In Wilhelmshaven gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten, die man gesehen
haben muss. Auf diesen Seiten findet man sie in
alphabetischer Reihenfolge. Wegen der vielen erwähnenswerten
Dinge musste ich dieses Thema auf mehrere Seiten aufteilen. Die Navigation
erfolgt über die Einträge in der oberen Menüzeile. Die Schrift kann
über die folgenden
angepasst werden.
Zu den meisten Sehenswürdigkeiten gibt es mindestens ein
Foto, oft sogar mehrere Fotos, die über eine moderne
Fotogalerie mit Zusatzfunktionen betrachtet werden
können.
Alleine hier im Abschnitt A bis F sind rund 300 Fotos enthalten.
Alle Informationen sind gewissenhaft recherchiert worden, jedoch
erfolgen
alle Angaben, insbesondere die der Öffnungszeiten und der
Telefon-nummern
ohne Gewähr. Sollten Ihnen andere Informationen vorliegen, so
bitte ich um eine entsprechende
Adalbertdenkmal
Das
Adalbertdenkmal an der Südseite des ::Adalbertplatz
ist dem ersten Admiral der preußischen Marine und
Mitinitiator der Gründung Wilhelmshavens Prinz Adalbert von
Preußen (1811–1873) gewidmet.
Adalbert von Preußen gilt als Begründer der deutschen
Marine. 1848 erhielt er von seinem Vetter König Friedrich
Wilhelm IV. den Vorsitz der Marine-Kommission, die
Vorschläge zur Bildung einer preußischen Marine vorlegen
sollte. In einer Denkschrift skizzierte er die Aufgaben
einer preußischen Marine. In ihr sah er sowohl die
Verteidigung der eigenen Küste als auch den Schutz der
preußischen und späteren deutschen Handelsinteressen in
Übersee vor. 1849 wurde er der Oberbefehlshaber der
preußischen Kriegsschiffe. 1853 erfolgte die Ernennung zum
Admiral der preußischen Küsten. Auf seine Initiative erwarb
Preußen mit dem Jade-Vertrag von 20. Juli 1853 ein
313 Hektar großes Gebiet vom Großherzogtum Oldenburg, um am
Nordwestrand des Jadebusen einen Kriegshafen zu bauen. Am
23. November 1854 reiste Adalbert von Preußen
höchstpersönlich in das "Königlich Preußische Jadegebiet"
und übernahm das Gebiet als Abgesandter des preußischen
Königs.
Der Berliner Bildhauer Karl Schuler entwarf die Statue, die
1882 in der bekannten Kunstgießerei Lauchhammer in
Lauchhammer gegossen wurde. Die 3 m hohe Bronzestatue zeigt
Adalbert in Uniform mit Marinesäbel. Den Marinemantel hat er
über einen hinter ihm stehenden Festmacher geworfen. In der
rechten Hand trägt er ein Beobachtungsfernrohr. Die linke
Hand umschließt den Säbelgriff.
Die Statue steht auf einem ca. 2,50 m hohen Marmorsockel,
der auf jeder Seite ein Relief zeigt. Das vordere Relief
zeigt den preußischen Adler, die linke und rechte Seite
zeigt je ein Relief mit dem Geburtsdatum und dem Sterbedatum
des Prinzen. Auf der Rückseite des Sockels ist die folgende
Widmung angebracht:
Ihrem verewigten
Oberbefehlshaber
Dem Admiral
Prinzen Wilhelm
Heinrich Adalbert
von Preussen
In dankbarer Erinnerung
Die Kaiserliche Marine.
Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 16.
September 1882. Finanziert wurde es aus freiwilligen
Beiträgen der Offiziere, Beamten und Mannschaften der
Kaiserlichen Marine.
::Virtual
Earth
Adalbertplatz
Der
Adalbertplatz ist nach dem Begründer der deutschen Marine
und Mitinitiator der Gründung Wilhelmshaven Prinz Adalbert
von Preußen (1811–1873) benannt.
Der Platz ist eigentlich eine Straße mit zwei Fahrbahnen,
die in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild
der Straße "Unter den Linden" in Berlin angelegt wurde.
Bereits im ersten Stadtplan von 1874 sind Straße und Platz
verzeichnet. Der Platz zwischen den Fahrbahnen war zunächst
Paradeplatz, wurde jedoch später zu einer Gartenanlage
umgestaltet.
Die im neoklassizistischen Stil erbauten Häuser (
"Zwölfmännerhaus") am Adalbertplatz wurden als Wohnungen für
die Marineoffiziere verwendet. Durch die Zerstörungen des Zweiten
Weltkrieges konnten nur drei dieser Häuser erhalten werden.
Eines dient heute wieder als Offiziersheim der
Wilhelmshavener Marinegarnison.
Am Südende des Platzes verläuft die Marktstraße. Hier
befindet sich seit 1882 das
::Denkmal des
Prinzen Adalbert von Preußen und der von Volker Gerlach
geschaffene
::Brunnen "Großer
Aufbruch". Auf der anderen Seite der Marktstraße beginnt
der
::Friedrich-Wilhelm-Platz. Im nördlichen Teil des
Adalbertplatz, auf der Westseite, befindet sich die
::Kunsthalle Wilhelmshaven mit dem vor der Kunsthalle
stehenden Kunstwerk
::Seemannsgarn von Leonard Wübbena. Direkt auf dem
nördlichen Adalbertplatz befinden sich der 1994 vom Wilhelmshavener Ehrenbürger
::August Desenz gestiftete
::Viktoriabrunnen sowie das Kunstwerk
::Tor III, das
seit 1992 eine Dauerleihgabe an die Kunsthalle ist.
Ebenfalls 1994 erhielt der Platz die heute noch vorhandenen
gusseisernen Schinkel-Leuchten, die den Fußgängern auf dem
Platz bei Dunkelheit den Weg beleuchten. Die 30 Leuchten, 15
auf jeder Seite, sind Nachbauten und wurden im Original von
dem bekannten preußischen Baumeister, Architekt und Maler
::Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) entworfen, der den
Klassizismus und den Historismus in Preußen entscheidend
mitgestaltete.
::Virtual
Earth
Adler Jet
Mitte August 2022 berichtete die Wilhelmshavener Zeitung überraschend, dass die Reederei
Adler-Eils bereits ab Freitag, dem 26. August 2022, eine wöchentliche Fährverbindung von
Wilhelmshaven nach Helgoland anbieten wird. Sieben Jahre nachdem die letzte Reederei Cassen
Eils die ständige Fährverbindung eingestellt hat, wird nun das Fahrgastschiff ::Adler Jet
von Wilhelmshaven zur zweistündigen Überfahrt mit einem kurzen Zwischenstop und Zustieg im
Hooksieler Außenhafen starten. Der schnelle ::Katamaran fährt dabei direkt in den
Hafen von Helgoland ein. Auf das Abenteuer ::Ausbooten muss verzichtet werden.
Die Abfahrt ist für 9:30 Uhr vorgesehen, der Zwischenstop in Hooksiel erfolgt gegen 10:15
Uhr. Der "Adler Jet" ist gegen 18:00 Uhr wieder in Wilhelmshaven, so dass die Fahrgäste
einen Aufenthalt von rund 4 Stunden auf der Hochseeinsel genießen können. Die derzeitigen
Planungen sehen Fahrten bis in den Oktober hinein vor. Abhängig von der Nachfrage evtl.
sogar zweimal wöchentlich. Für die Region ist die neue Fährverbindung ein großer Gewinn. Man
kann nur hoffen, dass die Auslastung für die Reederei zufriedenstellend ist. Also: "Auf nach
Helgoland!"
