Wilhelmshavener Sehenswürdigkeiten A bis Z

Teil 1: A bis F

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In Wilhelmshaven gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss. Auf diesen Seiten findet man sie in alphabetischer Reihenfolge. Wegen der vielen erwähnenswerten Dinge musste ich dieses Thema auf mehrere Seiten aufteilen. Die Navigation erfolgt über die Einträge in der oberen Menüzeile. Die Schrift kann über die folgenden ::Hinweise zur Schriftgröße angepasst werden.
Zu den meisten Sehenswürdigkeiten gibt es mindestens ein Foto, oft sogar mehrere Fotos, die über eine moderne Fotogalerie mit Zusatzfunktionen betrachtet werden können. Zum Starten der Bildergalerie muss man das Foto am Beginn des jeweiligen Artikels anklicken. Sind mehrere Fotos vorhanden, dann kann man über die Steuerungselemente rechts oben z.B. eine Diaschau starten. Alleine hier im Abschnitt A bis F sind rund 300 Fotos enthalten.
Alle Informationen sind gewissenhaft recherchiert worden, jedoch erfolgen alle Angaben, insbesondere die der Öffnungszeiten und der Telefon-nummern ohne Gewähr. Sollten Ihnen andere Informationen vorliegen, so bitte ich um eine entsprechende ::Mitteilung.

NEU ::Gesamtliste der Wilhelmshavener Sehenswürdigkeiten

Adalbertdenkmal

Bild Adalbertdenkmal

Das Adalbertdenkmal an der Südseite des ::Adalbertplatz ist dem ersten Admiral der preußischen Marine und Mitinitiator der Gründung Wilhelmshavens Prinz Adalbert von Preußen (1811–1873) gewidmet.
Adalbert von Preußen gilt als Begründer der deutschen Marine. 1848 erhielt er von seinem Vetter König Friedrich Wilhelm IV. den Vorsitz der Marine-Kommission, die Vorschläge zur Bildung einer preußischen Marine vorlegen sollte. In einer Denkschrift skizzierte er die Aufgaben einer preußischen Marine. In ihr sah er sowohl die Verteidigung der eigenen Küste als auch den Schutz der preußischen und späteren deutschen Handelsinteressen in Übersee vor. 1849 wurde er der Oberbefehlshaber der preußischen Kriegsschiffe. 1853 erfolgte die Ernennung zum Admiral der preußischen Küsten. Auf seine Initiative erwarb Preußen mit dem Jade-Vertrag von 20. Juli 1853 ein 313 Hektar großes Gebiet vom Großherzogtum Oldenburg, um am Nordwestrand des Jadebusen einen Kriegshafen zu bauen. Am 23. November 1854 reiste Adalbert von Preußen höchstpersönlich in das "Königlich Preußische Jadegebiet" und übernahm das Gebiet als Abgesandter des preußischen Königs.
Der Berliner Bildhauer Karl Schuler entwarf die Statue, die 1882 in der bekannten Kunstgießerei Lauchhammer in Lauchhammer gegossen wurde. Die 3 m hohe Bronzestatue zeigt Adalbert in Uniform mit Marinesäbel. Den Marinemantel hat er über einen hinter ihm stehenden Festmacher geworfen. In der rechten Hand trägt er ein Beobachtungsfernrohr. Die linke Hand umschließt den Säbelgriff.
Die Statue steht auf einem ca. 2,50 m hohen Marmorsockel, der auf jeder Seite ein Relief zeigt. Das vordere Relief zeigt den preußischen Adler, die linke und rechte Seite zeigt je ein Relief mit dem Geburtsdatum und dem Sterbedatum des Prinzen. Auf der Rückseite des Sockels ist die folgende Widmung angebracht:

Ihrem verewigten
Oberbefehlshaber
Dem Admiral
Prinzen Wilhelm
Heinrich Adalbert
von Preussen
In dankbarer Erinnerung
Die Kaiserliche Marine.

Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 16. September 1882. Finanziert wurde es aus freiwilligen Beiträgen der Offiziere, Beamten und Mannschaften der Kaiserlichen Marine.
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Adalbertplatz

Der Adalbertplatz ist nach dem Begründer der deutschen Marine und Mitinitiator der Gründung Wilhelmshaven Prinz Adalbert von Preußen (1811–1873) benannt.
Der Platz ist eigentlich eine Straße mit zwei Fahrbahnen, die in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Straße "Unter den Linden" in Berlin angelegt wurde. Bereits im ersten Stadtplan von 1874 sind Straße und Platz verzeichnet. Der Platz zwischen den Fahrbahnen war zunächst Paradeplatz, wurde jedoch später zu einer Gartenanlage umgestaltet.
Die im neoklassizistischen Stil erbauten Häuser ( "Zwölfmännerhaus") am Adalbertplatz wurden als Wohnungen für die Marineoffiziere verwendet. Durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges konnten nur drei dieser Häuser erhalten werden. Eines dient heute wieder als Offiziersheim der Wilhelmshavener Marinegarnison.
Am Südende des Platzes verläuft die Marktstraße. Hier befindet sich seit 1882 das ::Denkmal des Prinzen Adalbert von Preußen und der von Volker Gerlach geschaffene ::Brunnen "Großer Aufbruch". Auf der anderen Seite der Marktstraße beginnt der ::Friedrich-Wilhelm-Platz. Im nördlichen Teil des Adalbertplatz, auf der Westseite, befindet sich die ::Kunsthalle Wilhelmshaven mit dem vor der Kunsthalle stehenden Kunstwerk ::Seemannsgarn von Leonard Wübbena. Direkt auf dem nördlichen Adalbertplatz befinden sich der 1994 vom Wilhelmshavener Ehrenbürger ::August Desenz gestiftete ::Viktoriabrunnen sowie das Kunstwerk ::Tor III, das seit 1992 eine Dauerleihgabe an die Kunsthalle ist.
Ebenfalls 1994 erhielt der Platz die heute noch vorhandenen gusseisernen Schinkel-Leuchten, die den Fußgängern auf dem Platz bei Dunkelheit den Weg beleuchten. Die 30 Leuchten, 15 auf jeder Seite, sind Nachbauten und wurden im Original von dem bekannten preußischen Baumeister, Architekt und Maler ::Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) entworfen, der den Klassizismus und den Historismus in Preußen entscheidend mitgestaltete.
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Adler Jet

Mitte August 2022 berichtete die Wilhelmshavener Zeitung überraschend, dass die Reederei Adler-Eils bereits ab Freitag, dem 26. August 2022, eine wöchentliche Fährverbindung von Wilhelmshaven nach Helgoland anbieten wird. Sieben Jahre nachdem die letzte Reederei Cassen Eils die ständige Fährverbindung eingestellt hat, wird nun das Fahrgastschiff ::Adler Jet von Wilhelmshaven zur zweistündigen Überfahrt mit einem kurzen Zwischenstop und Zustieg im Hooksieler Außenhafen starten. Der schnelle ::Katamaran fährt dabei direkt in den Hafen von Helgoland ein. Auf das Abenteuer ::Ausbooten muss verzichtet werden. Die Abfahrt ist für 9:30 Uhr vorgesehen, der Zwischenstop in Hooksiel erfolgt gegen 10:15 Uhr. Der "Adler Jet" ist gegen 18:00 Uhr wieder in Wilhelmshaven, so dass die Fahrgäste einen Aufenthalt von rund 4 Stunden auf der Hochseeinsel genießen können. Die derzeitigen Planungen sehen Fahrten bis in den Oktober hinein vor. Abhängig von der Nachfrage evtl. sogar zweimal wöchentlich. Für die Region ist die neue Fährverbindung ein großer Gewinn. Man kann nur hoffen, dass die Auslastung für die Reederei zufriedenstellend ist. Also: "Auf nach Helgoland!"
PS: Der Aufruf wurde zumindest für die erste Überfahrt von zahlreichen Fährgästen befolgt. Ausverkauft!
Die Verbindung wurde seitdem regelmäßig von April bis Oktober an zwei bis drei Tagen pro Woche angeboten. Die Abfahrt erfolgte i.d.R. vom Wangeroogekai, also dem ::Helgolandkai gegenüberliegenden Kai aus.
Mitte August 2024 wurden von der Reederei Adler & Eils Gerüchte bestätigt, dass der "Adler-Jet" ab Mitte September für die Verbindung nicht mehr zur Verfügung steht. Der von der Reederei Adler & Eils gecharterte Katamaran wurde von seinem Besitzer in der laufenden Saison nach Kroatien verkauft. Bereits ab dem 7. September wurde der Katamaran für die Verschiffung ins Mittelmeer vorbereitet. Die Reederei musste daher kurzfristig umdisponieren. Die bis zum Saisonende geplanten Tagesfahrten mit dem "Adler Jet" wurden abgesagt und werden jetzt zu bestimmten Tagen mit dem konventionellen Fahrgastschiff "MS Fair Lady" der Reederei durchgeführt. Die Fahrzeiten verlängern sich entsprechend. Die Reederei versichert jedoch, an der Verbindung Wilhelmshaven-Hooksiel-Helgoland auch in 2025 festzuhalten zu wollen. Mit welchem Schiff ist unklar. Da die Reederei mit dem Katamaran "Adler-Cat" eine weitere Schnellfähre im Bestand hat, könnte auch diese zum Einsatz kommen.
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Weitere Informationen:
::Reederei Adler-Eils
::Neuer Flyer Fährverbindung "Wilhelmshaven/Hooksiel – Helgoland" mit der "MS Fair Lady"

Aldenburger Friedhof

Der rund 14 Hektar große Aldenburger Friedhof wurde ursprünglich 1908 als Friedhof der Gemeinde Bant eingeweiht. Auf dem parkähnlich angelegten städtischen Friedhof im Ortsteil Aldenburg gibt es gleich mehrere Gedenkstätten.
Im Westteil des Friedhofs befinden sich die Grabstätten von Zwangsarbeitern der Lager ::Schwarzer Weg und ::Alter Banter Weg. Nach 1945 wurde ein Teil der Verstorbenen exhumiert und in ihre Heimatländer überführt. Das Sammelgrab wird heute durch eine Reihe großer Grabplatten gekennzeichnet, auf denen die Namen der Bestatteten verzeichnet sind. Neben den zwölf Grabplatten wird das langgestreckte Gräberfeld durch zwei Beete gekennzeichnet, in denen jeweils drei einfache Steinkreuze stehen, wobei das größere der drei Steinkreuze die Inschrift 1939–1945 trägt. Im nördlichen Bereich des Gräberfeldes liegt vor dem Ensemble mit den drei Steinkreuzen eine Gedenkplatte mit der Inschrift "Hier ruhen die Opfer des KZ Neuengamme, Außenstelle Banter Lager - Euer Tod sei uns ewige Mahnung" und verweist so auf den Hintergrund für die Gedenkstätte.
Direkt neben der Gedenkplatte befindet sich seit 1999 ein kleiner Findling mit der Inschrift "Den Opfern der Nationalsozialistischen Militärjustiz zum Gedenken". Der Findling erinnert an die unbekannte Anzahl von deutschen Soldaten, die während des Zweiten Weltkrieges durch die NS-Militärjustiz zum Tode verurteilt, hingerichtet und die hier auf dem Aldenburger Friedhof gegraben wurden. 54 Hinrichtungen in der Zeit von 1943 bis 1945 wurden im Zuge der Aufstellung des ::Mahnmals zur Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz bis 1999 nachgewiesen. Die letzte Hinrichtung fand am 5. Mai 1945 statt, wenige Stunden vor dem Ende des Krieges.
An der nördlichsten Stelle des Gräberfeldes erinnert ein weiterer, einzelner Grabstein an die KZ-Opfer polnischer Nationalität mit folgenden Worten:

Spoczywaj w Pokoju 1939–1945 (Ruhet in Frieden 1939–1945)
TRAGICZNIE ZMARŁA OBOZACH KNC (Tragischerweise verstorben im Konzentrationslager)
– RODACY – ( – Landsleute – )

und listet die Namen der Verstorbenen auf. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass Wilhelmshaven zum Kriegsende 1945 von polnischen Besatzungstruppen eingenommen und besetzt wurde.
In der Mitte des Gräberfeldes schließlich befindet sich das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus, das den Wilhelmshavener Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist. Es ist die zentrale Gedenkstätte der Stadt Wilhelmshaven, wenn es um die Gedenkveranstaltungen zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Zeit des Nationalsozialismus geht. Das 1947 errichtete Mahnmal besteht aus dem ca. 3 m hohen Sockel des früheren, im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen Admiral Coligny-Denkmales, das um eine darauf befindlichen Schale ergänzt wurde. Auf der vorderen Seite befindet sich eine dunkle Metallplatte mit der Aufschrift: "Den Opfern des Nationalsozialismus". Auf der rechten Seite des Sockels befindet sich die Inschrift: "Zum Gedenken der hier ruhenden deutschen und ausländischen Opfer des Nationalsozialismus. Sie starben für die für die Freiheit ihrer Nationen." und auf der linken Seite des Sockels sind die Namen der Wilhelmshavener Bürger verzeichnet, die während der Herrschaft des "Dritten Reiches" in Konzentrationslagern und Straflagern der Nationalsozialisten ihr Leben lassen mussten. Unter Ihnen viele, die wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit umgekommen sind.
Im südlichen Teil des Friedhofes liegt der Aldenburger Ehrenhain, eine Begräbnisstätte, die den zahlreichen zivilen Bombenopfern des Zweiten Weltkrieges gewidmet ist. Der Ehrenhain ist von einer 2,50 m hohen Buchenhecke fast vollständig umgeben, die sich lediglich nach Norden hin öffnet und im Westen sowie im Osten über zwei Zugänge in der Buchenhecke in Form eines Rundbogens verfügt. Innerhalb der Hecke befinden sich in symmetrischer Anordnung zwei Grabfelder mit 265 Gräbern, in denen zusammen 273 Opfer beigesetzt sind, die durch die Folgen der rund 100 Luftangriffe alliierter Streitkräfte umkamen. Zwischen den beiden Grabfeldern befindet sich eine freie Rasenfläche, die im Süden der Grabanlage einen zurückgesetzten, leicht erhöhten Platz bildet, auf der eine rund 3,00 m hohe Stele der Bildhauerin Dorothee Helling-Sohmen aus Oldenburg (Oldb.) steht. Die mächtige Stele (3,00 m x 1,60 m x 0,50 m) besteht aus Michenauer Tuffstein, einem Vulkangestein der Eifel, die die Künstlerin in fünf Monaten aus einem großen Block herausgearbeitet hat. Die Anlage mit der Stele wurde am 25. Juli 1978 eingeweiht.
In der Mitte des Friedhofs, an der Kreuzung der Wege der Nord-Süd-Achse mit der West-Ost-Achse, befindet sich ein rund 900 kg schwerer Findling, der als Gedenkstein an Georg Hackstette (26.06.1890–14.07.1963) erinnert. Der in Oldenburg geborene Hackstette kam als Lehrer nach Rüstringen und war seit dem 15.04.1917 als Kantor und Organist der ::Banter Kirche tätig. Dort gründete er die ::Banter Kantorei, ein überregional bekannter Chor, der 2021 sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte. Aus diesem Anlass wurde der Findling mit der Inschrift


Zum Gedenken
Georg Hackstette
(1890–1963)
Kantor und Organist
an der Banter Kirche
(1917–1963)

restauriert und danach wieder an seinem ursprünglichen Platz aufgestellt.
Im Juli 2023 wurden auf dem Aldenburger Friedhof zwei Geschichts- und Erinnerungstafeln eingeweiht. Damit erhielt der Friedhof erstmalig vor Ort eine sichtbare Dokumentation der auf dem Friedhof ruhenden Toten des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der Inhalt der Tafeln wurde im Rahmen eines Schulprojektes am Neuen Gymnasium Wilhelmshaven erarbeitet.
Die großformatige Haupttafel steht im Haupteingangsbereich auf der linken Seite schräg gegenüber der Friedhofskapelle. Sie beschreibt die Lage der einzelnen Gräberfelder und der in diesen Gräberfeldern beigesetzten Toten. Die zweite kleinere Informationstafel befindet sich bei den Gräberfeldern im westlichen Bereich des Friedhofs und erinnert beispielhaft an die Schicksale von Emil Blumensath und Italico Gori. Der Marinesoldat Blumensath wurde neun Wochen vor Kriegsende hingerichtet, der italienische KZ-Zwangsarbeiter Gori starb im Lager "Alter Banter Weg". Die Lage dieser Infotafel ist auf der Haupttafel im Eingangsbereich verzeichnet und so gut zu finden. Finanziert wurde das Projekt durch eine Zusammenarbeit von Oldenburgischer Landschaft (Vermächtnis Eheleute Hanschen), der Stiftung Gedenken und Frieden des Volksbundes sowie der Technischen Betriebe Wilhelmshaven.
Leider werden auf der großen Erinnerungstafel unter Punkt 2 die niederländischen KZ-Häftlinge des "Lager Schwarzer Wegs" nicht erwähnt, deren Andenken seit Jahrzehnten mit jährlichen Kranzniederlegungen im Frühjahr gedacht wird. Die ehemalige Häftlinge bzw. deren Angehörige aus den Niederlanden kommen regelmäßig auf Einladung der Stadt, um die Erinnerungskultur aufrecht zu erhalten.
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Weitere Informationen:
::volksbund.de – Schülerinnen und Schüler machen bewegende Schicksale öffentlich
::Artikel in der Wilhelmshavener Zeitung vom 07.05.2019 – "Geschehenes in Erinnerung behalten"

Alter Rathausplatz

siehe ::Wilhelms-Brunnen

Alter Voslapper Leuchtturm

Auf dem nördlichen Teil des Voslapper Marktes, gegenüber der evangelisch-lutherischen St. Martin Kirche, steht seit dem 3. November 2019 der Nachbau des 1906/1907 gebauten und 1961 wieder abgebauten Alten Voslapper Leuchtturmes. Der Leuchtturm, eines der ursprünglichen Wahrzeichen des Ortsteils Voslapp, stand im Watt vor der damaligen Voslapper Deichlinie. Seit 1972 ist der ehemalige Standort eingedeicht und befindet sich heute daher hinter der Deichlinie an der Straße "Am Tiefen Fahrwasser". Die Überreste, besser gesagt die Fundamente des Leuchtturms, sind als ::Gedenkstätte Alter Voslapper Leuchtturm erhalten geblieben und können dort besichtigt werden.
Bereits 1992 entstand die Idee, den im Volksmund auch „Voslapper Wachtposten“ genannten Leuchtturm im kleineren Maßstab (geplant war ein Modell im Maßstab 1:2) wieder auferstehen zu lassen. Der 1992er Versuch verlief jedoch im Sande.
Ein zweiter Anlauf wurde dann 2014 durch die ::Gemeinschaft der Gewerbetreibenden Voslapp e.V. (GGV) gestartet. Nach ersten Treffen passierte allerdings fast vier Jahre nichts mehr, erst im April 2018 wurde der Verein gemeinsam mit dem Dezernenten der Stadt Dr. Jens Graul (1950–2018) wieder aktiv. Allerdings vergingen dann nochmal weitere 19 Monate, bis der Nachbau im Jahr des 150. Stadtgeburtstags von Wilhelmshaven eingeweiht werden konnte.
Die nun im Maßstab 1:5 gebaute Nachbildung des Alten Voslapper Leuchtturmes ist rund 5 m hoch. Er wurde von Jugendlichen nach Originalplänen in der ::Produktionsschule der Berufsbildenden Schulen Wilhelmshaven angefertigt. Für dieses "Leuchtturm-Projekt" arbeitete die Produktionsschule, einer vom Förderverein der Berufsbildenden Schulen getragenen gGmbH, eng mit dem Jugendmigrationsdienst des "Paritätischen" Frieslands zusammen. Projektteilnehmer waren Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sie stammen aus Syrien, Afghanistan und afrikanischen Ländern.
Die offizielle Einweihung des Leuchtturm-Nachbaus erfolgte am Sonntag, den 3. November 2019 unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit auf dem Marktplatz. Die Kosten des Nachbaus inklusive der Gestaltung des Umfelds betrugen rund 15.000 Euro und konnten allein aus Spenden finanziert werden. Allerdings fehlen dem Leuchtturm noch einige Dinge, z.B. die Beleuchtung. Der GGV hofft auf weitere Spenden, um den Leuchtturm weiter vervollständigen zu können.
Wie auf den Fotos zu sehen ist, wurden nach der Aufstellung schon mal die angedeuteten Fenster "nachgerüstet".
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::Leuchtturmprojekt – Flyer des GGV

Amtsgericht Wilhelmshaven

Das alte Amtsgericht in der Marktstraße 15 ist eines der ältesten Häuser in Wilhelmshaven. Das mit Backsteinen errichtete Gebäude wurde vom oldenburgischen Architekten Ludwig Klingenberg entworfen und am 15. Oktober 1878 bezogen. Zu dieser Zeit gehörte das Amtsgericht noch zum Amt Wittmund, jedoch wurde für die aufstrebende Stadt Wilhelmshaven ein eigenes Gerichtgebäude gebaut. Anfang der 1980er Jahre erhielt das Gebäude einen Anbau, da der Platz im alten Gebäudeteil nicht mehr ausreichte. Die Grundsteinlegung erfolgte am 10. September 1982 und das Richtfest konnte am 21. Februar 1983 gefeiert werden. Im Juli/August 1984 bezog man den neuen Gebäudeteil. Anschließend erfolgte die Restaurierung des historischen Gebäudeteils, die Ende 1985 abgeschlossen werden konnte. Die Einweihung des gesamten Gebäudekomplexes fand am 18. November 1985 statt. Zur Einweihung wurde das sich vor dem Gebäude befindende Kunstwerk ::Gericht und Recht des Oldenburger Künstlers ::Udo Reimann der Öffentlichkeit übergeben. Weitere Sehenswürdigkeiten im Umfeld des Amtsgerichts sind die bereits im April 1984 von der Stadt Wilhelmshaven gepflanzte Gerichtslinde und die original ::Britische Telefonzelle, die ein Geschenk der schottischen Partnerstadt Dunfermline ist.
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Ankerdenkmale

In der Marine- und Hafenstadt Wilhelmshaven sind maritime Objekte wie z.B. Anker an verschiedenen Stellen im öffentlichen Raum aufgestellt.
Ein Anker ist ein schwerer eiserner, an einer Kette oder einem Tau befestigter Haken, der vom Schiff auf den Grund eines Gewässers hinabgelassen wird und das Schiff aufgrund seines Gewichts und/oder seiner Form an seinem Platz festhält. Anker gibt es in verschiedenen Bauformen. Bekannt sind die klassischen Stockanker, die vor allem an älteren Schiffen zu finden sind. Heute sind eher sogenannte Patentanker in unterschiedlichen Ausprägungen im Einsatz, die ihre Haltekraft dadurch erzielen, dass sie sich mit einer oder mehreren Flunken bei annähernd waagerechtem Zug in den Boden eingraben.

Zu den größten Ankern in Wilhelmshaven zählt der gewaltige Patentanker am ::Aussichtspunkt See-Blick am ::Banter See. Der Elf-Tonnen-Koloss gehörte ursprünglich dem 1999 in Südkorea vom Stapel gelaufenen und unter der Flagge der Bahamas fahrenden Rohöltanker "Hildegaard". Der 100.000-Tonnen-Tanker "Hildegaard" verlor den 3,42 m hohen Anker in der Deutschen Bucht, als er dort auf Tiefwasser-Reede vor Anker lag. Das in Wilhelmshaven ansässige Unternehmen "Jade-Dienst" barg das "Seefahrtshindernis" 2006 dann mit ihrem Schwimmkran "Jade-Lift I.". Der "Jade-Dienst" überlies den Anker der Stadt im Juni 2020 zu einem Sonderpreis und die Autokran-Firma Ulferts übernahm den Transport des Ankers an seinen neuen Standort. Hier wurde der Anker mit Hilfe von zwei jeweils fünf Tonnen schweren Grundgewichten sehr dekorativ aufgerichtet.

Ein weiterer riesiger Stockanker befindet sich auf dem ::Rüstringer Berg. Der auf der zweiten Ebene stehende Stockanker mit zwei ::Flunken hat ein Gewicht von 5 t. Der aus dem 19.  Jahrhundert stammende Anker wurde 1941 bei Vertiefungsarbeiten im ::Großen Belt zwischen Nyborg und Korsør gefunden und gehoben. Der Stockanker wurde 1953 zunächst im Ankerdenkmal im gerade eingedeichten Heppenser Groden ausgestellt, bevor er dann ab 1977 an seinen jetzigen Standort auf dem Rüstringer Berg aufgestellt wurde.

In Wilhelmshavener Ortsteil Sengwarden steht einer der Anker des ::Schulschiffs Deutschland, ein Schiff der Bundesmarine, das vom 25. Mai 1963 bis 28. Juni 1990 in Dienst war. Das Schulschiff war für die Ausbildung der Offizieranwärter der Bundesmarine zuständig, um die im vorangegangenen Ausbildungsgang erworbenen theoretischen Kenntnisse im praktischen Bordbetrieb zu vertiefen. 1989 wurde entschieden, die 'Deutschland' im Folgejahr außer Dienst zu stellen, da sie nicht mehr den Anforderungen der Bundesmarine entsprach. Alle Überlegungen, das Schiff für eine Nachnutzung in Wilhelmshaven zu halten, ließen sich nicht umsetzen. Daher wurde die "Deutschland" ab Ende 1993 nach Indien zu den ::Abwrackwerften bei Alang im Bundesstaat Gujarat am Golf von Khambhat geschleppt und dort 1994 verschrottet. Der Anker auf dem Dorfplatz in Sengwarden wurde von dem damals in der Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne beheimateten Marineabschnittskommando Nordsee gestiftet und am 20. September 1992 aufgestellt.

Vor dem Fahrkartenschalter der Reederei Warrings am Südstrand 123, also direkt an der Zufahrt zum ::Helgolandkai, liegt ein rund 4 m langer Stockanker. Der Anker trägt auf seinem Schaft eine kleine Hinweistafel mit der Inschrift:

"Zur Erinnerung an die Aufspülarbeiten bei den Strombauwerken von Minsener Oog durch das WSA W'haven.
Gestiftet von der Fa. Volker-Wasserbau."

::Minsener Oog ist eine unbewohnte ostfriesische Insel knapp 2 km südöstlich von ::Wangerooge und liegt rund 4 km nördlich des Festlandes. Die Düneninsel ist in großen Teilen künstlich und hat den Zweck, die dort herrschende West-Ost-Drift des Sandes zu stoppen und dadurch die Versandung des angrenzenden Fahrwassers der Außenjade zu verhindern. Der Bau der Buhnen und Dämme begann schon ab 1906 durch die Marinebaudirektion Wilhelmshaven, um die Fahrrinne für die Flotte der Kaiserlichen Marine frei zu halten. Ab den 1970er Jahren wurden weitere Sandaufspülungen im Zusammenhang mit der Vertiefung des Jadefahrwassers durchgeführt. Es entstand eine großflächige, durch den Einbau von Buhnen befestigte Düneninsel. Sie ist rund 370 ha groß und hat eine bis zu 12 m hohe Dünenlandschaft. Durch Anpflanzungen von Strandhafer konnte der Sandabtrag größtenteils eingedämmt werden. Die Insel ist in Nord-Süd-Richtung rund 4,5 km lang und bis zu 1,5 km breit. 1976 wurde durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven ein neuer 53 m hoher Radarturm mit Quermarkenfeuer sowie eine sturmflutsichere Unterkunft errichtet. Das Quermarkenfeuer war bis Oktober 1998 in Betrieb. Die Insel steht als bedeutender Brutplatz für Seevögel bereits seit 1959 unter Naturschutz und ist Teil des seit 1986 bestehenden ::Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Mit Ausnahme eines kleinen Besucherbereiches an der Südspitze darf die Insel ohne Genehmigung nicht betreten werden.

In der Südstadt am alten Banter Hafen befindet sich das ::Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Bauvorhabens Ems-Jade-Kanal. Das Denkmal in Form eines Ankers erinnert an die vielen Menschen, die beim Bauvorhaben des ::Ems-Jade-Kanals in den Jahren von 1880 bis 1888 zu Tode kamen. Der genaue Standort liegt innerhalb einer kleinen Grünanlage an der Havermonikenstraße, ganz in der Nähe der ehemaligen Gaststätte "Blühende Schiffahrt". Das vom "Bürgerverein Bant von 1881 e.V." gestiftete Denkmal wurde am 1. Mai 1991 eingeweiht.

Auf dem Gelände der katholischen Christus-König-Kirche an der Preußenstraße/ Ecke Posener Straße befindet sich seit 1971 ein weiterer großer Stockanker. Der Schaft ist rund 3 m lang und lehnt mit seinem Stock an einen großen Quader aus Waschbeton, wobei ein kleiner Teil des Stocks im Beton eingelassen ist, so dass der Anker nicht mehr bewegt werden kann. Der Betonquader trägt an seiner Vorderseite eine Bronzeplakette mit der Inschrift:
Stockanker aus dem 18. Jahrhundert
Gestiftet vom
Bürgerverein Fedderwardergroden e.V.
und der
„Jade“ Wohnungsbaugesellschaft m.b.H.
ANNO 1971

Auf Gelände des Gemeinschaftsplatzes Rüstersiel direkt neben dem ::Rüstersieler Hafen befindet sich ein sogenannter Hall'scher Patentanker. Der rund 30.000 m² große Mehrzweckplatz direkt an der Maade wurde von dem 1982 gegründeten ::Förderverein Gemeinschaftsplatz Rüstersiel e.V. geschaffen und mit einem Hafenfest am 26/27. Mai 1984 offiziell eröffnet. Zum Zeichen der engen Verbindung zwischen Gemeinschaftsplatz und Rüstersieler Hafen wurden bei der Planung des Platzes eine rote Fahrwassertonne und ein mächtiger Anker am Platzeingang vorgesehen. Der Anker stammt lt. dem Wilhelmshavener Heimatlexikon vom Wohnschiff ::ARCONA. Der Anker lehnt gegen ein aus Granitsteinen bestehendes Mauerstück. Über zwei am Anker befestigte schwere Ankerketten ist er von vorne und hinten dekorativ mit zwei im Rasen eingelassenen Pollern verbunden. Zusätzlich sichert eine kleinere Kette um den Ankerschaft den Anker gegen ein umkippen.

An vielen Standorten im Stadtgebiet sind weitere Anker zu entdecken, jedoch ist deren Herkunft meist unbekannt und dadurch mit keiner Geschichte verbunden. So sind z.B. auf dem Gelände des Wasser- und Schifffahrtsamts am Südstrand in der Nähe der ehemaligen 1. Einfahrt zahlreiche Ankertypen ausgestellt. Diese sind nur durch einen Zaun von der Straße 'Am Südstrand' getrennt. An derselben Straße liegt das ::Deutsche Marinemuseum, das ebenfalls verschiedene Ankertypen nur durch einen Zaun von der Straße getrennt zeigt.

