
Die Entscheidung für dieses Bild, das unter drei
verschiedenen Radziwill-Bildern zur Auswahl stand, wurde von
beiden gelobt.
Am 4. August 2016 fand die Einweihung des fünften
Großwandbildes statt. Königshoff bemalte im Auftrag der WTF
und mit der Unterstützung der Wilhelmshavener
Niederlassung der Firma Niedersachsen Ports (NPorts) die
Giebelfassade des Bunkers neben der Shell-Tankstelle am
Banter Weg 121. Das Kunstwerk ist das erste in der Reihe,
dass keine Abbildung eines bekannten Gemäldes ist. Es zeigt
fünf Hafenarbeiter, die gerade dabei sind, ein Gemälde per
Winde an der Fassade hochzuziehen, um es dort anzubringen.
Das Gemälde zeigt die bei Nacht beleuchtete
::Kaiser-Wilhelm-Brücke, das Wahrzeichen der Stadt
Wilhelmshaven.
Die Reihe soll laut dem Geschäftsführer der Wilhelmshaven
Touristik und Freizeit GmbH Michael Diers fortgesetzt
werden. Dazu werden nach wie vor Hauswände und Sponsoren
gesucht. Zu jedem Wandbild gehört inzwischen eine Tafel mit
Informationen zum Bild.
Homepage:
::Kunstmaler "Buko" Königshoff
Wandgemälde zum 150-jährigen Stadtjubiläum
Das Wandgemälde zum
150-jährigen Stadtjubiläum befindet sich seit Anfang Mai
2019 an der großen westlichen Wand des Stadttheater-Gebäudes
an der Peterstraße. Das langgestreckte, rund 35 Meter lange
und fast 7 Meter hohe Panoramabild wurde von den polnischen
Künstlern Anna Mrzyglod, Gregor Wosik sowie dem Marokkaner
Aziz Elgart im Auftrag der Wilhelmshaven Touristik und
Freizeit (WTF) geschaffen.
Als Vorlage diente das Bild eines Schülerwettbewerbs zum
Thema "Was verbindet ihr mit Wilhelmshaven?". Rund 20
Entwürfe verschiedener Wilhelmshavener Schulen erreichten
die Jury. Diese kürten das bunte Bild der Klasse 8e (2018)
des Neuen Gymnasiums zum Gewinner.
Das langgestreckte Bild zeigt eine Collage vieler
Wilhelmshavener Motive, die links und rechts von einem
dunkelroten Theatervorhang eingerahmt werden.
Von links nach rechts zeigt das Bild die folgenden
Sehenswürdigkeiten:
::Helgolandkai mit
::Seewasseraquarium,
::Südstrandpromenade mit der ::Welle über
die Mauer, dem
::Unterseeboot U10 und den ::Windwächtern,
den Wilhelmshavener Bahnhof an der
::Nordseepassage, das
::Wilhelmshavener Rathaus, die
::Kaiser-Wilhelm-Brücke, das
::Stadttheater, das Atlantik-Hotel sowie im Hintergrund
die Containerbrücken des Jade-Weser-Ports. Weitere Motive im Vordergrund sind der Starfighter der Marine vor dem
::Deutschen Marinemuseum sowie das Logo des
Stadtgeburtstags mit dem zwinkernden Kaisermotiv.
Die Arbeiten an dem Panoramabild dauerten rund eine Woche
und wurden mit Unterstützung der Landesbühne, der Stadt und
der Sparkasse umgesetzt. Der Lions-Club Wilhelmshaven
übernahm einen Teil der Kosten für die drei Künstler.
Jurymitglied Carsten Feist erklärte, "dass man die Schüler
habe anregen wollen, sich mit ihrer Heimatstadt
auseinanderzusetzen". Das Ergebnis sei: „Die Jugendlichen
nehmen eine lebendige und bunte Stadt wahr.“
Weitere Informationen mit Bild der Vorlage:
::Neues
Gymnasium Wilhelmshaven: "Wandgemälde soll
ein Hingucker werden"
Wappenstein der
"Prince Rupert School"
Der Wappenstein der früheren "Prince Rupert School"
wurde am 11. Oktober 2014 am Mittelgebäude des
"Forschungsinstituts Senckenberg am Meer" am Südstrand 40–44
enthüllt.
Die Prince-Rupert-School war eine britische Internatsschule
auf dem Gelände der ehemaligen U-Boot Kaserne am
::Banter See,
die 1947 für die Kinder der Angehörigen der britischen
Streitkräfte in der britischen Besatzungszone eingerichtet
wurde. Die Schule bestand bis 1972 und hatte zeitweise mehr
als 700 Schüler, so dass auch Räumlichkeiten am
::Bontekai und
am ::Fliegerdeich genutzt werden mussten. Ehemalige Schüler
der Prince-Rupert-School gründeten nach Schließung der
Schule eine Gemeinschaft mit dem Namen "The Wilhelmshaven Association" (TWA), dessen Mitglieder sich zum Ziel gesetzt
haben, die Erinnerung an die Wilhelmshavener Schule zu
bewahren.
Der Stein mit dem Wappen der Schule zeigt einen
::Phönix und den lateinischen Wahlspruch der Schule:
"SAPIENTIA EX IGNE", was soviel wie "Weisheit aus dem Feuer"
bedeutet. Der Phönix ist das gewählte Symbol der Schule und
versinnbildlicht den Neuanfang in der damals stark
zerstörten Stadt Wilhelmshaven. Er trägt auf seiner Brust
ein gestreiftes Wappenschild mit einem senkrechten Schwert
und einem Wellenfeld. Vorbild für das Wappen ist das im
Original blau-weiße Wappen der Stadt Wilhelmshaven von 1939
bis 1946, welches erst 1939 als neues Wappen der Stadt
eingeführt worden war. Es musste am 15. Januar 1946 auf
Anordnung der britischen Militärregierung aufgegeben werden,
aber fand dann trotzdem seine Verwendung im Abzeichen der "Prince
Rupert School".
Die Schule in Wilhelmshaven ist nach
::Prince Rupert (1619–1682)
benannt,
der der dritte Sohn des Kurfürsten Friedrich V. von der
Pfalz (1596–1632) und
Elisabeth Stuarts war, der Tochter englischen Königs James
I. (1566–1625) von
England, Schottland und Irland. Prince Rupert hatte also
deutsches Blut in den Adern und galt als begabter
Militärführer, General und Admiral.
Die Idee, seinen Namen zu verwenden, erfolgte jedoch über
einen Umweg. Anlass war das britische Kriegsschiff "HMS
Royal Rupert", das ursprünglich als U-Boot-Depotschiff in
der deutschen Kriegsflotte diente, später als Kriegsbeute an
die britische Royal Navy übergeben wurde und dann seinen
neuen Namen "HMS Royal Rupert" bekam. Das Schiff diente dem
britischen Militärkommando in Wilhelmshaven von 1945 bis
1947 als Konferenz- und Tagungsschiff und lag in dieser Zeit
ständig am Kai in unmittelbarer Nähe zum Gelände der neugegründeten
britischen Schule. Der erste Direktor der Schule John S. H.
Smitherman wählte den Schulnamen in Anerkennung der
Hilfsbereitschaft, die die neue Schule von den
Besatzungsangehörigen der "HMS Royal Rupert" erhalten hatte.
Die Gebäude der Schule trugen die Namen berühmter britischer
Admirale, so z.B. GRENVILLE, RALEIGH, DRAKE, COLLINGWOOD,
FROBISHER, LAWSON oder SHACKLETON. Der Wappenstein des
ehemaligen Internats zierte dann ab 1953 das Schulgebäude
RALEIGH auf dem Hauptgelände der Schule am Banter See.