PS: Der Aufruf wurde zumindest für die erste Überfahrt von zahlreichen Fährgästen befolgt.
Ausverkauft!
Die Verbindung wurde seitdem regelmäßig von April bis Oktober an zwei bis drei Tagen pro
Woche angeboten. Die Abfahrt erfolgte i.d.R. vom Wangeroogekai, also dem ::Helgolandkai gegenüberliegenden
Kai aus.
Mitte August 2024 wurden von der Reederei Adler & Eils Gerüchte bestätigt, dass der
"Adler-Jet" ab Mitte September für die Verbindung nicht mehr zur Verfügung steht. Der von
der Reederei Adler & Eils gecharterte Katamaran wurde von seinem Besitzer in der laufenden
Saison nach Kroatien verkauft. Bereits ab dem 7. September wurde der Katamaran für die
Verschiffung ins Mittelmeer vorbereitet. Die Reederei musste daher kurzfristig
umdisponieren. Die bis zum Saisonende geplanten Tagesfahrten mit dem "Adler Jet" wurden
abgesagt und werden jetzt zu bestimmten Tagen mit dem konventionellen Fahrgastschiff "MS
Fair Lady" der Reederei durchgeführt. Die Fahrzeiten verlängern sich entsprechend. Die
Reederei versichert jedoch, an der Verbindung Wilhelmshaven-Hooksiel-Helgoland auch in 2025
festzuhalten zu wollen. Mit welchem Schiff ist unklar. Da die Reederei mit dem Katamaran
"Adler-Cat" eine weitere Schnellfähre im Bestand hat, könnte auch diese zum Einsatz
kommen.
::Virtual Earth
Weitere Informationen:
::Reederei
Adler-Eils
::Neuer
Flyer
Fährverbindung "Wilhelmshaven/Hooksiel – Helgoland" mit der "MS Fair Lady"
Aldenburger
Friedhof
Der
rund 14 Hektar große Aldenburger Friedhof wurde ursprünglich
1908 als Friedhof der Gemeinde Bant eingeweiht. Auf dem
parkähnlich angelegten städtischen Friedhof im Ortsteil
Aldenburg gibt es gleich mehrere Gedenkstätten.
Im Westteil des Friedhofs befinden sich die Grabstätten von
Zwangsarbeitern der Lager
::Schwarzer Weg und
::Alter Banter Weg. Nach 1945 wurde ein Teil der Verstorbenen
exhumiert und in ihre Heimatländer überführt. Das Sammelgrab
wird heute durch eine Reihe großer Grabplatten
gekennzeichnet, auf denen die Namen der Bestatteten
verzeichnet sind. Neben den zwölf Grabplatten wird das
langgestreckte Gräberfeld durch zwei Beete gekennzeichnet,
in denen jeweils drei einfache Steinkreuze stehen, wobei das
größere der drei Steinkreuze die Inschrift 1939–1945 trägt.
Im nördlichen Bereich des Gräberfeldes liegt vor dem
Ensemble mit den drei Steinkreuzen eine Gedenkplatte mit der
Inschrift "Hier ruhen die Opfer des KZ Neuengamme,
Außenstelle Banter Lager - Euer Tod sei uns ewige Mahnung"
und verweist so auf den Hintergrund für die Gedenkstätte.
Direkt neben der Gedenkplatte befindet sich seit 1999 ein
kleiner Findling mit der Inschrift "Den Opfern der
Nationalsozialistischen Militärjustiz zum Gedenken". Der
Findling erinnert an die unbekannte Anzahl von deutschen
Soldaten, die während des Zweiten Weltkrieges durch die
NS-Militärjustiz zum Tode verurteilt, hingerichtet und die
hier auf dem Aldenburger Friedhof gegraben wurden. 54
Hinrichtungen in der Zeit von 1943 bis 1945 wurden im Zuge der Aufstellung des
::Mahnmals zur Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz
bis 1999 nachgewiesen. Die letzte Hinrichtung fand am
5. Mai 1945 statt, wenige Stunden vor dem Ende des Krieges.
An der nördlichsten Stelle des Gräberfeldes erinnert ein
weiterer, einzelner Grabstein an die KZ-Opfer polnischer
Nationalität mit folgenden Worten:
Spoczywaj w Pokoju 1939–1945 (Ruhet in Frieden 1939–1945)
TRAGICZNIE ZMARŁA OBOZACH KNC (Tragischerweise verstorben im
Konzentrationslager)
– RODACY – ( – Landsleute – )
und listet die Namen der Verstorbenen auf. In diesem
Zusammenhang muss erwähnt werden, dass Wilhelmshaven zum
Kriegsende 1945 von polnischen Besatzungstruppen eingenommen
und besetzt wurde.
In der Mitte des Gräberfeldes schließlich befindet sich das
Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus, das den
Wilhelmshavener Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist.
Es ist die zentrale Gedenkstätte der Stadt Wilhelmshaven,
wenn es um die Gedenkveranstaltungen zu den Verbrechen gegen
die Menschlichkeit in der Zeit des Nationalsozialismus geht.
Das 1947 errichtete Mahnmal besteht aus dem ca. 3 m hohen
Sockel des früheren, im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen
Admiral Coligny-Denkmales, das um eine darauf befindlichen
Schale ergänzt wurde. Auf der vorderen Seite befindet sich
eine dunkle Metallplatte mit der Aufschrift: "Den Opfern des
Nationalsozialismus". Auf der rechten Seite des Sockels
befindet sich die Inschrift: "Zum Gedenken der hier ruhenden
deutschen und ausländischen Opfer des Nationalsozialismus.
Sie starben für die für die Freiheit ihrer Nationen." und
auf der linken Seite des Sockels sind die Namen der
Wilhelmshavener Bürger verzeichnet, die während der
Herrschaft des "Dritten Reiches" in Konzentrationslagern und
Straflagern der Nationalsozialisten ihr Leben lassen
mussten. Unter Ihnen viele, die wegen ihrer jüdischen
Religionszugehörigkeit umgekommen sind.
Im südlichen Teil des Friedhofes liegt der Aldenburger
Ehrenhain, eine Begräbnisstätte, die den zahlreichen zivilen
Bombenopfern des Zweiten Weltkrieges gewidmet ist. Der Ehrenhain
ist von einer 2,50 m hohen Buchenhecke fast vollständig
umgeben, die sich lediglich nach Norden hin öffnet und im
Westen sowie im Osten über zwei Zugänge in der Buchenhecke
in Form eines Rundbogens verfügt. Innerhalb der Hecke
befinden sich in symmetrischer Anordnung zwei Grabfelder mit
265 Gräbern, in denen zusammen 273 Opfer beigesetzt sind,
die durch die Folgen der rund 100 Luftangriffe alliierter
Streitkräfte umkamen. Zwischen den beiden Grabfeldern
befindet sich eine freie Rasenfläche, die im Süden der
Grabanlage einen zurückgesetzten, leicht erhöhten Platz
bildet, auf der eine rund 3,00 m hohe Stele der Bildhauerin
Dorothee Helling-Sohmen aus Oldenburg (Oldb.) steht. Die
mächtige Stele (3,00 m x 1,60 m x 0,50 m) besteht aus
Michenauer Tuffstein, einem Vulkangestein der Eifel, die die
Künstlerin in fünf Monaten aus einem großen Block
herausgearbeitet hat. Die Anlage mit der Stele wurde am 25.