Anna

Anna ist die etwa 1 m hohe sitzende Skulptur einer Frau, die der Künstler H. J. Beyer 1953 als Ersatz für die vermisste Skulptur Grete von ::Hein und Grete im ::Kurpark erschuf. Die ursprüngliche Partnerin von Hein war nach einem der vielen Luftangriffe am Ende des Zweiten Weltkrieges verschwunden und galt als zerstört. Kurz nach der Aufstellung von Anna fand man die vermisste Grete unbeschädigt im Schlamm des Schwanenteiches auf. Die gerade eingeweihte Anna musste wieder weichen und Grete kehrte auf ihren ursprünglichen Ort neben Hein zurück.
Anna erhielt dann 1954 einen neuen Platz im ::Rüstringer Stadtpark in der Nähe des Rosenhügels. Dort stand sie bis 1986 und litt durch diese abgelegene Lage unter häufigen Vandalismus. Seit einer vorgenommenen Restaurierung durch Rolf Gruß im Frühjahr 1987 befindet sie sich auf halben Weg zwischen dem Bootshaus am Stadtpark und dem Eingang zum ::Rosarium.
2013 wurde sie wieder von Vandalen heimgesucht, die ihr Gesicht sowie ihr zum Knoten zusammengefasstes Haar beschädigten. Die darauffolgende Restaurierung war mit einem komplett neuen Anstrich verbunden, der im Vergleich zum vorherigen deutlich glänzender ausfiel. Aber er steht der Anna ausgesprochen gut. Gelegentlich werden der Anna auch modische Accessoires verliehen. So hat man sie z.B. schon mit schönen Ketten oder Kopfbedeckungen gesehen.
In der Nacht vom 11.12. zum 12.12.2020 wurde die Skulptur erneut Opfer von Vandalismus. Unbekannte Täter beschädigten die Figur beim Versuch, die Skulptur von ihrem Klinkersockel zu holen, schwer. Anna trug im Kopf-, Hals- und im Fußbereich schwere Verletzungen davon. Sie wurde dann in den folgenden Tagen abgebaut und gesichert. Ob Anna wieder restauriert werden kann, bleibt abzuwarten. Bis dahin bleibt der Klinkersockel erst mal leer.
Anfang Juli 2021 teilte die Stadt auf Nachfrage der Wilhelmshavener Zeitung mit, dass die Anna immer noch nicht repariert wurde. Ein Angebot zur Restaurierung liegt inzwischen vor, die Kosten betragen gerademal 600 EUR. Als Grund für die noch nicht erfolgte Auftragserteilung wurde die Haushaltslage und die notwendige Haushaltsfreigabe angegeben. Es ist schon verwunderlich, warum das alles so lange dauert. Wenigstens ist die beschädigte Anna auf dem Werkhof der städtischen Technischen Betriebe am Rosenhügel im Stadtpark sicher aufgehoben.
Ende Mai 2022 konnte die restaurierte Anna wieder auf ihren Klinkersockel gehoben werden. Die Steinbildhauerin Sandra Gruß, Inhaberin des Unternehmens Steinbildhauerei Rolf Gruß, rekonstruierte die Figur mit viel Erfahrung und Augenmaß und zeigte dadurch die künstlerisch-gestalterische Seite ihres Berufes. Zudem stellte Sie auch die ursprüngliche Farbe der Skulptur wieder her.
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Antennenträger der Verkehrszentrale des WSA Wilhelmshaven

Auf der Schleuseninsel hinter der ::Signalstation an der ehemaligen 1. Einfahrt befindet sich seit 1976/1977 ein freistehender Turm aus Stahlbeton, der als ::Antennenträger für die Verkehrszentrale des ::Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser-Jade-Nordsee in Wilhelmshaven dient.
Der Antennenträger versorgt die Verkehrszentrale mit den Radarinformationen aller Radartürme der Jade und der Deutschen Bucht und wickelt die gesamte Kommunikation der Verkehrszentrale mit der Seeschifffahrt ab. Der Turmschaft erforderte eine aufwendige Gründung und hat an seinem Fuß einen Durchmesser von 6 m.
Am Kopf des Turmes besitzt der Antennenträger drei Plattformen, wobei die untere zu einem Betriebsgeschoss ausgebaut wurde. Auf dem Turmkopf steht ein verzinkter Stahlgittermast, der eine Länge von 39 m besitzt. An der Mastspitze befindet sich dann noch eine zusätzliche Antennennadel von 7 m Höhe. Insgesamt ist der Turm rund 105 m (NN + 114,10 m) hoch.
Der gesamte Turm ist gemäß Antennenbelegungsplan mit rund 40 Antennen bestückt, davon trägt der Stahlgittermast 30 Antennen. Zehn Antennen davon werden wiederum durch Dritte, z.B. dem ::Deutschen Amateur-Radio-Club e. V., und nicht durch das WSA betrieben.
Im Jahr 2012 wurde der Antennenträgerturm aufwändig saniert. Dazu wurde u.a. der bisherige Stahlgittermast durch einen neuen Gittermast ersetzt, um damit den zukünftigen Anforderungen besser gerüstet zu sein.
Für die Zeit der Baumaßnahmen mussten die Antennen an anderer Stelle montiert werden, um die erforderlichen Funkstrecken provisorisch weiter aufrecht zu erhalten. Anschließend wurde der alte Gittermast zurückgebaut und der Mastfuß, bestehend aus Stahlträgern und Stahlbeton, neu instand gesetzt. Danach wurde der neue Stahlgittermast an der alter Stelle mit Hilfe eines Kranes wieder montiert und mit neuen Antennen versehen. Zusätzlich erhielt der gesamte Turm einen neuen Betonanstrich.
Die Stadtwerke-Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven betrieben jahrelang in 65 m Höhe eine bewegliche Webcam, die stündlich aktualisierte Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln ins Internet stellte. Über einen Bilder-Rückblick konnte man sich die gesamten Bilder des aktuellen Tages anzeigen lassen. Leider wurde dieser Service inzwischen ersatzlos eingestellt. Im Wayback-Internet-Archiv kann man sich aber das Look & Feel der ::damaligen Internetseite ansehen.
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Aquarium

Das Groß-Aquarium an der ::Südstrandpromenade ist seit seinem Umbau im Jahre 2001/2002 sicherlich ein Hauptanziehungspunkt Wilhelmshavens. Vor allem das neue offene Seehundbecken mit seinen drei Seehunden Seehunde Paul, Piet und Ole ist ein Publikumsmagnet. Das Seehundbecken ist mit seinen 300.000 Litern Nordseewasser das größte Becken des Aquariums und kann aus 2 Perspektiven erkundet werden. Aus der Überwasserperspektive schaut man von einer über das Becken verlaufenden Brücke in das Becken und seinen kleinen Außenbeckenbereich. Aus der Unterwasserperspektive bewegt man sich quasi trockenen Fußes durch das Seehundbecken und kann die tauchenden Tiere unter Wasser aus nächster Nähe beobachten.
Die Geschichte des Seewasseraquariums beginnt mit der Eröffnung am 11. April 1927 im Keller der neu erbauten Strandhalle. Beim Umbau und der Vergrößerung der Strandhalle im Jahr 1938 findet das Seewasseraquarium einen neuen, größeren Raum unter der Terrasse der Strandhalle. Auch der kleine Wasserturm, der heute noch die Uhrzeit für den Südstrand anzeigt, entsteht in dieser Zeit. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde das Seewasseraquarium nie ganz fertig gestellt. Erst nach dem Krieg wurde der Bau vollendet und im August 1950 fand die Wiedereröffnung statt. Die fast 40 Aquarien waren mit hiesigem Jade-Meerwasser gefüllt und zeigten ausschließlich heimische Meereslebewesen. Im Zuge der Umgestaltung der Südstrandpromenade wurde 1987/88 das Seewasseraquarium in die neue Gestaltung einbezogen und erhielt als Hauptattraktion ein Seehundbecken.
Im Jahre 2001/2002 wurde das Seewasseraquarium im Rahmen eines Investitionsvorhabens zusammen mit der denkmalgeschützten Strandhalle komplett umgestaltet und wesentlich erweitert. Durch die Zusammenlegung des bisherigen Seewasseraquariums mit der Strandhalle und einem Erweiterungsbau auf dem Gelände der ehemaligen Strandhallenterrasse entstand ein modernes Schauaquarium inklusive angeschlossener Gastronomie und eigenständigem Kinderspielbereich. Wiedereröffnung wurde zum "Wochenende an der Jade" am 2. Juli 2002 gefeiert. In den modernen Anlagen mit über 500.000 Litern Meeres- und Süßwasser werden Seehunde, Pinguine, Brillen-Kaimane, Haie und unzählige andere Meeresbewohner gezeigt. Neben dem bereits erwähnten Seehundbecken ist das große subtropisch/tropische "Fischgesellschaftsbecken" mit seinen 200.000 Litern Heimat von rund 120 verschiedenen Fischarten. Auch in diesem Becken kann der Lebensraum der Meeresbewohner aus der Unterwasserperspektive betrachtet werden. Neben den beiden "Superbecken" werden zahlreiche weitere kleinere Schaubecken mit zum Teil skurrilen Unterwasserbewohnern gezeigt.
Im Frühjahr 2015 eröffnete im Aquarium zusätzlich eine neue Urzeitmeer-Ausstellung. Die interaktive Ausstellung zeigt die Entstehungsgeschichte unserer Erde in den vergangenen 2,3 Milliarden Jahren. Sie beginnt mit ihrer Darstellung im Präkambrium und endet im Quartär, das bis in die heutige Zeit reicht. Gezeigt werden u.a. Fossilien aus den entsprechenden Zeiträumen.
Im Juli 2018 machte das Aquarium durch eine innovative Fütterungsmethode Schlagzeilen in den deutschen Medien. Die Seehunde Piet, Paul und Ole im Aquarium Wilhelmshaven werden mit Hilfe einer Drohne aus der Luft mit Fischen gefüttert. Der Tierpfleger Daniel Meyer steuert das Fluggerät mit 6 Koptern vom Typ Yuneec H520 und wirft die Fische aus einer Höhe von rund fünf Metern Höhe ins das nach oben offene Seehundbecken ab. Das Seehundtrio gewöhnte sich schnell an die neue Art der Fütterung und ist lt. Aussage des Aquarium seitdem im Alltag auch weniger schreckhaft auf ungewohnte Geräusche. Die tägliche Fütterung kann von den Besuchern in Abhängigkeit von den Wetterbedingungen live miterlebt werden.
Am 2. Juli 2022 wurde dann die neue Dauerausstellung "Saurier – Giganten der Meere" eröffnet. In der dem Aquarium angegliederten ehemaligen Strandhalle, die bisher als Spielebereich genutzt wurde, sind nun riesige Sauriermodelle zu sehen. Gezeigt werden die Raubsaurier ::Liopleurodon und ::Elasmosaurus, die im ::Erdmittelalter vor 252 bis 66 Millionen Jahren die Ozeane bevölkerten. Die bis zu 10,5 m hohen Modelle sind quasi das Empfangskomitee für alle Besucher, bevor man das bereits 2015 eingerichtete Urzeitmeer-Museum im Untergeschoss des Aquariums betritt. Ein weiteres neues Exponat ist ein virtuelles Paläoaquarium mit einer 6 m breiten Leinwand. Über eine Software werden hier 3D-animierte Meeressaurier per Zufallsprinzip gezeigt. Für die wissenschaftliche Begleitung des Projektes konnte man das ::Institut Senckenberg am Meer gewinnen.
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Südstrand 123 - 26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421 / 50 66 444
Öffnungszeiten:
täglich 10-18 Uhr
Weitere Informationen im Internet:
::Aquarium Wilhelmshaven
::Video zur neuen Fütterungsmethode mit Hilfe einer Drohne

ARCONA

Die "ARCONA" ist ein schwimmendes Hotel sowie Treffpunkt und Begegnungsstätte für die Marinekameradschaft Wilhelmshaven von 1894 e.V.. Sie hat ihren angestammten Liegeplatz "Am Bonte-Kai 66" an der Nordseite des Großen Hafens. Das 66,40 m lange und 10,00 m breite Schiff wurde 1943 auf der Rhein-Werft der Ruthof-Gruppe in Mainz-Kastell gebaut und diente als Wohnschiff für Militärangehörige.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die britischen Streitkräfte das Schiff und setzten es zunächst unter dem neuen Namen "Royal Prince" für die ::Rheinarmee ein, bevor es dann zum Einsatz für die ::Prince Rupert-School nach Wilhelmshaven überführt wurde. Die Prince-Rupert-School war eine britische Internatsschule auf dem Gelände der ehemaligen U-Boot Kaserne am Banter See, die 1947 für die Kinder der Angehörigen der britischen Streitkräfte in der britischen Besatzungszone eingerichtet wurde. Die Schule bestand bis 1972 und hatte zeitweise mehr als 700 Schüler.
Nach der ::Wiederbewaffnung und dem Eintritt der Bundesrepublik in die ::NATO am 9. Mai 1955 erfolgte am 2. Januar 1956 die Gründung der ::Bundesmarine. Die britische und die amerikanische Marine leisteten umfangreiche Ausstattungshilfen. Im Rahmen dieser Hilfen wurde die "ARCONA" von 1955 bis 1958 auf der Lindenau-Werft in Kiel umgebaut und ab 1958 für die Bundesmarine in Dienst gestellt. Als erste Aufgabe diente es dem Stützpunktkommando Kiel als Unterkunftsbereich für bis zu 81 Personen.
Nach ihrer Außerdienststellung wurde die "ARCONA" 1984 in die Obhut der Marinekameradschaft in Wilhelmshaven gegeben. Es wird seitdem als Treffpunkt und Begegnungsstätte für die Marinekameradschaft sowie als "Hostel"schiff mit maritim rustikalen und gemütlichen Kammern für kleines Geld angeboten. Das Heimschiff bietet 16 Kammern mit 2 Kojen, 5 Kammern mit 4 Kojen sowie eine Einzelkammer mit 1 Koje. Die Kammern sind einfach ausgestattet. Es gibt lediglich ein Handwaschbecken mit fließend kalt/warmen Wasser. Duschen und Toiletten befinden sich in unmittelbarer Nähe der Kammern. Das Angebot wendet sich hauptsächlich an junge Leute, Backpacker und Gruppen, die nicht so viel Geld ausgeben möchten.
Das Umfeld rund um die "ARCONA" ist aufgrund der unmittelbaren Nähe zur ::Maritimen Meile mit dem ::Küstenmuseum, dem ::Deutschen Marinemuseum, dem ::Wattenmeer Besucherzentrum und dem ::Aquarium direkt am ::Helgolandkai für die Übernachtungsgäste sehr attraktiv.
2021 erfolgte die Übergabe der "ARCONA" an den Deutschen Marinebund (DMB), da es für die Marinekameradschaft (MK) aufgrund der Mitgliederentwicklung im schwieriger wurde den Unterhalt des Heimschiffs zu bestreiten. Nach Gesprächen mit dem DMB zeichnete sich eine gemeinsame Lösung in der Form ab, dass der DMB das Schiff von der MK übernahm. Das Heimschiff wird weiterhin von der MK betreut und steht nun nach dem Eignerwechsel den Angehörigen der Deutschen Marine, des Deutschen Marinebundes, der Marinekameradschaft Wilhelmshaven, den Marine Traditionsverbände sowie der marineinteressierten Bevölkerung als Treffpunkt und Begegnungsstätte zur Verfügung. Für die Marinekameradschaft ist das Schiff zugleich ihr Vereinsheim.
Im November 2021 gab der 110. Abgeordnetentag des Deutschen Marinebundes in Erfurt mit überwältigender Mehrheit grünes Licht für die Instandsetzung und den Erhalt des Heimschiffes ARCONA in Wilhelmshaven. Trotz der nicht unerheblichen Kosten wurde die "ARCONA" dann ab dem 2. Juni 2022 einer Generalüberholung in der "Neuen Jadewerft" in Wilhelmshaven unterzogen. Geplant wurde ursprünglich mit 42 Werftliegetagen. Am Ende der Werftliegezeit erhielt sie ihr Schwimmfähigkeitszeugnis für weitere zehn Jahre. Die eigens gegründete "ARCONA Verwaltungs- und Betriebs GmbH" mit Sitz in Kiel beabsichtigt nach dem Ende der Werftliegezeit den Betrieb an Bord – sprich Übernachtungen mit "maritimem Flair" – wiederaufzunehmen.
Am 18. Oktober 2022 konnte die "ARCONA" wieder an ihrem gewohnten Platz festmachen. Bevor nun die ersten Gäste empfangen werden, muss noch der Innenausbau fortgesetzt werden. Nach der Generalüberholung stehen nun auf der "ARCONA – HOSTEL ON THE WATER" 22 Kajüten mit insgesamt 52 Kojen zum Übernachten zur Verfügung. Die 20 Kajüten mit Zwei- und Vierbettzimmer sind zwischen sechs und 20 m² groß. Zwei weitere exklusive Zweiraum-Kajüten sind mit Doppelbett und Couchgarnitur ausgestattet. Die Eröffnung des Hotelbetriebs fand wie geplant am 20. Januar 2023 statt.
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Homepage:
::Marinekameradschaft Wilhelmshaven von 1894 e.V.
::ARCONA – HOSTEL ON THE WATER
::Deutscher Marinebund - Grünes Licht für die ARCONA

Arngast-Leuchtturm

Der rot-weiß-rote Leuchtturm Arngast liegt inmitten des Jadebusens auf einer Sandbank der früheren Insel Arngast. Der Name des Leuchtfeuers erinnert an den ehemaligen kleinen Ort Arngast, der im 17. Jahrhundert durch schwere Sturmfluten zerstört wurde. Noch 1882 bestanden zwei kleine Restinseln, die aber inzwischen auch verschwunden sind. Der Leuchtturm entstand 1909/1910 als Orientierungs-/Leitfeuer für die Jade und steht ungefähr dort, wo sich damals die Kirche des Ortes Arngast befand.
Bis 1967 war der Turm mit einer ständigen Wache besetzt, die aus jeweils drei Leuchtturmwärtern bestand, die sich in 14-Tage-Schichten ablösten. Seither wird das ::Leuchtfeuer vom Wasser- und Schifffahrtsamt fernbetrieben und -überwacht. Das markante Seezeichen ist rund 4,5 km vom Wilhelmshavener Südstrand entfernt und von der ::Südstrandpromenade gut zu sehen.
Seit 2003 steht der 36,27 m hohe Leuchtturm unter Denkmalschutz. Die Gründung erfolgte auf 112 Holzpfählen, die eine Länge von 7,60 m und einen Durchmesser 30 cm haben. An der Basis hat der Turm einen Durchmesser von 8,50 m. Im Inneren des Turms führt eine Treppe mit 109 Stufen bis in die 7. Etage, wo sich das Leuchtfeuer befindet.
2011 wurde der Leuchtturm Arngast auch auf einer Briefmarke verewigt. Das Bundesministerium der Finanzen veröffentlichte im Rahmen der Dauerserie "Leuchttürme" am 14. Juli 2011 eine ::55-€-Cent-Briefmarke vom Leuchtturm.
Weitere Informationen im Internet:
::Lampenwechsel auf dem Leuchtturm Arngast aus der Sendung mit der Maus
::Zeitrafferaufnahmen vom/am Leuchtturm Arngast 2015/2016 auf YouTube
::Zeitrafferaufnahmen vom/am Leuchtturm Arngast 2017 auf YouTube
::Zeitrafferaufnahmen vom/am Leuchtturm Arngast 2020 auf YouTube

Auftauchen

1974 wurde die Leitung der bis dahin eigenständigen Marinearsenale von Wilhelmshaven und Kiel zusammengelegt. Wilhelmshaven erhielt die zentrale Leitung mit einem leitenden Direktor für beide Arsenalbetriebe. Diese Entscheidung machte es notwendig, ein neues Verwaltungsgebäude auf dem Gelände des Wilhelmshavener Marinearsenals zu bauen. Der Neubau, der am 19. September 1984 bezogen werden konnte, wurde als Randbebauung direkt an die Gökerstraße geplant und schloss sich unmittelbar an den nördlichen Flügel des denkmalgeschützten ::Werfttors 1 an.
In dem zur Gökerstraße offenen Innenhof des Gebäudes befindet sich die Bronzeskulptur "Auftauchen" von Prof. Eberhard Linke aus Saulheim. Die beeindruckende Plastik im Innenhof hat eine Höhe von 2,30 m und ist ungefähr 1,80 m breit. Sie soll mit ihrer Darstellung die Bewegung des Ansteigens symbolisieren. Grundlage war für Prof. Linke die Assoziation an auftauchende Objekte.
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Aussichtspunkt Rüstringer Berg

siehe ::Rüstringer Berg

Aussichtspunkt See-Blick

siehe ::Rundweg Banter See

Ausstellung "Der Pottwal von Baltrum"

Seit dem Juni 1996 werden in Wilhelmshaven das Skelett und Organe eines am 4. November 1994 vor der ostfriesischen Insel Baltrum gestrandeten Pottwals gezeigt. Pottwale leben nicht in der Nordsee, denn sie bevorzugen die Tiefsee. Der Pottwal von Baltrum war wahrscheinlich auf dem Weg nach Süden in wärmere Gewässer als er sich in die "flache" Nordsee verirrte. Im immer flacher werdenden Wattenmeer vor Baltrum verlor er ungültig die Orientierung und strandete auf einer Sandbank. Dort starb er.
Wissenschaftler aus Deutschland und den Niederlanden untersuchten den rund 40 t schweren Pottwalbullen. Sie entnahmen ihm die inneren Organe und retteten sie so vor der Verwesung. Das Herz, Bronchialbaum, Kehlkopf und Speiseröhre, sowie Blasloch und Penis wurden in Heidelberg mit dem neuartigen "Plastinationsverfahren" konserviert. Das Plastinationsverfahren wurde von ::Gunther von Hagens entwickelt, der für seine Ganzkörperpräparate bekannt, die er seit 1996 in seiner ::Körperwelten-Ausstellung öffentlich zur Schau stellt.
Die 150 Einzelteile des ingesamt 13 m langen Skeletts wurden auf dem Gelände der Kläranlage in Wilhelmshaven über Monate gesäubert und von der Schwanzflosse wurde ein Abguss erstellt. Alle Einzelteile des Skeletts sind so dargeboten, das sie einerseits die riesige Größe des Meeressäugers verdeutlichen, andererseits den Eindruck harmonischer Offenheit vermitteln, und überdies das Gefühl vermitteln, im Inneren des gewaltigen Tieres zu sein. Alleine der 1,5 m breite Skelettschädel wiegt rund 500 kg. Umgeben ist das Wal-Skelett von den größten konservierten Organen der Welt - Herz, Bronchien, Penis und Blasloch des Wals. Weiter wird die Ausstellung durch eine Vielfalt ergänzender Darstellungen und Informationen abgerundet.
Alle diese Dinge sind nun Bestandteil der Wilhelmshavener Ausstellung mit dem Titel "wal.welten", die zuerst in einem Ausstellungsgebäude direkt am Südstrand untergebracht war, ab Juni 2001 dann jahrelang im ::Küstenmuseum Wilhelmshaven am Bontekai (ehem. Jahnhalle) zu sehen war und nun ab Juni 2011 in neuer Umgebung im ::Wattenmeer Besucherzentrum ein Zuhause findet. Zusätzlich zu Skelett und Organen werden interessant aufbereitete Informationen zu den Themen Evolution des Wals, Walschutz und Walfang gezeigt. Videofilme zum Thema Wale und Aufzeichnungen von Walgesängen runden die Ausstellung ab.
Im Frühjahr 2020 begann die Modernisierung der Ausstellung im Wattenmeer-Besucherzentrum. Nach der voraussichtlichen Fertigstellung Anfang 2022 ist der Pottwalbulle der Mittelpunkt der neuen Ausstellung. Er nimmt deshalb einen neuen Platz im Besucherzentrum ein und wird dann über zwei Etagen so plaziert, als wenn er gerade in die Tiefen des Meeres abtaucht. So kann er nicht nur aus dem Erdgeschoss, sondern auch von oben aus dem Obergeschoss betrachtet werden. Die neue Anordung machte es notwendig, das Skelett neu zusammenzusetzen. Realisiert wurde dies durch die niederländischen Präparatoren Chris und Otto Walen, die das Skelett bereits 2011 beim Umzug vom Küstenmuseum zum Wattenmeerhaus begleitet hatten.
Anfang Oktober 2022 bekam der Vorplatz des Wattenmeer-Besucherzentrums eine dreiteilige Skulpturengruppe mit dem Namen ::Pottwal-Trilogie. Die von dem Vareler Künstler Didel Klöver geschaffenen Skulpturen tauchen aus der Klinkerfläche des Platzes auf, als wenn es die Wasseroberfläche des Meeres wäre.
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Äolsharfe

siehe ::Wilhelmshavener Windharfe

Bahnhof West

Der Bahnhof Wilhelmshaven-West in der Jeverschen Straße 28 ist ein ehemaliger Personenbahnhof an der Eisenbahnstrecke Wilhelmshaven-Oldenburg. Das Bahnhofsgebäude liegt im heutigen Wilhelmshavener Stadtteil Bant, wurde aber am 1. Oktober 1908 als Bahnhof der oldenburgischen Gemeinde Bant in Betrieb genommen. Rund zwei Jahre später erhielt er nach der Vereinigung der Gemeinden Bant, Heppens und Neuende zur oldenburgischen Stadt Rüstringen die Bezeichnung "Bahnhof Rüstringen". Diese Bezeichnung verlor er bereits 1937 wieder, als die beiden Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen durch das "Gesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen" zur Stadt Wilhelmshaven zwangsvereinigt wurden. Ab dem Zeitpunkt der Vereinigung bis zu seiner Stilllegung am 21. Mai 1966 führte er die Bezeichnung "Bahnhof Wilhelmshaven-West" oder kurz "Bahnhof West". Den stärksten Verkehr erlebte der Bahnhof 1947 als 192.518 Fahrkarten verkauft wurden. 1965 waren es nur noch 6.373 Fahrkarten. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und wird zum einen Teil von dem gleichnamigen Restaurant mit Biergarten "Bahnhof West" genutzt. Der andere Teil dient der Sportschützenabteilung des Eisenbahner Sport Vereins (ESV) als Vereinsheim und Schießstand.
Weitere Informationen:
::bahnhof-west.de
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Banter Fischerdorf

Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich zwischen dem Wilhelmshavener ::Südstrand und dem ::Flugplatz Mariensiel. Das Dorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Hafens. Einfache Leute betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien zu decken. Die Anfangs einfachen Holzhütten dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Zudem stellte man Reusen für den Granatfang in die Priele des vorgelagerten Watts.
Während der Deicherhöhungsarbeiten 1982 mussten die ursprünglich fest im Deichfuß verankerten Fischerbuden aus Gründen der Deichsicherheit weichen und wurden abgerissen. Statt fester Fischerhütten wurden befestigte Stellplätze in den Deich integriert, auf denen die heutigen mobilen Fischerhütten während der Saison von April bis Oktober stehen. In den restlichen Monaten werden die mobilen Hütten Innendeichs gezogen und in Sicherheit gebracht. Viele der dort bereits in 3. bzw. 4. Generation stehenden Banter Fischer üben auch heute noch traditionelle Fangmethoden aus, wie z.B. Pieren mit auf Wollfäden aufgezogenen Wattwürmern, Granat- und Schollenfang mit der Sperrlage vom Boot aus sowie mit Stellnetzen und Reusen.
Im Oktober 2013 war das Banter Fischerdorf Filmkulisse für den ARD-Tartort "Kaltstart" mit den neuen Hamburger Kommissaren Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring), Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) und Jan Katz (Sebastian Schipper). Bei einer Gasexplosion in einer nachgebauten Fischerhütte kommen lt. Drehbuch zwei Polizisten und ein Menschenhändler ums Leben. Die Spur führt die Ermittler durch Wilhelmshaven und speziell in das Umfeld des neuen Containerterminals JadeWeserPort. Anlässlich der Tatort-Dreharbeiten durften die Fischerhütten rund 4 Wochen länger als gewöhnlich Außendeichs stehen.
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Weitere Impressionen vom Banter Fischerdorf im Internet:
::Gezeiten und Wolken im Zeitraffer - ein Tag am Banter Fischerdorf von Michael Krüger
::Gewitter am Banter Fischerdorf von Michael Krüger

Banter Fussgängerbrücke

Die Banter Fußgängerbrücke ist eine 1907 errichtete Fußgängerbrücke über die Eisenbahngleise im Wilhelmshavener Ortsteil Bant. Die denkmalgeschützte Brücke befindet sich am südlichen Ende der Eisenbahnstraße bzw. am nördlichen Ende der Schmiedestraße. Die zweigleisige Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven trennt beide Straßen voneinander. Das Bauwerk liegt rund 250 Meter vom ehemaligen Bahnhof Rüstringen-Bant, heute ::Bahnhof West, entfernt. In der aktiven Zeit des Bahnhofs hatte die Brücke eine wichtige Aufgabe, da Fußgänger die Gleise der Bahnstrecke auch dann noch überqueren konnten, obwohl die Schranken der westlich und östlich gelegenen Bahnübergänge bereits geschlossen waren. So mancher konnte so noch den wartenden Zug im Bahnhof erreichen. Die Fußgängerüberführung ist heute eine Art Wahrzeichen für Bant und wirkt identitätsstiftend und verbindend. Von ihr hat hat man auch einen tollen Überblick über den Banter Werftarbeitersiedlung.
Die ursprüngliche Brücke war 4,92 m hoch, 19 m lang und 1,55 m breit. Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven musste die Brücke von August 2019 bis Juli 2021 umgebaut werden. Grund war die neue Oberleitung mit dem elektrischen Fahrdraht, durch den die Brücke um ca 1,60 m erhöht werden musste. Zusätzlich wurde die Brücke aus Sicherheitsgründen um einen Spannungsschutz in Form von Flügeln an der Seite ergänzt. Da die Umbauarbeiten wegen der eng bebauten ::Banter Werftarbeitersiedlung nicht an Ort und Stelle durchzuführen waren, entschied man sich für den kompletten Abbau und den Abtransport an einen Ort in der Nähe der Deponie Nord. Hier wurde die Konstruktion eingehaust und saniert, um die Brücke von erheblichen Belastungen mit Schwermetallen zu befreien. Anschließend wurde die Brücke mit dem gleichen Farbton wie die ::Kaiser-Wilhelm-Brücke und die künftige ::Deichbrücke beschichtet. Offiziell heißt der vertraute Farbton ::DB 503 und hat im Volksmund die Bezeichnung Eisenglimmer. Neben der neuen Farbgebung wurden auch die Treppenstufen aus Eichenholz komplett erneuert. Die alten Leuchten wurden durch moderne LED-Technik ersetzt.
Zur Erhöhung der Brücke wurde die Stahlkonstruktion auf entsprechend hohe Betonelemente gesetzt, damit die Fachwerkkonstruktion in ihrer Geometrie und im statischen System unverändert blieb. Daher mussten z.B. die Handläufe der Treppe verlängert werden. Die Gesamtkosten der Sanierung von 550.000 EUR teilten sich Deutsche Bahn und die Stadt Wilhelmshaven. Die Deutsche Bahn übernahm die Kosten für die Erhöhung, die Instandsetzung zahlte die Stadt.

Banter Kirche

Die evangelisch-lutherische Banter Kirche befindet sich in der Werftstraße 75 in Höhe der Anton-Müller-Straße.
Die eigenständige Gemeinde Bant entstand durch Abtrennung von Gebieten der Gemeinde Neuende, in denen sich ab den 1870er Jahren Arbeiter der Kaiserlichen Werft angesiedelt hatten. Die Arbeiterkolonien Belfort, Sedan und Metz wuchsen schnell. Das beunruhigte die eher ländlich geprägte Einwohnerschaft der Gemeinde Neuende, die durch die vielen vermögenslosen Arbeitern mit ihren großen Familien um ihre bisherige Strukturen fürchteten. Die Neuender setzten sich daher bei der Regierung des ::Großherzogtums Oldenburg, zu dem die Gemeinde Neuende damals gehörte, für die Abtrennung der neuen Wohnorte ein. Diesem Wunsch wurde mit Wirkung zum 1. November 1879 entsprochen. Belfort, Sedan und Metz bildeten ab diesem Zeitpunkt die eigenständige politische Gemeinde Bant, die nach dem untergangenen Kirchspiel Bant benannt wurde. Am 1. April 1886 entstand auf Beschluss der oldenburgischen ::Landessynode die Kirchengemeinde Bant.
Die Planungen für eine eigene Kirche starteten sofort nach der Gründung der Kirchengemeinde. Der Kirchenbau wurde nach den Bauplänen des damaligen Oberbauinspektors ::Ludwig Freese (1859–1936) aus Oldenburg gebaut. Freese hielt sich an die Vorgabe "eine Kirche im gotischen Stil, solide und ohne Luxus" zu errichten. Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 7. Juni 1899 im Beisein des Großherzogs von Oldenburg ::Peter II. Die Einweihung der Kirche erfolgte am 20. Dezember 1900.
Die dreischiffige in Ziegelmauerwerkbauweise errichtete ::neogotische ::Hallenkirche ist eine typische Vertreterin des ::Eisenacher Regulativs, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlassenen Kirchenbauverordnung. Sie besitzt einen quadratischen Westturm mit einer schlanken Kirchturmspitze, ein kurzes Querhaus und hat eine polygonale ::Apsis. Der Turm trägt die drei Glocken der Kirche. Über den Glocken ist die Kirchturmuhr untergebracht, die wie bei vielen Kirchtürmen üblich Ziffernblätter an allen vier Seiten besitzt. Die Zifferblätter verwenden römische Zahlen, die 4 wird hier als 'IIII' dargestellt und nicht wie seit dem späten Mittelalter gemäß der Subtraktionsregel häufig gebrauchte 'IV'. Im Inneren ist deutlich das ::Kreuzrippengewölbe der Kirche zu sehen. Es ist ein typisches Element der gotischen Architektur und ermöglichte hohe Kirchenräume. So konnten die Kirchen mit größeren Fensterflächen versehen werden. Im Kreuzungspunkt der Rippen befindet sich jeweils ein ::Schlussstein.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Banter Kirche bei einem Bombenangriff am 15. Oktober 1944 schwer beschädigt. Alleine der Taufstein, die Kanzel und die Kirchenbänke entgingen den Bomben und stehen heute unter Denkmalschutz. Die Behebung der Zerstörungen der Kirche dauerten bis 1953.
Die Kirchenfenster nach einem Entwurf von Hermann Oekten aus Delmenhorst stammen aus dem Jahre 1952. Die Fenster im Chorraum zeigen die drei großen kirchlichen Feste Weihnachten (Geburt Jesu), Ostern (Auferstehung Jesu) und Pfingsten (Ausgießung des Heiligen Geistes). Die Rosetten darüber zeigen entsprechend dem Fest den Stern, das ::Christusmonogramm und die ::Pfingsttaube. In den beiden großen Fenstern des Querschiffs sind je sechs Apostel mit ihren Attributen dargestellt. In den Fenstern im Längsschiff werden die großen Propheten dargestellt: Jesaja und Jeremia auf der rechten Seite, Hesekiel (Ezechiel) und Daniel auf der linke Seite. Die Darstellungen von König David und Mose werden von der Orgelempore verdeckt.
Der Taufstein stammt aus dem Jahre 1900. Das Taufbecken ruht auf einem massiven Fuß, der durch vier Säulen gebildet wird. Im Jahr 1968 wurde das Taufbecken vertieft und der Taufdeckel wurde durch den Bremerhavener Künstler ::Gerhard Olbrich neu gestaltet. Die neue Abdeckung ist aus Bronze und der Deckelgriff zeigt eine Figurendarstellung der Taufe Jesu durch Johannes.
Die Kanzel ist bis auf den Schalldeckel noch im Original erhalten geblieben. Sie ist eine Arbeit des Banter Tischlermeisters Freudenthal. Die Schnitzereien fertigte der Modelltischlermeister Röver. Unter der Kanzel ist der Grundstein mit dem Datum der Grundsteinlegung zu finden. Der Grundstein enthält eine Kapsel, in der den Berichten nach folgende Dinge beigelegt wurden: den Text des Gesetzblatts der Landeskirche mit der Verordnung zur Bildung der Kirchengemeinde Bant, diverse zeitgenössische Tageszeitungen sowie eine Beschreibung der Banter Kirchengeschichte.
Der nicht mehr vorhandene Orgelneubau von 1900 stammte vom Oldenburger Orgelbauer ::Johann Martin Schmid. 1922 wurde die Orgel zum ersten Mal durch ::Furtwängler & Hammer (Hannover) umgebaut und erweitert, anschließend erfolgte 1934 ein weitere Erweiterung durch den noch jungen Orgelbauer Alfred Führer. Dieses auch 'Lutherorgel' genannte Instrument wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Die heutige Hauptorgel ist ein Neubau aus dem Jahr 1952 und stammt ebenfalls von der Wilhelmshavener Orgelbaufirma Führer. Die ::Disposition der 35-registrigen Orgel haben Alfred Führer und der mit ihm befreundete Banter Organist und Musikpädagoge Georg Hackstette gemeinsam erarbeitet. Hackstette (1890–1963) und Führer kannten sich bereits länger. Hackstette war es auch, der Führers Interesse am Orgelbau weckte und ihn ermutigte, sich mit einer eigenen Orgelbauwerkstatt selbstständig zu machen. Neben der Hauptorgel gibt es seit 1977 noch eine Truhenorgel mit drei Registern, die ebenfalls durch die Orgelbauwerkstatt Führer gebaut wurde.
Der Tischaltar aus Sandstein ist 1978 errichtet worden. Er löste den noch aus den Anfängen stammenden Steinsockel ab, der ursprünglich einen ::Altarretabel trug. Auch dieser wurde im Krieg zerstört.
Die historische Altarbibel der Kirche aus dem Jahr 1901 überstand die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Der Großherzog ::Friedrich August von Oldenburg, Nachfolger des im Sommer 1900 verstorbenen Großherzogs Peter II., stiftete die Bibel und versah sie, während er zur Kur in Dresden weilte, mit der eigenhändigen Widmung: "Der Kirche zu Bant zum Altardienste gewidmet. Dresden, 27.2.1901. Friedrich August." Die Bibel ist in einer Glasvitrine vorne links in der Kirche zu sehen. Sie konnte durch die Kirchengemeinde Bant anlässlich des "100 Jahre Banter Kirche" Jubiläums 1999/2000 mit finanzieller Unterstützung der Oldenburger Landschaft und des Bezirksverbandes Oldenburg restauriert werden.
Die drei Glocken für den Neubau der Banter Kirche wurden von der ::Glockengießerei Otto in Hemelingen gegossenen. Den Glocken sind folgende Bibelworte aus Lukas 2,14 gewidmet, die die Banter Kirchenglocken bis heute tragen:

Große Glocke: "Ehre sei Gott in der Höhe",
Mittlere Glocke: "Friede auf Erden",
Kleine Glocke: "Und den Menschen ein Wohlgefallen".