1984 wurde der Wappenstein –
die Schule war bereits 1972 in Wilhelmshaven
geschlossen und unter Beibehaltung des Namens nach Rinteln
im Weserbergland verlegt
worden – demontiert und
zusammen mit dem Grundstein des Aula-Gebäudes CHURCHILL
HOUSE und dem Gründungsstein der Schulkirche "St. Nicolas & Willibrord" nach Rinteln transportiert. Dort wurden
sie in eine Wand im Foyer der neuen Schule integriert.
Die Rückkehr der drei Steine nach Wilhelmshaven, von der TWA
auch als "Rinteln Stones" bezeichnet, ergab sich 2014, als
die Prince Rupert School in Rinteln nach fast 70 Jahren
endgültig geschlossen wurde.
Der Wappenstein hat die Maße 80 x 100 cm. Als
neuen Standort für den Wappenstein wählte man die westliche
Giebelwand des Mittelgebäudes des Forschungsinstituts, da
sich hier auf dem Gelände am Fliegerdeich die letzten drei erhalten
gebliebenen Gebäude der Schule befinden. Der Wappenstein ist
nicht in die Gebäudewand einpasst worden, sondern er wurde
zwischen zwei Metallprofilen vor der Gebäudewand
aufgeständert. Eine zweisprachige Gedenktafel rechts neben
dem Wappenstein informiert ihren Leser über die Hintergründe
des Wappensteins.
Der Zugang zum Wappenstein ist übrigens i.d.R. nicht frei
zugänglich, aber dem Vernehmen nach soll er ohne Probleme
möglich sein, wenn man sich beim "Forschungsinstitut
Senckenberg am Meer", z.B. telefonisch unter der
Rufnummer 04421/9475-0, anmeldet.
Weitere Informationen:
siehe ::Skulptur zur
Erinnerung an die "Prince Rupert School"
::Homepage der TWA mit der Geschichte der Prince Rupert
School
::Homepage des Forschungsinstituts Senckenberg am Meer
Wasserträger
siehe Ausstellung
::Wilhelmshavener Wasserträger
Wasserturm am
Friedrich-Wilhelm-Platz – "Volker sein Turm"
Der älteste
Wilhelmshavener Wasserturm steht
relativ unscheinbar am Westrand der ehemaligen Kaiserlichen
Kriegsmarinewerft (heute Marinearsenal).
Mit der
Höhe von nur 13 m und der relativ kleinen Grundfläche
von 6,50 m x 6,50 m = 42,25 m²
wurde er als erster Wilhelmshavener Wasserturm
für die kaiserliche Werft entworfen und 1870/1871
fertig gestellt. Er ist damit eines der ältesten
Gebäude in Wilhelmshaven. Im obersten Geschoss des
dreistöckigen Turmes war ein
ca. 60 m³ fassender eiserner Hochbehälter untergebracht.
Der
Behälter wurde über zwei Brunnen in der
Gökerstraße
bzw. Roonstraße (heute: Rheinstraße) gespeist, die in den
Jahren 1862 bis 1868 in den Marschboden gebohrt wurden.
Der Marschboden enthält in der Regel keine nutzbaren
Wasserquellen. Erst in über 200 m Tiefe werden
Wasser führende Sandschichten erreicht. Die mühseligen
Bohrarbeiten dauerten sage und schreibe 6 1/2 Jahre und
lieferten bei
weitem nicht die Menge, die das aufstrebende Gemeinwesen von
Wilhelmshaven und die Kaiserliche Marine benötigte. Erst mit dem
Bau der
Wasserleitungsanlage nach Heidmühle-Feldhausen im Jahre 1878
konnte der enorme Wasserbedarf
endlich ausreichend befriedigt werden. Der Wasserturm verlor durch die
neue Wasserleitung seine Bedeutung, diente dann noch zu Reservezwecken
und wurde schließlich als Wasserturm außer Betrieb
genommen. 1896 erhielt der Wasserturm an seiner Südseite einen
heute noch erhaltenen Werkstattanbau. 1908 erstand auf der Nordseite
des Wasserturm ein weiteres, diesmal zweigeschossiges
Werkstattgebäude, etwa so groß wie der Turm selber. Im
zweiten Weltkrieg wurde das nördliche Werkstattgebäude
zerstört, jedoch sind noch heute die Umrisse dieses Anbaus an der Nordseite des Wasserturms zu erkennen.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in unterschiedlichen
Funktionen genutzt, zuletzt als Gewerbebetrieb. Dabei wurden im Laufe
der Jahre die unterschiedlichsten Bausünden, wie z.B. der Einbau
von zwei "modernen" Fenstern an der Südseite des Turmes, begangen.
1991 wurden der Turm und Teile des Anbaus als technisches Baudenkmal
unter Denkmalschutz
gestellt. Ende 1999 sollte der Wasserturm inklusive Anbau durch das
Bundesvermögensamt zum Verkauf angeboten werden. Der
Wilhelmshavener
Buchhändler und Verleger Volker Eissing (1941–2005) hörte
davon und engagierte sich zusammen mit seinem Verein "Bürger
für Wilhelmshaven" erfolgreich für den Erhalt des Turmes in
städtischem Besitz. Seitdem betreute der Verein
"Bürger für Wilhelmshaven" den Turm. In den darauf folgenden
Jahren
wurde der Wasserturm trotz knapper Mittel rekonstruiert und seinem
Originalzustand wieder nahe gebracht. Im
Oktober 2009 konnte so ein erster Bauabschnitt abgeschlossen werden.
Die Bausünden auf der Südseite des Turmes konnten behoben
werden und die dem Turm angeschlossene ehemalige Wasserwache wurde mit
einem Ausstellungsraum und zeitgemäßen Sanitäranlagen
ausgestattet.
Im April 2006, rund ein
Jahr nach
dem Tod
von Volker Eissing, erhielt der Turm vom Verein "Bürger für
Wilhelmshaven"
offiziell
den Beinamen "Volker sein Turm". Der Name soll an den verstorbenen
Volker Eissing erinnern,
der sich als erster um den Erhalt des Turmes gekümmert hat.
Eine Tafel am Eingang würdigt Eissings Wirken.
Der Verein "Bürger für Wilhelmshaven" nutzte die
Räumlichkeiten noch bis 2016. Danach stand das Gebäude leer
und man suchte nach einem Konzept für die Nachnutzung. Im
März 2018 stellte das Kulturbüro der Stadt den "Verein zum
Erhalt Wilhelmshavener Baukultur" als voraussichtlichen
Nachnutzer des Traditionsgebäudes vor. Zur
::Langen Nacht der Kultur 2018 zeigte der Verein dort
bereits einen Diavortrag in Dauerschleife zum Thema "Vom
Nordstrand bis zur Geniusbank". Die finale
Vertragsunterzeichnung und offizielle Übergabe erfolgte dann am 23. April 2019. Der Verein
zum Erhalt Wilhelmshavener Baukultur plant weitere
kulturelle Veranstaltungen und möchte möglichst andere
kulturelle Institutionen einbinden.
::Virtual Earth
Wasserturm
im Kurpark
Der denkmalgeschützte Wasserturm im Kurpark
steht an der Bismarckstraße in Höhe der
Bülowstraße. Er wurde im Jahre 1910/11 als 3. Wasserturm in
Wilhelmshaven gebaut und ist auch
heute noch wichtiger Bestandteil der Wilhelmshavener Wasserversorgung. Der Turm
ist
42 m
hoch
und enthielt ursprünglich einen Trinkwasserspeicher als Hängebodenbehälter mit zwei
Kammern aus unlegiertem Stahl. Die beiden Speicher hatten
ein Fassungsvermögen von 1200 bzw. 800 m³ Wasser.
Im Jahr 2007 wurden die Wasserbehälter in einer
mehrmonatigen aufwendigen Aktion ausgetauscht und der Turm
von Grund auf saniert. Nach 100 Jahren Betriebszeit
entsprach die Anlage nicht mehr dem heutigen Stand der
Technik. Zudem führten die erheblichen Korrosionsschäden
bereits zu Leckagen an den genieteten Verbindungen. Während
der Sanierung wurde die alten Behälter komplett demontiert
und ein neuer Behälter aus Edelstahl mit dem Durchmesser von
15,90 m und einer Höhe von 8,75 m installiert. Der neue
Behälter fasst nun 1.750 m³ Wasser.