Juli 1978 eingeweiht.
In der Mitte des Friedhofs, an der Kreuzung der Wege der Nord-Süd-Achse mit der West-Ost-Achse,
befindet sich ein rund 900 kg schwerer Findling, der als Gedenkstein an Georg Hackstette
(26.06.1890–14.07.1963) erinnert. Der in Oldenburg geborene Hackstette kam als Lehrer nach
Rüstringen und war seit dem 15.04.1917 als Kantor und Organist der ::Banter Kirche tätig. Dort
gründete er die ::Banter Kantorei,
ein überregional bekannter Chor, der 2021 sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte. Aus
diesem Anlass wurde der Findling mit der Inschrift
Zum Gedenken
Georg Hackstette
(1890–1963)
Kantor und Organist
an der Banter Kirche
(1917–1963)
restauriert und danach wieder an seinem ursprünglichen Platz aufgestellt.
Im Juli 2023 wurden auf dem Aldenburger Friedhof zwei Geschichts- und Erinnerungstafeln
eingeweiht. Damit erhielt der Friedhof erstmalig vor Ort eine sichtbare Dokumentation der
auf dem Friedhof ruhenden Toten des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft. Der Inhalt der Tafeln wurde im Rahmen eines Schulprojektes am Neuen
Gymnasium Wilhelmshaven erarbeitet.
Die großformatige Haupttafel steht im Haupteingangsbereich auf der linken Seite schräg gegenüber
der Friedhofskapelle. Sie beschreibt die Lage der einzelnen Gräberfelder und der in diesen
Gräberfeldern beigesetzten Toten. Die zweite kleinere Informationstafel befindet sich bei den
Gräberfeldern im westlichen Bereich des Friedhofs und erinnert beispielhaft an die Schicksale
von Emil Blumensath und Italico Gori. Der Marinesoldat Blumensath wurde neun Wochen vor
Kriegsende hingerichtet, der italienische KZ-Zwangsarbeiter Gori starb im Lager "Alter Banter
Weg". Die Lage dieser Infotafel ist auf der Haupttafel im Eingangsbereich verzeichnet und so gut
zu finden. Finanziert wurde das Projekt durch eine Zusammenarbeit von Oldenburgischer Landschaft
(Vermächtnis Eheleute Hanschen), der Stiftung Gedenken und Frieden des Volksbundes sowie der
Technischen Betriebe Wilhelmshaven.
Leider werden auf der großen Erinnerungstafel unter Punkt 2 die niederländischen KZ-Häftlinge
des "Lager Schwarzer Wegs" nicht erwähnt, deren Andenken seit Jahrzehnten mit jährlichen
Kranzniederlegungen im Frühjahr gedacht wird. Die ehemalige Häftlinge bzw. deren Angehörige aus
den Niederlanden kommen regelmäßig auf Einladung der Stadt, um die Erinnerungskultur aufrecht zu
erhalten.
::Virtual
Earth
Weitere Informationen:
::volksbund.de – Schülerinnen und Schüler machen bewegende Schicksale
öffentlich
::Artikel in der Wilhelmshavener Zeitung vom 07.05.2019 – "Geschehenes in Erinnerung
behalten"
Alter
Voslapper Leuchtturm
Auf
dem nördlichen Teil des Voslapper Marktes, gegenüber der
evangelisch-lutherischen St. Martin Kirche, steht seit dem
3. November 2019 der Nachbau des 1906/1907 gebauten und 1961
wieder abgebauten Alten Voslapper Leuchtturmes. Der
Leuchtturm, eines der ursprünglichen Wahrzeichen des
Ortsteils Voslapp, stand im Watt vor der damaligen Voslapper
Deichlinie. Seit 1972 ist der ehemalige Standort eingedeicht
und befindet sich heute daher hinter der Deichlinie an der
Straße "Am Tiefen Fahrwasser". Die Überreste, besser gesagt
die Fundamente des Leuchtturms, sind als
::Gedenkstätte Alter Voslapper Leuchtturm erhalten
geblieben und können dort besichtigt werden.
Bereits 1992 entstand die Idee, den im Volksmund auch
„Voslapper Wachtposten“ genannten Leuchtturm im kleineren
Maßstab (geplant war ein Modell im Maßstab 1:2) wieder
auferstehen zu lassen. Der 1992er Versuch verlief jedoch im
Sande.
Ein zweiter Anlauf wurde dann 2014 durch die
::Gemeinschaft der Gewerbetreibenden Voslapp e.V. (GGV)
gestartet. Nach ersten Treffen passierte allerdings fast
vier Jahre nichts mehr, erst im April 2018 wurde der Verein
gemeinsam mit dem Dezernenten der Stadt Dr. Jens Graul
(1950–2018) wieder aktiv. Allerdings vergingen dann nochmal
weitere 19 Monate, bis der Nachbau im Jahr des 150.
Stadtgeburtstags von Wilhelmshaven eingeweiht werden konnte.
Die nun im Maßstab 1:5 gebaute Nachbildung des Alten
Voslapper Leuchtturmes ist rund 5 m hoch. Er wurde von
Jugendlichen nach Originalplänen in der
::Produktionsschule der Berufsbildenden Schulen
Wilhelmshaven angefertigt. Für dieses
"Leuchtturm-Projekt" arbeitete die Produktionsschule, einer
vom Förderverein der Berufsbildenden Schulen getragenen
gGmbH, eng mit dem Jugendmigrationsdienst des
"Paritätischen" Frieslands zusammen. Projektteilnehmer waren
Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sie stammen aus
Syrien, Afghanistan und afrikanischen Ländern.
Die offizielle Einweihung des Leuchtturm-Nachbaus erfolgte
am Sonntag, den 3. November 2019 unter großer Anteilnahme
der Öffentlichkeit auf dem Marktplatz. Die Kosten des
Nachbaus inklusive der Gestaltung des Umfelds betrugen rund
15.000 Euro und konnten allein aus Spenden finanziert
werden. Allerdings fehlen dem Leuchtturm noch einige Dinge,
z.B. die Beleuchtung. Der GGV hofft auf weitere Spenden, um
den Leuchtturm weiter vervollständigen zu können.
Wie auf den Fotos zu sehen ist, wurden nach der Aufstellung schon mal die angedeuteten
Fenster "nachgerüstet".
::Virtual
Earth
::Leuchtturmprojekt – Flyer des GGV
Amtsgericht
Wilhelmshaven
Das
alte Amtsgericht in der Marktstraße 15 ist eines der
ältesten Häuser in Wilhelmshaven. Das mit Backsteinen
errichtete Gebäude wurde vom oldenburgischen Architekten
Ludwig Klingenberg entworfen und am 15. Oktober 1878
bezogen. Zu dieser Zeit gehörte das Amtsgericht noch zum Amt
Wittmund, jedoch wurde für die aufstrebende Stadt
Wilhelmshaven ein eigenes Gerichtgebäude gebaut. Anfang der
1980er Jahre erhielt das Gebäude einen Anbau, da der Platz
im alten Gebäudeteil nicht mehr ausreichte. Die
Grundsteinlegung erfolgte am 10. September 1982 und das
Richtfest konnte am 21. Februar 1983 gefeiert werden. Im
Juli/August 1984 bezog man den neuen Gebäudeteil.