Das erste Glockentrio läutete nicht lange zusammen. Zwei von den drei Bronzeglocken mussten bereits 1917 zu Kriegszwecken im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. Die 1925 als Ersatz hergestellten Glocken von der Glockengießerei Christian Stoermer aus Erfurt erlitten das gleiche Schicksal. Sie mussten 1940 aufgrund des Zweiten Weltkrieges ebenfalls als Metallspende abgegeben werden. Alleine die kleine Glocke überstand die Kriegsjahre, sie konnte 1947 vom ::Glockenfriedhof in Hamburg zurückgeholt werden. Erst 1962 konnte das Geläut mit zwei neuen Glocken, die diesmal von der ::Glockengießerei Rincker in Sinn bei Wetzlar gegossen wurden, wieder vervollständigt werden. Und wie kamen die neuen Glocken an ihren Platz? Im Vorraum zur Kirche, der unterhalb der sogenannten Glockenkammer im Kirchturm liegt, ist im Deckengewölbe ein runder Verschluss zu sehen. Wird dieser entfernt, so kann man nach Öffnung einer Falltür im Zwischengeschoss bis zu den Glocken hinaufschauen. Der Durchmesser des Verschlusses entspricht dem Durchmesser der größten Glocke. Die große, auf den Ton d' gestimmte Glocke wiegt 1394 kg und hat einen Durchmesser von 136 cm. Die mittlere Glocke ist auf den Ton e' gestimmt und wiegt 1098 kg bei einem Durchmesser von 122 cm. Die kleineste Glocke hat einen Durchmesser von 103 cm und ist auf den Ton g' gestimmt. Ihr Gewicht ist nicht bekannt.
Ebenfalls im Vorraum befindet sich rechts eine Großfotografie eines Sargdeckels, der bei Ausgrabungen in den 1860er Jahren auf der ehemaligen Banter Kirchenwurt gefunden wurde. Mit der Fotografie der Grabplatte will die Kirchengemeinde auf die ursprüngliche erste Banter Kirche hinweisen, die bei der ::Antoniflut 1511 mit dem Dorf Bant untergegangen ist. Am Standort der ursprünglichen Kirche ist heute die ::Banter Ruine zu sehen. Die Steinsärge sind erhalten geblieben und werden im Landesmuseum in Oldenburg aufbewahrt.
1978/79 erfolgte eine grundlegende Renovierung der Kirche.
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::Banter Kirche
::Rundgang durch die Banter Kirche – Archivierte Version auf https://web.archive.org
::Die Glocken der Banter Kirche
::100 Jahre Banter Kantorei
::Schwerelos – Eine Führung durch die Banter Kirche mit Hilfe einer Drohne bei YouTube

Banter Ruine

Auf der Wurt des ehemaligen mittelalterlichen Banter Kirchhofes wurden bei Ausgrabungen in den Jahren 1863/1865 Steinsärge entdeckt, die in der damaligen wissenschaftlichen Forschung Aufsehen erregten. Die mit Bögen, Kreuzen, Krummstäben und sonstigen Motiven verzierten Steinsärge befinden sich heute im ::Oldenburger Landesmuseum. In zeitgenössischen Berichten hieß es: "Im August 1863 wurde der Sarg Nr. 1 an der Südostseite, der nicht weit davon gelegene Sargdeckel im Frühjahr 1864 aufgefunden und ausgegraben. ... Das Relief des Sargdeckels, welches in seiner Zusammenstellung auf einen Würdenträger der Kirche hinweist, hat im Allgemeinen eine symmetrische Zeichnung. Auffallend ist die Abweichung der Abschlusslinie an dem gabelförmigen Teil des Kreuzstabes in der Mitte des Reliefs. Im Sarge befanden sich zwei Schädel und einige Knochenreste". Weitere Ausgrabungen folgten, bei denen der Grundriss einer einschiffigen gotischen Kirche freigelegt werden konnte. Die in Ziegelmauerwerk gebaute Kirche hatte die Maße von 30 m x 9 m.
Der damalige Wilhelmshavener Verschönerungsverein veranlasste 1889 die Freilegung der Fundamente des alten Kirchenschiffes und rekonstruierte einen Teil der Mauerfundamente und der halbrunden Apsis. Die künstliche Ruine hat die leicht erhöhte Kirchenwurt an der Jadeallee in der Nähe des heutigen Grodendammes ohne Zweifel erhalten.
Weitere Informationen:
::Geschichte der Banter Ruine
::Die Ausgrabungen am alten Banter Kirchspiel im 18. Jahrhundert
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Banter See

Der heutige Banter See gehörte bis 1945 als West- und Zwischenhafen zum Hafengebiet von Wilhelmshaven. An der Nordseite dieses ehemaligen Hafengebietes befanden sich große Kai- und Rüstungsanlagen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sämtliche militärischen Anlagen durch umfangreiche und gründliche Sprengungen unbrauchbar gemacht und die einzelnen Hafenbecken wurden durch Dämme aus Trümmerschutt voneinander getrennt. Durch eine dieser Aufschüttungen zwischen Großen Hafen und Zwischenhafen (heutiger Grodendamm) entsteht der Banter See. Der See hat heute noch einen leichten Salzgehalt (Brackwasser), da der Grodendamm teilweise durchlässig ist und so ein Wasseraustausch mit dem salzhaltigen Wasser des Großen Hafen stattfindet.
Der Banter See hat sich seit der Abtrennung vom restlichen Hafengebiet als Naherholungsziel der Wilhelmshavener Bürger entwickelt. Kleingartenanlagen, Vereine und das Strandbad "Klein-Wangerooge" prägen das Bild.
Das Strandbad "Klein Wangerooge" besitzt einen Sandstrand und befindet sich am südlichen Ufer des Banter Sees. Hier am Anton-Dohrn-Weg 63 kann man gezeitenunabhängig baden. Während der Sommersaison von Mai bis September ist das Freibad täglich kostenlos geöffnet. Seit 2023 befindet sich neben dem Kioskgebäude auf dem Freibadgelände der Beachclub "Sonnendeck", der i.d.R. am Wochenende geöffnet hat. Neben dem eigentlichen Badebereich hat sich über die Jahre ein geschütztes Biotop mit Sandmagerrasen entwickelt. Auf der schütter bewachsenen Sandfläche sind besondere Pflanzenarten, wie Ferkelkraut, Sandsegge, Jakobskreuzkraut, Hasenklee, Tausengüldenkraut und sowie viele Insektenarten heimisch.
Weiterhin gibt es an der Nordseite des Banter Sees eine einzigartige ::Kolonie von Flussseeschwalben auf sechs künstlichen Inseln, die von Wissenschaftlern der ::Vogelwarte Helgoland 1983 gebaut wurden.
Die Kolonie entstand ursprünglich bereits Ende der 1960er Jahre im Nordhafen auf Betontrümmerinseln des nach dem Zweiten Weltkrieges gesprengten "Dock 8". Als dort Neues entstehen sollte, wurde den Vögeln der neue Brutplatz am heutigen Standort angeboten. Die Umsiedlung der Kolonie erforderte zahlreiche Tricks, aber letztendlich nahmen ab der Brutsaison 1984 immer mehr Vögel den neuen Standort an.
Seit dieser Zeit untersuchen die Forscher das Leben der Seeschwalben mit modernster Technik. Forscher in aller Welt reißen sich um die Daten aus Wilhelmshaven, denn solche jahrzehntelangen Beobachtungen an Vögeln sind höchst selten. Die Forschungsergebnisse kommen vor allem den Flussseeschwalben selbst zu Gute. Denn mit diesen Daten lernen Naturschützer zum ersten Mal das Verhalten der bedrohten Vögel richtig kennen und können sie so wirkungsvoller schützen.
Der Banter See ist außerdem auch als Tauchrevier über die Region hinaus bekannt. Direkt am Nordufer des Sees hat der Unterwasser-Club Manta e.V. sein Vereinshaus. Der Banter See bietet sowohl dem ungeübten als auch dem geübten Taucher etwas. Mitglieder des UWC Manta haben interessante Tauchobjekte im See dokumentiert und stellen diese Dokumentation auf den Internetseiten des Vereins zur Verfügung.
2012 wurde der ::Rundweg Banter See eröffnet. Der sehr gut ausgeschilderte, rund 7,5 km lange Rundweg führt Fußgänger und Radfahrer einmal rund um den Banter See. Die Streckenführung wurde bereits an verschiedenen Stellen attraktiver gestaltet, d.h. der Weg wurde dort näher an die See verlegt.
Das 1987 von den drei Anrainerstaaten des Wattenmeeres – Niederlande, Dänemark, Deutschland – gegründete Gemeinsame Wattenmeersekretariat (Common Wadden Sea Secretariat, CWSS) bekommt ein neues Zuhause am Banter See in Wilhelmshaven. Auf dem Bunker der ehemaligen Kasernenanlage Bant entsteht das ::Trilateralen Weltnaturerbe-Wattenmeer-Partnerschaftszentrums (kurz: TWWP). Im März 2018 begannen die Bauarbeiten für den Neubau des mit dem symbolischen ersten Spatenstich. Das geplante Gebäude mit der kubischen, gläsernen Form entsteht auf einer Konversionsfläche am Banter See. Vor dem Beginn der Hochbauarbeiten werden zunächst die Boden- und Grundwasserflächen des Geländes am Banter See Parks aufwändig saniert sowie nach evtl. alten Kriegslasten gesucht. Aktuell (Stand Februar 2021) sind die Ausschreibungen zum Bau noch immer nicht abgeschlossen.
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Weitere Informationen im Internet:
::Flussseeschwalbenkolonie am Banter See
::Unterwasserclub Manta e.V.
::Panorama-Bild

Banter Werftarbeitersiedlung

Die Banter Werftarbeitersiedlung ist heute die größte in Deutschland noch erhaltende Arbeitersiedlung aus dem 19. Jahrhundert. Die unter Denkmalschutz gestellte Siedlung wurde zwischen 1871 und 1879 von Adolph de Cousser, einem Ziegeleibesitzer aus Hahn im Ammerland gebaut. De Cousser erkannte den Bedarf an Wohnraum für die bei der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven tätigen Arbeiter. Im preußischen Wilhelmshaven war der Wohnraum knapp und so baute de Cousser an der Grenze zu Wilhelmshaven auf oldenburgischem Gebiet einstöckige Doppelhäuser aus Klinker seiner Ziegelei. Die kostengünstigen Wohnhäuser waren zwar nur ca. 50 m² groß, hatten jedoch alle einen eigenen kleinen Garten sowie ein sauberes Umfeld durch gepflasterte Straßen und einer Entwässerung zum Banter Siel. Der Erfolg blieb nicht aus. Die Werftarbeiter, viele von ihnen stammten aus den eher dörflich geprägten preußischen Ostgebieten, zogen die kleinen Häuser den Wilhelmshavener Mietskasernen eindeutig vor. Die kleine Siedlung erhielt nach dem Deutsch-Französischen Krieg den Namen Belfort. Die Preußische Admiralität kaufte 1874/1875 alle bis dahin erstellten 107 Zweifamilienhäuser- und 9 Vierfamilienhäuser und erteilte de Cousser ab 1874 den Auftrag für weitere 35 Doppelhäuser; ab 1876 für nochmals 88 Doppelhäuser südlich der Bahnlinie. Die Baukosten pro Wohnung wurden vertraglich auf 1250 Reichstaler begrenzt. Die so in weniger als 10 Jahren entstandene Siedlung mit ihren rund 500 Wohnungen war die Keimzelle für die am 1. November 1879 gegründete oldenburgische Gemeinde Bant. Um ihren außerordentlichen baugeschichtlichen Charakter zu erhalten, wurde die komplette Siedlung 1975 unter Denkmalschutz gestellt. Die Häuser der Siedlung befinden sich, grob beschrieben, in einem Rechteck, welches im Osten durch die Werftstraße, im Süden durch die Weserstraße, im Westen vom Banter Weg sowie im Norden von der Peterstraße begrenzt und durch die Bahnlinie Wilhelmshaven/Oldenburg in zwei Hälften unterteilt wird.
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Begegnungsstätte der Heimatvereine

In der Grünanlage "Brommygrün" am Paul-Wulf-Weg/Höhe Papingastraße befindet sich seit 1983 eine Begegnungsstätte der Heimatvereine, die von den beteiligten Heimatvereinen gestiftet wurde. Die Begegnungsstätte  besteht aus einem großen Findling, auf dem eine Bronzetafel mit der Inschrift "Begegnungstätte der Heimatvereine" angebracht wurde.
Neben dem Findling steht eine niedrige, ca. 2 m lange und ca. 30 cm hohe Informationstafel mit den Namen der beteiligten Heimatvereine. Auf der ursprünglichen hölzernen Tafel waren elf kleine blaue Schilder im drei-reihigen Versatzmuster 2 x 1 x 2 x 1 x 2 x 1 x 2 angebracht. Die elf auf den Schildern genannten Heimatvereine waren der "Verein der Mecklenburger und Vorpommern gegründet 1914", der "Verein der Berliner und Brandenburger gegründet 1950", die "Landsmannschaft Westpreußen Gegründet 1951", der "Ostfriesenverein 'Eala frya Fresena' gegründet: 1906", der "Heimatverein der Thüringer und Sachsen gegründet 19xx", die "Landsmannschaft Pommern gegründet 1949", der "Verein der Hamburger gegründet 1954", der "Verein der Schleswig-Holsteiner Gegründet 1912", die "Landsmannschaft Ostpreußen gegründet 1948", die "Landsmannschaft Oberschlesien gegründet 1950" und die "Landsmannschaft Schlesien gegründet 1950".
Auf der heutigen, neueren Informationstafel sind nur noch die Landsmannschaften Westpreußen, Ostpreußen, Pommern, Oberschlesien und Schlesien sowie der Ostfriesenverein mit ihren Gründungsdaten vertreten.
Bis in die 1990er Jahre engagierten sich zahlreiche nach dem Zweiten Weltkrieg vertriebene Mitbürger in Landsmannschaften und Verbänden. Die Vereine waren teils Selbsthilfeorganisation, politisch aktive Interessensvereine sowie Bewahrer heimischer Bräuche und Kulturgüter. Der durch das "Brommygrün" führende Fußgänger- und Radweg ist nach dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins der Mecklenburger und Vorpommern Paul Wulf benannt. Heute haben sich die Vereine längst aufgelöst. Was blieb ist die Erinnerung an die Heimatvereine durch die Begegnungsstätte im "Brommygrün".
Das "Brommygrün" ist eine schmale, aber langgezogene Grünanlage, die von der Bismarckstraße bis zur Friedenstraße verläuft. Sie war im Ansatz schon in den Plänen des Landschaftsarchitekten ::Leberecht Migge (1881–1935), dem Planer des ::Rüstringer Stadtparks, vorgesehen. Sie wurde aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg im ersten Wilhelmshavener Flächennutzungsplan von 1951 ausgewiesen und dann abschnittsweise angelegt. Die Grünanlage ist nach dem Konteradmiral ::Karl Rudolf Brommy (1804–1860) benannt, dem ersten Befehlshaber der Reichsflotte, die von 1848 bis 1852/1853 die erste gesamtdeutsche Marineflotte war.

Berliner Bär

Der stehende "Berliner Bär" ist das weltweit bekannte Symbol der Stadt Berlin. Das älteste Stadtsiegel Berlins mit zwei stehenden Bären geht auf das Jahr 1280 zurück. Der Legende nach lebten seinerzeit im sumpfigen Berliner Siedlungsgebiet Braunbären.
Der Wilhelmshavener "Berliner Bär" ist die Steinskulptur eines auf zwei Beinen stehenden Bären, die sich seit dem 16. November 1963 auf einer größeren Verkehrsinsel an der Nordseite der Korte-Kreuzung (Bismarckstr./Gökerstr./Knorrstr.) befindet. Gestiftet wurde die von Johann Schulz geschaffene Skulptur von den "Wilhelmshavener Kanu-Freunden e.V. 1950". Für die Schenkung an die Stadt wurden 6000 DM ausgegeben.
Die Skulptur ist zusammen mit ihrem Klinkersockel rund 2,10 m hoch und symbolisiert die enge Verbundenheit der Wilhelmshavener Bürger mit der geteilten Stadt Berlin. Der Klinkersockel zeigt eine Tafel mit der Eintragung "Berlin 511 KM", die die Entfernungsangabe Berlin – Wilhelmshaven angibt, sowie eine Tafel mit der Eintragung "Gestiftet von den Wilhelmshavener Kanu-Freunden e.V. 1950". 
Die Skulptur ist übrigens ein Duplikat, da die Originalskulptur bei ihrer Anlieferung auf Wunsch des Stifters zunächst auf dem ::Berliner Platz aufgestellt wurde. Dies war der Stadtverwaltung jedoch nicht Recht, die die Korte-Kreuzung festgelegt hatte. Bei der anschließenden Umsetzung per Kran passierte dann ein ::Malheur, bei dem die Skulptur zu Boden fiel und schwer beschädigt wurde. Daraufhin erstellte Johann Schulz eine weitere Figur, die noch heute an der Korte-Kreuzung steht.
Eine nachträgliche Änderung an der Skulptur erfolgte nach der Einweihung. Die ursprüngliche Entfernungsangabe am Sockel lautete ::520 KM. Während der Enthüllungsfeier machten geladene Berliner Gäste die Wilhelmshavener Honoratioren darauf aufmerksam, dass die Entfernungsangabe nicht korrekt ist. Die richtige Entfernung beträgt nur 511 KM. Entsprechend dem Hinweis wurde die Entfernungsangabe dann nachträglich korrigiert.
Die Wilhelmshavener "Berliner Bär" Skulptur gehört zu den sogenannten ::Berliner Meilensteinen. Diese neuzeitlichen Kleindenkmäler mit Kilometerangaben nach Berlin, die sich an zahlreichen Orten in den westdeutschen Ländern befinden, entstanden auf eine Initiative der westdeutschen Bundesregierung vor allem in den 1950er bis 1960er Jahren und sollten die Verbundenheit mit dem von der DDR umschlossenen West-Berlin zeigen. Die Kilometerangaben auf den Meilensteinen geben die jeweilige Entfernung zum ehemaligen ::Berliner Dönhoffplatz an. Auf dem Dönhoffplatz stand seit 1730 ein steinerner Obelisk als "Meilenstein Null", der ursprünglich den Beginn der Entfernungsangabe vom Dönhoffplatz nach Potsdam markierte. Für die Ausführung der Berliner Meilensteine gab es keine verbindlichen Vorgaben, daher finden sich unter den Meilensteinen zahlreiche Varianten des aufrecht schreitenden Bären.
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Berliner Platz

Der Berliner Platz liegt im Dreieck zwischen der Bismarckstraße, dem Mühlenweg und der Berliner Straße. Auf ihm wurde 1967 das vom Wilhelmshavener Architekt Dipl.-Ing. Hans-Günther Harms entworfene Mahnmal errichtet, das an die Situation der geteilten Stadt Berlin nach dem Bau der Berliner Mauer vom August 1961 erinnert. Der Entwurf von Harms für das Mahnmal war der Gewinner eines von der Stadt ausgelobten Ideenwettbewerbes mit der Aufgabenstellung: "Auf dem Platz soll eine Plastik erstellt werden, die das derzeitige Schicksal Berlins versinnbildlicht und ein Symbol des Ringens der ehemaligen Hauptstadt um Freiheit und Frieden darstellt".
Das Mahnmal besteht aus zwei einzelnen 6 m hohen Stahlbetonhalbbögen, die sich über ein symbolisch angedeutetes Stück der ::Berliner Mauer treffen und so die Mauer und Trennung überbrücken. Ein 17 m x 14 m großes und 60 cm tiefes Wasserbecken neben diesem Ensemble rundet den Platz ab und erhöht die Wirkung durch seine Spiegelung. Das rund 150 m³ fassende Wasserbecken, von Harms zunächst kleiner konzipiert, wurde auf Wunsch der Wilhelmshavener Stadtväter vergrößert, um die Verbindung Wilhelmshavens zur alten Reichshauptstadt zu verdeutlichen.
Das Mahnmal wird wegen der zwei Halbbögen oft irrtümlich mit der Berliner Luftbrücke von 1948/1949 in Verbindung gebracht. Das ist jedoch falsch, insbesondere weil es zu dieser Zeit noch keine Berliner Mauer gab. Die Sowjetunion blockierte den Güter- und Personenverkehr zu den drei westlichen Besatzungszonen Westberlins mit dem Ziel, über West-Berlin schließlich Deutschland in das eigene wirtschaftliche und politische System einzuordnen. Die drei westlichen Staat reagierten darauf mit der ::Berliner Luftbrücke.
Nach dem Fall der Berliner Mauer und der anschließenden ::Wiedervereinigung Deutschlands wurde dem Mahnmal ein Hinweis auf diese Ereignisse hinzugefügt. Der Hinweis wurde an dem Fragment der "Berliner Mauer" im Bereich des Wasserbeckens angebracht und trägt die Daten von Mauerfall und Wiedervereinigung "9.11.1989"  und "3.10.1990" sowie den knappen Zusatz "DIE MAUER TRENNT NICHT MEHR". Die Enthüllung des Hinweises erfolgte am 3. Oktober 1990 im Rahmen der Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung beider deutscher Staaten.
1978 erhielt der Platz an der Ecke Berliner Str. und Bismarckstr. eine ::Litfaßsäule im Original Berliner Stil. Die Litfaßsäule ist eine Stiftung der Stadt Berlin an die Bürger Wilhelmshavens. Auf ihr wurden zunächst Plakate zu Berliner Veranstaltungen geklebt. Heute werden nur noch lokale Veranstaltungen beworben.
Auf der westlichen Spitze des Berliner Platzes wird jedes Jahr in der Vor-/Weihnachtszeit ein Weihnachtsbaum aufgestellt. Bis vor einigen Jahren war diese Tanne ein Geschenk der Druiden-Loge "Jade Veritas" und ihrer Partnerloge "Selago" aus Kristiansand/Norwegen. Die Tanne wurde stets frisch in Norwegen geschlagen, dann nach Wilhelmshaven transportiert und als "Norwegische Freundschaftstanne" aufgestellt. Der Brauch wurde seit 1972 betrieben – ursprünglich auf dem Bahnhofsvorplatz –, dann etliche Jahre auf dem Berliner Platz bis die jährlichen Transportkosten so hoch wurden, dass dieser schöne Brauch aufgegeben werden musste. Nun sucht die Stadt jährlich einen Baumspender, der für diesen traditionellen Standort einen Weihnachtsbaum spendet. Bisher konnte dieser immer noch gefunden werden.
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Bismarck-Denkmal

Das Bismarck-Denkmal auf dem Bismarckplatz ist nach dem langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten deutschen Reichskanzlers ::Otto von Bismarck (1815–1898) benannt. Es ist bereits das zweite Denkmal seiner Art auf dem  Marktplatz. Das ::erste Bismarck-Denkmal zu Ehren des "Eisernen Kanzlers" – seit 1895 auch Ehrenbürger der Stadt – entstand im Jahr 1905 durch den Bildhauer ::Georg Meyer-Steglitz. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Bereits seit 2009 setzte sich der bekannte Wilhelmshavener Drehorgelspieler und Ehrenbürger ::August Desenz mit seiner August-Desenz-Drehorgel-Stiftung für eine Neugestaltung des Bismarckplatzes ein. Zur Verschönerung wollte der langjährige CDU-Ratsherr mit einem Bismarck-Denkmal beitragen. Zunächst war an einen Sockel mit einer Büste Bismarcks gedacht, dann an eine 3,50 m hohe Betonstele mit einem „herausgeschobenen“, hervorstehenden Porträt von Bismarck. Diese Entwürfe wurden jedoch nicht realisiert. Stattdessen wurde ein Entwurf für ein „möglichst realistisches, originalgetreues Denkmal“ gewählt und der Stadt als Geschenk angeboten. Die Kosten für Statue und Sockel wollte Desenz mit seiner Drehorgel erspielen, die Kosten für Fundament und Neugestaltung des Denkmals sollte die Stadt Wilhelmshaven übernehmen.
Bei der nun folgenden Diskussion bezüglich der Annahme der Schenkung zeigte sich schnell, dass die Wiederaufstellung eines Bismarck-Denkmals in der heutigen Zeit bei Teilen der Wilhelmshavener Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stieß. Am 26. November 2014 kam es daher zu einer Kampfabstimmung im Rat der Stadt, bei der die Schenkung schließlich mit einer hauchdünnen Ein-Stimmen-Mehrheit (20:19) angenommen wurde.
Das neue Bismarckdenkmal wurde dann am 25. April 2015 offiziell eingeweiht. Das Denkmal zeigt eine 2,40 m Bronzestatue, die mit Blickrichtung Norden auf einem rau behauenem Sockel aus gebrochenem Granit steht. Dargestellt ist der ehemalige Reichskanzler in Uniform und mit wehendem Mantel, mit der Hand am Degen, aber ohne die oft übliche Pickelhaube. Die Statue ist zusammen mit dem Sockel rund 4,40 m hoch. Sie wurde von dem Künstlers Sergey Musat aus Hötensleben in Sachsen-Anhalt entworfen und von der bekannten Gießerei Lauchhammer in Lauchhammer in Brandenburg gegossen.
Bereits bei der Übergabe der Schenkungsurkunde am 9. März 2015 dankte Oberbürgermeister Andreas Wagner August Desenz für sein unermüdliches Engagement und versprach, dass bis Jahresende 2015 Entwürfe für eine Umgestaltung des Bismarckplatzes vorliegen würden. Der Standort des neuen Denkmals solle dabei als zentraler Gestaltungspunkt erhalten bleiben. Im Sommer 2017 war es dann soweit, die Umgestaltung des Bismarckplatzes begann.
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Bocciaspieler

Die ca. 3 m hohe Bronzeskulptur eines athletischen Bocciaspielers wurde zunächst im Sommer 1979 anlässlich einer Kunstausstellung zusammen mit anderen Objekten in der Fußgängerzone der Marktstraße gezeigt. Die Figur des Künstlers Michael Schwarze aus Nümbrecht wurde dann 1980 von der Stadt Wilhelmshaven angekauft und auf der Grünfläche an der Paul-Hug-Straße zwischen Kieler Straße und Mozartstraße aufgestellt. Die Überbetonung bestimmter körperlicher Fähigkeiten und Spezialisierungen soll die gleichzeitige Verarmung geistiger Fähigkeiten und menschlicher Werte verdeutlichen.
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Bogenspannerin

Die Skulptur einer nackten jungen Frau, die einen Bogen spannt, ist die Nachbildung einer Bronzestatue, die im Original in der Wilhelmshavener Patenstadt ::Bydgoszcz (dem früheren Bromberg) in Polen steht. Das vom Bilderhauer ::Ferdinand Lepcke (1866–1909) geschaffene Werk wurde von der Stadt Bromberg für 5840 Mark erworben und im September 1910 im Stadttheatergarten in Bromberg enthüllt. Das nackte Fräulein erregte in den nachfolgenden Jahren immer wieder die Gemüter der Bromberger Bürger. Das bogenschießende Fräulein hat in Deutschland einige Kopien. Die Wilhelmshavener Kopie entstand 1982 im Auftrag des Wilhelmshavener "Bromberger Heimatkreises" von einer weiteren Kopie in Coburg. Sie wurde der Stadt Wilhelmshaven gestiftet und auf dem ::Störtebekerplatz gegenüber dem RATRium (Bismarckstr. / Ecke Am Rathausplatz) aufgestellt.
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Bontekai

Der Bontekai ist eine Kaianlage auf der Nordseite des "Großen Hafens" zwischen ::Deichbrücke und ::Kaiser-Wilhelm-Brücke. Der Bontekai erhielt seinen Namen nach dem am 10. April 1940 bei der Invasion von Norwegen gefallenen "Führer der Zerstörer" Kommodore Friedrich Bonte (1896–1940). Der Kai war im Zweiten Weltkrieg Liegeplatz der Zerstörer, dessen Befehlshaber Bonte von 1939–1940 war.
Seitdem der "Große Hafen" kaum noch hafenwirtschaftlich genutzt wird, sind um das Hafenbecken große Flächen mit attraktiven Wohnhäusern bebaut worden. Zwischen Wohnbebauung und Hafenbecken entstand am Bontekai eine Flaniermeile, die die Wilhelmshaven City mit dem ::Südstrand und der Südstrandpromenade verbindet. Am Bontekai selbst befinden sich mehrere Sehenswürdigkeiten, darunter die zwei Museumsschiffe ::Feuerschiff Weser und ::Kapitän Meyer, das Heimschiff "Arcona" der Marinekameradschaft v. 1894, das ::Küstenmuseum Wilhelmshaven und die virtuelle Unterwasserwelt ::OCEANIS. Mehrmals im Jahr strömen Tausende von Besuchern an den Bontekai, insbesondere zu den Großveranstaltungen ::Wochenende an der Jade und dem ::JadeWeserPort-Cup, aber auch zu einzelnen Veranstaltungen wie den häufig vorkommenden Besuchen von Großseglern wie der "Sedov" oder der "Mir" oder sportlichen Veranstaltungen wie dem NordseeMan-Triathlon. Zu den Großveranstaltungen "Wochenende an der Jade" und dem "JadeWeserPort-Cup" präsentiert sich der Bontekai als eine großartige Kulisse für Schiffe aller Art, zu sehen sind Traditionssegler, Dampf- & Museumsschiffe sowie Arbeitsschiffe heutiger Prägung. 2006 wurden der Bontekai für 700.000 EUR durch eine Vorplattung aufwendig saniert.
Im Mai 2022 konnte die Sanierung eines rund 200 m langer Abschnitts der Uferbefestigung im Bereich der sogenannten ::Museumshafen am Küstenmuseum offiziell abgeschlossen werden. In diesem Bereich wird der geplante ::Museumshafen am Küstenmuseum entstehen. Mit dem Museumshafenprojekt entstand eine attraktive terrassenförmige Hafen-Treppe mit Sitzgelegenheiten, die ein neuer Anziehungspunkt in Wilhelmshaven werden soll.
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Bonteplatz

Der Bonteplatz ist ein kleiner Platz in der Mitte des ::Bontekais am "Großen Hafen". Auf dem Bonteplatz ist die Original Schiffsschraube des Saugbaggers "Eduard Steckhan" zu besichtigen. Und direkt zwischen den beiden Hafentreppen am Platz befindet sich das Oberteil einer ausgemusterten Steuerbordtonne. Zu den Großveranstaltungen "Wochenende an der Jade" und dem "JadeWeserPort-Cup" steht hier eine der Livebühnen, auf der Gottesdienste stattfinden und Kleinkünstler, Shantychöre und Musikgruppen aller Couleur auftreten.
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Bordumplatz