Wie wichtig der Wasserturm ist zeigte sich übrigens während
der Sanierung. Die im Wasserturm sonst enthaltenen
Wassermengen sorgen für den Druckausgleich im
Wilhelmshavener Wasserleitungsnetz. Der Ausgleich fiel nun
während der notwendigen Sanierung weg. Die GEW hatte sich
deshalb auf Wasserrohrbrüche überall im Stadtgebiet
eingestellt. Und die traten auch ein, denn die Pumpen im
System können die Druckschwankungen aus Feldhausen und
Horsten nur sehr eingeschränkt auffangen.
Der untere Teil des Wasserturms unter den Wasserbehältern
wird im übrigen von Zeit zu Zeit für Ausstellungen genutzt.
Im März 2019 war der Wasserturm ein Teil der ersten
Veranstaltung von "Wilhelmshaven leuchtet". Während der
Veranstaltung wurde der Wasserturm als Projektionsfläche für
eine 15-minütige Videosequenz
genutzt, bei der Ereignisse aus der rund 150 Jahre
bestehenden Stadtgeschichte gezeigt wurden.
::Virtual Earth
::Projektreport: Sanierung Wasserturm Bismarckstraße
Wattenmeer Besucherzentrum
Seit Ende Juni 2009 ist das Wattenmeer vor der
deutschen-niederländischen Nordseeküste Weltnaturerbe der
UNESCO. Die bisher unter der Bezeichnung Wattenmeerhaus
bekannte Einrichtung am Wilhelmshavener Südstrand wurde
daher von Dezember 2010 bis August 2011 umgebaut und am 5.
September 2011 durch den niedersächsischen Umweltminister
Sander offiziell zum "UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer
Besucher-zentrum" ernannt. Zusammen mit dem Besucherzentrum in
Cuxhaven informiert die Einrichtung über das Weltnaturerbe
Wattenmeer.
Im Zuge des Umbaus erhielt das Gebäude ein neues
Erscheinungsbild, im wahrsten Sinne des Wortes. Dies wurde
mit einem auffälligen Bild vom Wattenmeer erreicht, das der
bisherigen Gebäudestirnseite an einer acht Tonnen schweren
Stahlkonstruktion vorgehängt wurde. Es macht das
Besucherzentrum unverwechselbar und hat einen hohen
Wiedererkennungswert. Das Bild ist zudem
hintergrundbeleuchtet und ist so selbst in der Nacht gut
erkennbar.
Die eigentliche Ausstellung im Inneren des Besucherzentrums beweist seinen Besuchern hautnah, dass das
Watt
keine öde und leblose Fläche ist, sondern ein weltweit
einzigartiger Lebensraum, der
ökologisch besonders wertvoll und in seiner Ausdehnung einzigartig
ist. Der Besucher erlebt in der Ausstellung des Wattenmeer-Besucherzentrums die
Vielfalt
des Lebens im Watt, den Rhythmus der Gezeiten, Ruhe und Sturm,
Hitzeflimmern
und Eisgang.
Der Umbau des gesamten Erdgeschosses mit dem neuen
großzügigen Foyer ermöglichte die Unterbringung einer neuen
Ausstellung über Meeressäuger, die als Mittelpunkt den
::Pottwal von
Baltrum zeigt. Zusätzlich zum Skelett und den Organen werden
interessant aufbereitete Informationen zu den Themen
Evolution des Wals, Walschutz und Walfang gezeigt.
Videofilme zum Thema Wale und Aufzeichnungen von Walgesängen
runden die Ausstellung ab.
Weitere Höhepunkte der
Wattenmeer-Ausstellung sind der begehbare 20 Tonnen schwere
Fischkutter "Daggi", der multimediale Sturmerlebnisraum
sowie das 2.000 Liter Brandungsbecken, dass einen
faszinierenden Einblick in das Leben von 12 Nordseetierarten
in der Gezeitenlinie ermöglicht.
Der Vorplatz des Besucherzentrums wurde umgestaltet und so
angelegt, dass eine barrierefreie Erreichbarkeit des
Eingangs möglich wurde. Weiterhin erhielt das
Besucherzentrum durch eine Fußgängerbrücke eine direkte
Verbindung zur Südstrandpromenade. Die bisher auf dem
Vorplatz stehende Skulpturengruppe
::Jadenixen
wurde auf die Südstrandpromenade verlegt. Sie fanden einen
neuen Standort unter den Kolonaden der Südstrandpromenade
direkt neben dem neuen Fußgängerübergang. Diese Verlegung
führte allerdings auch schon zu Kritik. Der Hintergrund ist,
dass die Nixen auf einem Fels aus norwegischen
Konglomeratgestein befestigt sind, der aufgrund seiner
grün-bläulichen Farbe dem Nixentrio einen scheinbaren
Unterwasserhintergrund vermittelt. Dieser Effekt verstärkte
sich, wenn die Felsoberfläche bei Regen nass glänzte. An
seinem neuen Platz wird der Stein nun nicht mehr nass und
liegt oft im Schatten, so dass die schöne Färbung des Steins
nicht mehr so recht zur Geltung kommt.
Im Januar 2020 schloss das Wattenmeer Besucherzentrum wegen
Umbaumaßnahmen bis voraussichtlich Frühjahr 2021. Die "in
die Jahre gekommene" Dauerausstellung soll von Grund auf
modernisiert werden. Die zugrundeliegende
Umgestaltungsplanung erfolgte auf wissenschaftlich
fundierter Basis. Neben klassischen Bild- und Texttafeln
werden insbesondere Filme, interaktive Medien,
Mitmach-Exponate und Spiele eingesetzt, die alle Sinne der
Besucher ansprechen sollen. Durch den Einsatz großflächiger
Bildmotive sowie Multimedia-Techniken wie Filme, Sound und
Licht soll der Ausstellungsbesucher emotional mitgenommen
werden. Mittelpunkt der Ausstellung bleibt das 14 m lange
Original-Skelett eines Pottwals sowie der
Original-Krabbenkutter "Daggi", der auch wieder als
Außenstelle des Standesamts genutzt werden soll. Weitere
Themen sind der Lebensraum unter Wasser, der Lebensraum
Wattenmeer und die Welt der Zugvögel, aber auch die
Gefährdung durch den Klimawandel, den Meeresspiegelanstieg
und die Vermüllung der Meere. In großen Aquarien können
typische Nordseetiere hautnah erlebt werden. Ausgebaut wird
auch der Veranstaltungssaal auf dem Dach des Wattenmeer
Besucherzentrums. Dieser soll in Zukunft Platz für rund 230
Besucher bieten.
Im Februar 2021 konnte man durch Presseberichte erfahren,
dass sich die Baumaßnahmen durch diverse Gründe verzögern,
so das mit der geplanten Wiederöffnung zu Ostern nicht zu
rechnen ist.
::Virtual Earth
Südstrand 110b, 26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421/ 9 10 70
Öffnungszeiten:
Aktuell geschlossen
Homepage:
::www.wattenmeer-besucherzentrum.de
Webcams
siehe
::Liste der Webcams
in Wilhelmshaven
Weihnachtsmann
"Klaus"
Jedes Jahr im November kommt
der Weihnachtsmann in Gestalt einer sechs Meter hohen und
500 Kilogramm schweren Weihnachtsmannfigur aus Hartschaum,
Glasfaser und Metall in die Wilhelmshavener City. Während
der Adventszeit sitzt er dann in luftiger Höhe auf dem Dach
des "Panorama-Restaurants" des Modehaus Leffers in der
Marktstraße 74. Weihnachtsmann "Klaus", wie ihn die
Wilhelmshavener getauft haben, lässt dort die Beine mit den
schweren, schwarzen Stiefeln baumeln und liest dort
unabhängig von Wind und Wetter in seinem mitgebrachten Buch.