Anschließend erfolgte die Restaurierung des historischen
Gebäudeteils, die Ende 1985 abgeschlossen werden konnte. Die
Einweihung des gesamten Gebäudekomplexes fand am 18.
November 1985 statt. Zur Einweihung wurde das sich vor dem
Gebäude befindende Kunstwerk
::Gericht
und Recht des Oldenburger Künstlers
::Udo Reimann der
Öffentlichkeit übergeben. Weitere Sehenswürdigkeiten im
Umfeld des Amtsgerichts sind die bereits im April 1984 von
der Stadt Wilhelmshaven gepflanzte Gerichtslinde und die
original
::Britische Telefonzelle, die ein Geschenk der
schottischen Partnerstadt Dunfermline ist.
::Virtual
Earth
Ankerdenkmale
In der Marine- und Hafenstadt Wilhelmshaven sind maritime Objekte wie z.B. Anker an
verschiedenen Stellen im öffentlichen Raum aufgestellt.
Ein Anker ist ein schwerer eiserner,
an einer Kette oder einem Tau befestigter Haken, der vom Schiff auf den Grund eines
Gewässers hinabgelassen wird und das Schiff aufgrund seines Gewichts und/oder seiner Form an
seinem Platz festhält. Anker gibt es in verschiedenen Bauformen. Bekannt sind die
klassischen Stockanker, die vor allem an älteren Schiffen zu finden sind. Heute sind eher
sogenannte Patentanker in unterschiedlichen Ausprägungen im Einsatz, die ihre Haltekraft
dadurch erzielen, dass sie sich mit einer oder mehreren Flunken bei annähernd waagerechtem
Zug in den Boden eingraben.
Zu den größten Ankern in Wilhelmshaven zählt der gewaltige Patentanker am ::Aussichtspunkt
See-Blick am ::Banter See. Der
Elf-Tonnen-Koloss gehörte ursprünglich dem 1999 in Südkorea
vom Stapel gelaufenen und unter der Flagge der Bahamas fahrenden Rohöltanker "Hildegaard".
Der 100.000-Tonnen-Tanker "Hildegaard" verlor den 3,42 m hohen Anker in der Deutschen Bucht,
als er dort auf Tiefwasser-Reede vor Anker lag. Das in Wilhelmshaven ansässige Unternehmen
"Jade-Dienst" barg das "Seefahrtshindernis" 2006 dann mit ihrem Schwimmkran "Jade-Lift I.".
Der "Jade-Dienst" überlies den Anker der Stadt im Juni 2020 zu einem Sonderpreis und die
Autokran-Firma Ulferts übernahm den Transport des Ankers an seinen neuen Standort. Hier
wurde der Anker mit Hilfe von zwei jeweils fünf Tonnen schweren Grundgewichten sehr
dekorativ aufgerichtet.
Ein weiterer riesiger Stockanker befindet sich auf dem ::Rüstringer Berg. Der auf der
zweiten
Ebene stehende Stockanker mit zwei ::Flunken hat ein Gewicht von 5 t. Der
aus dem 19.
Jahrhundert stammende Anker wurde 1941 bei Vertiefungsarbeiten im ::Großen Belt
zwischen
Nyborg und Korsør gefunden und gehoben. Der Stockanker wurde 1953 zunächst im Ankerdenkmal
im gerade eingedeichten Heppenser Groden ausgestellt, bevor er dann ab 1977 an seinen
jetzigen Standort auf dem Rüstringer Berg aufgestellt wurde.
In Wilhelmshavener Ortsteil Sengwarden steht einer der Anker des ::Schulschiffs
Deutschland,
ein Schiff der Bundesmarine, das vom 25. Mai 1963 bis 28. Juni 1990 in Dienst war.
Das
Schulschiff war für die Ausbildung der Offizieranwärter der Bundesmarine zuständig, um die
im vorangegangenen Ausbildungsgang erworbenen theoretischen Kenntnisse im praktischen
Bordbetrieb zu vertiefen. 1989 wurde entschieden, die 'Deutschland' im Folgejahr außer
Dienst
zu stellen, da sie nicht mehr den Anforderungen der Bundesmarine entsprach. Alle
Überlegungen, das Schiff für eine Nachnutzung in Wilhelmshaven zu halten, ließen sich nicht
umsetzen. Daher wurde die "Deutschland" ab Ende 1993 nach Indien zu den ::Abwrackwerften bei
Alang im Bundesstaat Gujarat am Golf von Khambhat geschleppt und dort 1994
verschrottet. Der Anker auf dem Dorfplatz in Sengwarden wurde von dem damals in der
Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne beheimateten Marineabschnittskommando Nordsee gestiftet und
am 20. September 1992 aufgestellt.
Vor dem Fahrkartenschalter der Reederei Warrings am Südstrand 123, also direkt an der
Zufahrt zum
::Helgolandkai, liegt ein rund 4 m
langer Stockanker. Der Anker trägt auf seinem Schaft eine kleine Hinweistafel mit der
Inschrift:
"Zur Erinnerung an die Aufspülarbeiten bei den Strombauwerken von Minsener Oog durch
das WSA
W'haven.
Gestiftet von der Fa. Volker-Wasserbau."
::Minsener Oog ist eine unbewohnte
ostfriesische Insel knapp 2 km südöstlich von ::Wangerooge und liegt rund
4 km nördlich des Festlandes. Die Düneninsel ist in großen Teilen künstlich und hat den
Zweck, die dort herrschende West-Ost-Drift des Sandes zu stoppen und dadurch die Versandung
des angrenzenden Fahrwassers der Außenjade zu verhindern. Der Bau der Buhnen und Dämme
begann schon ab 1906 durch die Marinebaudirektion Wilhelmshaven, um die Fahrrinne für die
Flotte der Kaiserlichen Marine frei zu halten. Ab den 1970er Jahren wurden weitere
Sandaufspülungen im Zusammenhang mit der Vertiefung des Jadefahrwassers durchgeführt. Es
entstand eine
großflächige, durch den Einbau von Buhnen befestigte Düneninsel. Sie ist rund 370 ha
groß und hat eine bis zu 12 m hohe Dünenlandschaft. Durch Anpflanzungen von Strandhafer
konnte der Sandabtrag größtenteils eingedämmt werden. Die Insel ist in Nord-Süd-Richtung
rund 4,5 km lang und bis zu 1,5 km breit. 1976 wurde durch das Wasser- und
Schifffahrtsamt Wilhelmshaven ein neuer 53 m hoher Radarturm mit Quermarkenfeuer sowie
eine sturmflutsichere Unterkunft errichtet. Das Quermarkenfeuer war bis Oktober 1998 in
Betrieb. Die Insel steht als bedeutender Brutplatz für Seevögel bereits seit 1959 unter
Naturschutz und ist Teil des seit 1986 bestehenden ::Nationalparks
Niedersächsisches Wattenmeer. Mit Ausnahme eines kleinen Besucherbereiches an der
Südspitze darf die Insel ohne Genehmigung nicht betreten werden.
In der Südstadt am alten Banter Hafen befindet sich das ::Denkmal zur Erinnerung an
die Opfer des Bauvorhabens Ems-Jade-Kanal. Das Denkmal in Form eines Ankers erinnert
an die vielen Menschen, die beim Bauvorhaben des ::Ems-Jade-Kanals in den Jahren von
1880 bis 1888 zu Tode kamen. Der genaue Standort liegt innerhalb einer kleinen Grünanlage an
der Havermonikenstraße, ganz in der Nähe der ehemaligen Gaststätte "Blühende
Schiffahrt". Das vom "Bürgerverein Bant von 1881 e.V." gestiftete Denkmal
wurde am 1. Mai 1991 eingeweiht.