Der Bordumplatz im Stadtteil Bant ist eine kleine Grünanlage an der Bordumstraße zwischen Marktstraße und Börsenstraße. Der rund 70 m lange und rund 35 m breite Platz ist nach drei Seiten mit einer von Klinkersäulen getragenen Pergola umrahmt. Die so entstandenen Säulengänge sind mit ::Blauregen als Kletterpflanze begrünt. Der Platz ist größenteils mit Klinkern gepflastert, die zwei ineinander laufende, aber unterschiedlich große Kreise bilden. Der größere Klinkerkreis wird durch Markierungen aus Kopfsteinpflaster in gleichmäßige Kreissektoren strukturiert, die ihm von oben das Aussehen einer Zielscheibe verleihen. Die Mitte ist zu einem erhöhten runden Podest aus Klinkern ausgebildet. Welchen Zweck das diente oder was hier mal stand, ist nicht bekannt. In der Mitte des kleineren Klinkerkreis befindet sich ein Brunnen im Jugendstil, der ein achteckiges, rund 60 cm hohes Becken sowie eine rund 1,80 m hohe Brunnenstele mit vier Austrittsstellen besitzt. Die viereckige Stele ist rund 35 cm breit und 35 cm tief. In der nordwestlichen Ecke des Platzes wurde nachträglich ein Spielplatz integriert, der einen Teil des größeren Bodenkreises überdeckt. Der Zugang zum Bordumplatz erfolgt über die Säulengänge, die an mehreren Stellen mit den Bürgersteigen der Markt- bzw. der Börsenstraße verbunden sind.
Auf dem gegenüberliegenden Grundstück an der Marktstraße / Ecke Bordumstraße befand sich ursprünglich das im Oktober 1895 gebaute Rathaus der damals noch oldenburgischen Gemeinde Bant, das im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde. Das Banter Rathaus blieb auch nach der Vereinigung der Gemeinden Bant, Heppens und Neuende zur oldenburgischen ::Stadt Rüstringen Sitz der Kommunalverwaltung. Dort tagte der Rat der Stadt Rüstringen.
Das Grundstück des heutigen Bordumplatzes, das die Gemeinde Bant 1902 vom Bürger Heinrich Nathenstedt geschenkt bekommen hatte, wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg zur Grünanlage umgestaltet. Die Planungen übernahm das Rüstringer Hochbauamt nach einem Entwurf des Stadtbaurates ::Martin Wagner (1885–1957). Der in Köngsberg geborene Architekt und Städteplaner trat sein Amt als erster Leiter des Hochbauamtes am 1. Oktober 1911 an, also nur wenige Monate nachdem die Stadt Rüstringen entstanden war. Obwohl er dieses Amt nur bis zum 1. Juni 1914 ausübte, beeinflusste er die Entwicklung der beiden Jadestädte Rüstringen und Wilhelmshaven in vielfältiger Weise. So plante er u.a. den ::Rüstringer Stadtpark und die Stadtparkkolonie.
Von 1920 bis 1933 war Wagner Stadtbaurat in Berlin, wo er u. a. mit Bruno Taut (::Hufeisensiedlung, seit 2008 Weltkulturerbe), Ludwig Mies van der Rohe, Walter Gropius und Hans Scharoun Wohnsiedlungen und mit Hans Poelzig Messeanlagen baute. Der Ausbau der U-Bahn (ab 1926), die Planung für den Platz der Republik (1927) vor dem Reichstagsgebäude, der Umbau des Alexanderplatzes (ab 1929), die Konzeption für das Messegelände in Charlottenburg (1927–1930, mit Hans Poelzig), für das Strandbad Wannsee (1928–1930, mit Richard Ermisch) und für das Strandbad Müggelsee (1929–1930) gehen maßgeblich auf Wagner zurück. Wagner war langjähriges Mitglied der SPD und Vertreter des sogenannten ::Neuen Bauens und erhielt im März 1933 zusammen mit den sozialdemokratischen Mitgliedern des Magistrats durch die Nationalsozialisten zunächst seine Beurlaubung, später wurde ihm aus politischen Gründen gekündigt. Er wurde mit Berufsverbot belegt, zur Emigration gezwungen und ausgebürgert. Er lebte dann in den Vereinigten Staaten und war dort von 1936 bis 1950 Professor für Städtebau an der Harvard University. 1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger.
Die Gestaltung des Bordumplatzes in Rüstringen plante Wagner als "gesellschaftlichen Erholungs- und Erlebnisraum". Die Grünanlage wurde mit einer Pergola eingerahmt und mit einem von Wagner im Jugendstil entworfenen Brunnen versehen. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Bordumplatz zum 100. Geburtstag von Martin Wagner neu gestaltet. Die Planungen dafür übernahm das Wilhelmshavener Architektenbüro Iwersen/Kuçan. Die Planungen sahen neben einem Spielplatz auch die Rekonstruktion des ursprünglichen Jugendstilbrunnens vor. Die Wiedereinweihung des Bordumplatzes erfolgte am 5. November 1985, dem Geburtstag von Wagner. An die Einweihung erinnert heute eine Steintafel, die in der rechten Klinkersäule des Pergolazugangs von der Marktstraße eingelassen ist. Die Tafel trägt die folgende Inschrift:

1985
Bordumplatz
Wiedererrichtet
zum 100. Geburtstag
des ehem. Rüstringer
Stadtbaumeisters
Prof. Dr. Ing.
Martin Wagner

Im Dezember 2008 erhielt der Spielplatz auf dem Bordumplatz auf Initiative der Werbegemeinschaft Westliche Marktstraße e.V. ein neues Spielgerät. Die Stadt hatte das Spielgerät im Rahmen einer Ortsbegehung im Oktober 2008 zugesagt.
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Botanischer Garten

Der neue Botanische Garten am ::Rüstringer Stadtpark wird weiterhin der kleinste Botanische Garten Deutschlands sein. Er ist Teil eines städtischen Gesamtkonzepts, zu dem auch das ::Rosarium sowie das Gelände der Stadtgärtnerei gehören. Alle drei Einrichtungen liegen unmittelbar aneinander und sollen langfristig eine Einheit bilden. Die Stadt verspricht sich durch die Nähe der Einrichtungen eine Attraktivitätssteigerung der beiden Gärten und Synergie-Effekte.
Im September 2014 fiel im Rat der Stadt die Entscheidung, einen neuen Botanischen Garten mit Tropenhausneubau in Nachbarschaft zum Rosarium am Stadtpark zu schaffen und den bisherigen ::Botanischen Garten in der Gökerstraße zum Ende der Saison 2015 zu schließen. Die Neueröffnung des Gartens war in einer ersten Ausbaustufe mit rund 8000 m² für das Frühjahr 2016 geplant, musste aber aufgrund von Verzögerungen um ein ganzes Jahr verschoben werden. Nun ist die Eröffnung für den Juni 2017 geplant. Die geplante zweite Ausbaustufe mit dem Bau eines Tropenhauses soll 2019 fertiggestellt sein.
Die von dem Hannoveraner Büro "Adam und Adam Landschaftsarchitekten" gestaltete neue Anlage ist in verschiedene Themengärten unterteilt. Die Flächen werden so hergerichtet, dass sie den Lebensbedingungen der Pflanzengemeinschaften möglichst detailgetreu entsprechen.
Direkt neben dem Eingangsbereich zum Neuengrodener Weg befindet sich der leicht ansteigende Steingarten, der die gesamte Anlage zur Straße begrenzt und die Straße vom Garten aus praktisch unsichtbar macht. Am entgegengesetzten Ende des Gartens zum Rosarium liegt eine großzügige Teichanlage mit Schilfflächen, in die ein kleiner Wasserlauf mündet. Direkt am Teich entstand eine aus Klinkern getragene und einen Halbkreis beschreibende Pergola-Anlage, die mit Rankenpflanzen begrünt werden soll.
Weitere Gärten sind im Entstehen; ein Arzneipflanzengarten, zwei Pflanzenbiologische Gärten, ein Technologischer Garten sowie Gärten, in denen die folgenden Pflanzengemeinschaften der nordwestdeutschen Region gezeigt werden: Grodengemeinschaft, Dünengemeinschaft, Fettwiesengemeinschaft, Feldgemeinschaft, Waldgemeinschaft, Heidegemeinschaft, Trockenwiesengemeinschaft, Schuttgemeinschaft, Teichgemeinschaft,  Moorgemeinschaft und Farngemeinschaft. Ein Sinnesgarten sowie zwei "verbotene Gärten" runden das botanische Angebot ab.
Im Verwaltungsgebäude der Anlage befinden sich neben den Verwaltungsräumen auch Räumlichkeiten für einen "grünen" Schulunterricht. Auf der Nordseite des Gebäudes gibt es einen Brunnenhof mit einer Brunnenanlage.
Zum traditionellen Neujahrsempfang am 8.01.2017 war die noch nicht ganz fertige Anlage am Neuengrodener Weg 26 erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Die ersten sieben Fotos wurden zu diesem Ereignis gemacht.
Die Eröffnung des Botanischen Gartens am neuen Standort im Stadtpark wurde am Freitag, den 9.06.2017 ab 14:00 Uhr gefeiert. Der Eintritt in den Garten ist wie bisher frei. Spenden werden gerne angenommen.
Mit der Verlegung des Botanischen Gartens an den heutigen Standort war auch immer wieder der Neubau eines Tropenhauses kommuniziert worden. Das alte Tropenhaus im ::Alten Botanischen Garten in der Gökerstraße musste 2014 aus Gründen der Besuchersicherheit abgerissen werden, da die Glasscheiben des Gebäudes nicht mehr sicher waren und eine Sanierung wegen der Verlegungspläne nicht mehr in Angriff genommen werden sollte. Die Bereitstellung der entsprechenden Mittel zum Tropenhausneubau verzögerten sich jedoch immer wieder. Letztendlich wurden die Mittel für 2021 in den Haushalt der TBW eingestellt. Anfang 2021 wurde das entsprechende Bauschild aufgestellt und das vorgesehende Gelände neben dem Rosarium vorbereitet. Im Juni 2021 teite der zuständige Stadtbaurat mit, dass das Projekt Tropenhaus im Botanischen Garten von der Verwaltung gestoppt wurde. Nachdem erst acht Gewerke vergeben worden sind, hätten sich die Kosten um 25 Prozent auf mehr als fünf Millionen Euro erhöht.
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Neuer Botanischer Garten Wilhelmshaven
26386 Wilhelmshaven
Neuengrodener Weg 26
Tel.: 04421 / 16-1401 

Öffnungszeiten:
Frühling und Herbst
Mo. - Fr. von 8:00 bis 16:00 Uhr
Sa. - So. von 10:00 bis 16:00 Uhr

Sommer
Mo. - Fr. von 8:00 bis 18:00 Uhr
Sa. - So. von 10:00 bis 16:00 Uhr

Winter
Mo. - So. von 10:00 bis 15:00 Uhr

Homepage:
::Botanischer Garten Wilhelmshaven
::Flyer mit Lageplan – Botanischer Garten Wilhelmshaven
::Freundeskreis Botanischer Garten Wilhelmshaven e.V.

Bötchen

Das "Bötchen" ist eine Edelstahlskulptur im Außenbereich der ::Kunsthalle Wilhelmshaven. Die 1995 von dem Künstler Peter Könitz geschaffene Skulptur wurde zusammen mit anderen Werken des Künstlers während der Ausstellung "Peter Könitz – Werke 1991–1998" in der Kunsthalle gezeigt und verblieb nach dem Ende der Ausstellung 1999 vor Ort.
Das Bötchen besteht aus einem 115 cm langen und 40 cm breiten, stilisierten Schiffsrumpf, der in der Mitte einen runden Edelstahlmast in Halbbogenform trägt. Das Ende dieses bogenförmigen Mastes berührt in rund 3 m Entfernung die Erde und stabilisiert so den Schiffsrumpf gegen ein Umfallen. Die Skulptur ist somit nicht ortsgebunden und kann ohne Probleme frei im Außenbereich bewegt werden.
Der 1942 in Mühlheim-Ruhr geborene Peter Könitz studierte Bildhauerei und lebt seit 1985 im ostfriesischen Wymeer im Rheiderland nahe der holländischen Grenze. Auf seinem Grundstück präsentiert er mit der "Skulpturenwiese Wymeer" eine Dauerausstellung mit einigen seiner Skulpturen für den Außenbereich.
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Homepage:
::Biografie Peter Könitz
::Das Bötchen auf der Biografie Peter Könitz

Briefkasten "Kaiserliche Werft"

Siehe ::Werfttor I.

Britische Telefonzelle

Vor dem ::Amtsgericht Wilhelmshaven in der Marktstraße 15 befindet sich seit dem 21. Dezember 1984 ein Originalexemplar der bekannten roten Telefonzelle, die 1929 von dem britischen Architekten Sir Giles Gilbert Scott für die britische Postbehörde entworfen wurde. Das Telefonhäuschen vom Typ K6 ist ein Geschenk der schottischen Stadt Dunfermline, mit der Wilhelmshaven seit 1979 eine ::Städtepartnerschaft verbindet und wurde vom damaligen Oberbürgermeister ::Hans Janßen (1918–2001) bei passender Duddelsackbegleitung eingeweiht. Von den ursprünglich 95.000 in Großbritannien aufgestellten Telefonzellen  fallen immer mehr dem Mobilfunkzeitalter zum Opfer. Sie werden inzwischen selbst auf der Insel immer seltener. Das Wilhelmshavener Exemplar wurde nach seiner Aufstellung von der Deutschen Telekom mit einem "deutschen" Telefon ausgestattet und war jahrzehntelang vandalismusabhängig in Betrieb.
Nach dem Rückbau der Telefontechnik, zu dem der Vandalismus sowie die immer stärkere Verbreitung der Mobilfunktechnik wohl entscheidend beigetragen hat, war die Telefonzelle ihrer ursprünglichen Funktion beraubt.
Im April 2021 wurde die Telefonzelle dann für eine neue Verwendung als ::Öffentlicher Bücherschrank umgebaut. Die Idee dazu hatte ein Wilhelmshavener Bürger, der seine Idee bei Facebook veröffentlichte. Der Oberbürgermeister ::Carsten Feist las das und gab den Anstoß für die Umsetzung dieser Idee. Die Telefonzelle wurde kurzfristig mit einem Bücherregal ausgestattet, in dem nun rund 50 Bücher Platz finden. Die Bücher können nun im Tausch oder zur kostenlosen Benutzung entnommen werden. Ob man sie zurückbringt, behält, tauscht oder nicht, entscheidet jeder Nutzer selbst. Der öffentliche Bücherschrank ist rund um die Uhr geöffnet. Lediglich die sehr schwer zu öffnende Telefonzellentür muss überwunden werden.
Der Gefahr von Vandalismusschäden, wie sie schon in einzelnen Fällen vorgekommen sind, wird durch so genannte "Bücherschrankpaten" begegnet. Vier Mitarbeiter der Stadtbibliothek kümmern sich freiwillig um den Bücherschrank, sehen nach dem Rechten und betreiben auch Bestandspflege.
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Bromberger Gedenkstätte

Die Bromberger Gedenkstätte befindet sich seit August 1967 im Ostteil des ::Ehrenfriedhof am ::Rüstringer Stadtpark. Die Gedenkstätte erinnert an die Toten der Wilhelmshavener Patenstadt Bromberg. 1961 folgte die Stadt Wilhelmshaven mit der Übernahme einer Patenschaft einer ehemaligen ostdeutschen Stadt dem Beispiel vieler anderer westdeutscher Städte, die den Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den früheren ::Ostgebieten des Deutschen Reiches eine stellvertretende Heimat geben wollten. Die Wilhelmshavener Wahl fiel auf die Stadt Bromberg, die bis 1919 die Hauptstadt des damaligen preußischen Regierungsbezirks Bromberg war. Das ehemalige Bromberg ist heute unter dem polnischen Namen Bydgoszcz die Hauptstadt der polnischen ::Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen und hat rund 350.000 Einwohner. Viele ehemalige Bromberger wurden nach dem Zweiten Weltkrieg im nordwestdeutschen Raum ansässig, einige davon in Wilhelmshaven. So entwickelten sich Kontakte zwischen der Stadt und den Vertretern der Heimatkreise Bromberg-Stadt und Bromberg-Land. Am 10. September 1961 erfolgte die offizielle Übernahme der Patenschaft mit dem 1. Bundestreffen der Bromberger vom 9. bis 11. September 1961 in Wilhelmshaven. Zu den sogenannten Bromberger Tagen reisten jährlich rund 700 bis 1000 ehemalige Bromberger oder mit Bromberg Verbundene aus der ganzen Bundesrepublik nach Wilhelmshaven. 1967 erfolgte dann beim 7. Bundestreffen der Bromberger die Einweihung der Gedenkstätte. Die vom Garten und Friedhofsamt entworfene Stele trägt die Inschrift: "Sie sind an Brahe und Weichsel in heimischer Erde geborgen, in Krieg und Vertreibung durch wilden Wahn schuldlos gefallen, oder sie schlafen, fern ihrer Heimat, entgegen dem ewigen Morgen. Herr über Leben und Tod, gib Gnade und Heimat uns allen. Den Bromberger Toten." Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden vielfältige Kontakte zur polnischen Stadt hergestellt, die 2006 zu einer offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Bydgoszcz und Wilhelmshaven führten.
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Brunnen am Europaring

Der Brunnen am Europaring steht im nach seinen europäischen Straßennamen benannten Europaviertel. Aufgrund seiner abgelegenen Lage kennen selbst die wenigsten Wilhelmshavener diesen schönen Brunnen. Der von Hans Apken (1924–2011) und Rolf G. Klann (1925–2002) geschaffene Brunnen wurde 1975 beim Bau des Europaviertels von der Wilhelmshavener Spar- und Baugesellschaft e.G. in Auftrag gegeben.
Der Brunnen besteht aus einer ca. 3 m hohen konischen Säule aus Waschbeton, die an ihrer Spitze eine Kupfer-schale trägt, über die Wasser zu unterschiedlichen Seiten austritt. Von dort plätschert das Wasser dann über weitere 14 unterschiedlich große und unterschiedlich hoch angeordnete Kupferschalen in ein rund 4 m breites Rundbecken hinab.
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Brunnen "Großer Aufbruch"

Der Brunnen "Großer Aufbruch" befindet sich an der Südseite des ::Adalbertplatzes in unmittelbar Nähe des ::Adalbertdenkmals von 1882. Der von dem 1941 in Luxemburg geborenen Künstler Volker Gerlach geschaffene Brunnen wurde am 18. Juni 1981 offiziell der Stadt übergeben und war das Ergebnis eines Wettbewerbes, den die Stadt ausgelobt hatte.
Der Brunnen symbolisiert die Kraft und Energie des Wassers, das in der Lage ist, ganze Flächen aufzubrechen. Die runde Brunnenform besitzt einen Durchmesser von 5 m und besteht aus gebogenen Nirosta-Stahlplatten V4A. Diese sind so angeordnet, als hätte das in der Brunnenmitte wild schäumende Wasser die ebene Fläche aus Stahl gerade aufgebrochen.
Der Künstler verarbeitete für das Kunstwerk 3 t Nirosta-Stahl in einer Werkstatt im nahegelegene Marinearsenal Wilhelmshaven. Dort stellte ihm das Marinearsenal freundlicher Weise alle benötigten Werkzeuge zur Stahlbearbeitung zur Verfügung.
Der heutige Springbrunnen entstand an ungefähr der Stelle, an der ein Vorgängerbrunnen jahrzehntelang seine Fontäne in die Höhe gestoßen hatte. Der Vorgängerbrunnen war einer von zwei baugleichen Springbrunnen, die sich auf dem Adalbertplatz befanden. Der eine Springbrunnen befand sich an der Südseite des Platzes nahe dem Adalbert-Standbild. Sein gleiches Gegenüber befand sich an der Nordseite des Platzes, an der sich heute der ::Viktoriabrunnen befindet. Die beiden historischen Brunnen waren lt. einem Bericht der Wilhelmshavener Zeitung von 28.09.1977 noch bis Mitte der 1970er in Betrieb. Erst nach der Verlegung einer Druckrohleitung zur Kläranlage, bei der der Adalbertplatz aufgerissen wurde, blieben beide Brunnen außer Betrieb. Anschließend wurden die beiden Brunnen mit Blumen zugepflanzt; also quasi unter den Blumen verborgen.
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Bundeswehr-Radwege-Netz in Wilhelmshaven

siehe ::Zählstation für Radfahrer in der Bremer Straße

Bunkermuseum

Das auf private Initiative basierende Projekt zum Aufbau eines Bunkermuseums in Wilhelmshaven hat seinen Standort auf dem Gelände des Luftschutzbunkers "Norderneylager" am Ende der Heppenser Straße im Stadtteil Heppens. Der 1939/1940 gebaute Sechzehneck-Luftschutzturm aus massivem Stahlbeton in Braunschweiger Bewehrung hat einen Durchmesser von 16,20 m und eine Höhe von 25,00 m. Die Turmspitze ist mit einem Beobachtungsstand ausgestattet, von dem aus Beobachtungen während der Bombenangriffe weiter gemeldet werden konnten. Auf acht Ebenen fanden max. 1.500 Personen Schutz. Der Bunker steht seit Dezember 2002 als Einzelbaudenkmal unter Schutz. Im Turmbunker selbst befindet sich die private Dauerausstellung zu Themen rund um den Luftschutz des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Gelände neben dem Bunker "Norderneylager" können noch zwei weitere Kleinstbunker besichtigt werden. Bei den beiden Kleinstbunkern handelt es sich um eine so genannte transportable Splitterschutzzelle für maximal 3 Personen und um einen transportablen Splitterschutzunterstand für maximal 5 Personen, der als Brandwache der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven diente. Führungen durch das Bunkermuseum erfolgen Sonntags um 15, 16 und 17 Uhr oder nach telefonischer Absprache.
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Kontakt: 0178 / 13 21 593
Homepage: Bunkermuseum Wilhelmshaven

Burg Kniphausen

Die Burg Kniphausen an der Fedderwarder Landstraße ist eine ehemalige Burganlage im nördlichen Stadtgebiet von Wilhelmshaven, die als Sitz einer mittelalterlichen ::Häuptlingsherrschaft und der daraus hervorgegangenen ::Herrlichkeit In- und Kniphausen diente. Die Burganlage mit Ihrem öffentlich zugänglichen Park ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Die unter Denkmalschutz stehende Burganlage wurde im Jahr 1438 erbaut, damals noch unter dem  Namen Burg Knipens. In der Sächsischen Fehde, einem in den Jahren 1514 bis 1517 geführten Krieg, wurde die Burg zerstört. In den darauffolgenden Jahren wurde die Burganlage an gleicher Stelle wiederaufgebaut und mit einem Festungsgraben umgeben. Verschiedene Nebengebäude, u.a. das heutige Torhaus und der Marstall mit dem markanten achteckigen Zwiebelturm entstanden in dieser Zeit. 1708 wurden die inneren Burganlagen durch einen Brand völlig zerstört. Die Nutzung der Anlage verlagerte sich danach auf die vom Brand verschonten Nebengebäude, die im nördlichen Teil der ursprünglichen Burganlage lagen. Die innere Grabenanlage wurde zugeschüttet, der äußere Befestigungsgraben mit Mauerfragmenten blieb zunächst noch bestehen. Bis 1737 errichtete man zwischen dem heutigen Marstall und die Torgebäude eine weiteres langgestreckte Wohngebäude, in dem eine Zeit lang das Kniphauser Landgericht untergebracht war. Insgesamt nahm die Bedeutung der Burg immer weiter ab, auch die nun nicht mehr benötigten Mauern wurden abgerissen und als Baumaterial verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die Burg weiter.
Besonders hatte die Burg unter dem Bau der 94,5 km langen ::Bundesautobahn A29 "Jadelinie" (1969 bis 1984) zu leiden, die nur einen Steinwurf entfernt an der südlichen Grabenanlage vorbei geplant wurde. Die direkt westlich gelegene Anschlussstelle Fedderwarden sowie die Überführung der Fedderwarder Landstraße im Osten engten die Burganlage von drei Seiten erheblich ein. Die Folgen waren ein erhöhter Grundwasserstand und ein damit verbundenes Baumsterben an der südlichen Grabenanlage.
Im Zuge der Planungen für den Bau der Autobahn von Wilhelmshaven nach Oldenburg wurde auch die Bauplanungen im Bereich der Burg kontrovers diskutiert. Die Gebäude der Burg Kniphausen waren in einem schlechten baulichen Zustand und der damalige Besitzer, der Fürst zu Inn- und Knyphausen war nicht bereit, Geld für den Erhalt einzusetzen. So übernahm der "Verein zur Erhaltung der Burg Kniphausen e.V." mit Unterstützung der Stadt und der Sparkasse Wilhelmshaven 1977 die Ländereien und die Burg. Ziel des Vereins war es, neben der Sanierung der Gebäude, die Burganlage dauerhaft für die Bevölkerung der Stadt erlebbar und nutzbar zu machen. Der Verein begann mit der Sanierung des Torgebäudes, dass ab 1982 dem sogenannten "Stadtkünstler" der Stadt Wilhelmshaven in den Sommermonaten zur Verfügung stand. Saniert wurden ebenfalls der Marstall mit dem achteckigen Turm. Mit dem Konkurs des Vereins im Jahre 1986 konnte das ursprüngliche Ziel nicht mehr erreicht werden. Heute erinnert noch ein Gedenkstein mit Widmung rechts vor dem Torgebäude an den Verein.
1989 kaufte der als „Burgenkönig“ bekannt gewordene Unternehmer ::Herbert Hillebrand die Burganlage und schenkte sie nach Abschluss der  Sanierung am 8. Dezember 1990 seiner Tochter Svenja Hillebrand. Die neun Millionen D-Mark teure Sanierung war seinerzeit mit erheblichen Mitteln der Stadt Wilhelmshaven und der Toto- und Lottogesellschaft unterstützt worden. Zwischen der neuen Eigentümerin und der Stadt wurde ein Mietvertrag über 30 Jahre geschlossen, der die Nutzung der Parkanlage für die allgemeine Öffentlichkeit sowie die Nutzung des Ahnensaals und seiner Nebenräume umfasste. Die Burgschenke und die zahlreichen Wohnungen auf dem Burggelände waren nicht Bestandteil des Mietvertrages.
Der Marstall mit seinem Ahnensaal und den dazugehörigen Räumen wurde ab 1991 von der "Stiftung Burg Kniphausen" für wechselnde Kulturveranstaltungen und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Kammerkonzerte, Lesungen und Vorträge genutzt. Auch Trauungen in den Räumlichkeiten wurden angeboten und jährlich von rund 80 Brautpaaren genutzt. Eine Burgschenke sorgte für das leibliche Wohl.
Die "Stiftung Burg Kniphausen" mit ihrer langjährigen Geschäftsführerin Heike Prinz finanzierte sich in erster Linie durch Zustiftungen der Gerd-Möller-Stiftung, der Werner-Brune-Stiftung Wilhelmshaven/Bad Lauterberg und der Stadt Wilhelmshaven. Weitere Einnahmen konnten im Rahmen der Veranstaltungen im Ahnensaal und durch Provisionen beim Verkauf von Bildern der verschiedenen Kunstausstellungen generiert werden. Die Stadt Wilhelmshaven trug im Rahmen des Mietvertrages (Mietkosten, Betriebskosten und Pflegekosten des Parkgeländes) mit zuletzt jährlich rund 100.000 EUR ihren Teil bei.
Bereits 2019 wurde bekannt, dass der seit 1990 laufende Mietvertrag der Stadt mit der Eigentümerin über die Nutzung des Ahnensaals und seiner Nebenräume sowie der Außenanlagen Ende 2020 ausläuft und dass die Burg zum Verkauf steht. Die "Stiftung Burg Kniphausen" hat den Mietvertrag für den Ahnensaal gekündigt und die Aktivitäten der Stiftung in den der Stiftung zugeordneten Räumen eingestellt. Die Stadt nimmt dort keine Trauungen mehr vor. Der Pächter und Betreiber der Burgschenke hat den Gastronomiebetrieb zugemacht. Die "Stiftung Burg Kniphausen" selber soll nun aufgelöst werden. Diesen Wunsch haben jedenfalls zwei der drei Stifter, die Gerd-Möller-Stiftung und die Werner-Brune-Stiftung geäußert. Grund: Das Stiftungskapital werfe für den Stiftungszweck nicht mehr genug Erträge ab. 
Die Burg Kniphausen, eines der ältesten Gebäude in der Stadt, steht vor einer ungewissen Zukunft. Ob das Gelände für die Öffentlichkeit noch frei zugänglich bleibt, ist fraglich.
Und so kam es denn auch. Mitte Oktober 2022 wurde bekannt, dass Spaziergänger auf dem Gelände unerwünscht sind. Das Einfahrtstor ist geschlossen. Ein Schild am Tor der Burg Kniphausen weist darauf hin, dass die Anlage nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Die "Untere Waldbehörde der Stadt" (!) prüft aktuell, ob die Absperrung des Wäldchens rechtlich unzulässig ist. Nach Definition des ::Niedersächsischen Waldgesetzes (NWaldLG) befindet sich auf dem Burggelände ein Wald. Für Wälder gebe es aber grundsätzlich ein Betretensrecht für jedermann.
Im April 2023 berichtete die Wilhelmshavener Zeitung, dass der Zugang zum Wald der Burg Kniphausen nach informellen Gesprächen mit den Eigentümern wieder zulässig ist. Als Grund für den im Herbst 2022 erfolgten Ausschluss der Öffentlichkeit wurde das Hinterlassen von Hundekot und Abfällen auf dem Burgareal sowie Vandalismus angegeben. Hunde sind auf dem Grundstück in Zukunft an der Leine zu führen. Die Eigentümer behalten sich vor, den Zugang zur Burganlage bei Nichtbeachtung der Regeln wieder zu sperren. Der Zugang zur Burg erfolgt also nur zur Bewährung.
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::Die Burg Kniphausen bei YouTube

Butjatha – Ahrstraße 20

Kunstwerk Freude

Der heute in Elsfleth-Moordorf lebende und arbeitende Künstler Butjatha alias Wilfried Gerdes schloss sich 1975 der Künstlergruppe "Freie Akademie Oldenburg" um die Künstler Anatol und Joseph Beuys an. Gerdes, der in Eckwarderhörne (Butjadingen) geboren wurde, ernannte sich zum Wikingerkaiser Butjatha und erklärte den Jadebusen zu seinem Wikingermeer. Der Kaiserstuhl im Wattenmeer vor dem alten Kurhaus in Dangast ist eines seiner sichtbaren Kunstwerke.
1977 nahm er an der Kunstausstellung Documenta in Kassel teil und erregte in der hiesigen Region hohe Aufmerksamkeit, weil er die Anreise zur Documenta auf einem Aufsitzrasenmäher plante. Er erreichte allerdings nur die Stadtgrenze von Oldenburg und musste dann den Rest der Reise doch mit einem Auto zurücklegen. So wurde der Wilhelmshavener Rechtsanwalt Bolko Seifert auf den Künstler aufmerksam. Im Laufe der Zeit erwarb Seifert drei Kunstwerke von Butjatha, die er so am Gebäude seiner Wilhelmshavener Anwaltskanzlei in der Ahrstraße 20 anbringen ließ, dass sie für jedermann zu sehen sind. Auch wenn sich Seifert inzwischen in den Ruhestand zurückgezogen hat, so sind die drei Kunstwerke immer noch am Gebäude zu besichtigen.
Die Kunstwerke sind der "Deicharbeiter" aus dem Jahr 2002 sowie die Werke "Shalom" (Friede) und "Freude" von 2010. Seifert selbst hat in diesem Zusammenhang den Begriff "Friede, Freude, Eierkuchen" für das Trio gewählt, auch wenn es ein Kunstwerk Eierkuchen eigentlich gar nicht gibt.
Der "Deicharbeiter" ist eine aus Messingblech geschnittene Figur im Profil, die über und über mit stilisierten Margeriten, dem Lieblingsmotiv von Butjatha, graviert ist. Ebenfalls vorhanden ist eine Gravur mit dem Künstlernamen Butjatha. Die beiden anderen Werke "Shalom" (Friede) und "Freude" zeigen die Gesichter von Deicharbeitern, die als Gussplastiken realisiert wurden. Auch sie tragen stilisierte Margeriten sowie den Namen Butjathas. Auffällig bei beiden Werken sind die Gesichter mit den großen Nasen und Münder sowie den Ohren, deren Form an Flaschenöffner erinnert.
Bei meinem letzten Besuch im Dezember 2019 fehlte leider der "Deicharbeiter". Nur die Dübellöcher seiner Befestigung unterhalb der Hausnummer 20 sind noch zu erkennen.
Im Juli 2021 berichtete die ::Wilhelmshavener Zeitung auf Seite 3 zu meinem Erstauen, dass der "Deicharbeiter" gestohlen worden sei. Als möglicher Zeitraum des Diebstahls wurde der 10. Mai bis 23. Juli 2021 angegeben. Das Gewicht des Kunstwerkes wurde mit 20 bis 30 kg veranschlagt.
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Celona Skulpturen

Die fünf Celona Skulpturen befinden sich am westlichen Rand der Grünanlage des ::Friedrich-Wilhelm-Platzes, direkt gegenüber dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) von Wilhelmshaven. Die Skulpturen entstanden vom 18. bis 27. Juni 2004 während eines von dem Gastronomie-Betrieb "Cafe & Bar Celona" organisierten Bildhauersymposiums auf der ::Rambla in der Bahnhofsstraße zwischen dem ehemaligen Karstadtgebäude und der ::Nordseepassage.
Fünf renommierte Bildhauerinnen und Bildhauer sowie der Initiator der Aktion Irmin Burdekat arbeiteten 10 Tage lang unter freiem Himmel und befreiten unter den Augen der Öffentlichkeit sechs Skulpturen aus den sechs schweren Steinbrocken, die zu Anfang rund eine Tonne wogen. Die unterschiedlichen Bildhauertätigkeiten während der Entstehung der Skulpturen vermittelte dem zuschauenden Publikum erste Einblicke in die Bildhauerei. Gespräche mit den Künstlern waren ausdrücklich erwünscht.
Die am Bildhauersymposium beteiligten Künstler mit ihren Marmorskulpturen waren Simona de Lorenzo (Neapel, Italien) mit "Danza al chiaro di Luna (Tanz bei Mondschein)", Sibylle Pasche (Zürich, Schweiz) mit "Gletschermühlen", Giuliano Orlandi (Carrara, Italien) mit "Il vento (Der Wind)", Detmar tom Diek (Oldenburg, Deutschland) mit "Deutsch-italienische Berührung", Francesco Mazzotti (Carrara, Italien) mit "Paesaggio ignoto (Unbekannter Spaziergang)" sowie Irmin Burdekat (Bad Zwischenahn, Deutschland) mit "Esprita".
Im Oktober 2004 wurden fünf dieser steinernen Kunstwerke an ihrem heutigen Standort aufgestellt. Drei Skulpturen stehen am Rand der Virchowstraße, zwei weitere am Parkweg zum ehemaligen Café Köhler Gelände. Die ursprüngliche Idee, die Skulpturen an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet aufzustellen, wurde aus unbekannten Gründen nicht weiter verfolgt.
Anfang November 2023 wurde über den schlechten Zustand der Celona Skulpturen in der Wilhelmshavener Zeitung berichtet. Dies gilt insbesondere für die beiden am Parkweg befindlichen Skulpturen "Gletschermühlen" und "Deutsch-italienische Berührung". Die Stadt Wilhelmshaven bestätigte der WZ auf Anfrage, dass die Skulpturen gereinigt und dann einen neuen Standort erhalten sollen. Ein konkreter Zeitplan, wann das passieren soll und wo der neue Standort sein soll, steht noch nicht fest. Ein Kunstwerk sei lt. WZ-Artikel aber bereits abgebaut worden und wird bei den Technischen Betrieben Wilhelmshaven zwischengelagert.
Und diese Information bzgl. des Abbaus einer der Skulpturen war eine ::Zeitungsente. Bei einem Besuch vorort konnte ich nicht feststellen, dass eine Skulptur fehlt. Meine Nachfrage bei der Pressesprecherin der Stadt ergab, dass es zwar geplant war, die beschädigte Skulptur bei den Technischen Betrieben Wilhelmshaven (TBW) zwischenzulagern, aber aufgrund ihres Gewichts wurde darauf verzichtet. Stattdessen wurde das Kunstwerk wieder fest an seinem Stammplatz verankert.
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Christus- und Garnisonkirche