Zur Platzierung der Figur auf dem Dach muss schweres Gerät
aufgefahren werden. Ein großer, mehrachsiger Mobilkran ist
jedes Jahr notwendig, um den Weihnachtsmann auf seinen Platz
zu hieven.
Die Tradition mit der Aufstellung eines übergroßen
Weihnachtsmann wird von der Firma Leffers bereits seit Ende
1993 betrieben. Ursprünglich begann man schon 1989 mit drei
kleineren Weihnachtsmännern, die aber beim Gebäudebrand 1990
so stark beschädigt wurden, dass sie außer Dienst gestellt
werden mussten. Seine heutige Form erhielt der
Weihnachtsmann 2010, nachdem die Vorgängerfigur am 20.
November 2009 durch einen Fehler bei der Montage im freien
Fall auf den harten Boden der Marktstraße stürzte und schwer
beschädigt wurde. Alle Versuche, den damals 300 Kilogramm
wiegenden Weihnachtsmann aus Styropor und Fiberglas zu
reparieren, waren vergeblich. Weihnachten 2009 musste ohne
"Klaus" gefeiert werden.
Bis Weihnachten 2010 wurde er dann durch die Mannheimer
Firma "Visual Creation" erneuert. Die Firma gab ihm eine
neue Optik und verstärkte die Figur mit Metall. Eine
deutliche Gewichtszunahme auf nun 500 Kilogramm war die
Folge. Die Rückkehr auf seinem angestammten Platz
erfolgte am 25. November 2010 und wurde mit einer langen
Einkaufsnacht bis 23:00 Uhr gefeiert.
Jeden Januar wird Weihnachtsmann "Klaus" mit dem Mobilkran
wieder herunter gehievt und mit einem speziellen Anhänger in
sein Sommerquartier bei der Firma Lemke transportiert.
Film:
::Der Weihnachtsmann Klaus bei youtube.com
Welle
über die Mauer
Das ca. 3 m hohe Wellenobjekt ist in die Deichsicherungsmauer der
::Südstrandpromenade in Höhe der
::Kaiser-Wilhelm-Brücke
integriert.
Die Welle aus V2A-Stahl wurde 1982 von Werner Reichhold (Hamburg)
geschaffen
und stellt ein Zeichen dar, das sich inhaltlich auf die Bemühungen
des Menschen bezieht, dem dauernden Andrang der See zu trotzen.
::Virtual Earth
Werftarbeiter-Denkmal
Die Bronzeplastik "Werftarbeiter" steht seit August 1982 am Anfang der Marktstraße, direkt gegenüber dem
::Adalbertdenkmal, unweit des
traditionsreichen ::Tor
I. der ehemaligen kaiserlichen Kriegsmarinewerft.
Schöpfer der Plastik ist der Bremer Bildhauer
::Waldemar Otto (1929–2020), in dessen Werk der Mensch als Teil der
Gesellschaft im Mittelpunkt steht. Die meisten seiner
Plastiken sind formal auf das Wesentliche des Ausdrucks
reduziert. Weiterhin ist der Künstler für seine
Figur-Wand-Kombinationen bekannt geworden. Die kantigen,
absichtsvoll scharf gestalteten Wandelemente sind Sinnbilder
für Einengung und – überwundene – Bedrückung.
Dargestellt ist ein älterer Arbeiter, der seine Kappe
tief in die Stirn gezogen hat und seiner Arbeitsstelle auf der Werft entgegen strebt.
Er geht wie gegen einen Sturm voran, eine Hand in der
Hosentasche, die andere mit einem
Beutel für das bescheidene Pausenbrot in der Hand.
Rechts und links ragen hohe Platten auf, die die Enge und Monotonie des
früheren Arbeiterlebens versinnbildlichen. Das Denkmal erinnert an die
vielen namenlosen Hafenbauer und Werftarbeiter, die geholfen
haben, Wilhelmshaven aufzubauen und mit Leben zu erfüllen.
Bei der Plastik handelt
es sich um einen kostengünstigen Zweitguss (Kosten damals
80.0000 DM) des sogenannten "Hamburger Arbeiter", der in der Stadt Hamburg zu
sehen ist. Sehr ähnliche Bronzeskulpturen von Otto befinden sich in einigen
weiteren Städten. Seit 1983 steht er in Bremen in der
Lindenhofstraße unter dem Titel "Zur Schicht". Dort erinnert
die Skulptur an das Arbeitsleben und die politischen
Arbeitskämpfe um den Erhalt der Arbeitsplätze der "AG-Weser
Werft". Nahezu identisch ist er in Biberach a. d. Riß in
Baden-Württemberg auf dem Alten Postplatz zu sehen. Hier
trägt die Skulptur den Titel "Arbeiter".
Im Mai 2020 wurde festgestellt, dass die Skulptur des
"Werftarbeiters" die Standsicherheit zu seinem Podest
verloren hatte. Am 15. Mai 2020 wurde daher eine genaue
Inspektion der Verbindung durchgeführt, bei der die Skulptur
mit einem Kran vorsichtig angehoben wurde. Die Prüfung
ergab, dass der Schaden leider nicht Vorort behoben werden
konnte. Die Skulptur des "Werftarbeiters" musste deshalb
seinen Standort erstmals verlassen. Die Reparatur soll lt.
Kulturbüro der Stadt rund drei Wochen dauern. Wie
versprochen kehrte der Werftarbeiter am 2. Juni 2020 an
seinen angestammten Platz in der Marktstraße zurück. Für
einen sicheren Stand wurde u.a. seine Unterkonstruktion
durch ein spezielles Bronzeschweißverfahren komplett
erneuert.
::Virtual Earth
Werfttor
I. am Marinearsenal
Das
Werfttor I. an der Gökerstraße in Höhe der
Marktstraße entstand
im Jahre 1876 als Haupteingang zur damaligen Kaiserlichen Werft. Das
Gebäude ist
ein Backsteinbau mit einem rundbogigen Doppeltor. Im
nördlichen Rundbögen befindet sich ein aus kaiserlichen
Zeiten stammender
Briefkasten
mit der Aufschrift "Kaiserliche Werft", der noch heute genutzt wird und
regelmäßig von der Deutschen Post geleert wird. Auch heute
hat das Werfttor als
Haupteingang die gleiche Funktion für das Marinearsenal.
::Virtual Earth
Widder
siehe
::Mondgesicht
und Widder
Wikingerschiff "Tyrkir"
Das Wikingerschiff "Tyrkir" ist der hochseetüchtige Holznachbau eines historischen
Wikingerschiffes und ist nach dem aus Deutschland
stammenden Ziehvaters des Wikingers Leif Erikson benannt. Leif Erikson war der isländische Entdecker, der
im Jahr 1001, also bereits
lange vor Kolumbus, Neufundland erreichte und damit Amerika entdeckte.
Der Nachbau entstand im Rahmen eines
Projektes zur Qualifizierung von arbeitslosen Jugendlichen in den Jahren 1999 bis 2001.
Unter
sachkundiger Anleitung setzten die Jugendlichen das Projekt auf der
Bootswerft Harbers um. Vorbild für den Bau war Frachtschiff "Skuldelev 3", das
im 11. Jahrhundert
im Roskilde-Fjord (Dänemark)
zusammen mit vier anderen Wikingerschiffen versenkt wurde, um den
Fjord gegen Feinde zu sichern. 1962 wurden das Schiff
entdeckt und geborgen. Die historischen Zeichnungen und Vorlagen
stammen aus dem Nationalhistorischen
Museum in Roskilde.