Auf dem Gelände der katholischen Christus-König-Kirche an der Preußenstraße/ Ecke Posener
Straße befindet sich seit 1971 ein weiterer großer Stockanker. Der Schaft ist rund 3 m
lang und lehnt mit seinem Stock an einen großen Quader aus Waschbeton, wobei ein kleiner
Teil des
Stocks im Beton eingelassen ist, so dass der Anker nicht mehr bewegt werden kann. Der
Betonquader trägt an seiner Vorderseite eine Bronzeplakette mit der Inschrift:
Stockanker aus dem 18. Jahrhundert
Gestiftet vom
Bürgerverein Fedderwardergroden e.V.
und der
„Jade“ Wohnungsbaugesellschaft m.b.H.
ANNO 1971
Auf Gelände des Gemeinschaftsplatzes Rüstersiel direkt neben dem ::Rüstersieler
Hafen befindet sich ein sogenannter Hall'scher Patentanker. Der rund 30.000 m² große
Mehrzweckplatz direkt an der Maade wurde von dem 1982 gegründeten ::Förderverein
Gemeinschaftsplatz Rüstersiel e.V. geschaffen und mit einem Hafenfest am
26/27. Mai 1984 offiziell
eröffnet. Zum Zeichen der engen Verbindung zwischen Gemeinschaftsplatz und Rüstersieler
Hafen wurden bei der Planung des Platzes eine rote Fahrwassertonne und ein
mächtiger Anker am Platzeingang vorgesehen. Der Anker stammt lt. dem Wilhelmshavener
Heimatlexikon vom Wohnschiff ::ARCONA. Der
Anker lehnt gegen ein aus Granitsteinen bestehendes Mauerstück. Über zwei am Anker
befestigte schwere Ankerketten ist er von vorne und hinten dekorativ
mit zwei im Rasen eingelassenen Pollern verbunden. Zusätzlich sichert eine
kleinere Kette um den Ankerschaft den Anker gegen ein umkippen.
An vielen Standorten im Stadtgebiet sind weitere Anker zu entdecken, jedoch ist deren
Herkunft meist unbekannt und dadurch mit keiner Geschichte verbunden. So sind z.B. auf dem
Gelände des Wasser- und Schifffahrtsamts am Südstrand in der Nähe der ehemaligen 1. Einfahrt
zahlreiche Ankertypen ausgestellt. Diese sind nur durch einen Zaun von der Straße 'Am
Südstrand' getrennt. An derselben Straße liegt das ::Deutsche Marinemuseum, das
ebenfalls verschiedene Ankertypen nur durch einen Zaun von der Straße getrennt zeigt.
Anna
Anna
ist die etwa 1 m hohe sitzende Skulptur einer Frau, die der
Künstler H. J. Beyer 1953 als Ersatz für die vermisste
Skulptur Grete von ::Hein und
Grete im
::Kurpark erschuf. Die ursprüngliche Partnerin von Hein
war nach einem der vielen Luftangriffe am Ende des Zweiten
Weltkrieges verschwunden und galt als zerstört. Kurz nach der
Aufstellung von Anna fand man die vermisste Grete
unbeschädigt im Schlamm des Schwanenteiches auf. Die gerade eingeweihte
Anna musste wieder weichen und Grete kehrte auf ihren ursprünglichen Ort
neben Hein zurück.
Anna erhielt dann 1954 einen neuen Platz im
::Rüstringer
Stadtpark
in der Nähe des Rosenhügels. Dort stand sie bis 1986 und
litt durch diese abgelegene Lage unter häufigen Vandalismus.
Seit einer vorgenommenen Restaurierung durch Rolf Gruß im
Frühjahr 1987 befindet sie sich auf halben Weg zwischen dem
Bootshaus am Stadtpark und dem Eingang zum
::Rosarium.
2013 wurde sie wieder von Vandalen heimgesucht, die ihr
Gesicht sowie ihr zum Knoten zusammengefasstes Haar
beschädigten. Die darauffolgende Restaurierung war mit einem
komplett neuen Anstrich verbunden, der im Vergleich zum
vorherigen deutlich glänzender ausfiel. Aber er steht der
Anna ausgesprochen gut. Gelegentlich werden der Anna auch
modische Accessoires verliehen. So hat man sie z.B. schon
mit schönen Ketten oder Kopfbedeckungen gesehen.
In der Nacht vom 11.12. zum 12.12.2020 wurde die Skulptur
erneut Opfer von Vandalismus. Unbekannte Täter beschädigten
die Figur beim Versuch, die Skulptur von ihrem Klinkersockel
zu holen, schwer. Anna trug im Kopf-, Hals- und im
Fußbereich schwere Verletzungen davon. Sie wurde dann in den
folgenden Tagen abgebaut und gesichert. Ob Anna wieder
restauriert werden kann, bleibt abzuwarten. Bis dahin bleibt
der Klinkersockel erst mal leer.
Anfang Juli 2021 teilte die Stadt auf Nachfrage der Wilhelmshavener Zeitung mit, dass die
Anna immer noch nicht repariert wurde. Ein Angebot zur Restaurierung liegt inzwischen vor,
die Kosten betragen gerademal 600 EUR. Als Grund für die noch nicht erfolgte
Auftragserteilung wurde die Haushaltslage und die notwendige Haushaltsfreigabe angegeben. Es
ist schon verwunderlich, warum das alles so lange dauert. Wenigstens ist die beschädigte
Anna auf dem Werkhof der städtischen Technischen Betriebe am Rosenhügel im Stadtpark sicher
aufgehoben.
Ende Mai 2022 konnte die restaurierte Anna wieder auf ihren Klinkersockel gehoben werden.
Die Steinbildhauerin Sandra Gruß, Inhaberin des Unternehmens Steinbildhauerei Rolf Gruß,
rekonstruierte die Figur mit viel Erfahrung und Augenmaß und zeigte dadurch die
künstlerisch-gestalterische Seite ihres Berufes. Zudem stellte Sie auch die ursprüngliche
Farbe
der Skulptur wieder her.
::Virtual
Earth
Antennenträger
der Verkehrszentrale des WSA Wilhelmshaven
Auf der
Schleuseninsel hinter der
::Signalstation an der ehemaligen 1. Einfahrt befindet
sich seit 1976/1977 ein freistehender Turm aus Stahlbeton,
der als
::Antennenträger für die Verkehrszentrale des
::Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser-Jade-Nordsee
in Wilhelmshaven dient.
Der Antennenträger versorgt die Verkehrszentrale mit den
Radarinformationen aller Radartürme der Jade und der
Deutschen Bucht und wickelt die gesamte Kommunikation der
Verkehrszentrale mit der Seeschifffahrt ab. Der Turmschaft
erforderte eine aufwendige Gründung und hat an seinem Fuß
einen Durchmesser von 6 m.
Am Kopf des Turmes besitzt der Antennenträger drei
Plattformen, wobei die untere zu einem Betriebsgeschoss
ausgebaut wurde. Auf dem Turmkopf steht ein verzinkter
Stahlgittermast, der eine Länge von 39 m besitzt. An der
Mastspitze befindet sich dann noch eine zusätzliche
Antennennadel von 7 m Höhe. Insgesamt ist der Turm rund
105 m (NN + 114,10 m) hoch.