Der preußische König Wilhelm und spätere Kaiser ::Wilhelm I. weihte am 17. Juni 1869 den neu erbauten Hafen inklusive der anschließenden Siedlung ein und taufte ihn auf den Namen Wilhelmshaven. Während dieses Aufenthaltes wurde in einem feierlichen Akt auch der Grundstein der evangelischen Garnisonkirche in Anwesenheit der Großherzöge von Oldenburg und Mecklenburg, Prinz Adalbert, Bismarck, Roon und Moltke gelegt. Die Kirche wurde nach den Plänen des Architekten ::Friedrich Adler gebaut und am 19. Mai 1872 als Elisabethkirche eingeweiht. Ihren Namen verdankt sie der Königin ::Elisabeth von Preußen, der Frau des verstorbenen Königs ::Friedrich Wilhelm IV. Der Backsteinbau mit seinen gotischen Formen und einem massiven 55 m hohen Glockenturm über der Vierung bot 1000 bis 1200 Sitzplätze. 1889 ließ Kaiser ::Wilhelm II. erste Gedenktafeln an den Seitenwänden des Längshauses anbringen. Weitere kamen hinzu. Die insgesamt neun Marmortafeln erinnern an historische Ereignisse, bei denen Marineangehörige in den Jahren 1856 bis 1911 bei Havarien oder Schiffsunglücken ums Leben kamen, aber auch bei militärischen Konflikten in den deutschen Kolonien. Eine der Marmortafeln, die an die deutschen Soldaten erinnert, die 1904 beim Aufstand der ::Herero in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) getötet wurden, wird 2005 durch eine davor montierte Plexiglasscheibe erweitert, die von der afrikanischen Seite der Opfer berichtet.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Garnisonkirche von 1921 bis 1941 als Marine-Gedächtniskirche ausgestattet. Traditionsflaggen, Schiffswappen, Bojen, Rettungsringe und allerlei andere maritime Andenken wurden im ihrem Inneren ausgestellt. So wurde z.B. das Steuerrad der kaiserlichen Yacht ::SMY Hohenzollern zum Kronleuchter umfunktioniert und hing jahrzehntelang im Eingangsbereich der Kirche.
Zum Gedenken an die ::Skagerrakschlacht zwischen der Royal Navy und der Kaiserlichen Marine schuf der Hamburger Seemaler ::Hugo Schnars-Alquist das heutige Altarbild "Per crucem ad lucem – Durch das Kreuz zum Licht", das am 31. Mai 1926, dem 10. Jahrestag der Skagerrakschlacht, offiziell eingeweiht wurde. Das Altarbild zeigt eine Meeresoberfläche, über der ein leuchtendes Kreuz "schwebt". Die Meeresoberfläche wird als die der Skagerrakschlacht gedeutet, in der über 8600 englische und deutsche Seeleute ihr Grab fanden.
An den Untergang des Segelschulschiffs ::Niobe der Reichsmarine erinnert seit den 1930er Jahren ein Mahnmal an der Nordseite des Längsschiffs. Das Mahnmal besteht aus einem Segel sowie einem bronzenen Matrosen, der auf einer Holzplanke mit der Inschrift: "SIE KAEMPFTEN – SIE STARBEN – SIE LEBEN" steht. Unter der Planke ist ein vom Schiff stammender Rettungsring angebracht. Die "Niobe" sank am 26. Juli 1932 vor der Insel Fehmarn, nachdem das Schiff aufgrund einer plötzlichen Fallbö kenterte. 69 Besatzungsmitglieder ertranken, nur 40 konnten gerettet werden. Einige der Opfer stammten aus Wilhelmshaven, daher wurde das Mahnmal damals als Trauerstätte für Angehörige und Freunde geschaffen. Links neben dem Mahnmal sind die Namen der Verstorbenen sowie der Geretteten verzeichnet.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche durch Bombentreffer am 14./15. September 1942 schwer beschädigt, jedoch noch während des Krieges innerhalb von nur drei Monaten provisorisch wiederaufgebaut. Das Weihnachtsfest 1942 konnte wieder in der Kirche gefeiert werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche notdürftig wiederhergestellt, musste jedoch im Herbst 1957 wegen gefährlicher Baufälligkeit geschlossen werden. Kurz vor der baupolizeilichen Schließung wurde im Juni 1957 ein Mahnmal für die in den Weltkriegen gefallenen Marineangehörigen eingeweiht. Es befindet sich im nördlichen Querhaus der Kirche und wurde als Grabstätte für einen unbekannten Seemann – stellvertretend für alle anderen Gefallenen – gestaltet. Die Grabstätte befindet sich vor der Glasfensterfront des Querhauses, die von ::Ludwig Peter Kowalski geschaffen wurde. Das dreiteilige Glaskunstwerk zeigt eine Variation des Altarbildes der Kirche, wobei der untere Teil mit den darauf abgebildeten Fischen das Altarbild in der Tiefe des Meeres fortsetzt. Das Grab selbst besteht aus einer von ::Ludwig Gies entworfenen rechteckigen Wellenfläche aus Bronze mit Eichenlaub-Symbolen, auf der eine Bronzeskulptur aus Kreuz und Anker steht. Auf dem Boden vor der Grabfläche ist mit erhabenen Bronzebuchstaben der Spruch "EINER FÜR ALLE: HIER RUHT EIN UNBEKANNTER SEEMANN" zu lesen. Die linke Seitenwand des Querhauses erinnert an die Toten der Marine des Ersten Weltkrieges, die rechte Seitenwand gedenkt der Toten der Marine des Zweiten Weltkrieges. In zwei verschlossenen Wandvertiefungen rechts und links von der Grabstätte werden diverse Namenslisten gefallener Marineangehöriger aufbewahrt. Vor der rechten Wandvertiefung liegt ein Buch mit den Namen von 63.686 Getöteten oder Verschollenen im Zweiten Weltkrieg öffentlich aus.
Erst nach dem Übergang aus dem Eigentum des Bundes an die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im Jahr 1959 begann die endgültige Instandsetzung, die sich bis 1960 hinzog. Das ursprüngliche Gotteshaus der Kirchengemeinde, die Christuskirche an der Ecke Peterstraße/Adalbertstraße, war im Krieg ebenfalls schwer beschädigt worden und musste 1950 abgebrochen werden. Aus der als Garnisonkirche dienende Elisabethkirche wurde so die "Christus- und Garnisonkirche". Als sichtbares Zeichen dieser Vereinigung wurde das erhalten gebliebene Christusbild der zerstörten Christuskirche über dem Haupteingangsportal eingesetzt. Die abgebildete, in Sandstein gehauene Christushalbfigur mit den Buchstaben Alpha und Omega wurde 1908 von dem Bremer Bildhauer Claus Hornfeld geschaffen. Der Nimbus um den Kopf der Figur und die griechischen Buchstaben sind als Mosaik ausgeführt. Außerdem wurde die Urkunde zur Grundsteinlegung der zerstörten Christuskirche im Altarraum versenkt. Die offizielle Wiedereinweihungsfeier der Kirche erfolgte am 20. Dezember 1959. Auf die Tradition der Christuskirche weisen auch die drei farbigen Glasfensterfronten im Chor der Kirche hin. Sie stellen das Leben von Jesus Christi in zwölf Bildern da und wurden von dem Wilhelmshavener Künstler Ivar Lim in den Jahren 1959 und 1960 geschaffen. Die Schiffswappen an den Kirchbänken entstehen ebenfalls in dieser Zeit und stammen von dem Wilhelmshavener J. Schulz.
Während der Instandsetzung erhielt die Kirche auch eine neue Orgel aus der Orgelbauwerkstatt von ::Alfred Führer, die 1981/1982 durch die Bielefelder Orgelbaufirma ::Detlef Kleuker um drei neue Register und eine Setzeranlage erweitert wurde. Sie hat heute 32 Register in drei Manualen und einem Pedal mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur.
Von Juli 2010 bis Dezember 2011 wurde die Kirche von Grund auf saniert. Dabei wurde insbesondere die Außenhülle der Kirche überprüft, und es wurden zahlreiche Fugen und Formsteine erneuert. Der Giebel der Kirche wurde neu mit Kupfer abgedeckt und der gesamte Chorbereich mit Schiefer neu eingedeckt. Im Innenbereich wurde ein neues energiesparendes Heizungssystem installiert, so dass die alten Heizschächte vor den Wänden entfielen und die nun indirekt beheizten Sitzbänke näher an die Mauern gestellt werden konnten. Der Mittelgang konnte aufgrund dieser Maßnahme deutlich verbreitert werden. Weiterhin wurden die Beleuchtung und die Beschallung der Kirche technisch modernisiert. Der Altarraum wurde neugestaltet sowie die Wände und Decken der Kirche gesäubert und neu bemalt. Zum dritten Advent 2011 zog die Kirchengemeinde unter großer Anteilnahme der Wilhelmshavener Bevölkerung wieder in ihre Kirche ein.
Im Dezember 2013 wurde auf der Südempore der Kirche die Dauerausstellung LICHT UND SCHATTEN eröffnet. Die Ausstellung zur Kirchengeschichte deckt den Zeitraum 1869 bis 2013 ab und stellt die Kirche als Zeitzeugin der Jahrhunderte in den Mittelpunkt. Sie zeigt die Entwicklung der Kirche von der Elisabethkirche als Garnisonkirche bis zur Christus- und Garnisonkirche, auch im Kontext zu den weltlichen, militärischen und kirchlichen Hintergründen der Geschichte. Als Exponate werden das erste Altarbild der Kirche "Die Auferstehung Christi" von ::Paul Stankewicz, das Steuerrad der kaiserlichen Yacht "SMY Hohenzollern", die von Kaiserin ::Auguste Victoria für die Christuskirche gestiftete Altarbibel sowie die Standarte des Königlichen Hauses gezeigt, die auf Schiffen gehisst wurde, wenn sich ein Mitglied des Herrscherhauses an Bord befand. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Gottesdienste finden an jedem Sonntag um 10 Uhr statt.
2017 wurden die von der Kirchengemeinde veranstalteten ::Passions-Punkte mit dem Gottesdienstpreis 2017 der Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes ausgezeichnet. Die Stiftung mit Sitz in Kassel vergab den mit 2500 € dotierten Gottesdienstpreis in diesem Jahr zum neunten Mal. Der Schwerpunkt des Preises 2017 lag diesmal beim Thema „der Gottesdienst als Beitrag zur Erinnerungskultur“.
An der Nordseite der Kirche befindet sich ein historisch bedeutsamer ::Höhenfestpunkt. Auf der Grünanlage nördlich der Kirche ist das Kunstwerk ::Geburt einer Stadt von Peter Fetthauer zu sehen. In der Nähe der Einfahrt zum Kirchplatz befindet sich eine der ::Stelen zur Stadtgründung. Sie erinnert an die Grundsteinlegung der Elisabethkirche.
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Öffnungszeiten:
1. Juni bis 31. Oktober: täglich 8 bis 18 Uhr
1. November bis 31. Mai: täglich 9 bis 17 Uhr
Am Kirchplatz 1, 26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421 / 41943
Homepage und weitere Informationen:
::Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven
::Ausstellung LICHT UND SCHATTEN
::Erlebe die Christus- und Garnisonkirche mit einer 360° Tour
::Schwerelos - Eine Führung durch die Christus- und Garnisonkirche mit Hilfe einer Drohne bei YouTube
::GoSpecial Wilhelmshaven bei YouTube
::HavenKirche

Coligny-Denkmal

siehe ::Viktoriabrunnen

Deichbrücke

Die Deichbrücke an der ::Jadeallee ist eine zwischen 1906 und 1908 entstandene asymmetrische Straßendrehbrücke mit fester Zufahrtsbrücke aus genietetem Stahlfachwerk. Wie die ein Jahr früher in Betrieb genommene ::Kaiser-Wilhelm-Brücke wurde die Deichbrücke im Rahmen der großen Süderweiterung von der Firma MAN in Nürnberg errichtet und ersetzte eine 1881 erbaute Holzbrücke. Architekt der Brücke war der Regierungsbaumeister Paul Thorbahn. In den Konstruktionsplänen von 1905 wird sie als "Eisenbahndrehbrücke am städtischen Friedhof" bezeichnet, da sich 1905 auf der Gelände neben dem heutigen ::Pumpwerk der städtische Friedhof befand. Die besonders stabil ausgeführte Brücke wurde insbesondere von mit Kohle beladenen Güterzügen genutzt, die ihre Kohleladungen zu den Versorgungsstationen der kaiserlichen Kriegsschiffe transportierten.
Die gesamte Länge der Drehbrücke beträgt 40,65 m, wobei die Brückenlänge asymmetrisch im Verhältnis 1:2 aufgeteilt ist. Der längere Teil ist 27,10 m, der kürzere Teil ist 13,55 m lang. Die Deichbrücke liegt an der Nahtstelle zwischen Großem Hafen und Handelshafen, die hier noch Teile des ::Ems-Jade-Kanals sind. Sie verbindet heute die Wilhelmshavener Südstadt mit den südlich gelegenen Freizeitgebieten am Südstrand und dem Banter See. Der ursprüngliche Hartholzbohlenbelag mit den zwei Eisenbahngleisen wurde 1968 gegen die heutige Fahrbahn ausgetauscht. Die Brücke hat eine eigene Ampelanlage und wird vor dem Ausschwenken durch elektrische Schranken gesperrt. Die Brücke ist aus hafenwirtschaftlicher Sicht ein neuralgischer Punkt für den Schiffsverkehr, da das Fahrwasser bei der Brücke nicht gerade, sondern in einen leichten Knick verläuft. Außerdem engt ein Düker für eine Druckrohrleitung unter dem Ems-Jade-Kanal das Fahrwasser ein.
2016 wurde bekannt, dass die Deichbrücke aufgrund von Schäden am unteren Teil der Brücke komplett saniert werden muss. Die Kosten dafür werden auf rund 8,5 Millionen EUR geschätzt. In den Kosten ist ein Betrag von ca. 1 Million EUR für eine notwendige Behelfsbrücke enthalten. Die Ersatzbrücke soll während der laufenden Sanierung anstelle der Deichbrücke die Überfahrt an gleicher Stelle sicherstellen. Möglich wird dies, da die Deichbrücke zur Sanierung aus ihrer jetzigen Lage entfernt wird. Aktuelle Planungen gehen von einem Sanierungsbeginn in 2018 aus. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten wird im Laufe des Jahres 2019 gerechnet.
Letztendlich starteten die finalen Vorbereitungen zur Grundsanierung erst im Oktober 2020. Zunächst wurde eine Behelfsbrücke rund 100 Meter westlich der Deichbrücke errichtet. Sie verbindet die sonst durch den Ems-Jade-Kanal getrennten Straßen Banter Deich und Deichstraße miteinander. Die Behelfsbrücke ist für Fußgänger und Radfahrer (Radfahrer absteigen!) sowie für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge gedacht. PKWs und LKWs müssen eine ::Umleitung über die Rüstringer Brücke in Kauf nehmen.
Am 26. Oktober 2020 erfolgte dann der Transport der Deichbrücke durch den Schwimmkran "Enak" zum Wilhelmshavener Hannoverkai, wo die Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Vormittags wurde zunächst die 71 t schwere Vorlandbrücke, also der an Land stehende Teil der Brücke, angehoben und transportiert. Nachmittags erfolgte dann der Transport des 452 t schweren Drehteils der Brücke zum Hannoverkai. Die Inbetriebnahme der sanierten Deichbrücke soll nun im November 2021 stattfinden.
Ebenfalls grundsaniert wird der Düker neben der Deichbrücke. Er stammt aus dem Jahr 1900 und dient der Entsorgungssicherheit des gesamten Stadtgebietes südlich des Ems-Jade-Kanals. Beide Baumaßnahmen werden teilweise parallel vorangetrieben, damit die Beeinträchtigungen in dem touristisch relevanten Bereich möglichst gering gehalten werden.
Im Januar 2021 gab die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Wilhelmshavener Zeitung zu, dass man bei der Sanierung der Deichbrücke Asbest und weitere Schadstoffe entdeckt habe. Die nicht geringen Mengen seien an schwer zugänglichen Teilen gefunden worden. Hier ist insbesondere der sogenannte Gegengewichtskasten betroffen, der beim Öffnen der Brücke für das notwendige Gegengewicht zum Ausleger mit der Fahrbahn sorgt. Nach weiteren Untersuchungen erfolgte im Mai 2021 eine Neubewertung der Sanierung, die nun lt. dem Zeitungsbericht der Wilhelmshavener Zeitung vom 20.05.2021 zehn (!) Monate länger dauern wird und zu rund 2,7 Millionen EUR Mehrkosten führt. Statt der geplanten 12,5 Millionen EUR werden die Gesamtkosten jetzt wohl eine Höhe von 14 Millionen EUR erreichen. Wer jetzt hier stutzt, der hat aufgepasst. Geplante 12,5 + Mehrkosten von 2,7 Millionen EUR sind bei mir 15,2 Millionen EUR. Aber das ist ja auch egal, da man die tatsächlichen Gesamtkosten erst zur geplanten Verkehrsfreigabe im September 2022 (!) kennen wird.
Ende September informierten die Stadt und das federführende Stahlbauunternehmen ::Schorisch Magis GmbH, Generalunternehmer bei der aufwendigen Sanierung der Deichbrücke, die Öffentlichkeit über weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung. Statt Ende 2022 wurde nun mit einer Fertigstellung im Sommer 2023 geplant.
Mitte Oktober 2022 wurde dann bekannt, dass die Schorisch Magis GmbH ::Insolvenz anmelden musste. Die Sanierung der Deichbrücke ist nach Angaben des Unternehmens der größte Auftrag in ihrer Firmengeschichte. Welche Konsequenzen die Insolvenz auf den geplanten Fertigstellungstermin im Sommer 2023 hat, ist derzeit unbekannt. Aktuell ruhen die Arbeiten an der Deichbrücke bis auf weiteres.
Im November 2022 kündigten die für die Sanierung verantwortlichen Technischen Betriebe Wilhelmshaven den Vertrag mit dem bisherigen Generalunternehmer. In Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter wurden die Arbeiten neu ausgeschrieben. Subunternehmen, die zuvor dem Generalunternehmer zugearbeitet haben, werden in der neuen Ausschreibung einbezogen. Im April 2023 sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Wenn alles gut geht, so hofft die TBW, soll die Deichbrücke im Oktober 2023 wieder an Ort und Stelle zurückkehren.
Im April 2023 konnte dann mit der Sanierung der Brücke unter der Projektleitung der Technischen Betriebe Wilhelmshaven fortgefahren werden. Die restlichen Arbeiten nach dem Einhub der Brücke, wie z.B. die Trimmung und der Probebetrieb sollten bis zum Jahresende 2023 abgeschlossen werden.
Aber auch dieser Fertigstellungstermin für die Deichbrücke verzögerte sich erneut. Die Ursache sind Probleme bei der Restaurierung beziehungsweise Neuanfertigung von Maschinenbauteilen, wie z.B. dem sogenannten Königsstuhl. Das ist ein Kranz aus Metall, mit dem die Brücke auf ihre Podest aufliegt und sich drehen lässt. Die zur Zeit im Nordhafen liegende Stahlbrücke selbst ist inzwischen repariert, gesandstahlt und mit blauem Korrosionsschutz gestrichen. Die Fertigstellung könnte sich nach Angaben der Stadt sogar bis in die zweite Jahreshälfte 2024(!) hinziehen.
Am 9. Februar 2024 konnten in einer einmaligen Aktion 50 Personen in zwei Gruppen die eingerüstete Deichbrücke auf dem Gelände am Hannoverkai besichtigen. Die Führung erfolgte durch die Projektleiterin Maike Schun. Sie berichtete von den Herausforderungen der Sanierung und nannte Gründe, warum die Sanierung deutlich länger dauert als ursprünglich geplant. Die Fragen nach der Wiedereröffnung der Deichbrücke blieben jedoch unbeantwortet.
Nach 3 1/2 Jahren fand am 8. Mai 2024 der Rücktransport der Deichbrücke vom Sanierungsstandort im Nordhafen statt. Die grundsanierte Brücke wurde vom Schwimmkran "Enak" wieder an ihrem angestammten Platz an der Jadeallee eingehoben. Dazu musste die Deichbrücke in Millimeterarbeit auf das Widerlager der Brücke vorort aufgesetzt werden. Das Hauptteil der Drehbrücke konnte dabei schneller als ursprünglich geplant eingesetzt werden, so dass auch die kleinere Vorlandbrücke ebenfalls noch am gleichen Tag eingesetzt werden konnte. Leider war diese Aktion erst der Startpunkt für die restlichen Arbeiten, die voraussichtlich noch rund drei Monate dauern werden. Letztlich wurde die Deichbrücke am 25. September 2024 um 16 Uhr – also nach rund vier Jahren – wieder für den Verkehr freigegeben.
Auf dem südlichen Ufer neben der Deichbrücke befindet sich eine hölzerne Aussichtsplattform mit der ::Informationstafel "Deichbrücke und Pumpwerke".
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Weitere Informationen:
::wilhelmshaven.de – Grundinstandsetzung der Deichbrücke und Erneuerung des Dükers
::wilhelmshaven.dlrg.de – Fotogalerie der Bauarbeiten Deichbrücke und Dükersanierung
::NDR – Schwimmkran Enak hebt marode Deichbrücke aus
::Facebook – Bild des Schwimmkrans bei Durchfahrt der geöffneten Kaiser-Wilhelm-Brücke
::Facebook – Zeitraffer-Video vom Abtransport der Deichbrücke zur Sanierung (2020)
::Schorisch Magis GmbH – Meilenstein in der Firmengeschichte
NEU ::Facebook – Kurzvideo vom Rücktransport und Wiedereinsetzen der Deichbrücke nach der Sanierung (2024)

Denkmal für das kaiserliche II. Seebataillon

Das Denkmal für die Gefallenen des II. Seebataillons befindet sich auf der Nordseite der Peterstraße zwischen der Virchowstr. und dem ::Adalbertplatz. Ursprünglich wurden die Seebataillone als Seesoldaten an Bord der Kriegsschiffe verwendet, später wurden sie hauptsächlich als Interventionstruppe in den deutschen Kolonien eingesetzt. Auf dem am 13. Mai 1902 eingeweihten Denkmal thront ein großer Bronzeadler mit Kaiserkrone und Schutzschild, den Kaiser Wilhelm II. persönlich entworfen haben soll. Eine Bronzetafel auf der Vorderseite enthält die Namen der Vermissten, Verstorbenen und Gefallenen des II. Seebataillon von 1878 (Untergang S.M.S. Grosser Kurfürst bei Folkestone), 1885 (Untergang S.M.S. Augusta im Golf von Aden) sowie 1900 (China-Expedition). Später wurde eine weitere Granitplatte am Sockel befestigt, auf der den im Ersten Weltkrieg gefallenen Offizieren und Mannschaften des Marineinfantrieregimentes 2 gedacht wird. Der ursprüngliche Standort des Denkmals befand sich auf dem Hof der Jachmann-Kaserne. Bereits 1907 wurde das Seebataillon in die Kasernenanlage an der Gökerstraße verlegt und das Denkmal folgte ihr. Vermutlich wurde es mit der Auflösung des Seebataillons in den 1920er Jahren auf den heutigen Standort verbracht.

Denkmal für die kaiserliche II. Matrosendivision

Das Denkmal für die Gefallenen der kaiserlichen II. Matrosendivision wurde am 12. Februar 1903 auf dem Gelände der Stammkaserne an der Ostfriesenstr. (heute Hannoversche Str.) eingeweiht. Eigentlich sollte die Einweihung bereits einige Tage eher zum Geburtstag von Kaiser Wilhelm II. am 27. Januar 1903 stattfinden, Frostwetter machte es aber unmöglich, diesen Termin zu halten. Der Entwurf stammt von dem Baumeister Albert Niemann und wurde wie das Denkmal für das kaiserliche II. Seebataillon durch die Oldenburger Firma Högl hergestellt. Die Matrosendivisionen der Kaiserlichen Marine waren für die Ausbildung des seemännischen und infanteristische Ausbildung der Marine zuständig. Es gab zwei Matrosendivisionen, die I. Matrosendivision war in Kiel, die II. Matrosendivision war hier in Wilhelmshaven stationiert. Das Denkmal wurde aus freiwilligen Spenden bezahlt. Nach wechselnden Standorten steht das Denkmal jetzt auf dem Freigelände des ::Deutschen Marinemuseums am Südstrand.

Denkmal für die kaiserliche II. Werftdivision

Das Denkmal für die Gefallenen der kaiserlichen II. Werftdivision befindet sich heute auf dem Gelände des ::Marinestützpunkt Heppenser Groden. Das von ::Fritz Schumacher entworfene Werftdivisionsdenkmal wurde ursprünglich am 17. Januar 1909 eingeweiht. Die kaiserliche II. Werftdivision wurde aus den nichtseemännischen Personal der kaiserlichen Marine gebildet. Zu diesem Personal gehörten die Maschinisten und Heizer, aber auch Berufsgruppen wie Sanitäter, Handwerker und Marine-Ingenieure. Auch hier wurde das Denkmal wie die beiden vorhergehenden anderen Denkmäler der kaiserlichen Marine aus freiwilligen Spenden finanziert. Der Form nach stellt das Denkmal ein Portal dar. In der ursprünglichen Version trug es in der Mitte des Portals einen Bronzeadler, der aber nach mehreren Umzügen verschollen ist. Vorgängerstandorte waren das Kasernement der 2. Werftdivision, der späteren Graf-Spee - Kaserne, die Kasernenanlage Mühlenweg und die Kasernenanlage Ebkerige.

Denkmal zur Erinnerung an die Novemberrevolution 1918 in Wilhelmshaven

Seit dem 10. November 2018 hat die Stadt Wilhelmshaven ein Denkmal zur Erinnerung an die Novemberrevolution von 1918. Zum 100. Jahrestag der Revolution der Arbeiter und Matrosen enthüllten der SPD-Landtagsabgeordnete Holger Ansmann, der Drehorgelspieler und Ehrenbürger ::August Desenz, Oberbürgermeister Andreas Wagner und der Mannheimer Künstler Mátyás G. Terebesi das neue Kunstwerk an der Gökerstr. 125. Hier in Höhe des ehemaligen Eingangs zum alten Botanischen Garten war bereits im Frühjahr 2018 die Stele der Station 7 des ::Informationsparcours zur Novemberrevolution 1918, auch Revolutionspfad genannt, entstanden.
Am Vormittag des 10. November 1918 versammelten sich zehntausende Arbeiter, Soldaten und Bürger zu einer Massenkundgebung des Arbeiter- und Soldatenrates auf dem Freigelände neben der früheren Grodenschule gegenüber der Gaststätte "Elisenlust". Dabei rief der Vorsitzende Bernhard Kuhnt (1876–1946) die "Sozialistische Republik Oldenburg-Ostfriesland" aus. Dieser Tag, der auch als Friedenssonntag gefeiert wurde, markierte den Übergang von der Militärrevolte zur politischen Umwälzung: der Erste Weltkrieg ging zu Ende und die Monarchie wurde durch die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland abgelöst.
Das neue Denkmal besteht aus zwei hintereinander angeordneten COR-TEN-Stahlplatten, auf deren erste Stahlplatte eine Bronze-Gruppe von acht nebeneinander stehenden Personen zu sehen ist. Der Künstler Mátyás Terebesi ließ sich dazu von einem alten, am 10. November 1918 aufgenommenen ::Foto inspirieren, das einige Zuschauer der Kundgebung auf dem Vordach der Gaststätte "Elisenlust" zeigt. In seiner Werkbeschreibung beschreibt Terebesi die Personen folgendermaßen: "Sie stehen stellvertretend für all die Demonstranten, die in diesen tumultreichen Zeiten Standhaftigkeit und Mut gezeigt haben und bereit waren alles, auch ihr Leben, zu riskieren“. Im Boden direkt vor dem Denkmal ist eine Informationstafel in den Boden eingelassen. Die Inschrift lautet: "Denkmal zur Erinnerung an die Novemberrevolution 1918 in Wilhelmshaven; gestiftet von der August-Desenz-Drehorgelstiftung, dem SPD-Kreisverband und dem DGB-Standverband; geschaffen von Mátyás G. Terebesi, errichtet am 10. November 2018". Eine weitere neue Sitzgelegenheit rundet den kleinen insgesamt rund 8,00 m x 6,00 m großen Denkmalsbereich mit Kunstwerk, Stele und Sitzbank ab.
Das Revolutionsdenkmal entstand auf Initiative des SPD-Kreisverbandes und des DGB-Stadtverbandes. Die Finanzierung ermöglichte August Desenz mit seiner August-Desenz-Drehorgelstiftung. Der Dank aller Sprecher bei der Einweihung ging posthum an Dr. Jens Graul wegen seines intensiven Engagements für dieses Denkmal. Der verstorbene ehemalige Dezernent und Leiter des Kulturbüros hatte bereits im Jahr 2014/2015 die Weichen für das Denkmal gestellt.
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Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Bauvorhabens Ems-Jade-Kanal

Anker-Denkmal

In der Südstadt am alten Banter Hafen befindet sich ein Ankerdenkmal, das an die vielen Menschen erinnert, die beim Bauvorhaben des ::Ems-Jade-Kanals in den Jahren von 1880 bis 1888 zu Tode kamen. Der genaue Standort liegt innerhalb einer kleinen Grünanlage an der Havermonikenstraße, ganz in der Nähe der Gaststätte "Blühende Schiffahrt". Das vom "Bürgerverein Bant von 1881 e.V." gestiftete Denkmal wurde am 1. Mai 1991 eingeweiht. Die Inschrift lautet:
"Anker-Denkmal / Banter Hafen-Grünanlage Havermonikenstraße /
Zum Gedenken der vielen Opfer beim Bau des EMS-JADE-Kanals 1880-1888 /
Bürgerverein Bant von 1881 e.V. /
Wilhelmshaven 1. Mai 1991".
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Der Aufbruch

Die Skulptur "Der Aufbruch" von Leonard Wübbena befindet sich seit 2011 auf dem Gelände der Nietiedt Firmengruppe am Ölhafendamm 6. Das im Heppenser Groden gelegene Firmengelände wurde 2011 als neuer Firmensitz für die gesamte Firmengruppe hergerichtet.
Die 4,50 m hohe und schlanke Skulptur steht auf einer kleinen Rasenfläche vor dem neuen Verwaltungsgebäude der Firma. Sie besteht zum größten Teil aus COR-TEN-Stahl mit seiner typischen Rostschicht, zu einem kleineren Teil aus einem die Form der Stele aufnehmenden Edelstahlaufsatz aus glänzendem, rostfreiem V4A-Stahl. Die rund 950 kg schwere Skulptur lebt von dem Gegensatz dieser beiden unterschiedlichen Materialien.
Der ostfriesische Künstler Leonard Wübbena ist bekannt für seine Stahlplastiken aus COR-TEN Stahl. Wie viele andere Bildhauer verwendet er das Material gerne für Skulpturen im Außenbereich. Die Skulptur ::Seemansgarn vor der ::Kunsthalle Wilhelmshaven, die auch aus COR-TEN Stahl gefertigt ist, stammt ebenfalls von Wübbena.