Das 15 m
lange und 3,60 m breite Schiff hat einen Tiefgang von nur 70
Zentimetern. Ausgestattet ist das Schiff mit einem Drachenkopf am Bug und einem
Schneckensymbol am Heck. Mit dem 45 Quadratmeter großen Rahsegel am 10,5 m
hohen Mast kommt es bei Windstärke 6 auf eine
Geschwindigkeit von rund 9 Knoten. Betreut wurde das Schiff lange Zeit durch den
Förderverein "Wilhelmshavener Wikingerschiff e.V.", der damit
Hafenrundfahrten nach vorheriger telefonischer Vereinbarung anbot.
Ab Anfang 2008 lag das Schiff zunächst am Anleger der
Segelkameradschaft "Klaus Störtebeker" neben der Deichbrücke und trat
von dort seine Fahrten an. Ab 2012 lag die Tyrkir dann an der
benachbarten Wiesbadenbrücke
nur noch
auf dem Trockenen.
Nach der Auflösung des Fördervereins
"Wilhelmshavener Wikingerschiff e.V."
übernahmen zwei Mitglieder der
"Interessengemeinschaft zur Erhaltung historischer Fahrzeuge
e.V." (IEHF) das Schiff und restaurierten mit Unterstützung
der IEHF die Schäden der vierjährigen Aufliegerzeit. Seit
2016 liegt das für 25 bis 30 Passagiere
ausgelegte Wikingerschiff im Binnenhafen von Hooksiel und soll
dort den alten Hafen beleben. Der Verein "Historische
Seefahrt e.V. Hooksiel" ist der neue Eigner und bieten verschiedene Fahrten auf
dem Hooksmeer an.
Weitere Informationen:
Homepage:
::www.tyrkir.de
Wilhelm-Krökel-Platz
Der
nach dem
Kommunalpolitiker und
Gewerkschaftler Wilhelm
Krökel benannte Platz liegt an der Werftstraße - Ecke Marktstraße und wurde
1982 angelegt. Auf Beschluss des Stadtrats wurde der Platz
am 17. Februar 1983 nach Wilhelm Krökel benannt.
Der
1890 in Bant geborene Schiffszimmermann wirkte als
Betriebsratsvorsitzender der Kriegsmarinewerft und war mehrere Jahre
lang für die SPD im Bürgervorsteherkollegium, bevor er 1933
nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten als "Staatsfeind"
entlassen wurde. 1944 kam Krökel bei der Säuberungsaktion
"Gewitter" nach dem Hitler-Attentat in Haft und starb am 18. Februar
1945 im Konzentrationslager Neuengamme. An Krökel erinnert ein Gedenkstein mit
der Aufschrift "Wilhelm Krökel, 1890-1945, geboren in Bant,
gelitten und gestorben im KZ Neuengamme" sowie eine
Informationstafel mit einer Kurzdarstellung der Person
Krökel. Die Tafel wurde am 2. Mail 2008 aufgestellt.
Auf dem Platz steht das Mahnmal
"Die andere Meinung", das aus einer lebensgroßen Bronzefigur
besteht, die sich mit gesenktem Haupt und ausgestreckten Händen
gegen eine 2,60 m hohe und 3,00 m breite Betonwand stützt.
Die an die Wand gestellte Figur steht dabei auf
Betonbruchstücken von Barackenfundamenten aus dem
::KZ
Wilhelmshaven.
Das Mahnmal wurde von den Wilhelmshavener Künstlern Kruda und
Wölbern 1985
geschaffen. Zum Anti-Kriegstag am 1. September findet jedes Jahr eine
Kranzniederlegung zum Gedenken an die im Krieg getöteten Menschen
statt.
Am Tag der deutschen Einheit 2009 wurde die Bronzefigur des Mahnmals gegen
Mitternacht gestohlen. Unbekannte Täter bereiteten die Tat vor,
indem sie gegen 22:00 Uhr zunächst die Befestigungen der
lebensgroßen Statue durchtrennten, um sie dann 1 1/2 Stunden
später abzutransportieren. Die Tat erregte gerade wegen der
Symbolik des Mahnmals große Empörung, insbesondere bei den
Gewerkschaften. Die
Figur blieb zunächst verschwunden. Nach intensiver
Ermittlungsarbeit konnte die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland
jedoch die jugendlichen Täter ermitteln und die Bronzefigur am 20.
Oktober 2009 sicherstellen. Politische Hintergründe konnten
ausgeschlossen werden. Siehe hierzu auch den ::WZ-Artikel vom 8. Oktober
2009, den ::WZ-Artikel
vom 9. Oktober 2009, den ::WZ-Artikel
vom 21. Oktober 2009 und den ::WZ-Artikel
vom 21. Mai 2011.
Die Aufstellung der Bronzefigur und damit
verbundende Wiederherstellung des Mahnmals erfolgte nach
Durchführung zusätzlicher Sicherungsmaßnahmen gegen
Diebstahl am 11. November 2009.
::Virtual Earth
Wilhelms-Brunnen
Der Wilhelms-Brunnen, auch Wilhelmsbrunnen,
Kaiser-Wilhelm-Brunnen, Rathausbrunnen oder Alter Rathausplatz-Brunnen
genannt, ist eine 7,50 m hohe
und 14,0 m breite Brunnenanlage an der Ecke Rhein- und
Gökerstraße. Der mit einem Giebel in die ehemalige
Kasernenhofmauer der
Torpedokaserne eingefügte Brunnen stammt, je nach
Publikation, aus dem Jahre 1901 (Kulturlandschaft
Wilhelmshaven Band 1), 1905
(Wilhelmshavener Heimatlexikon) oder 1907 (Wilhelm II. und
Wilhelmshaven) und wurde aus Mitteln Wilhelmshavener Geschäftsleuten
finanziert. Trotz des ungenauen Errichtungsjahrs ist er
einer
der ältesten Brunnen Wilhelmshavens und steht natürlich
unter Denkmalschutz. Der Entwurf zur Brunnenanlage mit den
Jugendstilornamenten stammt von dem Berliner Bildhauer
Karl Schuler, der bereits das
::Adalbertdenkmal entwarf. Die Arbeiten an dem reich
verzierten roten Sandstein wurden von dem Banter Steinmetz
Otto Ernst ausgeführt. Der kleine Platz vor dem Brunnen
diente lange Zeit als Marktplatz. Gegenüber auf der anderen
Seite der Gökerstraße befand sich das alte Rathaus der Stadt
Wilhelmshaven von 1892, dass im Januar 1941 durch
Fliegerbomben völlig zerstört wurde. In diesem Zusammenhang
erklärt sich sein Name als Rathausbrunnen.
Die Brunnenanlage besteht aus zwei Wasserbecken, die vor
einer giebelartigen Mauer aus Sandstein angeordnet sind. Die
Giebelmauer besitzt einen großen, halbkreisförmigen
Durchlass, der nach oben mit einem reich verzierten
Sandsteinbogen abgeschlossen wird und mit einem
eisernen Ziergitter verschlossen ist.
Der Durchlass mit dem Gitter erlaubt so einen Blick in den
Hof der ehemaligen Torpedokaserne.
Das obere, ebenfalls halbkreisförmige Wasserbecken wird
durch sechs Stützen getragen, die im unteren Wasserbecken
stehen und untereinander mit fünf Bögen verbunden sind. Das
untere Wasserbecken wird durch einen ca. 50 cm hohen
Beckenrand eingefasst, dessen oberer Abschluss als
Sitzfläche ausgebildet ist. Im oberen Beckenrand sind vier
dünne, aber lange Wasserspeier angebracht, aus denen sich
das Wasser aus dem oberen Becken in das untere Becken
ergießt. Zwischen den Wasserspeiern befinden sich fünf
kunstvoll verzierte Sandsteinkartuschen mit
Tierdarstellungen, die abwechselnd je einen Frosch und einen
Fisch zeigen. Eine weitere Kartusche mit einem Salamander
ziert den obersten Stufengiebel der Brunnenanlage.