Der gesamte Turm ist gemäß Antennenbelegungsplan mit rund 40
Antennen bestückt, davon trägt der Stahlgittermast 30
Antennen. Zehn Antennen davon werden wiederum durch Dritte,
z.B. dem
::Deutschen Amateur-Radio-Club e. V., und nicht durch
das WSA betrieben.
Im Jahr 2012 wurde der Antennenträgerturm aufwändig saniert.
Dazu wurde u.a. der bisherige Stahlgittermast durch einen
neuen Gittermast ersetzt, um damit den zukünftigen
Anforderungen besser gerüstet zu sein.
Für die Zeit der Baumaßnahmen mussten die Antennen an
anderer Stelle montiert werden, um die erforderlichen
Funkstrecken provisorisch weiter aufrecht zu erhalten.
Anschließend wurde der alte Gittermast zurückgebaut und der
Mastfuß, bestehend aus Stahlträgern und Stahlbeton, neu
instand gesetzt. Danach wurde der neue Stahlgittermast an
der alter Stelle mit Hilfe eines Kranes wieder montiert und
mit neuen Antennen versehen. Zusätzlich erhielt der gesamte
Turm einen neuen Betonanstrich.
Die Stadtwerke-Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven betrieben
jahrelang in 65 m Höhe eine bewegliche Webcam, die stündlich
aktualisierte Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln ins
Internet stellte. Über einen Bilder-Rückblick konnte man
sich die gesamten Bilder des aktuellen Tages anzeigen
lassen. Leider wurde dieser Service inzwischen ersatzlos
eingestellt. Im Wayback-Internet-Archiv kann man sich aber
das Look & Feel der
::damaligen Internetseite ansehen.
::Virtual
Earth
Aquarium
Das
Groß-Aquarium an der ::Südstrandpromenade
ist seit seinem
Umbau im Jahre 2001/2002 sicherlich ein Hauptanziehungspunkt
Wilhelmshavens. Vor allem das neue offene Seehundbecken mit
seinen drei Seehunden Seehunde Paul, Piet und Ole ist ein
Publikumsmagnet. Das Seehundbecken ist mit seinen 300.000
Litern Nordseewasser das größte Becken des Aquariums und
kann aus 2 Perspektiven erkundet werden. Aus der
Überwasserperspektive schaut man von einer über das Becken
verlaufenden Brücke in das Becken und seinen kleinen
Außenbeckenbereich. Aus der Unterwasserperspektive bewegt
man sich quasi trockenen Fußes durch das Seehundbecken und
kann die tauchenden Tiere unter Wasser aus nächster Nähe
beobachten.
Die Geschichte des Seewasseraquariums beginnt mit der
Eröffnung am 11. April 1927 im Keller der neu erbauten
Strandhalle. Beim Umbau und der Vergrößerung der Strandhalle
im Jahr 1938 findet das Seewasseraquarium einen neuen,
größeren Raum unter der Terrasse der Strandhalle. Auch der
kleine Wasserturm, der heute noch die Uhrzeit für den
Südstrand anzeigt, entsteht in dieser Zeit. Aufgrund des Zweiten
Weltkrieges wurde das Seewasseraquarium nie ganz fertig
gestellt. Erst nach dem Krieg wurde der Bau vollendet und im
August 1950 fand die Wiedereröffnung statt. Die fast 40
Aquarien waren mit hiesigem Jade-Meerwasser gefüllt und
zeigten ausschließlich heimische Meereslebewesen. Im Zuge
der Umgestaltung der Südstrandpromenade wurde 1987/88 das
Seewasseraquarium in die neue Gestaltung einbezogen und
erhielt als Hauptattraktion ein Seehundbecken.
Im Jahre 2001/2002 wurde das Seewasseraquarium im Rahmen
eines Investitionsvorhabens zusammen mit der
denkmalgeschützten Strandhalle komplett umgestaltet und
wesentlich erweitert. Durch die Zusammenlegung des
bisherigen Seewasseraquariums mit der Strandhalle und einem
Erweiterungsbau auf dem Gelände der ehemaligen
Strandhallenterrasse entstand ein modernes Schauaquarium
inklusive angeschlossener Gastronomie und eigenständigem
Kinderspielbereich. Wiedereröffnung wurde zum "Wochenende an
der Jade" am 2. Juli 2002 gefeiert. In den modernen Anlagen
mit über 500.000 Litern Meeres- und Süßwasser werden
Seehunde, Pinguine, Brillen-Kaimane, Haie und unzählige
andere Meeresbewohner gezeigt. Neben dem bereits erwähnten
Seehundbecken ist das große subtropisch/tropische
"Fischgesellschaftsbecken" mit seinen 200.000 Litern Heimat
von rund 120 verschiedenen Fischarten. Auch in diesem Becken
kann der Lebensraum der Meeresbewohner aus der
Unterwasserperspektive betrachtet werden. Neben den beiden
"Superbecken" werden zahlreiche weitere kleinere Schaubecken
mit zum Teil skurrilen Unterwasserbewohnern gezeigt.
Im Frühjahr 2015 eröffnete im Aquarium zusätzlich eine neue
Urzeitmeer-Ausstellung. Die interaktive Ausstellung zeigt
die Entstehungsgeschichte unserer Erde in den vergangenen
2,3 Milliarden Jahren. Sie beginnt mit ihrer Darstellung im
Präkambrium und endet im Quartär, das bis in die heutige
Zeit reicht. Gezeigt werden u.a. Fossilien aus den
entsprechenden Zeiträumen.
Im Juli 2018 machte das Aquarium durch eine innovative
Fütterungsmethode Schlagzeilen in den deutschen Medien. Die
Seehunde Piet, Paul und Ole im Aquarium Wilhelmshaven werden
mit Hilfe einer Drohne aus der Luft mit Fischen gefüttert.
Der Tierpfleger Daniel Meyer steuert das Fluggerät mit 6
Koptern vom Typ Yuneec H520 und wirft die Fische aus einer
Höhe von rund fünf Metern Höhe ins das nach oben offene
Seehundbecken ab. Das Seehundtrio gewöhnte sich schnell an
die neue Art der Fütterung und ist lt. Aussage des Aquarium
seitdem im Alltag auch weniger schreckhaft auf ungewohnte
Geräusche. Die tägliche Fütterung kann
von den Besuchern in Abhängigkeit von den Wetterbedingungen
live miterlebt werden.
Am 2. Juli 2022 wurde dann die neue Dauerausstellung "Saurier –
Giganten der Meere" eröffnet. In der dem Aquarium angegliederten ehemaligen Strandhalle, die
bisher als Spielebereich genutzt wurde, sind nun riesige Sauriermodelle zu sehen. Gezeigt
werden die Raubsaurier ::Liopleurodon und
::Elasmosaurus, die im
::Erdmittelalter vor 252 bis
66 Millionen
Jahren die Ozeane bevölkerten. Die bis zu 10,5 m hohen Modelle sind quasi das
Empfangskomitee für alle Besucher, bevor man das bereits 2015 eingerichtete
Urzeitmeer-Museum im Untergeschoss des Aquariums betritt. Ein weiteres neues Exponat ist ein
virtuelles Paläoaquarium mit einer 6 m breiten Leinwand. Über eine Software werden hier
3D-animierte Meeressaurier per Zufallsprinzip gezeigt. Für die wissenschaftliche Begleitung
des Projektes
konnte man das ::Institut
Senckenberg am Meer gewinnen.