Der hohe Senat

Der hohe Senat ist eine Skulpturengruppe in der Ahrstraße/Höhe Weserstraße. Die Gruppe besteht aus fünf unterschiedlich hohen silberfarbenen Säulen, die mit rot abgesetzten Flächen versehen sind. Die Gruppe wurde im November 2005 von dem in Potsdam aufgewachsenen und heute in Sande bei Wilhelmshaven lebenden Maler, Bildhauer und Designer Achim Bredin entworfen und von der Firma Navitek hergestellt.
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Der Lehrling

Der Lehrling von Hartmut Wiesner

Der Lehrling ist eine Skulpturengruppe vor dem Gebäude der Wilhelmshavener Gas- und Elektrizitätswerke GEW in der Nahestraße 6, die 1998 von dem Wilhelmshavener Künstler Hartmut Wiesner geschaffen wurde. Die dreiteilige Gruppe besteht aus der Hauptskulptur direkt neben dem Eingang, die in der Mitte eine 80 cm hohe männliche Bronzefigur, den Lehrling, zeigt. Der Lehrling steht mit je einem Bein auf zwei, im Abstand von rund 50 cm getrennt angeordneten Edelstahlpodesten aus Vierkantrohren und hält mit beiden Händen eine Stange waagerecht vor sich in Balance. Das linke Podest trägt zusätzlich eine Plasmaenergiekugel, das rechte Podest trägt einen elektrischen Isolator in gerippter Form. Zwei weitere, deutlich kleinere Podeste, die ebenfalls Plasmaenergiekugeln tragen, befinden sich in einigem Abstand rechts und links an den Stufen, die vom Eingangsbereich der GEW zum begrünten Vorplatz an der Nahestraße führen.
Die Aussage der Skulpturengruppe wird vom Künstler Wiesner bzw. dem Eigentümer GEW höchst unterschiedlich dargestellt. Nach Darstellung des Künstlers sind die Kugeln der Versuch, die Plasmaenergie als elektrisch leitendes Gas bildlich darzustellen. Für den Künstler steht der Mensch im Spannungsfeld zwischen der Plasmaenergiekugel als Zeichen der Energie und dem Isolator als Zeichen der technischen Energienutzung. Der Mensch bemüht sich um Zähmung und Nutzung der Energie – nicht immer mit Erfolg. In diesem Zusammenhang ist der Mensch auch ein Lehrling bei der Energiegewinnung und muss deshalb trotz vermeintlich sicherer Technik hin und wieder erkennen, dass er nicht immer Herr der Lage ist (siehe ::Tschernobyl, ::Fukushima).
Die GEW haben sich zu einer anderen Interpretation entschlossen, insbesondere werden aus den Plasmaenergiekugeln Kohlköpfe(!). Die GEW sieht, lt. Zitat aus Band 1 der Reihe "Kulturlandschaft Wilhelmshaven" Seite 78, das Ensemble als "die plastische Darstellung unserer Umweltstrategie. Die GEW im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie. Der Kohlkopf steht für Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Verantwortung gegenüber der Umwelt. Der Isolator symbolisiert den Energiehunger der Wirtschaft/des Kapitals und ist die in Metall gegossene Fessel der Versorgungspflicht. Dazwischen steht – verletzlich – die GEW, die in diesen konträren Welten versucht, die Balance zu halten."
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Der Steiger

Einen Blick zurück riskiert "Der Steiger", der im vierten von fünf Geschossen der neuen Hauptstelle der Sparkasse Wilhelmshaven eine Pause macht. Die fast 3,5 m große Bronze-Plastik an der Fassade der ::Sparkassenzentrale ist das Werk des Malers und Bildhauers ::Rainer Fetting, der 31. Dezember 1949 in Wilhelmshaven geboren wurde. Die bekannteste Skulptur des international anerkannten Künstlers, der abwechselnd in New York und Berlin lebt und arbeitet, ist die überlebensgroße ::Willy-Brandt-Figur im Atrium der Berliner Parteizentrale der SPD.
Die in gleicher Technik entstandene Skulptur des nackten Fassadenkletterers in Wilhelmshaven wurde zur Eröffnung der neuen Hauptstelle der Sparkasse Wilhelmshaven am 8. Mai 2000 in Beisein des Künstlers und seinem Modell Ole am ::Theaterplatz enthüllt. In einem Wettbewerb zur Namesfindung wurde dann in Absprache mit dem Künstler der Name "Der Steiger" ausgewählt. Für seinen Auftraggeber Sparkasse ließ sich Fetting noch eine Besonderheit einfallen. Als Fingernägel der Skulptur verarbeitete Fetting 1-DM-Münzen, zu einer Zeit als die ::Deutsche Mark noch das offizielle Zahlungsmittel in der Bundesrepublik Deutschland war.
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Deutsches Marinemuseum

Am ::Südstrand Nr. 125, in unmittelbarer Nähe der ::Kaiser-Wilhelm-Brücke, befindet sich das am 24. April 1998 eröffnete "Deutsche Marinemuseum". Das Museum ist in der ehemaligen Scheibenhof-Werkstatt, einem im Jahre 1888 für die Kaiserliche Werft errichtetem Gebäude, untergebracht und zeigt dort auf ca. 1400 m² Ausstellungsfläche mehr als 1000 Exponate zur Geschichte der Deutschen Marine seit 1848.
Das Museumskonzept unter dem Motto "Menschen, Zeiten, Schiffe" beabsichtigt, den Besuchern die mehr als 150jährige Geschichte der deutschen Marine in ihren politischen, technischen und sozialen Dimensionen zu vermitteln. Der Besucher erlebt eine spannende Reise von der Gründung der Flotte des Deutschen Bundes nach der Revolution 1848 hinein in die Wirren zweier Weltkriege bis hin zur heutigen Deutschen Marine und deren Aufgaben. Die Reise folgt der o.g. chronologischen Gliederung und umfasst drei Epochenräume, die in einem barrierefreien Rundweg begehbar sind:
* Raum 1 – Marinen im Nationalstaat 1848 – 1914
* Raum 2 – Zeitalter der Weltkriege 1914 – 1945
* Raum 3 – Marinen im Bündnis 1945 – heute.
Das Museum verfügt außerdem über ein 3000 m² großes Freigelände, das direkt am Verbindungshafen gelegen ist. Hier können u.a. das U-Boot ::U 10 und das detailgetreu wiederhergestellte Minenjagdboot "Weilheim" besichtigt werden.
Als größte Attraktion liegt seit dem 24. Juni 2005 der ehemalige Lenkwaffenzerstörer ::MÖLDERS (D 186) fest beim Deutschen Marinemuseum. Das Schiff wurde durch das Marinearsenal Wilhelmshaven, auf dessen Gelände es für die museale Nutzung vorbereitet wurde, und die Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz, in deren Bestand es aufgenommen wurde, in die Verantwortung des Museums übergeben. Das Schiff ist das größte Museumskriegsschiff Deutschlands und steht dem Deutschen Marinemuseum als Großexponat für die Geschichte der Bundesmarine und Deutschen Marine zur Verfügung.
Zwischen November 2009 und Juni 2010 erfolgte dann die Umsetzung der bereits seit 2006 vorliegende Planungen zur Erweiterung des Marinemuseums und seiner Dauerausstellung. Offiziell wurde die Erweiterung mit der Wiedereröffnung des Museums am 24. Juni 2010 abgeschlossen. Während der Bauzeit wurde das ursprüngliche historische Werftgebäude durch moderne Anbauten und Umbauten ergänzt. Die Nutzfläche konnte so von 800 auf 1400 m² vergrößert werden. Das 1999 für das Museum vom Grund der Ostsee gehobene Kleinst-U-boot SEEHUND ist jetzt vom Außenbereich an eine geschützte und exponierte Stelle im neuen Eingangsbereich verlegt worden. Der neue Vortragssaal, eine großzügige Museumsgastronomie und der erweiterte Museumsshop sind weitere Neuerungen und verbessern so den Service für die Besucher dieser Einrichtung.
Am 14. Juni 2016 erhielt das Marinemuseum mit dem Schnellboot GEPARD ein weiteres Großexponat. Das Schnellboot S71 GEPARD der gleichnamigen ::Gepard-Klasse (Klasse 143A) ist eins von ursprünglich zehn Schnellbooten, die von 1982 bis 1984 im 7. Schnellbootgeschwader in Dienst gestellt wurden. Sie sind seit 2006 die letzten Schnellboote der Deutschen Marine. Die 57,6 m lange GEPARD war 43 Knoten (78 km/h) schnell und hatte 36 Mann Besatzung. Die Bewaffnung bestand aus vier Seezielflugkörpern vom Typ Exocet sowie eine Mehrzweckkanone vom Kaliber 76 mm. In den vergangenen Jahren wurden die Schnellboote vor allem bei UN-Friedenseinsätzen vor der Küste des Libanons verwendet. Die Außerdienststellung der anderen noch aktiven Schnellboote dieser Klasse ist für Ende November 2016 vorgesehen.
2018 feierte das Marinemuseum sein 20-jähriges Bestehen. Es hat jährlich rund 100.000 Besucher, die so mit Ihren Eintrittsgeldern wesentlich dazu beitragen, dass sich das privatwirtschaftliche Museum trägt. Aufgrund der Besucherzahlen ist das Marinemuseum eine der wichtigsten touristischen Attraktionen der Stadt.
Mit der am 3. April 2017 getauften Barkasse FRIEDRICH A. MEYER besteht die Möglichkeit einer geführten, marine-historischen ::Hafenrundfahrt durch die Wilhelmshavener Binnenhäfen und dem Marinearsenal. Leider wurde dem Marinemuseum von der Hafenbehörde im Frühjahr 2021 das "Gemeinschaftszeugnis" für die Barkasse entzogen. Dieses war im Februar 2017 erteilt worden, obwohl für die Barkasse keine Zulassung der damaligen Zentralen Schiffsuntersuchungskommission vorlag. Bei einer regelmäßigen Prüfung fiel dieser Umstand nun auf. Obwohl mehrere Gutachten der Barkasse die Tauglichkeit zu Hafenrundfahrten bestätigen, konnte das Marinemuseum nicht verhindern, dass die Hafenbehörde die Barkasse stilllegte. Sehr zum Leidwesen der zahlreichen Museumsbesucher dauerte die Hängepartie fast zwei Jahre.
Erst seit Ende Juni 2023 kann das Marinemuseum auch wieder die beliebten marine-historischen Hafenrundfahrten mit der Motorbarkasse FRIEDRICH A. MEYER durchführen. Die Barkasse verkehrt nun wetterabhängig dreimal täglich an fünf Tagen pro Woche im inneren Hafen zwischen Seeschleuse und Deichbrücke. Nach einer sicherheitstechnischen Überarbeitung erhielt die FRIEDRICH A. MEYER eine bis 2028 gültige Betriebserlaubnis. Die Umsetzung der Sicherheitsempfehlungen für den Fall einer ::Havarie kostete das Museum rund 80.000 EUR. Zudem mussten durch diese Maßnahmen die Zahl der Fahrgastplätze von 50 auf 32 verringert werden. Aufgrund der reduzierten Kapazität empfiehlt das Marinemuseum seinen Besuchern, sich über den Onlineshop des Museums bereits vor der Anreise ein ::Kombiticket Tagesticket mit historischer Hafenrundfahrt zu sichern.
Während der Coronapandemie musste das Deutsche Marinemuseum wie alle anderen kulturellen Einrichtungen schließen. In dieser Zeit präsentierte sich das Marinemuseum digital und begann eine Serie von Videos zu produzieren, in denen der Museumsleiter Dr. Stephan Huck die Besucher auf kurze virtuelle Führungen durch die verschiedenen Epochen des Deutschen Marinemuseums mitnimmt. Die Videos sind zwischen 5 und 17 Minuten lang und sind durch einen sachlichen und informativen Stil geprägt. Inzwischen sind zwölf Episoden verfügbar.

::Videoführung Episode 1: Aller Anfang liegt beim Seehund
::Videoführung Episode 2: 1848 - Die Anfänge der modernen Marine
::Videoführung Episode 3: Die Kaiserliche Marine
::Videoführung Episode 4: Der I. Weltkrieg – Teil 1
::Videoführung Episode 5: Der I. Weltkrieg – Teil 2
::Videoführung Episode 6: Die Reichsmarine und die Weimarer Republik
::Videoführung Episode 7: Der II. Weltkrieg – Teil 1
::Videoführung Episode 8: Der II. Weltkrieg – Teil 2
::Videoführung Episode 9: Der kalte Krieg
::Videoführung Episode 10: Die Marine seit 1990
::Videoführung Episode 11: Das U-Boot "U 10" (Klasse 205mod)
::Videoführung Episode 12.1: Der Lenkwaffenzerstörer D 186 MÖLDERS – Teil 1
::Videoführung Episode 12.2: Der Lenkwaffenzerstörer D 186 MÖLDERS – Teil 2
::Videoführung Episode 12.3: Der Lenkwaffenzerstörer D 186 MÖLDERS – Teil 3

Aufgrund des Erfolgs der Videoführungen wurde eine weitere Videoserie mit dem Namen "Im Fokus" aufgelegt, in der die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums noch tiefere Einblicke in die Ausstellung und Sammlung bieten. Die Videos sind zwischen 5 und 10 Minuten lang und widmen sich jeweils einem Exponat aus der bestehenden Ausstellung. Weiterhin sollen in der Serie auch Exponate aus den Depot des Marinemuseums gezeigt werden.

::ImFokus [S01/E01] "Überreste aus der Tiefe" Die 2 cm Flak 30 im Drucktopf von U1
::ImFokus [S01/E02] "Kleider machen Leute?" Die Uniform einer Marinehelferin 1940-1945
::ImFokus [S01/E03] "Mit 60 PS gegen den Untergang"
::ImFokus [S01/E04] "Angriff der Riesenzigarre"
::ImFokus [S01/E05] "Die Seele des Schiffes"
::ImFokus [S02/E01] "Das Diesel-Schlachtschiff"
::ImFokus [S02/E02] "Bekannt aus Funk & Fernsehen"
::ImFokus [S02/E03] "Atompilz über Wilhelmshaven"
::ImFokus [S02/E04] "Der heiße Stuhl"
::ImFokus [S02/E05] "Für den Zaren entwickelt, für den Kaiser gebaut"
::ImFokus [S03/E01] "PROST"
::ImFokus [S03/E02] "Die Gorch Fock"

Am 29. April 2023 feierte das Marinemuseum sein 25-jähriges Bestehen mit einem "Tag der offenen Tür". Für die Besucher gab es verschiedene Aktionen, wie z.B. kostenlose Führungen. Das ::Marinemusikkorps Wilhelmshaven war vorort und sorgte für musikalische Unterhaltung. Zu den Höhepunkte des Tages zählte am Mittag das Einlaufen des Traditionsbootes ::Nordwind, das nach zweijähriger Werftzeit wieder an seinem angestammten Liegeplatz im Museumshafen fest machte. Der Traditionssegler ist ein 1945 im Zweiten Weltkrieg begonnener, aber nicht fertig gewordener Kriegsfischkutter, der seit 2021 in der dänischen Werft ::Hvide Sande Shipyard komplett generalüberholt wurde. Dabei konnten weite Teile der ursprünglichen Inneneinrichtung erhalten werden und Takelage, Rumpf und Steuerhaus wurden wieder fit und haltbar für die kommenden Jahre gemacht. Die "Nordwind" war nach dem Zweiten Weltkrieg eine Kriegsbeute der Briten und wurde zu einer ::Ketsch umgebaut. Von 1951 bis 2006 wurde das Schiff dann als Seemannschaftsschulboot für den Bundesgrenzschutz See, die Bundesmarine sowie die Deutsche Marine eingesetzt und ist seit November 2008 als Traditionssegler fester Teil des Marinemuseums.
Die Sanierung der "Nordwind" kostete rund zwei Millionen EUR, die aus Bundesmitteln finanziert wurden und ist ein Teil der im Jahr 2018 angestoßenen Neuausrichtung des Marinemuseums. Diese beinhaltet unter anderem die Realisierung einer neuen Dauerausstellung inklusive der Einbeziehung der Freiflächen, der Neuordnung der Anlegeplätze der Museumsschiffe und den Bau eines Museumsdepots. Außerdem ist ein zweites Museumsgebäude mit Platz für Sonderausstellungen und Veranstaltungen geplant. Das Großprojekt soll 2027 abgeschlossen sein. Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem durch das Verteidigungsministerium und mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt.
Wenige Tage nach der Feier zum 25-jährigen Bestehen des Museums erhielt der Lenkwaffenzerstörer MÖLDERS zwei RAM-Flugkörperstarter und zwei 20-mm-Kanonen zurück, die nach der Demilitarisierung des Zerstörers abgebaut wurden. Die Anträge zur musealen Nutzung der Waffen mussten sogar vom US-Präsidenten genehmigt werden, da es sich bei der MÖLDERS um einen ehemaligen US-Zerstörer handelt. Nach der Unterzeichnung der Endverbleibserklärung durch die Amerikaner konnten die fehlenden Waffensysteme am 9. Mai 2023 vom ::Schwimmkran Griep des Wilhelmshavener Marinearsenals an Bord der MÖLDERS gehoben werden. Nun fehlen von der Bewaffnung bei Außerdienststellung noch zwei Torpedorohr-Drillinge vom Typ Mark 32 und die ::Düppelwerfer. Virtual Earth::Virtual Earth
Öffnungszeiten:
April bis Oktober: täglich 10:00-18:00 Uhr
November bis März: täglich 10:00-17:00 Uhr
Südstrand 125
26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421/40084-0
Homepage:
::Deutsches Marinemuseum
::Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V.

DEWI - Versuchsfeld für Windenergieanlagen

Das Testgelände des Deutschen Windenergie Instituts (DEWI) liegt im Norden Wilhelmshavens an der Uttenser Landstraße zwischen Voslapp und Sengwarden. Das Versuchsfeld wurde am 3. Juni 1993 in Betrieb genommen und dient der DEWI zur praktische Erprobung von Windenergieanlagen. Das Kernstück des Versuchsfeldes ist ein Wind-Diesel-System, das eine 35 kW Dieselkraftanlage mit einer Windkraftanlage kombiniert. Mit diesem System wurde es erstmals in Deutschland möglich, Windenergieanlagen unter realen Windbedingungen zu erproben und nicht nur zu simulieren. Hersteller von Windenergieanlagen und andere Forschungsinstitutionen können hier ihre Neuentwicklungen kostengünstig erproben und optimieren. Eine meteorologische Messstation auf dem Testfeld misst im kontinuierlichen Betrieb alle relevanten meteorologischen Größen einschließlich der Solarstrahlung. Anfang 2003 wurde außerdem von der Universität Hannover auf dem Gelände des ::Jade Windenergieparks ein 130 m hoher meteorologischer Mast übernommen, der für die Vermessung des AEOLUS II und für eigene meteorologische Untersuchungen genutzt wird. Gegenwärtig befinden sich auf dem Testgelände 10 Windkraftanlagen-Prototypen mit einer Gesamtleistung von über 19.000 kW in der Erprobung. 2011 wurde bekannt, dass das Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) durch Underwriters Laboratories (UL) übernommen wird. 2014 wurde DEWI GmbH aus dem Handelsregister genommen, die Marke soll jedoch weiterhin erhalten bleiben.
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Weitere Informationen:
::Underwriters Laboratories (UL) – Standorte

Die "Faust"

Die Faust von den Künstlern Hajo Kruder und Hans-Georg Wölbern befindet sich am Ende der Fußgängerzone in der oberen Marktstraße und ziert seit dem 4. Mai 1985 die ::Fußgängerzone. Die 80 cm hohe und 90 cm breite geschlossene "Faust" aus Gussbeton hält eine 3,80 m lange Bronzeplanke so, dass sie als Ruhebank für erschöpfte Einkaufsbummler genutzt werden kann. Die Faust als gewalttätige Geste wird durch ihre Funktionalität als Bank auf den Ausdruck von Stärke reduziert. Die Idee zur "Faust" hatte die Wilhelmshavener Galeristin Christa Marxfeld-Paluszak, die damit die Attraktivität dieses Teils der Fußgängerzone erhöhen wollte und auch die Mittel zur Finanzierung der Skulptur einwarb.
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Domeierbank

Domeierbank im Kurpark

Die Domeierbank ist eine denkmalgeschütze, steinerne Parkbank im ::Kurpark, die 1907 zur Erinnerung an den Geheimen Marine-Intendanturrat Hugo Domeier (1821 – 1892) aufgestellt wurde. Domeier kam 1871 nach Wilhelmshaven und war zunächst als Marine-Auditeuer tätig. 1891 schied er als Geheimer Marine-Intendanturrat aus dem Dienst und trat in den Ruhestand. Domeier zählte zu den Mitgliedern des 1878 gegründeten "Wilhelmshavener Verschönerungsvereins" und gehörte dem Vorstand an. In dieser Funktion erwarb er sich besondere Verdienste bei der Gestaltung des Kurparks. Die Grünanlage wurde als Landschaftspark in der Tradition der preußischen Gartenarchitekten Peter Josef Lenné und Gustav Meyer geplant. Landschaftsparks, die durch Sichtachsen, sorgfältig abgestimmte Flächennutzungen und passende bauliche Elemente interessante räumliche Eindrücke vermitteln, waren zu dieser Zeit in Mode. Ab dem Jahre 1880 wurde der Ostteil des Parks weiter ausgestaltet und mit vielen Schmuckelementen wie einer künstlichen Ruine mit Felsschlucht, einem Pavillon und Skulpturen versehen.
Die nach Domeier benannte Parkbank befindet sich heute in unmittelbarer Nähe des Musikpavillons im Kurpark. Der Hochlehner besteht aus grob behauenen Steinelementen, die die aus glattem Stein bestehende Sitzbank einfassen. Die beiden Seitenteile sind dabei als L-förmigen Armlehnen ausgebildet. Die rund 1,80 m hohen Steinelemente werden durch passende, ebenfalls grob behauene, waagerecht liegende Steinquader abgeschlossen. Im mittleren Steinquader ist die Jahreszahl 1907 als versenktes Relief eingelassen. Die Sitzlehne der Bank trägt in verschnörkelter Schrift den Namen der Bank.
2017 wurde das Umfeld der Parkbank durch die Auszubildenden der Technischen Betriebe Wilhelmshaven (TBW) neu gestaltet. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erstellten die Azubis eine passende Einfassung und pflanzten verschiedene bienenfreundliche Stauden, die zu verschiedenen Jahreszeiten blühen.
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Dunfermline-Platz

Dunfermline-Platz

Der Dunfermline-Platz ist ein kleiner Platz am Ende der ::Südstrandpromenade, der der schottischen ::Partnerstadt von Wilhelmshaven gewidmet ist. ::Dunfermline ist eine rund 39.000 Einwohner große Stadt in der schottischen Region Fife und eine der historischen Hauptstädte Schottlands. Die Partnerschaft mit Wilhelmshaven besteht seit 1979, der Platz vor der ehemaligen Strandhalle wurde zum 10jährigen Jubiläum der Partnerschaft mit Dunfermline eingeweiht.
An der Südseite des Platzes befinden sich vier zusammenliegende Findlinge, einer von ihnen trägt die Inschrift "Dunfermline, 1989". Auf der Nordseite stehen drei Fahnenmasten. Gegenüber dem Platz Richtung ::Helgolandkai befindet sich das Gebäude, an dem es die Fahrscheine für die ::Hafenrundfahrten mit der MS "Harle-Kurier" der Reederei Warrings gibt sowie ein großer Stockanker, den die Fa. Volker Wasserbau "Zur Erinnerung an die Aufspülarbeiten bei den Strombauwerken von Minsener Oog durch das WSA Wilhelmhaven" gestiftet hat. Auf dem Dach des Servicegebäudes der Reederei Warrings befindet sich seit 1988 die Skulptur ::Windweiser Kupfermöwe.
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Ehemalige 2. Hafeneinfahrt

Die Ehemalige 2. Einfahrt in Höhe der Schleusenstraße 49 ist der verbliebene Rest der ersten und ältesten Hafeneinfahrt Wilhelmshavens und steht unter Denkmalschutz. Die von 1856 bis 1869 gebaute Hafeneinfahrt war Teil der ursprünglichen Planungen zur Errichtung eines preußischen Marine-Etablissements mit Hafen an der Nordsee.
Die Planungen sahen zunächst eine Einfahrt mit Seeschleuse vor, in deren Verlängerung ein Hafenkanal mit einem Bauhafen (heutiges Hafenbecken des Marinearsenals) angelegt werden sollte. Dieser sollte zunächst nur als Ausrüstungs- bzw. Reparaturplatz genutzt werden. Erst später dachte man auch an die Errichtung einer Werft zum Bau neuer Schiffe. Das Hafenbecken wurde ca. 2 km von der Einfahrt entfernt angelegt, um die dort liegenden Schiffe vor den Beschuss feindlicher Schiffsartillerie von See her zu schützen. Alle Hafenanlagen mussten noch mit Muskelkraft, unter Benutzung von Schaufeln und Schubkarren ausgehoben werden.
Die Hafeneinfahrt wurde an der südöstlichsten Ecke des Hafenbaugebietes, dem Dauensfelder Groden angelegt. Zur Absicherung gegen See wurden zwei Molen rechtwinklig zum Strom gebaut, die über die Deichkante hinaus in die "Fährhuck" genannte Reede ragten. Die Lage der beiden Molen sollte sicherstellen, dass die Gezeiten den Schlickeintrag vor der Einfahrt gering hielten und damit die notwendigen Baggerarbeiten vor der Hafeneinfahrt verringerten. Bei den Planungen griff man auf Erfahrungen bei der Errichtung der ::Festung Christiansburg bei Varel im Jahr 1681 zurück. Aufgrund von Fehlplanungen verschlickte der innerhalb der Festung errichtete Seehafen so schnell, so dass die Festung bereits 1694 wieder aufgegeben werden musste.
Am Morgen des 17. Juni 1869 fand auf der nördlichen Mole der Einfahrt die Namensgebung des Marine-Etablissements im Beisein von ::König Wilhelm I. von Preußen (1797–1888) und vieler hochrangiger Gäste statt. Hier erhielt das Marine-Etablissement offiziell den Namen "Wilhelmshaven". Leiter der Zeremonie war der preußischen Kriegsminister General ::Albrecht von Roon (1803–1879). Anschließend wurden die neuen Hafen- sowie die Werftanlagen inspiziert. Alle Hafenanlagen waren an diesem Tag noch "trocken". Sie wurden erst 1870 geflutet. An den Tag und Ort der Namensgebung erinnert seit dem 10. Dezember 1984 eine ::Gedenktafel zur Namensgebung auf dem nördlichen Molenkopf. Die Tafel und das dazugehörige runde Klinkerpodest wurden in einer Gemeinschaftsaktion von Stadt, Marinearsenal und Wasserwirtschaftsamt hergestellt.
2019, im Rahmen des 150-jährigen Stadtjubiläums, wurde am Anfang der Nordmole in der Nähe des Deichsicherungsweges eine von zwei ::Stelen zur Erinnerung an die Stadtgründung aus COR-TEN-Stahl aufgestellt.
Die Einfahrt bestand aus einer inneren und äußeren Schleuse von jeweils rund 20 m Breite und einem dazwischen liegenden rund 175 m langen Hafenbecken. Hier im sogenannten Vorhafen sollten sich die Schiffe zur Schleusung sammeln und dann gemeinsam ein- bzw. auslaufen. Schon bald machten sich in der Praxis erhebliche Schwächen der Einfahrt bemerkbar. So waren die Schleusengänge auf ein knappes Zeitfenster bei Hochwasser beschränkt. Weiterhin ergab sich das Problem, dass bei starker Strömung vor der Einfahrt das Heck der einfahrenden Schiffe von der Strömung erfasst wurde, während sich der Bug des Schiffes schon im ruhigen Fahrwasser zwischen den Molen befand. Zum Ausgleich des Versatzes mussten die Schiffe daher mit hoher Geschwindigkeit einlaufen, um die schmale äußere Schleuse nicht zu verfehlen. Dies rief immer wieder gefährliche Situationen hervor.
Daher wurde bereits nach fünf Jahren eine weitere Hafeneinfahrt in süd-westlicher Richtung der Deichlinie, die heutige "Ehemalige 1. Einfahrt" geplant und gebaut. Nach der Fertigstellung der "neuen" Einfahrt im Jahr 1886 wurden die Bezeichnungen der Hafeneinfahrten das erste Mal geändert. Die zuerst gebaute Hafeneinfahrt erhielt den Namen "Alte Hafeneinfahrt" und die neu gebaute Hafeneinfahrt wurde zur "Neuen Hafeneinfahrt".
Trotz der Schwächen blieb die "Alte Hafeneinfahrt" bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in Betrieb. Vor allem kleinere Marine-Einheiten nutzen die Einfahrt. Ab 1919 wurde das äußere Schleusentor dauerhaft außer Betrieb gesetzt und das innere wurde offen gelassen. So entstand aus dem Vorhafen ein weiteres Hafenbecken, das als Liegeplatz für Schiffe des Seezeichen- und Lotsenamtes genutzt wurde. Hier lagen Tonnenleger, Lotsendampfschiffe und Reserve-Feuerschiffe und bis Juni 1946 der Tonnenhof des Seezeichen- und Lotsenamtes.
Nach der großen Erweiterung der Hafenanlagen ab 1909 entstand in nord-östlicher Richtung eine dritte Einfahrt mit zwei Schleusenkammern. Nach der Fertigstellung dieser Einfahrt wurden die Namen der nun drei Einfahrten von West nach Ost durchnummeriert. So erhielt die "älteste" Hafeneinfahrt den Namen 2. Hafeneinfahrt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Einfahrten von den Alliierten gesprengt. Durch die Sprengung entstand eine Deichlücke, die zunächst nur dürftig durch einen festen Damm verschlossen wurde. In den Jahren 1967 und 1968 wurde aus Gründen der Deichsicherheit eine neue Deichlinie von der 4. Einfahrt zur ehemaligen 3., 2. und 1. Einfahrt gebaut. Nur noch die alten Molen der Einfahrten erinnern an die zwei ehemaligen Einfahrten.
Heute sind von der gesamten Schleusenanlage der Ehemaligen 2. Einfahrt die beide Außenmolen, das Schleusenbecken sowie das ehemalige Schleusenwärterhaus aus dem Jahr 1860/1870 erhalten. Die Seitenwände der Molen bestehen aus Sandstein und zum Teil aus Granit. Die Mauerreste der alten Anlage sind zum Teil noch sichtbar. Der gesamte Bereich der ehemaligen 2. Einfahrt ist konstituierender Bestandteil einer Gruppe nach § 3.3 des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG). Ebenso denkmalgeschützt sind die beiden 1914 bis 1916 auf der Westseite des Schleusenbeckens gebauten Minenlagerhäuser (5-geschossige Putzbauen unter flachem Walmdach). Das ehemalige Schleusenwärterhaus (1-geschossiger Putzbau unter Satteldach mit Dachausbau für einen Ausguck) wird gewerblich genutzt und ist als Einzeldenkmal gem. § 3.2 NDSchG eingetragen.
Durch die Eindeichung auf der einen Seite sowie durch den Durchbau der Schleusenstraße auf der anderen Seite entstand ein Stillgewässer in dem alten Schleusenbecken. Die Ufer des Gewässers sind teils sehr steil und verbaut. Alle Ufer sind dicht mit Bäumen oder Rubus-Gestrüpp bewachsen.
Weitere Informationen:
::Kaiserliche Marine in Wilhelmshaven – Hafeneinfahrten
::Ehemalige 2. Einfahrt auf www.naturschaetze_whv.de
::Impressionen der Ehemaligen 2. Einfahrt in Wilhelmshaven von Hartmut Klose
::Entwurf des Bebauungsplans Nr. 152 – Ehemalige Minenlagerhäuser

Eilhard Mischerlich

siehe ::Geburtshaus Eilhard Mitscherlich

Ehrenfriedhof am Stadtpark

Der Ehrenfriedhof in Wilhelmshaven wurde als Begräbnisstätte der Marinegarnison im Zusammenhang mit der Planung des ::Rüstringer Stadtparks in den Jahren von 1912 bis 1924 angelegt. Die Aufschüttungen für den Friedhof begannen im Februar 1914 und wurden im November 1914 beendet. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste der Ehrenfriedhof früher als geplant, nämlich bereits im August 1914 eingeweiht werden. Er wurde so zur Ruhestätte der in den Seeschlachten des Ersten Weltkrieges gefallenen Marinesoldaten (Seegefecht bei Helgoland, Seeschlacht an der Doggerbank, Skagerrakschlacht) sowie der Toten der Revolutionskämpfe 1919 und des Explosionsunglückes in Mariensiel im Dezember 1919. Der älteste Teil des Friedhofs ist das Skagerrak-Feld [2] mit dem schlichten Hochkreuz [1]. 
Mehrere Mahn- und Ehrenmale sind auf dem Ehrenfriedhof zu besichtigen. Unter ihren befinden sich auch zwei Mahnmale, die an russische und sowjetische Kriegsgefangene erinnern (Pavillon-Denkmal [4] für die im Ersten Weltkrieg verstorbenen und eine Gedenkplatte [14] für die im Zweiten Weltkrieg verstorbenen Soldaten).
Zur Erinnerung an die Toten, die auf den folgenden Kriegsschiffen um Leben kamen, sind Gedenksteine errichtet worden: dem Schlachtkreuzer S.M.S Lützow [6], den Panzerschiffen Deutschland [7] und Admiral-Graf-Spee [10], den Schlachtschiffen Tirpitz [8] und Scharnhorst [11], den Zerstörern Max Schultze [9] und Leberecht Maaß [9], dem Kreuzer Medusa [12] sowie den gefallenen U-Boot-Fahrer beider Weltkriege [13].
Ein weiteres Mahnmal gedenkt des Matrosenaufstands von 1918/1919, der Auslöser der Novemberrevolution war und mit der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. zur Weimarer Republik führte. Der ursprünglich am 20. Mai 1920 eingeweihte Sarkophag, der an dieser Stelle von der Arbeiterschaft der Jadestädte Wilhelmshaven-Rüstringen errichtet wurde, war den Nationalsozialisten schnell ein Dorn im Auge, da an dieser Stelle trotz Strafandrohungen immer wieder Kränze und Blumen niedergelegt wurden. 1934 zerschlugen sie den Sarkophag und entfernten die übrig gebliebenen Teile. Am 2. Mai 1989 erfolgte auf Initiative des "Historischen Arbeitskreises" des DGB die Wiederherstellung des Mahnmals in seiner jetzigen Form [5].
Die ::Bromberger Gedenkstätte [15] im östlichen Teil des Friedhofes erinnert an die Toten der Region in und um die ehemalige deutsche Stadt Bromberg, der heutigen Wilhelmshavener ::Partnerstadt Bydgoszcz in Polen. Wilhelmshaven wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Zufluchtsort vieler Bromberger und übernahm die Patenschaft über den Heimatkreis Bromberg-Stadt und Bromberg-Land. Nach der Wiedervereinigung wurden vielfältige Kontakte hergestellt, die 2006 zu einer offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Bydgoszcz und Wilhelmshaven führten.
Im Juni 2008 wurde am Eingang des Ehrenfriedhofs eine große Geschichts- und Erinnerungstafel aufgestellt, die die Geschichte der Anlage erklärt und auf die dort bestatteten 2401 Kriegstoten der beiden Weltkriege hinweist. Die Tafel wurde im Rahmen eines Projektes mit dem "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" von Schülern der ehemaligen Agnes-Miegel-Realschule (heute Oberschule Nord) sowie Schülern der Berufsbildenden Schule Friedenstraße in Wilhelmshaven gestaltet.
2015/2016 wurden im Rahmen des Projektes fünf weitere Geschichts- und Erinnerungstafeln an verschiedenen Standorten auf dem Ehrenfriedhof aufgestellt. Die Tafel 1 befindet sich am Hauptweg vor dem Skagerrak-Feld mit dem Hochkreuz und Tafel 2 vor dem sogenannten Lazarettfeld westlich der Kapelle. Tafel 3 steht nördlich der Kapelle vor einer halbkreisförmigen Grabanlage, in der zivile Tote des Zweiten Weltkrieges beigesetzt sind. Die Tafel 5 befindet sich wenige Meter nördlich von Tafel 3 und verweist auf die an dieser Stellte beigesetzten rund 100 sowjetischen Kriegsgefangenen [14], die während ihrer Zwangsarbeit in Arbeitskommandos zwischen August und Dezember 1941 starben. Tafel 4 schließlich befindet sich am Hauptweg neben dem Mahnmal des Matrosenaufstands von 1918/1919 und verweist auf das Gräberfeld für Militärangehörige und Dienstverpflichtete, die im Bombenkrieg des Zweiten Weltkrieges starben. Viele von ihnen starben in den letzten drei Monaten vor Kriegsende.
[Zahlen] = Standort der Gedenkstätten entsprechend dem Lageplan der Geschichts- und Erinnerungstafel am Friedhofseingang
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Ehrengräber der Stadt Wilhelmshaven

Kommunen können als Ausdruck der Wertschätzung die Grabstätte einzelner Bürger zum Ehrengrab ernennen. Bei den Bürgern handelt es sich meist um Persönlichkeiten, die sich um das Gemeinwesen besondere Verdienste erworben haben. Die Kommune übernimmt in diesen Fällen die Kosten für die Erhaltung und Pflege der Ehrengräber.
In Wilhelmshaven gibt es die Regel, dass die Grabstätten von mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichneter Bürger diese Ehrung erhalten. Die Stadt unterhält derzeit auf städtischen und kirchlichen Friedhöfen sieben Ehrengrabstätten: Auf dem Friedhof Friedenstraße für ::Paul Hug (1857–1934, SPD-Politiker, Landtagsabgeordneter) und Johann Georg Siehl-Freystedt (1868–1919, Maler), auf dem ::Ehrenfriedhof für Wilhelm Krüger (1871–1940, Marine-Hafenbaudirektor), auf dem ::Friedhof Neuende für Eilhard Mitscherlich (1794–1862, Chemiker) und Carl Hinrichs (1851–1940, Kaufmann) sowie auf dem ::Friedhof Aldenburg für Otto Meentz (1845–1922, Gemeindevorsteher von Bant) und Hans Janßen (1918–2001, Landtagsabgeordneter, Oberbürgermeister).