Links und Rechts des Brunnens schließt sich eine geklinkerte
Mauer an, die die Brunnenmauer aus Sandstein fortführt. Auf
beiden Seiten wird die Mauer jeweils durch einen weiteren
halbkreisförmigen Durchlass aufgelockert, der ebenfalls
durch ein Ziergitter verschlossen ist. Der Durchlass auf der
linken Seite ist dabei so zugewachsen, dass der Durchlass
kaum noch zu sehen ist.
Die gesamte Anlage vermittelt inzwischen den Eindruck, dass
eine Sanierung dringend angeraten ist. Die letzte Sanierung
wurde in den 1970-1980er Jahren durch die Wilhelmshavener
Steinmetz-Firma Niessen durchgeführt. Das obere Wasserbecken
musste bereits durch zwei Eisenbänder verstärkt werden. Die
beiden Bänder laufen von außen parallel um den gesamten
sichtbaren Beckenbereich.
Das untere Wasserbecken ist im Inneren leider mit einer
hellblauen Farbe gestrichen, die wohl dem optischen Eindruck des
Brunnenwassers zugute kommen sollte, die aber so gar nicht
zum äußeren Erscheinungsbild der Brunnenanlage passt. Hier
ist zu hoffen, dass bei der nächsten Sanierung diese
Farbe wieder entfernt wird und durch etwas passenderes in Sandsteinoptik ersetzt wird.
Seit September 2015 waren Teile der historischen
Brunnenanlage und des Brunnenvorplatzes wegen einer
Bauwerksprüfung abgesperrt. Nach der Überprüfung mussten
Teile der Brunnenanlage durch Stützen statisch gesichert
werden, da die Rissbildungen am Brunnen und insbesondere am
Giebel des Brunnens soweit fortgeschritten waren, dass
unmittelbare Gefahr vom Brunnen ausging. Dann geschah
lange gar nichts, außer dass das Unkraut innerhalb der
Absperrung kräftig sprießte. Mitte Oktober 2016 erschien in
der Wilhelmshavener Zeitung dann ein Bericht, in dem
verkündet wurde, dass die Sanierung der Brunnenanlage mit
Mitteln aus dem Förderprogramm der Stadt "Städtebaulicher
Denkmalschutz Östliche Südstadt" im Frühjahr 2017 beginnen
soll. Weiterhin war zu lesen, dass nicht nur der Brunnen
saniert werden soll, sondern dass auch der die Brunnenanlage
umgebene ehemalige historische Marktplatz durch historisch
korrekte Maßnahmen stärker
hervorgehoben werden soll. Im April 2017 begannen die
Arbeiten und waren im Juli 2017 bereits zu 70%
abgeschlossen. Die Giebelwand des Brunnens wurde für die
Sanierung größtenteils abgetragen, das Sandsteinmauerwerk
gereinigt und neu aufgebaut. Das rückwärtige Mauerwerk wurde
verputzt. Obwohl die Arbeiten zum Herbst/Winter 2017
scheinbar abgeschlossen wurden, kam es bisher zu keiner
offiziellen Übergabe der wieder hergerichteten
Brunnenanlage. Evtl. erfolgt dieser offizielle Akt aber erst
auch im Zusammenhang mit der 100. Wiederkehr des
Matrosenaufstands von 1918. Der dem Aufstand vorausgehende
Protestmarsch soll nämlich vom Platz vor der Brunnenanlage
aus gestartet sein.
Wie sich 2018 herausstellte, erfolgte nach der Sanierung des
Brunnens zeitverzögert die Umgestaltung des historischen
Platzes inklusive der Verkehrsführung im Einmündungsbereich
der Gökerstraße mit der Rheinstraße. Zunächst mussten leider die
alten Lindenbäume weichen. Die
Fahrbahnen der umgegebenen Straßen wurden auf das
Platzniveau abgestimmt und die Ampelanlage im Bereich Gökerstraße/Rheinstraße abgebaut. Nun wird noch der Platz
vor der Brunnenanlage mit den vorhandenen Klinkern neu
gepflastert und mit einem Muster aus
Granit-Kleinstein-Pflaster ergänzt. Dann fehlen noch einige
Bäume sowie die Platzbeleuchtung. Diese sollen Anfang 2019
zeitnah so platziert
werden, dass die vorhandenen Sichtachsen frei bleiben und
der Blick auf den sanierten Brunnen ermöglicht wird.
Im Mai 2019 wurde die Neugestaltung des Platzes vor dem
Wilhelmsbrunnen schließlich abgeschlossen. Der Platz hat nun
eine Pflasterung mit Granit-Kleinsteinen in zwei Farben. Zur
Wiederverwendung kamen hellgraue Granit-Steine, die vom
verkleinerten Rathausplatz beim RATrium stammen. Außerdem
wurden im westlichen Teil des Platzes dunkelgraue
Granit-Steine so angeordnet, dass sie den Schattenriss des
im Krieg zerstörten Rathauses des preußischen Wilhelmshaven
bilden. Das 1869 im Renaissancestil erbaute Rathaus stand
auf der gegenüberliegenden Gökerstraße und wurde 1941 durch
eine Bombe zerstört. Auf dem neu gestalteten Platz wurden
vier junge Linden gepflanzt. Anthrazitfarbene Bänke, Papierkörbe
und eine historische Laterne runden das Bild ab. Zusätzlich
wurden an den beiden Mauern, die den Platz nach Norden und
Osten begrenzen, Informationstafeln zum Platz mit
zahlreichen Fotos und Karten angebracht. Die Planungen zur Sanierung der
Brunnenanlage sowie die Neugestaltung des Platzes erfolgte
durch die Architektin Marlene Brudek vom Wilhelmshavener
Architekturbüro k8architektur.de. Die Gesamtkosten der
Umgestaltung beliefen sich auf rund 1,1 Millionen Euro. Bund
und Land förderten die Maßnahme mit rund 560.000 Euro.
Ende Mai 2020 wurde als letztes Element die bisherige
einfache Laterne durch einen von einer Berliner Spezialfirma
hergestellten
::Kandelaber getauscht. Der neue Kandelaber trägt nun
insgesamt vier Leuchten, eine über der Zentralsäule und
weitere drei auf den seitlich angebrachten Armen.
Zum
::Tag der Architektur am 28. Juni 2020 wurde der neugestalte
Platz in die erfolgreiche Veranstaltungsreihe für 2020
aufgenommen. Der "Tag der Architektur" lädt bundeweit ein,
gute Architektur und lebendige Stadträume als Ressource für
unseren Alltag zu entdecken. Veranstalter für Niedersachsen
ist die Landesarchitektenkammer Niedersachsen.
::Virtual Earth
Weitere Informationen:
::Der Alte Rathausplatz auf k8architektur.de
::Die Informationstafeln auf dem Alten Rathauslatz (mit
freundlicher Genehmigung von Fr. Marlene Brudek von
k8architektur.de)
Wilhelmshavener
Schweinswal-Tage
siehe
::Schweinswale – Whale Watching am
Südstrand
Wilhelmshavener
Wasserträger
Der Wilhelmshavener Wasserträger ist eine 3 m hohe Skulptur,
die im Mai 1984 von den Auszubildenden der Stadtwerke
Wilhelmshaven aus 35 Formteilen zusammengestellt wurde. Der
810 kg schwere Wasserträger befindet sich in der Ahrstraße
in Höhe des ehemaligen Pumpwerks P1 und trägt wie sein
berühmtes Hamburger Vorbild zwei schwere Eimer an einer
Tracht, einer Art Joch. Wasserträger waren in den Zeiten vor
der Berichtigung öffentlicher Wasserversorgungssysteme eine
Möglichkeit, sich gegen eine geringe Gebühr mit frischen
sauberen Trinkwasser versorgen zu lassen. Der Hamburger
Wasserträger Johann Wilhelm Bentz (1787–1854) ist als
"Hummel" in die Hamburger Geschichte eingegangen. Ihm wird
der bekannte deftige Hamburger Gruß "Hummel, Hummel – Mors,
Mors" zugeschrieben.