::Virtual
Earth
Südstrand 123 - 26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421 / 50 66 444
Öffnungszeiten:
täglich 10-18 Uhr
Weitere Informationen im Internet:
::Aquarium
Wilhelmshaven
::Video zur neuen Fütterungsmethode mit Hilfe einer Drohne
ARCONA
Die "ARCONA" ist ein schwimmendes Hotel sowie Treffpunkt und Begegnungsstätte für die
Marinekameradschaft Wilhelmshaven von 1894 e.V.. Sie hat ihren angestammten Liegeplatz "Am
Bonte-Kai 66" an der Nordseite des Großen Hafens. Das 66,40 m lange und 10,00 m breite
Schiff wurde 1943 auf der Rhein-Werft der Ruthof-Gruppe in Mainz-Kastell gebaut und diente
als Wohnschiff für Militärangehörige.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die britischen Streitkräfte das Schiff und setzten es
zunächst unter dem neuen Namen "Royal Prince" für die ::Rheinarmee ein, bevor es
dann zum Einsatz für die ::Prince
Rupert-School nach Wilhelmshaven überführt wurde. Die Prince-Rupert-School war
eine britische Internatsschule auf dem Gelände der ehemaligen U-Boot Kaserne am Banter
See, die 1947 für die Kinder der Angehörigen der britischen Streitkräfte in der
britischen Besatzungszone eingerichtet wurde. Die Schule bestand bis 1972 und hatte
zeitweise mehr als 700 Schüler.
Nach der ::Wiederbewaffnung und dem
Eintritt der Bundesrepublik in die ::NATO am 9. Mai 1955
erfolgte am 2. Januar 1956 die Gründung der ::Bundesmarine. Die britische
und die amerikanische Marine leisteten umfangreiche Ausstattungshilfen. Im Rahmen dieser
Hilfen wurde die "ARCONA" von 1955 bis 1958 auf der Lindenau-Werft in Kiel umgebaut und
ab 1958 für die Bundesmarine in Dienst gestellt. Als erste Aufgabe diente es dem
Stützpunktkommando Kiel als Unterkunftsbereich für bis zu 81 Personen.
Nach ihrer Außerdienststellung wurde die "ARCONA" 1984 in die Obhut der
Marinekameradschaft in Wilhelmshaven gegeben. Es wird seitdem als Treffpunkt und
Begegnungsstätte für die Marinekameradschaft sowie als "Hostel"schiff mit maritim
rustikalen und gemütlichen Kammern für kleines Geld angeboten. Das Heimschiff bietet 16
Kammern mit 2 Kojen, 5 Kammern mit 4 Kojen sowie eine Einzelkammer mit 1 Koje. Die
Kammern sind einfach ausgestattet. Es gibt lediglich ein Handwaschbecken mit fließend
kalt/warmen Wasser. Duschen und Toiletten befinden sich in unmittelbarer Nähe der
Kammern. Das Angebot wendet sich hauptsächlich an junge Leute, Backpacker und Gruppen,
die nicht so viel Geld ausgeben möchten.
Das Umfeld rund um die "ARCONA" ist aufgrund der unmittelbaren Nähe zur ::Maritimen
Meile mit dem ::Küstenmuseum,
dem ::Deutschen Marinemuseum,
dem ::Wattenmeer Besucherzentrum
und dem ::Aquarium direkt am ::Helgolandkai für die
Übernachtungsgäste sehr attraktiv.
2021 erfolgte die Übergabe der "ARCONA" an den Deutschen Marinebund (DMB), da es für die
Marinekameradschaft (MK) aufgrund der Mitgliederentwicklung im schwieriger wurde den
Unterhalt des Heimschiffs zu bestreiten. Nach Gesprächen mit dem DMB zeichnete sich eine
gemeinsame Lösung in der Form ab, dass der DMB das Schiff von der MK übernahm. Das
Heimschiff wird weiterhin von der MK betreut und steht nun nach dem Eignerwechsel den
Angehörigen der Deutschen Marine, des Deutschen Marinebundes, der Marinekameradschaft
Wilhelmshaven, den Marine Traditionsverbände sowie der marineinteressierten Bevölkerung als
Treffpunkt und Begegnungsstätte zur Verfügung. Für die Marinekameradschaft ist das Schiff
zugleich ihr Vereinsheim.
Im November 2021 gab der 110. Abgeordnetentag des Deutschen Marinebundes in Erfurt mit
überwältigender Mehrheit grünes Licht für die Instandsetzung und den Erhalt des
Heimschiffes ARCONA in Wilhelmshaven. Trotz der nicht unerheblichen Kosten wurde die
"ARCONA" dann ab dem 2. Juni 2022 einer Generalüberholung in der "Neuen Jadewerft" in
Wilhelmshaven unterzogen. Geplant wurde ursprünglich mit 42 Werftliegetagen. Am Ende der
Werftliegezeit erhielt sie ihr Schwimmfähigkeitszeugnis für weitere zehn Jahre. Die
eigens gegründete "ARCONA Verwaltungs- und Betriebs GmbH" mit Sitz in Kiel beabsichtigt nach
dem Ende der Werftliegezeit den Betrieb an Bord – sprich Übernachtungen mit "maritimem
Flair" – wiederaufzunehmen.
Am 18. Oktober 2022 konnte die "ARCONA" wieder an ihrem gewohnten Platz festmachen. Bevor
nun die ersten Gäste empfangen werden, muss noch der Innenausbau fortgesetzt werden. Nach
der Generalüberholung stehen nun auf der "ARCONA – HOSTEL ON THE WATER" 22 Kajüten mit
insgesamt 52 Kojen zum Übernachten zur Verfügung. Die 20 Kajüten mit Zwei- und
Vierbettzimmer sind zwischen sechs und 20 m² groß. Zwei weitere exklusive Zweiraum-Kajüten
sind mit Doppelbett und Couchgarnitur ausgestattet. Die Eröffnung des Hotelbetriebs fand wie
geplant am 20. Januar 2023 statt.
::Virtual
Earth
Homepage:
::Marinekameradschaft Wilhelmshaven von 1894 e.V.
::ARCONA – HOSTEL ON THE WATER
::Deutscher Marinebund - Grünes Licht für die ARCONA
Arngast-Leuchtturm
Der rot-weiß-rote Leuchtturm Arngast liegt inmitten des
Jadebusens auf einer Sandbank der früheren Insel Arngast.
Der Name des Leuchtfeuers erinnert an den ehemaligen kleinen
Ort Arngast, der im 17. Jahrhundert durch schwere
Sturmfluten zerstört wurde. Noch 1882 bestanden zwei kleine
Restinseln, die aber inzwischen auch verschwunden sind. Der
Leuchtturm entstand 1909/1910 als Orientierungs-/Leitfeuer
für die Jade und steht ungefähr dort, wo sich damals die
Kirche des Ortes Arngast befand.
Bis 1967 war der Turm mit einer ständigen Wache besetzt, die
aus jeweils drei Leuchtturmwärtern bestand, die sich in
14-Tage-Schichten ablösten. Seither wird das
::Leuchtfeuer vom Wasser- und Schifffahrtsamt
fernbetrieben und -überwacht. Das markante Seezeichen ist
rund 4,5 km vom Wilhelmshavener Südstrand entfernt und von
der
::Südstrandpromenade gut zu sehen.