Ehrenhain Aldenburg

siehe ::Aldenburger Friedhof

Ehrenhain Fedderwarden

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in zahlreichen Orten Kriegerdenkmäler zur Erinnerung an die im Krieg gefallenen Soldaten errichtet. Dabei kann man beobachten, das sich die Denkmäler vorwiegend in kleineren Orten befinden. In größeren Orten und Städten sind sie dagegen kaum zu finden. Stifter der Kriegerdenkmäler waren in erster Linie die Kirche oder die Gemeinde. Die Denkmäler weisen üblicherweise eine Auflistung der Namen der Gefallenen der Gemeinde auf, meist in Verbindung mit christlichen Symbolen, Eiserne Kreuze, Eichenlaub, Schwertern oder Stahlhelmen. In Wilhelmshaven findet man die Kriegerdenkmäler zumeist in den Stadtteilen, die in den 1920er Jahren noch kleine eigenständige Dörfer waren. Dies trifft auch auf die beiden Wilhelmshavener Ortsteile Fedderwarden und Sengwarden zu, die erst 1972 nach Wilhelmshaven eingemeindet wurden.
In Fedderwarden befindet sich das Kriegerdenkmal an der Fedderwarder Landstraße (auf der östlichen Seite kurz hinter dem südlichen Ortseingang). Durch ein schmiedeeisernes Tor gelangt man über einen kurzen Weg zum Platz mit dem Ehrenmal, der durch einen niedrigen Erdringwall eingefasst ist. Am Ende des Weges befindet sich das hügelförmige Kriegerdenkmal, das aus Findlingen gemauert ist. Auf der Vorderseite befindet sich eine eingemauerte Tafel mit dem Reliefzug "Unseren Helden/ 1914–1918/ Leewer dood as Slaav". Auf der Rückseite befindet sich eine weitere Tafel, auf der die gefallenen Soldaten der Gemeinde verzeichnet sind. Das Kriegerdenkmal entstand 1921/1922 durch den Baurat Hahn. 2016 wurden das Kriegerdenkmal um eine Bronzetafel mit dem Namen der gefallenen Soldaten ergänzt, weil die Tafel an der Rückseite oft übersehen wurde und die verwitterten Namen dort nur noch mühselig zu entziffern sind. Die Bronzetafel steht auf einer separaten kurzen Stele links vor der eigentlichen Denkmal.
Im September 2017 wurde auf dem Areal eine Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg 1870/1871 enthüllt. Das Denkmal in Form eines Obelisken erinnert an die 13 Kriegsteilnehmer des Dorfes und an das im Krieg gefallene Gemeindemitglied Christopher Remmers. Das ursprüngliche historisch-heimatkundliche Denkmal stand bis 1966 auf dem Dorfplatz an der Straße Am Knull, bis es im Zuge des Straßenausbaus der Poststraße abgebaut werden musste und Teile zum Verfüllen eines Grabens verwendet wurden. Teile des Denkmals wurden wiedergefunden und eingelagert, ab 1982 beim Feuerwehrhaus in Fedderwarden ausgestellt. Erhalten geblieben sind die Tafel mit dem Spruch "Zur Erinnerung an die 13 Krieger aus der Gemeinde Fedderwarden – Vereinter Mut in starker Hand ist sicherer Schutz dem Vaterland" sowie der Reichsadler aus Gusseisen, der jahrelang auf dem Dachboden des Bürgervereinsvorsitzenden überdauerte.
Bereits mehrfach wurde über die Wiederherstellung des Denkmals diskutiert, aber erst 2016 konnte die benötigte Geldsumme von rund 18.000 EUR durch zahlreiche Spenden und Sponsoren aufgebracht werden.
Der ehemalige Wilhelmshavener Stadtdezernent Dr. Jens Graul fertigte dann eine Projektbeschreibung zur Wiedererrichtung an und schrieb das Heft "Tod bei Tronville – Das Kriegerdenkmal in Fedderwarden und der deutsch-französische Krieg 1870/1871" über das Schicksal des 22-jährigen ::Füsiliers Christopher Remmers. Remmers starb am 16. August 1870 in der ::Schlacht bei Mars-la-Tour durch einen Kopfschuss und ist bei der Ortschaft Tronville begraben. Der Kulturausschuss des Rates empfahl nun die Wiedererrichtung des Denkmals.
Der Steinmetz- und Bildhauermeister Thomas Theumer erhielt den Auftrag und fertigte den drei Tonnen schweren Obelisken nach historischen Vorbild in leicht vereinfachter Form aus Gildehauser Sandstein neu; ein Material, aus dem schon das Original bestand. Die noch vorhandene Tafel und der Reichsadler wurden in das neue Denkmal integriert. Die offizielle Einweihung erfolgte am 23. September 2017 im Rahmen einer Feier, die durch den Fedderwarder Bürgerverein organisiert wurde und der zahlreiche Bürger beiwohnten.
Im April 2019 wurde eine weitere kurze Stele rechts vor dem ursprünglichen Kriegerdenkmal eingeweiht. Die Stele trägt eine Bronzetafel mit den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Die Kosten für Stele und Tafel konnte der Bürgerverein Fedderwarden dank einer Spende des MPUO-Korps Wilhelmshaven übernehmen.

Ems-Jade-Kanal

Der Ems-Jade-Kanal verläuft quer durch die ostfriesische Halbinsel und verbindet die beiden großen Meeresbuchten Dollart und Jadebusen miteinander. Die rund 73 km lange Strecke zwischen den Nordseehäfen Emden und Wilhelmshaven wurde in den Jahren von 1880 bis 1886 gebaut. Zweck war die Anbindung des neuen preußischen Kriegshafen Wilhelmshaven an das damals zu Preußen gehörige Ostfriesland.
Der Kanal verläuft aufsteigend von der Ems bei Emden bis nach Aurich, um dann nach Wilhelmshaven am Jadebusen wieder abzusteigen. Wegen des geringen Höhenunterschiedes von etwa 4,60 m benötigt der Ems-Jade-Kanal nur 6 Schleusen. Aufgrund der flachen Landschaft ist der Kanal als Damm- bzw. Hochkanal ausgelegt, d.h. der Kanal erhebt sich etwa zwei m über die umgebende Landschaft und wird durch Dämme vor dem Auslaufen geschützt. Nur auf dem Abschnitt zwischen Aurich-Rahe und Wiesede ist der Kanal auf einer Länge von 23 Kilometern in das Gelände eingeschnitten. Den höchsten Punkt erreicht die Wasserstraße im Geestgebiet zwischen Wiesens und Upschört mit einer Wasserspiegelhöhe von + 5,70 Metern. Schiffbar ist der Kanal nur für Schiffe bis zu 33 m Länge, 6,20 m Breite und 1,70 m Tiefgang. Beim Ausbau der Wilhelmshavener Hafenanlagen hatte er eine große Bedeutung, da auf ihm Material wie Sand, Steine, Torf etc. transportiert wurde. Heute hat er keine wirtschaftliche Bedeutung mehr und wird deshalb fast ausschließlich touristisch genutzt.
Auf Wilhelmshavener Gebiet verlief der Ems-Jade-Kanal ursprünglich bis in Höhe der Kronprinzenstraße (heute Moselstraße), um dann über eine Schleuse in den "Neuen Hafen" zu münden. Die große Hafenerweiterung von 1900 und der weitere Ausbau der Hafenanlagen am Handelshafen, Kohlenhafen und Kanalhafen haben den Kanal zumindest optisch verkürzt, da er hier nicht als Kanal zu erkennen ist. Er beginnt eigentlich so richtig erst an der Schleuse Mariensiel. 1991 wurde am alten Banter Hafen ein ::Denkmal zur Erinnerung an die Toten des Bauvorhabens eingeweiht.
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Engel

siehe ::Skulpturenzyklus "Hoffnung ist Wirklichkeit"

Entdeckerroute zur Industriekultur

Die Entdeckerroute zur Industriekultur in Wilhelmshaven steht unter dem Motto "Torpedos, Schiffe, Perlons – Wie aus des Kaisers Marinehafen zivile Industrie wurde". Dabei steht die Entwicklung von der militärischen Nutzung zur zivilen Nutzung im Vordergrund, bei der z.B. aus einer ehemaligen U-Boot- und Torpedowerft ein Spinnereibetrieb oder aus einer Torpedolagerhalle eine Perlonstrumpffabrik wurde.
Auf der Entdeckerroute können 15 verschiedene Stationen im Bereich des Wilhelmshavener Stadtgebiets erkundet werden. Stationen sind die ::Exerzierhalle, das ::Torpedolagerhaus, die ::Kaserne der II. Torpedodivision, das ::Lehrlingshochhaus, der ::Schnürboden der Nordwerft, der ::Textilhof, das ::Firmengelände der Franz Kuhlmann AG, die ::Basalanhalle, das ::Städtische Lagerhaus, der ::Strombauhof, die ::U-Boot- und Torpedowerft, die ::Hülsenwerkstatt des Marine-Artilleriedepots, der ::Seeflughafen, das ::Lagerhaus für optische Artilleriegeräte sowie die ::Alte Torpedowerft. Die einzelnen Stationen können in beliebiger Reihenfolge mit dem Fahrrad oder dem PKW erkundet werden.
Zur Route ist eine informative 36-seitige Broschüre erschienen, die man gegen eine Schutzgebühr von 3,50 EUR bei der Wilhelmshavener Tourist-Information gegenüber der ::Nordseepassage erwerben konnte. In ihr sind sowohl Hintergrundinformationen zur ursprünglichen Nutzung der Gebäude, als auch die zwischenzeitlichen zivilen Nutzungen nach dem oft kriegsbedingten Ende der ursprünglichen Nutzung verzeichnet. Angereicht ist die Broschüre mit zahlreichen historischen Abbildungen.
Vorabinformationen zu allen Stationen der Entdeckerroute finden sich aber auch auf den Internetseiten der Wilhelmshavener Touristik & Freizeit GmbH (WTF). Ein ::Übersichtsplan zur Route findet man ebenfalls dort.
Mit der Neugestaltung des Internetauftritts der Wilhelmshavener Touristik & Freizeit GmbH fielen die o.g. Seiten zur Industriekultur dem Rotstift zum Opfer. Die Seiten sind leider aus dem Angebot herausgenommen worden. Die oben verlinkten Stationsbeschreibungen konnte ich aber über das Internet-Archiv Wayback Machine (Stand August 2014) weiterhin zugänglich machen. Ob die o.g. Broschüre noch zu erwerben ist, kann ich aktuell nicht sagen.

Erinnerungsstätte Seefrieden

Am 23. August 2011 wurde die Erinnerungsstätte "Seefrieden" am ::Rüstringer Berg mit einer ökumenischen Andacht eingeweiht. Sie ist ein Ort des Erinnerns und Gedenkens für die Hinterbliebenen von Verstorbenen, deren sterbliche Überreste auf See bestattet wurden.
Die direkt am Meer liegende kleine Anlage befindet sich leicht erhöht am so genannten Rüstringer Berg und besteht aus sechs freistehenden Holzstelen, die jahrelang als Dalben im Nordseewasser standen und zum Befestigen von Schiffen dienten. An den verwitterten Holzpfählen sind bzw. werden kleine Messingschilder mit den Namen der Verstorbenen und den geografischen Koordinaten ihrer Seebestattung angebracht. Um die Stelen führt ein Weg zu zwei kleinen Plätzen mit Ruhebänken, die einen schönen Blick auf die See ermöglichen. Auf einem der Plätze befindet sich zusätzlich eine Informationstafel mit einer Seekarte der deutschen Nordseebucht, aus der sich anhand der Koordinaten der Messingschildchen die konkrete Beisetzungsstelle auf See ablesen lässt. Mehrere Granitstelen fassen die Plätze und die darum liegenden Blumenbeete ein.
Die wohl einmalige Gedenkstätte an der Nordseeküste entstand durch die Technischen Betriebe Wilhelmshaven (TBW) auf Anregung des Geschäftsführers der Feuerbestattungen Wilhelmshaven Willem Vieth. Betreiber der Anlage ist die städtische Friedhofsverwaltung Wilhelmshaven.
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Erinnerungstafel für Reinhard Nieter, Bismarckstraße 191

Am 10. Juni 2016 wurde eine Erinnerungstafel am langjährigen Wohnhaus des ehemaligen Oberbürgermeisters ::Reinhard Nieter (1883–1964) enthüllt. Die vom "Bauverein Rüstringen e.G." gestiftete Tafel erinnert an die Verdienste Reinhard Nieters für die Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen sowie für den "Bauverein Rüstringen".
Der gelernte Schlosser Nieter kam 1905 als Heizer zur Marine nach Wilhelmshaven. Zu dieser Zeit war die Wohnungsbaugenossenschaft gerade entstanden und hatte ihre ersten Häuser auf ::Siebethsburg gebaut. Nieter fand Gefallen an der Gartensiedlung, wurde Genosse und saß bereits 1915 im Aufsichtsrat. Nieter engagierte sich politisch in der SPD und der Gewerkschaft. Während der Novemberrevolution 1919 war er Mitglied im Arbeiterrat und wurde Stellvertreter von Paul Hug als Zivilkommandeur. Er wurde in den Rat der Stadt Rüstringen gewählt und wurde 1920 deren Ratsvorsitzender. In dieser Funktion begleitete er viele Bauvorhaben dieser Zeit, wie z.B. den Bau des heutigen ::Wilhelmshavener Rathauses, die Anlage des ::Rüstringer Stadtparks mit dem ::Ehrenfriedhof, den Bau der Stadtparkkolonie sowie des Paul-Hug-Kinderheims und des Karl-Hinrichs-Stifts maßgeblich mit. Weiterhin setzte er sich für kulturelle Belange ein. So entstand aus seiner Arbeit für das Rüstringer Vortragswesen später die  Volksbühne, die den Bau des ersten Stadttheaters, dem sogenannten Seemannsheim initiierte. 1927 wurde er zum Vorsitzenden des Bauvereins gewählt.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor das SPD-Mitglied Nieter alle Ämter. Den Lebensunterhalt verdiente er sich ab da mit einem kleinen Tabakwarengeschäft und überstand diese Zeit, indem er sich jeglicher politischer Aktivität enthielt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ernannte ihn die britische Besatzungsmacht aufgrund seiner unbelasteten Biografie zum Vorsitzenden eines 25-köpfigen Beschwerdeausschusses, der die Entlassungen der Beschäftigten der ehemaligen Reichmarinewerft begleitete. Der erste Stadtrat nach 1945 wählte ihn schließlich zum Oberbürgermeister, ein Amt, das er von 1945–1952 und nochmal von 1956–1961 inne hatte. In dieser Tätigkeit förderte er den Wiederaufbau der stark zerstörten Stadt und setzte sich weiterhin für die Einrichtung und Förderung der kulturellen Einrichtungen der Stadt ein. Ebenfalls ab 1946 lenkte er erneut die Geschicke des "Bauverein Rüstringen e.G.", deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis 1963 war.
Nach seinem Tod würdigte die Stadt sein Wirken, indem sie das 1967 neu gebaute städtische Krankenhaus an der Friedrich-Pfaffrath-Straße auf den Namen "Reinhard-Nieter-Krankenhaus" (RNK) taufte. Im Zuge der Übernahme des "St.-Willehad-Krankenhauses" durch die Stadt und die Zusammenlegung am bisherigen Standort des RNK wurde die neue Krankenhauskonstruktion im Herbst 2014 mit dem schlichten Namen "Klinikum Wilhelmshaven" versehen. Aktuell gibt es Bestrebungen, zumindest die kurze Zufahrtsstraße von der Friedrich-Pfaffrath-Straße zum Krankenhausgebäude nach Nieter zu benennen. Mal sehen, ob das zeitnah klappt.
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Exodus-Stelen

Am 6. September 2019 wurden im Wilhelmshavener Ortsteil Sengwarden zwei identische Informationsstelen eingeweiht. Die eine befindet sich an der Hauptstraße in der Dorfmitte von Sengwarden, während sich die zweite auf dem Gelände der Admiral-Zimmermann-Kaserne befindet.
Die Stelen erinnern an die 4554 jüdischen Flüchtlinge, die sich im Mai 1947 mit dem völlig überfüllten, amerikanischen Passagierdampfer ::Exodus vom französischen Mittelmeerhafen Sète aus nach ::Palästina aufmachten. Die britische Mandatsmacht über Palästina brachte das Passagierschiff vor der Ankunft auf See gewaltsam auf, da sie durch die Ankunft der Flüchtlinge eine Anheizung der Auseinandersetzungen mit den Palästinensern befürchteten.
Die jüdischen Passagiere, überwiegend polnischer und ungarischer Herkunft, wurden auf drei Schiffe verteilt und in die ::Britische Besatzungszone nach Hamburg verbracht. Am 8. September 1947 gingen sie dort von Bord. Dieses Ereignis löste einen weltweiten Protest aus und führte zur ::UN-Resolution 181 (II) vom 29. November 1947, die den Konflikt zwischen arabischen und jüdischen Bewohnern des britischen Mandatsgebiets Palästina lösen sollte. Die Resolution beinhaltete die Beendigung des britischen Mandats und sah vor, Palästina in einen Staat für Juden und einen für Araber aufzuteilen, wobei die Stadt Jerusalem unter internationale Kontrolle gestellt wurde.
Nach der Anlandung in Hamburg wurden die "Exodus"-Flüchtlinge zunächst in zwei Lager in Lübeck interniert und anschl. dann nach Emden bzw. Sengwarden gebracht, weil dort winterfeste Quartiere zur Verfügung standen. Rund 1800 jüdische ::Displaced Persons, so der in der Besatzungszeit geläufige Begriff für heimatlos gewordenen Menschen, lebten ab November 1947 für acht Monate in der Sengwarder Kaserne.
Zu den fremdsprachigen Juden pflegten die Dorfbewohner kaum Kontakt, lediglich Tausch und Kauf florierten. In der Dorfbäckerei der Familie Reese konnten die Juden ihr ungesäuertes Brot zubereiten. Die Flüchtlingen verließen Sengwarden im Sommer 1948 gruppenweise über den Landweg nach Marseille, um von dort ins zwischenzeitlich gegründete Israel einzuwandern.
Die Idee zu dem Stelenprojekt hatte der Israeli Cwi Chatkewicz aus Haifa, der am Tag des UN-Resolutionsbeschlusses als Flüchtlingskind im St.-Willehad-Krankenhaus geboren wurde. Er erforschte die Anfänge seiner Lebensgeschichte und besuchte Sengwarden mehrmals. So machte er die Ereignisse um die "Exodus", die den Schriftstelle Leon Uris zu seinem im Jahr 1958 erschienenen Weltbestseller inspirierte, in Sengwarden wieder bekannt. Mit Hilfe zahlreicher Einzelpersonen und Institutionen wurde das Stelenprojekt dann umgesetzt. Die Einweihung erfolgte im Beisein von Hr. Chatkewicz und zahlreicher Beteiligter sowie Gästen aus Israel, u.a. erklang die israelische Nationalhymne und das Lied der "Exodus"-Flüchtlinge.
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Feuerschiff Weser

Das Feuerschiff Weser ist ein Museumsschiff und lag jahrzehntelang zusammen mit dem Tonnenleger ::Kapitän Meyer am ::Bontekai des Großen Hafens unterhalb der ::Kaiser-Wilhelm-Brücke. Es wurde von 1906 bis 1907 von der Weserwerft (heute: AG Weser) in Bremen als Feuerschiff Norderney I. gebaut. Es hat eine Länge von 52,50 m und eine Breite von 7,80 m. Der Tiefgang des Schiffes beträgt rund 3,80 m.
Zunächst wurde die Norderney I. als Reservefeuerschiff für andere Feuerschiff-Stationen in der Nordsee eingesetzt. Ab 1936 lag es dann auf verschiedenen Stationen in der Elbe. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es dann zunächst wieder als Reservefeuerschiff im Einsatz, bevor es dann, nach einer umfassenden Modernisierung und Ausrüstung mit einem Dieselmotor, am 26. März 1954 in die Wesermündung verlegt wurde und so seinen Stationsnamen "Weser" erhielt.
Dort tat das Feuerschiff bis zum 23. September 1981 seinen Dienst. Dann wurde es als letztes deutsches Feuerschiff  eingezogen und außer Dienst gestellt. Damit ging eine mehr als 160-jährige Ära der Feuerschiffe auf der Außenweser zu Ende.
Interessanterweise ist die Norderney I. ein Schwesterschiff der bekannten Dreimastbark ::Alexander von Humboldt, die ein Jahr früher (1906) ebenfalls als Feuerschiff gebaut wurde. Erst später wurde die Alex zum Segelschulschiff umgebaut und erhielt ihr heute so markantes Aussehen.
Nach der Außerdienststellung rettete die Stadt Wilhelmshaven das Feuerschiff vor der Verschrottung und erwarb das Feuerschiff nach einem Jahr Aufliegezeit. Die Stadt übergab das Schiff dann in die Hände der Segelkameradschaft "Klaus Störtebeker" Wilhelmshaven e.V., die es wieder herrichtete und der Öffentlichkeit als Museums- und Restaurationsschiff zugänglich machte. Aufgrund des Umbaus der inneren Räumlichkeiten ist das Feuerschiff nicht mehr seetauglich und kann im Gegensatz zur Kapitän Meyer nicht mehr selbständig fahren.
Der jahrelang an Bord geführte Restaurationsbetrieb musste während der langen Sanierungsarbeiten an der Kaiser-Wilhelm-Brücke aufgeben, da durch die fast dreijährige Sperrung der Brücke deutlich weniger Touristen den Weg zum Feuerschiff fanden.
Zudem hat der Zahn der Zeit an dem Schiff genagt. Das ehemalige Feuerschiff muss dringend saniert werden. Dazu wurde das Schiff im November 2014 in die Jadewerft verlegt und eine Woche lang gründlich durchgecheckt. Die voraussichtlichen Sanierungskosten, die auf die Stadt Wilhelmshaven als Eigentümerin des Schiffes zu kommen, belaufen sich laut einem Gutachten auf insgesamt über 600 000 EUR. Eine Summe, die die verschuldete Stadt eigentlich nicht hat. Aktuell werden unterschiedliche Konzepte diskutiert.
Während des ::Wochenendes an der Jade 2017 wurde das Feuerschiff dann in einer spontanen Aktion auf einem Liegeplatz am Nordwestkai bei Nordfrost "versteckt". Der ramponierte Zustand des Feuerschiffs legt den Verdacht nahe, dass den Verantwortlichen der Zustand an so prominenter Stelle wohl peinlich war.
Im August 2017 beschloss der Rat der Stadt auf Antrag von SPD und FDP, sowohl das Feuerschiff „Weser“ als auch den Tonnenleger „Kapitän Meyer“ zu erhalten. Für die weitere dauerhafte Nutzung sollte von der Stadtverwaltung ein Konzept erarbeitet werden. Parallel dazu sollten die Schiffe schwimmfähig gehalten werden. Im Dezember 2017 erfuhr die Öffentlichkeit, dass seitdem kaum etwas passiert war. Der Oberbürgermeister Andreas Wagner beklagte, dass für die Aufgabe vom Rat keine finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt wurden und dass es innerhalb der Stadtverwaltung auch keine zuständige Stelle für die Konzepterstellung gäbe. Erst im Januar 2018 wurde ein solcher Bereich geschaffen.
Im Dezember 2017 wurde das Feuerschiff in den Handelshafen an den Kai des Entsorgungsunternehmens ALBA Metall Nord verlegt, da der Liegeplatz am Nordwestkai nicht mehr zur Verfügung stand. ::Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Im März 2018 beschloss der Stadtrat nach jahrelangen Diskussionen um den Erhalt des Feuerschiffes und der "Kapitän Meyer", zunächst das Feuerschiff Weser umfassend zu sanieren. Das Konzept sieht vor, das Feuerschiff als Exponat dem Küstenmuseum anzugliedern und es mit einer Ausstellung zukünftig als Teil des Museums zu betreiben. Vor dem Küstenmuseum soll dazu ein Museumshafen entstehen und der dringend sanierungsbedürftige Bontekai soll dazu an dieser Stelle mit einer sich zum Wasser hin absenkenden Treppenanlage ausgestattet werden. Für das Sanierungskonzept plus Ausstellungskonzept werden rund 2,7 Mio. Euro veranschlagt, davon 1,4 Mio. Euro für die Sanierung des Schiffes, ca. 780.000 Euro für die Sanierung des Liegeplatzes und ca. 470.000 Euro für die Ausstellung. Der Bund unterstützt die Sanierung des Feuerschiffes Weser mit der Hälfte der geschätzten Kosten. Zum Zeitpunkt des Ratsbeschluss blieb offen, ob die "Kapitän Meyer", der sich ebenfalls im Besitz der Stadt befindende Tonnenleger, auch Platz in dem Konzept des Museumshafen findet.
Im Januar 2020 entwickelte die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung zusammen mit einem circa 20-köpfigen "Freundeskreis Kapitän Meyer" ein Nutzungskonzept für den Tonnenleger. Das Nutzungskonzept sieht vor, das die Meyer zusammen mit dem Feuerschiff Weser in dem bereits beschlossenen Museumshafen am Bontekai liegen wird. Der Museumshafen soll Mitte 2022 fertig sein.
Im November 2020 wurde bekannt, dass sich der Bund mit einer 50 Prozent-Förderung in Höhe von rund zwei Millionen Euro an der Sanierung des historischen Tonnenlegers und der Gestaltung des ::Museumshafen am Küstenmuseum beteiligt.
Anfang Dezember 2022 erfuhr die Öffentlichkeit, dass die Sanierung der Museumsschiffe deutlich teurer wird als ursprünglich angedacht. Mittlerweile muss man mit 1,436 Mio. Euro zusätzlich rechnen, obwohl bei dem Gesamtprojekt bereits der Rotstift angesetzt wurde. Die virtuelle Hafenrundfahrt, die auf der Kapitän Meyer geplant war, soll nun in verkleinerter Form auf dem Feuerschiff installiert werden. Außerdem wird der Tonnenleger aufgrund der veranschlagten Zusatzkosten nicht zum Museumsschiff umgebaut. Damit erspart man sich teure Umbauten für die Sicherheit der Besucher.
Im Februar 2023 kam das Feuerschiff schließlich zur Runderneuerung in die "Neue Jadewerft". Bis Ende Juli 2023 wurden hier wesentliche Teile des Brückenhauses oder des Geländers instandgesetzt. Es folgte die Montage des hinteren Masts und des Masts mit dem erneuerten Leuchtfeuer. Teile, wie das große Notsteuerrad, die Schiffsglocke und die alte Linse für das ebenfalls restaurierte Leuchtfeuer, sind wieder an Bord. Diese hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven 1981 nach der Außerdienststellung sichergestellt. Mit einem neuen Anstrich erstrahlt das historische Feuerschiff in neuem Glanz und trägt jetzt auf Rumpf den zukünftigen Stationsnamen "Wilhelmshaven". Nun folgenden noch die Umbau- und Ausbauarbeiten zum Ausstellungsschiff. Im Sommer 2024 soll das Feuerschiff im Museumshafen am Bontekai festmachen.
Am 9. September 2024 morgens wurde das restaurierte Feuerschiff an seinen zukünftigen Liegeplatz im ::Museumshafen am Küstenmuseum verlegt. Am selben Tag noch wurden mit einem mobilen Kran zwei Landungsstege installiert, die zum Betreten und Verlassen des Feuerschiffs dienen. Anschließend wurden noch die Versorgungsanschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser zum Schiff hergestellt. Die neue Ausstellung an Bord mit viel Wissenswertes über das Feuerschiff kann erstmals zum ::Wilhelmshavener Sailing CUP 2024 besichtigt werden. Eintrittskarten können im Küstenmuseum erworben werden, zu dem das Feuerschiff nun organisatorisch gehört.
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Feuerschiff Wilhelmshaven

Das bisherige Feuerschiff Weser erhielt seine Bezeichnung nach seinem letzten Stationsnamen "Weser". Der neue Stationsname des restaurierten Museumsschiffs lautet nun "Wilhelmshaven". Diesen trägt das Feuerschiff jetzt mit Großbuchstaben auf seinem Rumpf. Daher ist wohl zukünftig die Bezeichnung "Feuerschiff Wilhelmshaven" angebracht.