::Virtual
Earth
Wilhelmshavener
Windharfe
Die Wilhelmshavener Windharfe ist ein seit Dezember 2011 auf
dem Gelände des Atlantik-Hotels stehendes
Freiluftinstrument, dessen Saiten durch Einwirkung des
Windes zum Klingen gebracht werden. Die auch Aeolsharfe
genannten Saiteninstrumente waren bereits in der Antike
bekannt. Zur Blüte gelangte das Instrument jedoch erst im
18. Jahrhundert in England. Dort wurden die aus Holz
gebauten Instrumente vorwiegend in die Bäume von Gärten und
Parks zur Belustigung ihrer Besucher gehängt.
Die Wilhelmshavener Windharfe ist vom Typ eine Sitzwindharfe
aus Eisenblech und hat durch ihre Größe von 2,80 m einen
tiefen, intensiven Klang. Das Instrument entstand bereits
2002 durch die Oldenburger Künstlerin und Geigenbauerin
Jutta Kelm und hat nun nach Stationen in Oldenburg, Berlin
und im Wilhelmshavener Störtebekerpark seinen festen Platz
an der Jadeallee erhalten.
::Virtual Earth
Willehad-Statue
Die Willehad-Statue befindet sich in einem großen, begrünten
Innenhof des ehemaligen St.-Willehad-Hospitals und stellt
den Namesgeber des im November 2014 geschlossenen Krankenhauses dar. Der heilige Willehad
(740–789) war einer der
ersten Missionare, die das Christentum an die hiesigen
Küsten brachten. Am 15. Juli 787 wurde er in Worms in
Anwesenheit von Karl dem Großen zum ersten Bischof des neu
gegründeten Bistum Bremens geweiht, das damals die Gebiete
rechts und links der Wesermündung umfasste. Bremen wurde
Sitz des Bischofs und Standort der ersten Bischofskirche.
Die Holzkirche, ein Vorläufer des heutigen Bremer Doms,
konnte am 1. November 789 eingeweiht werden. Willehad starb
eine Woche später am 8. November 789 in Blexen in der
Wesermarsch an hohem Fieber. Er ist im Dom zu Bremen
bestattet.
Die überlebensgroße Statue aus Muschelkalk zeigt
Willehad mit Vollbart in Bischofstracht. Er trägt auf dem
Kopf eine dreieckige Mitra, die traditionelle liturgische
Kopfbedeckung der Bischöfe. Von der Mitra hängen zwei
sogenannte Pendilien-Bänder nach hinten bis zu den Schultern herab. Diese
beiden Bänder stehen symbolisch für das Alte und das Neue
Testament. Über der Kasel, dem Messgewand eines Bischofs,
trägt er das Pallium, ein ringförmiges Band um die
Schultern, an dem vorne ein Band mit vier Kreuzen
befestigt ist. Beide Hände sind mit Handschuhen bedeckt. In der linken Hand hält Willehad ein
aufgeschlagenes Buch, das durch die Inschrift SANCTUM
EVANGELIUM als Evangelium erkennbar ist. In
der rechten Hand hält er den Bischofsstab, dessen oberer
Teil jedoch fehlt. Nur der Schaft ist vorhanden. Der
Verbleib der Krümme, die oft künstlerisch gestaltet wurde,
ist nicht bekannt.
Der Künstler der
Figur sowie das genaue Erstellungsjahr sind unbekannt; man geht
jedoch davon aus, dass die Statue bereits zur Eröffnung des
St.-Willehad-Hospitals im Jahr 1905 oder kurz danach
aufgestellt wurde.
Der Innenhof im Karee Weserstraße, Ansgaristraße,
Rheinstraße und Luisenstraße befindet sich auf
nicht-öffentlichen Grund, jedoch kann der Innenhof während der
Öffnungszeiten des St. Willehad Gesundheitszentrums in der
Luisenstr. 28 betreten werden. Wahlweise über einen
rückwärtigen Ausgang im Foyer des Gesundheitszentrums oder
über die Bäckerei Becker, die hinter ihrem Ladenlokal eine Freiluftterrasse
für ihre Kunden besitzt. Vor hier kann man über einen
kleinen Weg zum Innenhof gelangen. Die Statue liegt rechter
Hand des Wegs.
Aufgrund des aktuellen Leerstands des ehemaligen
Krankenhauses sind die Pflegemaßnahmen des Grünbereichs
anscheinend deutlich reduziert, wenn nicht gar ganz
eingestellt worden. Die Willehad-Statue fängt an, vom
umgebenden Grün eingeschlossen zu werden. Außerdem wird ein
Platz, nicht weit vom Standort der Statue, zur Entsorgung
von
Grünabfällen genutzt.
Es ist zu hoffen, dass sich an diesen
Zuständen etwas ändert, wenn die Planungen zum Umbau des
früheren St.-Willehad-Hospitals zu einem Komplex mit einem
Pflegeheim und Seniorenwohnungen umgesetzt werden sollten.
Eine Versetzung der Statue an einen anderen Ort, vielleicht
mit einem öffentlicheren Zugang, ist evtl. leicht möglich,
da die Willehad-Statue auf ihrer Rückseite einen dicken Eisenring in Bleiguss besitzt, der
anscheinend bei der Aufstellung der Statue genutzt wurde.
::Virtual Earth
Wind/Wasser/Segel
Die 4,85 m hohe und 3 m breite Edelstahlskulptur befindet sich
auf einem kleinen Rasengrundstück an der Ecke Freiligrathstr./
Ölhafendamm. Die Skulptur wurde 1967 von der Wilhelmshavener
Künstlerin Irmgard Elsner (1920–2013) geschaffen und stellt die maritimen
Elemente Wind, Wasser und Segel dar.
Eine weitere Skulptur der Künstlerin
mit dem Namen
::Galaktische Segel befindet sich in
unmittelbarer Nähe in der Heppenser Straße.
::Virtual Earth
Windenergie-Park
Auf
einem Areal an der Inhausersieler
Straße/Tammhauser Weg im
Norden Wilhelmshavens liegt der
Jade-Windenergiepark. Auf dem Gelände um den ehemaligen Ausstellungspavillon standen
mehrere
Windenergie-Anlagen, mit denen die ehemalige Tochterfirma der Wilhelmshavener
Gas-
und Elektrizitätswerke GEW die Ausnutzung des Windes zur
Energie-Erzeugung
erforschte. Hier wurde richtige Pionierarbeit in Sachen Windenergie geleistet. Das Projekt wurde am 12. Mai 1986 aus der Taufe gehoben und
ein Jahr später am 16. Juni 1987 erfolgte die Grundsteinlegung
für
das Betriebsgebäude. 1989 wurden drei Windenergieanlagen des Typs
::MONOPTEROS 50 mit einem Rotordurchmesser von 56 m und einer Leistung
von je 650 kW errichtet. Die MONOPTEROS Anlagen waren seinerzeit die weltweit
größten Einblattanlagen.
Im Jahr
1993
wurde eine weitere Anlage vom Typ
::AEOLUS II mit einem
Rotordurchmesser
von 80 m und einer Leistung von 3000 kW in Betrieb genommen. Für
die Vermessung des AEOLUS II und für eigene meteorologische Untersuchungen wurde auf dem Gelände ein 130 m hoher
meteorologischer Mast errichtet. Im Jahr
2001 fand eine Umrüstung auf zwei Anlagen des Typs
::ENERCON E-66
mit einer Leistung von je 1800 kW statt. Die E-66 hatte eine Narbenhöhe von 98 m
und eine Rotorenlänge von 70 m.
Zwei Jahre später
beteiligte sich die JWE an einer 124 m hohen
::ENERCON E-112 mit einer Leistung von
4500 kW. Auch hier war die Anlage die zu diesem Zeitpunkt die leistungsstärkste
Anlage der Welt.
Am 31. August 2020 wurden die beiden alten Anlagen vom Typ
ENERCON E-66 im Rahmen einer weiteren
::Repowering-Etappe
gesprengt. Die beiden Anlagen werden durch eine einzelne
Windenergieanlage vom Typ
::ENERCON E-126
ersetzt. Die neue E-126 EP3 hat eine Narbenhöhe von 135 m
und eine Rotorenlänge von 127 m. Die neue Anlage soll nach
einer fünfjährigen Planungs- und Bauphase
im zweiten Quartal 2021 ans Netz gehen
und dann rund 2600 Haushalte mit Ökostrom versorgen.
::Virtual Earth
Weitere Informationen:
::Doppelsprengung zweier Windenergieanlagen am 31.08.2020
Windharfe
siehe ::Wilhelmshavener Windharfe
Windsbraut
Die Windsbraut ist eine weibliche
Bronzeskulptur des Wilhelmshavener Künstlers Hartmut Wiesner
am ::Nassauhafen, die
die Sparkasse Wilhelmshaven der Stadt Wilhelmshaven 1994 zur 125
Jahrfeier
stiftete. Der Guss der Skulptur erfolgte in der Gießerei der Düsseldorfer
Kunstakademie von Raimund Kittl.
Die lebensgroße Windsbraut ist nackt, lediglich ihr langes Haar
bedeckt Teile ihres Körpers. Sie blickt über das Wasser
Richtung der Einfahrt zum Nassauhafen und soll einfahrende Seefahrer begrüßen.
Laut dem Künstler soll die Windsbraut ein Symbol für die Weltoffenheit Wilhelmshavens
sein.
Die Windsbraut lehnt sich an einen geklinkerten, kreisrunden Turm, der
formenmäßig der Optik der Strandhalle, des
Forschungszentrums ::Terramare
und den Molenköpfen
angepasst
wurde. Der ca. 2,20 m hohe Turm besitzt an der Rückseite eine Treppe, die auf
eine kleine Plattform mit einer Sitzbank führt. Von diesem
erhöhten Standort hat man einen schönen Blick über den
Nassauhafen.
::Virtual Earth
Windwächter
Die
Windwächter sind eine Skulpturengruppe, die aus drei 2,00 x 3,00 m
hohen Silhouettenköpfen auf 7 bis 10 m hohen
Stahlrohren besteht. Die Plastiken haben die
Umrisse
dreier Gesichter, die mit weit geöffnetem Mund und wehenden Haaren
dem Meer entgegenblicken. Die Köpfe sind mit Hilfe von
Kugeldrehkränzen auf den Stahlrohren montiert, so dass sich die
Stellung der drei Köpfe in Abhängigkeit vom Wind
verändert.
Die Skulpturengruppe stehen seit Juli 2000 am
::Südstrand in
Höhe
des ehemaligen ::Planschbeckens. Sie sollen die ständige
Auseinandersetzung der
Küstenbewohner
mit den Naturgewalten Wind und Meer darstellen. Geschaffen wurde die
Skulpturengruppe
von dem Wilhelmshavener Dipl. Designer Klaus Evenburg und sie sind ein
Beitrag der Wilhelmshavener Künstlervereinigung zur Expo-am-Meer
im Jahr 2000.
Mitte September 2018 wurden die Köpfe der drei „Windwächter“
auf Initiative der Stiftung Kulturkreis
Wilhelmshaven-Friesland temporär abgebaut. Mit Hilfe der
Stadt und durch Firmen der Region wurden sie instand
gesetzt. Insbesondere eingedrungenes Wasser hatte bei Frost
Ausbeulungen an den Oberflächen der Skulpturen hinterlassen.
Noch im selben Monat konnten die Windwächter-Köpfe wieder
auf ihre Masten gehoben werden.
::Virtual Earth
Windweiser
Kupfermöwe
Der Windweiser mit der Möwe
ist eine 1987 geschaffene Skulptur des Wilhelmshavener
Künstlers Herbert Gebbers, die sich auf dem Dach des
Servicegebäudes der Reederei Warrings am
::Dunfermline-Platz
am Ende der ::Südstrandpromenade
befindet. Die aus Kupfer und Bronze gefertigte Skulptur
besteht aus einer feststehenden Windrose, auf der eine
Windweiservorrichtung in Form eines Pfeils mit einer
Kupfermöwe sitzt. Die Möwe mit ihren ausgebreiteten Flügeln
besitzt eine Flügelspannweite von rund 130 cm und dreht die
Vorrichtung in die entsprechende Windrichtung. Als Vorbild
für die Kupfermöwe diente eine präparierte Möwe aus der
::Heinrich-Gätke-Halle des
::Instituts für Vogelforschung in
Rüstersiel. Ursprünglich hatte sie einen Fisch im Schnabel,
dieser ging jedoch im Laufe der Zeit verloren und wurde
nicht ersetzt.
Der Windweiser mit der Möwe wurde am 26. Juni 1988 von den
Handball-Senioren des Wilhelmshavener Turnerbundes WTB von
1880 gestiftet. Anlass war die Neugestaltung des
Südstrandes. Ein kleines Schild am Servicegebäude mit dem
Titel "Kupfermöwe als Windweiser" wies auf diesen Umstand
hin, allerdings ist das Schild aktuell nicht mehr vorhanden.
::Virtual Earth
Wochenende
an der Jade
Das Wochenende an
der Jade ist eine regelmäßige Großveranstaltung, die
traditionell alljährlich am 1. Wochenende im Juli
stattfindet. Das "WadJ" entwickelte sich aus
den nach dem 2. Weltkrieg vom Kur- und Badeamt ins Leben gerufenen
Strandfesten
mit einem besonderen Abend, an dem ein Großfeuerwerk
auf See stattfand.
Aus diesem erstmals 1950 durchgeführten
Abend entstand dann ab Mitte der 1950er Jahre das Fest "Ein
Tag an der Jade". 1965 musste das Fest vom
::Südstrand an den Geniusstrand verlegt werden, da die
::Kaiser-Wilhelm-Brücke wegen
Baumaßnahmen gesperrt war. Trotzdem war der Tag ein voller
Erfolg. Der ebenfalls durchgeführte 100. Stapellauf der
damals noch im Handelshafen ansässigen Jadewerft war der
Höhepunkt dieses Tages und stellte einen neuen
Besucherrekord auf. Aufgrund der guten Zuschauerresonanz
beschloss man 1966, aus dem "Tag an der Jade" das
dreitägige "Wochenende an der Jade" zu machen.
Ab
1975
erhielt das WadJ, das zunächst rund um das
::Wilhelmshavener Rathaus veranstaltet
wurde,
durch Patenländer einen internationalen Charakter. Ab 1984 wurde
das WadJ an den ::Großen Hafen verlegt und bekam mehr den Charakter
eines
Hafenfestes mit internationaler Beteiligung. Das vielseitige Programm
mit
maritimen, kulturellen und sportlichen Schwerpunkten ist jedes Jahr
"der"
Publikumsmagnet der Region. Immer dabei ist die Marine in Wilhelmshaven, die
sich und ihre Schiffe im dann für die Öffentlichkeit
geöffneten Marinearsenal präsentiert. Häufig sind auch
Schiffe befreundeter Marinenationen anwesend und sind
ebenfalls zu besichtigen.
1999 feierte man den bisherigen
Besucherrekord mit geschätzten 385.000 Besuchern.
Traditionsgemäß findet am
Sonntagabend
zum Ausklang des WadJ ein Großfeuerwerk statt, das alljährlich von der
Sparkasse Wilhelmshaven gesponsert wird.
Zum 150-jährigen Jubiläum der Stadtgründung im Jahr 2019
wurde das WadJ nicht gefeiert, da Wilhelmshaven aus Anlass
des Stadtgeburtstages den
::Tag der Niedersachsen 2019 ausgerichtet hat. 2020
sollte das WadJ wieder wie gewohnt veranstaltet werden,
jedoch musste das Stadtfest wegen der Corona-Pandemie
abgesagt werden.
Homepage:
::Wochenende an der Jade
::Historie 1
::Historie 2