Weitere Informationen siehe im bisherigen Artikel ::Feuerschiff Weser
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Feuerstelle

Die Skulptur "Feuerstelle" befindet sich im Außenbereich der ::Kunsthalle am ::Adalbertplatz. Sie wurde von dem 1966 geborenen Hamburger Künstler Stefan Kern geschaffen und anlässlich der Ausstellung "Skulptur 2000" vom 1.10.2000 bis zum 12.11.2000 in der Kunsthalle gezeigt. Neben den Werken von Kern wurden weitere Skulpturen von Andrea Ostermeyer, Manfred Pernice, Thomas Rentmeister, Jessica Stockholder und Vincent Tavenne ausgestellt. Anschließend erwarb die Kunsthalle unter ihrer damaligen Leiterin Ute Riese die "Feuerstelle" mit Hilfe von Mitteln der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg.
Die auffällige Skulptur besteht aus einem in die Bodenplatten des Außenbereichs gefrästen, ca. 50 Zentimeter runden Lochs, in dem der ursprüngliche Erdboden wieder sichtbar wird. Um diese angedeutete Feuerstelle liegt eine in sich geschlossene überdimensionale Gliederkette mit einem Durchmesser von vier Metern. Die glänzenden Kettenglieder sind aus Metall gefertigt und von hellgrauer Farbe. Das Kunstwerk wurde in der Nacht der Sommersonnenwende am 21. Juni 2001 mit einem Lagerfeuer offiziell an die Kunsthalle übergeben.
Der Künstler Stefan Kern lebt und arbeitet in Hamburg. Seine Kunstwerke, die manchmal auch als Kerns »Sozialplastiken« bezeichnet werden, laden gleichermaßen zu praktischer Verwendung ein, da sie sich an das jeweilige räumliche Umfeld anpassen und sich als Verweilplatz oder Sitzmöglichkeit anbieten.
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Flaggenbaum Jadeallee

Der Flaggenbaum auf dem Kreisverkehr an der neuen ::Jadeallee/Emsstraße ist eine Leihgabe der Niedersachsen Ports GmbH und wurde im April 2012 in einer Gemeinschaftsleistung von der Wilhelmshavener Touristik & Freizeit GmbH (WTF), der Stadtverwaltung, der Niedersachsen Ports GmbH und des Technischen Hilfswerks errichtet. Zur Eröffnung der Wilhelmshavener Sommersaison 2012 wurde der Flaggenbaum offiziell eingeweiht.
Das maritime Element dient dabei nicht nur als Blickfang, sondern er zeigt über die angebrachten Flaggen unterschiedliche Nachrichten, zu deren Entzifferung jedoch Kenntnisse des internationalen ::Flaggenalphabets notwendig sind. Die Wechsel der jeweiligen Flaggensignale erfolgen teilweise im Rahmen von Gewinnspielen, die von der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH (WTF) veranstaltet werden.
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Fliegerdeich

Der Fliegerdeich ist ein 1400 m langer Deichabschnitt am ::Südstrand westlich der ::Kaiser-Wilhelm-Brücke. Er schließt sich dem sogenannten ::Planschbecken an. In diesem Bereich ist der +7,30 m über N.N. liegende Deich durch Spundwände zum Jadebusen abgesichert und trägt auf der Deichkrone zwei große Parkplätze, von denen man einen sehr schönen Blick über das Wasser des Jadebusens hat. Bei schönen Wetter kann man von hier bis nach Dangast auf der anderen Seite des Jadebusens schauen. Der hintere der Fliegerdeich-Parkplätze wird als Wohnmobilstellplatz genutzt. Aufgrund der schönen Lage wird er stark frequentiert.
Der Fliegerdeich entstand von 1906 bis 1909 während des dritten Hafenerweiterungsabschnittes und bekam seinen Namen von der Marine-Fliegerabteilung der Kaiserlichen Marine, die im Ersten Weltkrieg an dieser Stelle eine Seefliegerabteilung mit einer Ablaufbahn in den Jadebusen eingerichtet hatte. Zusätzlich entstanden eine große Flugzeughalle, Werkstätten und weitere Gebäude für die Mannschaften. Über die Ablaufbahn wurden die Wasserflugzeuge zu Wasser gelassen und konnten dann auf den Gewässerflächen des Jadebusens starten und landen. 1914 waren hier 35 Wasserflugzeuge stationiert.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Flugbetrieb eingestellt und die Wilhelmshavener Hochseefischerei AG mit Sitz in der Nachbarstadt Rüstringen übernahm die Gebäude. Aus der Flugzeughalle wurde eine Fischauktionshalle. Das ursprünglich als Kantine der Seeflugstation genutzte Gebäude direkt auf dem Deich wurde ab 1922 zu einem Ausflugslokal mit dem Namen "Strandlust" hergerichtet. Später übernahm das Wilhelmshavener Wasserwirtschaftsamt das Gebäude zur dienstlichen Nutzung. Heute steht es leer und wartet auf eine weitere Nutzung.
Die erhalten gebliebene Ablaufbahn wurde im Laufe der Zeit immer mal wieder zu Seeflugzwecken genutzt, bis sich nach dem Bau des Mariensieler Flugplatzes ein eigener kleiner ziviler Seeflughafen etablierte. Am 26. Juli 1928 eröffnete der Seeflughafen, der Flugbetrieb blieb aber weit hinter den Erwartungen zurück.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Einrichtungen am Fliegerdeich wieder militärisch genutzt und so ausgebaut, dass die Wasserflugzeuge tragenden Kriegsschiffe der Kriegsmarine ihre Bordflugzeuge direkt am Südkai des Großen Hafens übernehmen konnten. Nach der deutschen Kapitulation 1945 wurden die Gebäude aufgegeben und weitestgehend abgebrochen. Erhalten sind nur noch zwei kleinere Gebäude direkt am Deich und die ehemalige Fliegerablaufbahn. Heute nutzen insbesondere Windsurfer die Ablaufbahn, um ihre Surfbretter ins Wasser zu bringen. Der mit einer Spundwand versehende Deichabschnitt, der ursprünglich zum Abstellen der Wasserflugzeuge diente, wurde zum Parkplatz umfunktioniert.
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Weiterführende Links:
::Die Welt: "Marineflieger – Als Wilhelm II. seiner Flotte das Fliegen befahl"
::Deutsches Marinemuseum: "Nur Fliegen ist schöner?! Die Marine entdeckt die dritte Dimension"
::Heimat am Meer Nr. 15/2007: Fliegerei an der Jade
::Wilhelmshavener Zeitung – Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern: "Vor dem Deich abgehoben", Seite 5

Fliegende Fische

Fliegende Fische

Auf dem westlichen Dach des Wilhelmshavener ::Aquariums an der ::Südstrandpromenade, in der Nähe des Uhrenturmes dieser Einrichtung, befindet sich die Plastik "Fliegende Fische" des Künstlers Hartmut Wiesner.
Das Kunstwerk aus dem Jahr 1990 besteht aus zehn senkrechten und 3 m hohen Edelstahlstangen, die auf einer Fläche eines gleichseitigen Dreiecks mit der Seitenlänge 2,50 m stehen. An den Stangen sind in unterschiedlichen Höhen zahlreiche verschieden bunte Fische angebracht.
Abhängig vom Betrachtungswinkel ergeben sich in Verbindung mit dem Himmel immer wieder neue Anordnungen der Fische vor dem Hintergrund des Himmels.
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Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel

Der kleine Landeplatz im Cäciliengroden für den Luftverkehr von und nach Wilhelmshaven wurde am 15. Juni 1927 in Betrieb genommen und wurde zunächst von der Lufthansa mit 2 regelmäßigen Flugstrecken bedient (Hamburg- Bremen- Wilhelmshaven- Wangerooge- Norderney- Borkum und Wilhelmshaven- Wangerooge). Zusätzlich gründeten die beiden Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen am 17. Mai 1928 eine eigene Luftfahrtgesellschaft, die sich gut entwickelte. Ab 1939 mussten auf Anordnung des Reichsluftfahrtministeriums alle planmäßigen zivilen Flugreisen eingestellt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Flugplatz lange Zeit brach. Erst 1957 wurde der Flugplatz wieder als Landeplatz hergerichtet. Vom Flugplatz werden vor allem Reiseflüge zu den Nordseeinseln und Rundflüge über Wilhelmshaven durchgeführt. In mehreren Abschnitten sind seitdem bauliche Erweiterungen des Flugplatzes erfolgt. Seit 1975.ist der Flugplatz auch Hubschrauberbasis. Von hieraus werden die Seelotsen zu den ankommenden Schiffen in der deutschen Bucht geflogen. Heute ist der Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel zu einem Verkehrslandeplatz mit zwei Landebahnen, Rollwegen und sieben Flugzeughangars herangewachsen. Das Flugfeld mit der Nachtbefeuerung ist für alle gängigen Flugzeugtypen geeignet. Selbst mit Strahltriebwerken ausgerüstete Jets bis zu einem Gesamtgewicht von 14 Tonnen sind zugelassen. In 2007 wurde der Flugplatz für 2 Millionen Euro zu einem Verkehrslandeplatz für Start und Anflüge nach Instrumentenflugregeln (IFR) ausgebaut und zugelassen. Die längere Landebahn 02/20 erhielt in Richtung Wilhelmshaven eine Verlängerung auf jetzt insgesamt 1459 Metern und wurde mit einer neuen Landebahnbefeuerung mit Anflugscheinwerfer für den Nachtbetrieb ausgerüstet. Das neue Instrumentenflugverfahren soll sich auch positiv auf die Geräuschimmissionen des Flugbetriebes auswirken, da der Flughafen jetzt steiler und von allen Seiten angeflogen werden kann, während es früher nur 2 Anflugkorridore gab, in denen sich die Flugzeuge in nur 600 Metern Höhe bewegten. Im Jahr 2007 feierte der Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel seinen 80. Geburtstag.
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Homepage:
::Flugplatz Mariensiel
Weitere Informationen auf der Homepage der ::Motorfluggruppe Wilhelmshaven-Friesland e.V.

Flutmast Rüstersiel

Der Flutmast im ::Rüstersieler Hafen wurde 1995 anlässlich des 475jährigen Bestehens des Ortes Kniphausersiel - Rüstersiel von dem bekannten Wilhelmshavener Drehorgelspieler ::August Desenz gestiftet. Der Flutmast steht auf der Nordseite der Maade vor der "Schönen Aussicht", einem beliebten Ausflugslokal direkt am Rüstersieler Hafen. Der Mast aus Holz soll Einheimischen und auswärtigen Gästen die Wasserstände der verschiedenen "berühmt berüchtigten" Sturmfluten anzeigen. Bekrönt wird der Mast durch die Holznachbildung einer Tjalk, eines Segelschifftyps speziell für das Wattenmeer. Eine Tjalk ist ein Plattbodenschiff und besitzt einen ganz flachen Schiffsboden ohne Kiel, so dass es bei Ebbe ohne Probleme trocken fallen, d.h. im Watt aufsetzen konnte. Ein weiteres charakteristisches Merkmal dieses Schiffstyps sind die typischen Seitenschwerter. Durch die im Verhältnis zu den anderen Hauptabmessungen große Breite und Völligkeit hatten Tjalken nur einen geringen Tiefgang und waren besonders gut zum Befahren seichter Kanäle und Priele geeignet.
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Flussseeschwalbenkolonie am Banter See

An der Nordseite des ::Banter Sees befindet sich eine einzigartige ::Kolonie von Flussseeschwalben. Die Vögel der Kolonie brüten auf sechs künstlichen Inseln, die von Wissenschaftlern der ::Vogelwarte Helgoland 1983 gebaut wurden. Die Kolonie entstand ursprünglich bereits Ende der 1960er Jahre im Nordhafen auf Betontrümmerinseln des nach dem Zweiten Weltkrieges gesprengten "Dock 8". Als dort Neues entstehen sollte, wurde den Vögeln der neue Brutplatz am heutigen Standort angeboten. Die Umsiedlung der Kolonie erforderte zahlreiche Tricks, aber letztendlich nahmen ab der Brutsaison 1984 immer mehr Vögel den neuen Standort an.
Seit dieser Zeit untersuchen die Forscher das Leben der Seeschwalben mit modernster Technik. Forscher in aller Welt reißen sich um die Daten aus Wilhelmshaven, denn solche jahrzehntelangen Beobachtungen an Vögeln sind höchst selten. Die Forschungsergebnisse kommen vor allem den Flussseeschwalben selbst zu Gute. Denn mit diesen Daten lernen Naturschützer zum ersten Mal das Verhalten der bedrohten Vögel richtig kennen und können sie so wirkungsvoller schützen.
Das an die Flussseeschwalbenkolonie angrenzende Mitarbeitergebäude wurde ab dem Herbst 2020 umgebaut. Die Arbeiten sollten ursprünglich im Sommer 2021 abgeschlossen werden. Im Gebäude wird neben den wissenschaftlichen Räumen auch ein Ausstellungsforum sowie auf dem Dach eine Aussichtsplattform geschaffen. Die Eröffnung war zu den Osterferien 2022 geplant. In das Projekt werden rund 1,9 Millionen EUR investiert, das auch mit Fördermitteln unterstützt wird.
2022 grassierte die ::Vogelgrippe H5N1 in den mitteleuropäischen Regionen an Nord- und Ostsee. Auch die Banter Flussseeschwalbenkolonie war stark von der Seuche betroffen. Vom 29. Mai bis 20. Juli 2022 zählten die Mitarbeiter des Instituts für Vogelforschung insgesamt 510 tote Vögel. Das war rund ein Viertel des Gesamtbestandes der Kolonie. Leider starben auch die meisten der Küken direkt an der Krankheit oder weil die befallenen Elterntiere sie nicht mehr versorgen konnten. Der Stillstand der Krankheit konnte ebensowenig geklärt werden wie die Ursachen für den Ausbruch der Vogelgrippe. Das ganze Ausmaß des Seuchenausbruchs wird sich jedoch erst im kommenden Jahr zeigen. Dann wisse man, wie viele der möglicherweise durch die Krankheit noch geschwächten Zugvögel den anstrengenden Flug in den Süden und zurück nicht geschafft haben.
Letztlich konnte der Erweiterungsbau an der Emsstraße in Höhe der Firma ALBA Metall Nord erst im Mai 2023 fertig gestellt werden. Am 12. Mai wurde das Gebäude offiziell eröffnet. Umbau und Erweiterung der Station kosteten insgesamt rund 2,1 Millionen EUR, davon konnten eine Million EUR an Fördergeldern eingesammelt werden. Der Erweiterungsbau besteht aus einem 180 m² großen Anbau in Holzbauweise mit einer Aussichtsplattform auf dem Flachdach. Im Anbau ist zum einen die Ausstellung über die Flussseeschwalben-Kolonie als außerschulischen Lernort untergebracht, zum anderen sind neue Büroräume für die Wissenschaftler entstanden. In weitere Räumlichkeiten ist der ::Mellumrat eingezogen, der bisher seine Geschäftsstelle im friesischen Dangast hatte.
Organisatorisch ist die neue Ausstellung eine Außenstelle des ::Wattenmeer-Besucherzentrums, das zukünftig Exkursionen zur Flussseeschwalbenkolonie mit Besichtigung der neuen Ausstellung anbietet. Im Forum der Ausstellung zeigen Exponate, Fotos und Videos das Leben der Flussseeschwalben und die Arbeit der Forscher.
Anmeldungen zur Ausstellung aktuell nur telefonisch unter 04421/ 910733 oder per E-Mail unter service@wattenmeer-besucherzentrum.de.
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Weitere Informationen im Internet:
::Informationen zur Flussseeschwalbenkolonie am Banter See
::Flussseeschwalben in Aktion [Videos auf YouTube]
::Geschichte der Flussseeschwalbenkolonie

Fotopoints MOIN und WHV

Seit Anfang Mai 2023 gibt es in Wilhelmshaven zwei neue Fotopoints. Der erste Fotopoint besteht aus den Großbuchstaben MOIN und befindet sich auf der sogenannten ::Rambla im Kreuzungsbereich Bahnhof- / Ecke Virchowstraße, der zweite Fotopoint zeigt die Großbuchstaben WHV und steht auf dem Valoisplatz. Die jeweils zwei Meter hohen Buchstaben sind farbig eingerahmt und werden nachts beleucht.
Die Kosten von 80.000 EUR für die Installationen wurden zu 90 Prozent durch die Förderung aus dem Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt!" des Landes Niedersachsen abgedeckt, finanziert durch REACT-EU-Mittel als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie. Das Sofortprogramm fördert ganz explizit Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstädte, ist also zweckgebunden. Die Firma Werbetechnik Belz aus Sande erhielt den Auftrag zur Anfertigung der sieben Leuchtbuchstaben, dessen Beleuchtung sich flexibel steuern lässt. Auch Farbwechsel sind möglich.
Die beiden Fotopoints können zum Beispiel von Touristen für ein Selfie genutzt werden, um ein schönes Erinnerungsfoto an Wilhelmshaven zu schießen. Einheimische könnten so die Verbundenheit zur Heimatstadt zum Ausdruck bringen. Darüber hinaus, das zeigt die Erfahrung aus anderen Orten, werden die Bilder oft über die sozialen Netzwerke geteilt und machen so indirekt Werbung für die Stadt.
Nachdem ich persönlich von den neuen Buchstaben gelesen hatte, fragte ich mich: "Warum ein Fotopoint mit den Großbuchstaben MOIN?" Während meiner Recherche zu den neuen Fotopoints wurde mir dieser Umstand dann klar. Im Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt!" kann man nachlesen, dass in der Verbindungsbrücke zwischen dem ehemaligen Karstadtgebäude und der Nordseepassage ein "Moin Wilhelmshaven! – Welcome Center" als Ort der Kommunikation, Begegnung und informative Anlaufstelle entstehen soll. Die Fläche des zukünftigen Welcome Centers befindet sich im ersten Obergeschoß der Nordseepassage. Die Fläche wird von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven angemietet. Die MOIN Großstaben auf der Rambla vor der Verbindungsbrücke weisen dann werbewirksam auf das neue geplante "Welcome Center" hin.
Weitere Informationen im Internet:
::Informationen zum "Sofortprogramm Perspektive Innenstadt!"

Franziskus-Statue

Seit dem Franziskustag 2021, also dem 4. Oktober 2021, steht die von dem Oelder Bildhauer Leo Neumann (1928–1999) geschaffene Franziskus-Statue links neben dem Haupteingang der Franziskusschule und begrüßt jeden Besucher, der die katholische Oberschule in der Mitscherlichstraße 23 betritt. Die Statue, die nach dem Namenspatron der Franziskusschule ::Franz von Assisi (1181/1182–1226) benannt ist, fand damit glücklicherweise einen neuen Standort, nachdem sie ursprünglich jahrzehntelang in einem kleinen, abgeschlossenen Innenhof des Eingangsbereiches des ehemaligen katholischen St. Willehad Hospitals stand.
Franz von Assisi ist der Begründer des Ordens der Minderen Brüder, der heute als ::Franziskanerorden bekannt ist. Er lebte nach dem Vorbild Jesus Christi wie es im Evangelium beschrieben ist. Alle weiteren Abweichungen von dieser Lebensweise lehnte er ab. Er kleidete sich mit einer einfachen Kutte, die mit einem Strick gehalten wurde, lehnte den Besitz und sogar den Kontakt mit Geld strikt ab und ging nach Möglichkeit barfuß. Der von ihm gegründete Orden der Minderen Brüder wuchs rasch, da viele seinem Vorbild folgten und sich dem Orden anschlossen.
Die überlebensgroße Statue zeigt den heiligen Franz von Assisi in Franziskaner-Ordenstracht, bestehend aus einer einfachen Kutte, die durch einen einfachen weißen Strick mit drei Knoten zusammengehalten wird. Die Knoten im Strick stehen für die Ordensregeln der Franziskaner "Gehorsam", "Armut" und "Keuschheit". Die Füße der Figur sind nackt, seine Hände hält er leicht erhoben, so dass man die ::Stigmata, die Wundmale Christi, an seinen Händen erkennen kann. Gefertigt ist die Statue aus Kirchheimer Muschelkalk, auch Fränkischer Muschelkalk genannt. Kirchheimer Muschelkalk ist ein Naturstein, der in der Nähe von Kirchheim, etwa 15 Kilometer südlich von Würzburg in Unterfranken, vorkommt und durch viele Steinbrüche große wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung für diese Region hat.
Nach der Zusammenlegung des ehemaligen katholischen St. Willehad Hospitals mit dem Reinhard-Nieter-Krankenhaus zum Klinikum Wilhelmshaven verblieb die Statue im Gebäude an der Ansgaristraße. Nach dem Verkauf des Gebäudes und während des nachfolgenden Umbaus zu einem Pflegeheim lag die Statue lange Zeit zwischen Bauschutt und Werkzeug herum, ehe sie von der Kirchengemeinde St. Willehad mit Hilfe der Schulstiftung der Franziskusschule angekauft wurde und so den rettenden Weg zur Franziskusschule fand. Vor der Aufstellung wurde sie von einer Steinmetzfirma restauriert. Dabei wurde sie nicht nur vom angesetzten Grünbelag befreit, sondern es wurde auch der fehlende Daumen der rechten Hand "ergänzt". Vor der Aufstellung an ihrem heutigen Standort fertigte der für das Schulgebäude zuständige Mitarbeiter Ingo Gundlach den rund 50 cm hohen Sockel aus Granitsteinen. Dann wurde die Statue an ihrem neuen Standort aufgestellt. Von der Aufstellung gibt es ein kurzes Handyvideo, dass im nachfolgenden verlinkten Artikel zu sehen ist.
Am Franziskustag 2021 wurde die Franziskus-Statue dann schließlich durch den Dechant der katholischen St. Willehad Gemeinde Andreas Bolten geweiht. Da der heilige Franziskus auch Patron des Natur- und Umweltschutzes ist, stand im Rahmen des Jahrestags u.a. für die Schüler eine Naturputzaktion im Umfeld der Schule auf der Agenda.
Weitere Informationen:
::Franziskustag 2021 – Naturputzaktion und Einweihung der Statue auf willehad.de
::Internetauftritt der Oberschule Franziskusschule
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Friedenspfahl

Der Wilhelmshavener Friedenspfahl steht vor dem Haus der Diakonie in der Weserstraße 192 im Wilhelmshavener Ortsteil Bant. Der schlichte, rund zweieinhalb Meter hohe Eichenpfahl trägt auf seinen Seiten die Botschaft „Friede sei mit euch!“ in deutscher, englischer, französischer und niederländischer Sprache und drückt mit dieser Aussage den sehnlichen Wunsch nach Frieden aus.
Die Idee der Friedenspfähle geht auf eine Initiative des japanischen Philosophen und Friedenskämpfers Masahisa Goi zurück, der zunächst Aufkleber zur Verbreitung seines Friedensgebetes an verschiedenen Orten anbrachte und ab Mitte der 1970er Jahre auch Friedenspfähle aufstellte. Mittlerweile gibt es in 191 Ländern über 250.000 Friedenspfähle, die zu einem friedlichen Umgang miteinander einladen.
Der Wilhelmshavener Friedenspfahl entstand auf Anregung der Flüchtlingsarbeit des Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven und mit handwerklicher Unterstützung der Holzwerkstatt der VHS Wilhelmshaven. Finanziert wurde das Denkmal von der Stiftung Diakonie am Meer sowie dem Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin. Die Enthüllung des Friedenspfahls erfolgte am 20. November 2018 im Rahmen einer Friedensandacht durch den Kreispfarrer Christian Scheuer und den Stiftungsvorstand Klaus Lücken.
::Homepage der Stiftung Diakonie am Meer in Wilhelmshaven
::Rückblick: Friedenspfahl-Enthüllung in Wilhelmshaven

Friedhof "Heilig Land"

Der Friedhof "Heilig Land" befindet sich am Anfang der Schaarreihe im Wilhelmshavener Ortsteil Neuende. Die Neuender Kirchengemeinde legte den Friedhof 1872 an, nachdem der Friedhof direkt an der Neuender ::St.-Jacobi-Kirche zu klein geworden war. Er wurde anfangs auch von der Banter Kirchengemeinde genutzt, bis diese 1888 einen eigenen Friedhof an der Werftstraße bekam.
Der Zugang zum Friedhofsgelände von "Heilig Land" erfolgt durch ein parallel zur Schaarreihe ausgerichtetes Klinkergebäude, dessen südlicher Teil als Friedhofskapelle genutzt wird. Im nördlichen Teil sind Verwaltungsräume untergebracht. In der Gebäudemitte befindet sich der Durchgang zum Friedhof. Über der Tür zum Durchgang steht mit Hilfe vergoldeter Klinker der Friedhofsname "Heilig Land", an der Gebäuderückseite, ebenfalls durch vergoldete Klinker realisiert, der Schriftzug "Jesus lebt !".
An den verklinkerten Wänden im überdachten Durchgangsbereich des Mittelteils sind links und rechts zwei beschriftete, mannsgroße Sandsteinplatten ohne Namen angebracht. Sie erinnern an die im Ersten Weltkrieg (1914–1918) gefallenen Gemeindemitglieder. Die Inschrift der rechte Platte zeigt oben ein eisernes Kreuz und darunter den Text "Ihren im / Weltkrieg / 1914–18 / gefallenen / Söhnen / die Kirchen / Gemeinde / Neuende". Die der linken Platte zeigt ein Sternsymbol mit dem nachfolgenden Text "Niemand / hat größere / Liebe denn / die, daß er / sein Leben / lässet für / seine Freun / de. Joh. 15,13".
Weiterhin gibt es an der Ostseite des Friedhofes ein frei stehendes Gefallenendenkmal. Die kunstvoll geschmückte Stele ist ca. 4,50 m hoch und erinnert an sechs namentlich benannte Mitglieder der Gemeinde, die nicht aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 heimkehrten. Auf der Vorderseite der Stele ist die Inschrift "Gewidmet / von der / Gemeinde Neuende / 1870–71" zu lesen. Die Rückseite wird zum größten Teil durch einen buschigen Rhododendrenbusch verdeckt. Dort soll sich die Inschrift "Psalm 68.2" befinden. An den beiden Seiten der Stele sind jeweils die Namen von drei Gefallenen mit Vornamen, Nachnamen, Geburtsdatum mit Ort, Todesdatum mit Ort sowie dem Dienstgrad und die militärische Einheit verzeichnet, in der der Getötete diente.
An der Nordseite des Friedhofs steht dann noch ein schlichtes Hochkreuz, zu dessen Fuß eine mit Eichenlaub verzierte Erinnerungstafel aus Holz angebracht ist. Auf der Tafel sind die Namen von 46 Personen verzeichnet, deren Gräber am 18. September 1942 durch einen Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Die Inschrift lautet "18. September 1942 / Gemeinde Neuende gedenke ! / KRIEG BRACH IHRER GRÄBER FRIEDEN" und listet anschließend die Namen der Personen auf. Am Ende der Tafel folgt der Bibelspruch: "WIR HABEN HIER KEINE BLEIBENDE STADT, / SONDERN DIE ZUKUNFT SUCHEN WIR. / Hebr. 13 14".
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Friedrich-Wilhelm-Platz

Der Friedrich-Wilhelm-Platz ist eine Grünanlage, die zwischen der Markt- und Ebertstraße sowie der Virchow- und Gökerstraße begrenzt wird. Der 5,5 Hektar große Platz wurde ursprünglich Anfang der 1870er Jahre als Wilhelmshavener Marktplatz angelegt und im Januar 1870 nach König ::Friedrich-Wilhelm IV. von Preußen benannt. Der Platz wurde bis in die 1950er Jahre mit den Gleisen der Werftbahn durchzogen.
In dieser Grünanlage steht das ::Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1970 erbaute Park-Café Köhler mit seinem kleinen Vogelgehege – heute das Restaurant Pazifik ohne Vogelgehege, das ::Mahnmal Frieden-Freiheit-Wiedervereinigung, die ::Celona Skulpturen, der ::"tu es"-Findling, das ::Denkmal eines Werftarbeiters (1982) sowie der ::Steinerne Adler. Zur 125-Jahr-Feier 1994 wurde die sogenannte "Kaiser-Achse" zwischen Adalbert- und Kaiser-Wilhelm-Denkmal nach historischem Vorbild wieder hergestellt. In der Mitte dieser Achse befindet sich ein originalgetreuer Kandelaber als Straßenlaterne.
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Friede – Freude– Eierkuchen

siehe ::Butjatha - Ahrstraße 20 

Friesenbrunnen

Der Friesenbrunnen ist ein vom Wilhelmshavener Bildhauer Kurt Rieger 1929/1930 geschaffener Brunnen im Wilhelmshavener ::Kurpark. Der 1,90 m hohe und  4,50 m breite Brunnen aus Sandstein steht in direkter Verbindung zu einem im Park gebohrten ::Artesischen Brunnen, der das Wasser aus 231 m Tiefe zur Oberfläche liefert. Das Wasser tritt durch Überdruck selbstständig zutage, wenn es sich zwischen zwei wasserundurchlässigen Schichten ansammelt und der Grundwasserspiegel höher als die Entnahmestelle liegt.
In seiner ursprünglichen Form trug der Friesenbrunnen auf seinem mittleren Sockel eine Skulptur, die die Figur eines mit einem großen Fisch ringenden (reitenden?) Meeresgestalt (Kindes?) zeigte. Der Verbleib der Skulptur ist unbekannt. Im oberen Bereich der Brunnenflügel konnte man damals auf der linken Seite den Schriftzug "Frisch und Klar" sowie auf der rechten Seite den Schriftzug "Rein und Wahr" lesen. Auch der in den Stein gehauene Schriftzug "Friesenbrunnen" und die Tiefenangabe "Tiefe 231 Meter" sind gegenüber dem Original verändert. Das Original hatte einen aufgesetzten Schriftzug mit den Angaben "Friesenbrunnen" und der Tiefenangabe "231 M Tiefe". Ein aus den 1930er Jahren stammendes ::Fotodokument zeigt übrigens auch, dass die bräunliche Verfärbung an den Wänden oberhalb der Wasseroberflächen bereits damals vorhanden war. Sie ist auf die mineralischen Bestandteile des Brunnenwassers zurück zuführen.
2014 wurde der Platz vor dem Friesenbrunnen durch eine umlaufende Pflasterung mit zwei Bänken neu gestaltet. Außerdem wurden zwei Scheinwerfer im Boden direkt vor dem Brunnen installiert, die jetzt bei Dunkelheit den Brunnen beleuchten.
Leider werden die Brunnenflügel des Friesenbrunnen immer wieder mit Graffitis beschmiert. Im Zusammenhang mit der bräunlichen Verfärbung trübt dies natürlich das Erscheinungsbild des Brunnens. Ein Entfernen ist oft mit hohen Kosten verbunden.
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Friesische Mühlenstraße

Die "Friesische Mühlenstraße" ist eine seit 1996 bestehende 70 km lange Ferienstraße in Niedersachsen, mit der zehn verschiedene Mühlen in den Landkreisen Friesland, Wesermarsch und Wittmund sowie der Stadt Wilhelmshaven touristisch besser erschlossen werden sollen. Von den zwei in Wilhelmshaven erhaltenen historischen Mühlen gehört die ::Kopperhörner Mühle der Arbeitsgemeinschaft an. Weitere Mühlen der "Friesischen Mühlenstraße" sind:

* Vareler Windmühle in Varel
* Rutteler Mühle in Neuenburg
* Horstener Mühle in Horsten
* Wedefelder Wasserschöpfmühle in Neustadtgödens
* Oberahmer Kornmühle in Neustadtgödens
* Accumer Mühle in Accum
* Schlachtmühle Jever in Jever
* Moorseer Mühle in Nordenham
* Seefelder Mühle in Seefeld

Neben der "Friesischen Mühlenstraße" ist Wilhelmshaven auch Teil der ::Niedersächsischen Mühlenstraße.

Weitere Informationen auf der Homepage:
::Friesische Mühlenstraße

Fritz-Höger-Denkmal

Das Fritz-Höger-Denkmal im Fritz-Höger-Karree nahe der Kirchreihe/Friedrich-Paffrath-Straße erinnert seit Dezember 2011 an den Architekten Fritz Höger (1877–1949), einen der bekanntesten Architekten des so genannten norddeutschen Klinker Expressionismus. Fritz Höger hat zwischen den Weltkriegen sichtbare Spuren in Wilhelmshaven hinterlassen. Das Rüstringer Rathaus, also das heutige ::Wilhelmshavener Rathaus, die Siedlung ::Neu-Siebethsburg sowie weitere Hausgruppen z.B. im Mühlenweg und in der Arngaststraße sind nach seinen Plänen entstanden. Damit hat er das Wilhelmshavener Stadtbild nachhaltig geprägt.
Das Denkmal besteht aus einer gemauerten Klinkerstele, auf der sich eine von dem Wilhelmshavener Künstler Hartmut Wiesner geschaffene Bronzebüste Högers befindet. Die von Heinz Honke konstruierte und von Edo Baumann gemauerte Klinkerstele ist im Stil den Neu-Siebethsburger Häuser der 1930er Jahre nachempfunden. Die Büste ist eine der typischen Bronzeskulpturen von Wiesner und wurde von der Bremer Gießerei Statuarius gegossen. Im oberen Teil der Klinkerstele informiert eine Bronzetafel zum Gedenken an Fritz Höger mit dem folgenden Text: "... denn der Mensch muß zunächst einmal wohnen. Meine Bauten künden von einer Musik des Lebens, und sei es die Scheune eines Bauern ...".
Gestiftet wurde das Denkmal von der Wilhelmshavener Wohnungsbaugenossenschaft "Bauverein Rüstringen eG" aus Anlass des neu entstandenen Fritz-Höger-Karrees, einem Bauprojekt, dass der Bauverein in 2011 mit einem Investitionsvolumen von rund 6 Millionen Euro baute. Nach der Aufstellung wurde die Umgebung des Denkmals mit einer kleinen Grünanlage aufgewertet.
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Fußgängerzone

Die Bereiche südlich und nördlich der Marktstraße bilden die Wilhelmshavener City. Die lange, verkehrsberuhigte Fußgängerzone ist die Einkaufs- und Flaniermeile von Wilhelmshaven. Hier findet man die klassische Fach- und Einzelhandelsgeschäfte, Filialen bekannter Mode-Ketten, Boutiquen und weitere individuelle Einkaufsangebote. Mittelpunkt der Wilhelmshavener City ist die 1997 eingeweihte ::NordseePassage, die auf rund 28.000 Quadratmetern ein abwechslungsreiches Einkaufserlebnis bietet.
1978 wurde die Marktstraße im Bereich zwischen Virchowstraße und Metzer Weg zur Fußgängerzone umgestaltet. Die Umbau erfolgte nach Plänen des Auricher Architekten Gerd Seele. Einbezogen wurden auch Teile der anliegenden Nebenstraßen sowie die gesamte Grenzstraße zwischen der Peterstraße und der Bahnhofsstraße.
Im Rahmen einer Stadtsanierungsmaßnahme wurde 1988 das Umfeld des Börsenplatzes saniert und in die Fußgängerzone einbezogen. Dabei entstand auch die Glasüberdachung in der Kieler Straße zwischen Börsenplatz und Bahnhofsstraße. Dieser Prototyp sollte ursprünglich der Anfang zu einer ganzen Reihe weiterer Überdachungen sein, um die City auch bei Regen attraktiv zu machen. Mangelnde Akzeptanz und finanzielle Probleme beendeten die Fortführung des Projektes. Auch an der Pflege der Überdachungen mangelte es bald. Das Glas der Überdachungen überzog sich bald mit Grünbelag, die Farbe der Metallkonstruktion blätterte ab und dort bildete sich Rost. Im Frühjahr 2016 hieß es plötzlich, dass ist ganz schrecklich, das muss weg. Ein entsprechender Antrag zum Abriss im Rat der Stadt wurde zugestimmt. Eine Sanierung der Glasüberdachung wurde nur kurz in Erwägung gezogen. Nur die weithin sichtbare, farbige Glaskuppel auf der Kreuzung Marktstraße Ecke Kieler Str. blieb erhalten.
1997 entstand auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs und des Bahnhofsvorplatzes die ::Nordseepassage mit der so genannten ::Rambla in der Bahnhofsstraße zwischen Virchowstraße und Mozartstraße. Dieser verkehrsberuhigte Teil ist ebenfalls als Fußgängerzone gestaltet, darf jedoch auf zwei einspurigen gepflasterten Straßen für den Lieferverkehr und die Zuwegung zum Parkhaus der Nordseepassage von Fahrzeugen genutzt werden. Auf der südlichen Seite der Nordseepassage setzt sich die Fußgängerzone über den Valoisplatz und den ::Gotthilf-Hagen-Platz in Richtung "Großer Hafen" mit der ::Jadeallee fort. Die Fußgängerzone und die daran anschließende Nordseepassage bilden die Hauptgeschäftszone Wilhelmshavens.
In 2005/2006 wurde die aus dem Jahre 1978 stammende Pflasterung der östlichen Marktstraße zwischen Virchowstraße und der Grenzstraße in zwei Schritten erneuert. Aufgrund der Enge der Marktstraße wurden die gestalterischen Akzente auf die Eingangs- und Kreuzungsbereiche beschränkt. Die Kosten der Umgestaltung betrugen trotzdem 620.000 EUR. Die am Anfang stark kritisierte blendend helle Pflasterung dunkelte sich naturgemäß im Laufe der Zeit so ab, dass man heute froh über diese Auswahl sein kann. Dem leidigen Thema Kaugummi auf der Pflasterung rückte die Stadt mit dem Kauf eines sogenannten ::Gum-Trolleys zu Leibe, der die Kaugummis mit Hochdruck und mit 130 Grad heißem Wasserdampf vom Pflaster löste.
Im November 2020 wurde die Fußgängerzone durch die Installation von zehn hochwertigen Sitzbänken aus robustem Lärchenholz aufgewertet. Die neuen Bänke haben eine 2 m lange Sitzfläche, die links und rechts von zwei großen schweren Blumenkübeln eingefasst ist. Das soll sicherstellen, dass die Bänke ihrem Standort treu bleiben. Die Herstellung der Bänke erfolgte durch die GPS. Die Gemeinschaftsaktion von der Wilhelmshavener Touristik- und Freizeit (WTF), den Technischen Betrieben Wilhelmshaven (TBW) und dem City-Interessen-Verein (CIV) ist lt. der WTF der Start für die Aufstellung weiterer Sitzbänke in der City und in Fedderwardergroden.
Das Umfeld der Wilhelmshavener Fußgängerzone wird durch einige künstlerische Objekte aufgelockert. Folgende Kunstwerke kann man entdecken: ::Scholle, ::Tidebrunnen, ::Lefferssäule, ::Grenzpfahl, ::die Faust von Wölbern und Kruda sowie eine Reihe unterschiedlicher Brunnen mit Wasserspielen auf der so genannten ::Rambla neben der Nordseepassage.
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