Seit 2003 steht der 36,27 m hohe Leuchtturm unter
Denkmalschutz. Die Gründung erfolgte auf
112 Holzpfählen, die eine Länge von 7,60 m und einen
Durchmesser 30 cm haben. An der Basis hat der Turm einen Durchmesser von
8,50 m. Im Inneren des Turms führt eine Treppe mit
109 Stufen bis in die 7. Etage, wo sich das Leuchtfeuer
befindet.
2011 wurde der Leuchtturm Arngast auch auf einer Briefmarke
verewigt. Das Bundesministerium der Finanzen veröffentlichte
im Rahmen der Dauerserie "Leuchttürme" am 14. Juli 2011 eine
::55-€-Cent-Briefmarke vom Leuchtturm.
Weitere Informationen im Internet:
::Lampenwechsel auf dem Leuchtturm Arngast aus der
Sendung mit der Maus
::Zeitrafferaufnahmen vom/am Leuchtturm Arngast 2015/2016
auf YouTube
::Zeitrafferaufnahmen vom/am Leuchtturm Arngast 2017 auf
YouTube
::Zeitrafferaufnahmen vom/am Leuchtturm Arngast 2020 auf
YouTube
Auftauchen
1974 wurde
die Leitung der bis dahin eigenständigen Marinearsenale von
Wilhelmshaven und Kiel zusammengelegt. Wilhelmshaven erhielt
die zentrale Leitung mit einem leitenden Direktor für beide
Arsenalbetriebe. Diese Entscheidung machte es notwendig, ein
neues Verwaltungsgebäude auf dem Gelände des Wilhelmshavener
Marinearsenals zu bauen. Der Neubau, der am 19. September
1984 bezogen werden konnte, wurde als Randbebauung direkt an
die Gökerstraße geplant und schloss sich unmittelbar an den
nördlichen Flügel des denkmalgeschützten
::Werfttors 1 an.
In dem zur Gökerstraße offenen Innenhof des Gebäudes
befindet sich die Bronzeskulptur "Auftauchen" von Prof.
Eberhard Linke aus Saulheim. Die beeindruckende Plastik im
Innenhof hat eine Höhe von 2,30 m und ist ungefähr 1,80 m
breit. Sie soll mit ihrer Darstellung die Bewegung des
Ansteigens symbolisieren. Grundlage war für Prof. Linke die
Assoziation an auftauchende Objekte.
::Virtual
Earth
Ausstellung "Der Pottwal von Baltrum"
Seit
dem Juni 1996 werden in
Wilhelmshaven das Skelett und Organe eines am 4. November
1994 vor der ostfriesischen Insel Baltrum gestrandeten
Pottwals gezeigt. Pottwale leben nicht in der Nordsee, denn
sie bevorzugen die Tiefsee. Der Pottwal von Baltrum war
wahrscheinlich auf dem Weg nach Süden in wärmere Gewässer
als er sich in die "flache" Nordsee verirrte. Im immer
flacher werdenden Wattenmeer vor Baltrum verlor er ungültig
die Orientierung und strandete auf einer Sandbank. Dort
starb er.
Wissenschaftler aus Deutschland und den Niederlanden
untersuchten den rund 40 t schweren Pottwalbullen. Sie entnahmen ihm die
inneren Organe und retteten sie so vor der Verwesung. Das
Herz, Bronchialbaum, Kehlkopf und Speiseröhre, sowie
Blasloch und Penis wurden in Heidelberg mit dem neuartigen
"Plastinationsverfahren" konserviert. Das Plastinationsverfahren wurde von ::Gunther von Hagens
entwickelt, der für seine Ganzkörperpräparate bekannt, die er seit 1996 in seiner
::Körperwelten-Ausstellung
öffentlich zur Schau stellt.
Die 150 Einzelteile
des ingesamt 13 m langen Skeletts wurden auf dem Gelände der Kläranlage in Wilhelmshaven
über Monate
gesäubert und von der
Schwanzflosse wurde ein Abguss erstellt. Alle Einzelteile des Skeletts sind so
dargeboten, das
sie
einerseits die riesige Größe des Meeressäugers
verdeutlichen, andererseits den Eindruck harmonischer
Offenheit vermitteln, und überdies das Gefühl vermitteln, im
Inneren des gewaltigen Tieres zu sein. Alleine der
1,5 m breite Skelettschädel wiegt rund 500 kg.
Umgeben ist das Wal-Skelett von den größten konservierten
Organen der Welt - Herz, Bronchien, Penis und Blasloch des
Wals. Weiter wird die Ausstellung durch eine Vielfalt
ergänzender Darstellungen und Informationen abgerundet.
Alle diese Dinge sind nun Bestandteil der Wilhelmshavener
Ausstellung mit dem Titel "wal.welten", die zuerst in einem
Ausstellungsgebäude direkt am Südstrand untergebracht war,
ab Juni 2001 dann jahrelang im
::Küstenmuseum Wilhelmshaven
am Bontekai (ehem. Jahnhalle) zu sehen war und nun ab Juni
2011 in neuer Umgebung im
::Wattenmeer Besucherzentrum
ein Zuhause findet. Zusätzlich zu Skelett und Organen werden
interessant aufbereitete Informationen zu den Themen
Evolution des Wals, Walschutz und Walfang gezeigt.
Videofilme zum Thema Wale und Aufzeichnungen von Walgesängen
runden die Ausstellung ab.
Im Frühjahr 2020 begann die Modernisierung der Ausstellung im Wattenmeer-Besucherzentrum.
Nach der voraussichtlichen Fertigstellung Anfang 2022 ist der Pottwalbulle der Mittelpunkt
der neuen Ausstellung. Er nimmt deshalb einen neuen Platz im Besucherzentrum ein und wird
dann über
zwei Etagen so plaziert, als wenn er gerade in die Tiefen des Meeres abtaucht. So kann er
nicht nur aus dem Erdgeschoss, sondern auch von oben aus dem Obergeschoss betrachtet werden.
Die neue Anordung machte es notwendig, das Skelett neu zusammenzusetzen. Realisiert wurde
dies durch die niederländischen Präparatoren Chris und Otto Walen, die das Skelett bereits
2011 beim Umzug vom Küstenmuseum zum Wattenmeerhaus begleitet hatten.
Anfang Oktober 2022 bekam der Vorplatz des Wattenmeer-Besucherzentrums eine dreiteilige
Skulpturengruppe mit dem Namen
::Pottwal-Trilogie. Die von dem Vareler Künstler Didel Klöver geschaffenen
Skulpturen tauchen aus der Klinkerfläche des Platzes auf, als wenn es die Wasseroberfläche
des Meeres wäre.
::Virtual Earth
Bahnhof West
Der
Bahnhof Wilhelmshaven-West in der Jeverschen Straße 28 ist ein
ehemaliger Personenbahnhof an der Eisenbahnstrecke
Wilhelmshaven-Oldenburg. Das Bahnhofsgebäude liegt im heutigen
Wilhelmshavener Stadtteil Bant, wurde aber am 1. Oktober 1908 als
Bahnhof der oldenburgischen Gemeinde Bant in Betrieb genommen. Rund zwei
Jahre später erhielt er nach der Vereinigung der Gemeinden Bant, Heppens
und Neuende zur oldenburgischen Stadt Rüstringen die Bezeichnung
"Bahnhof Rüstringen". Diese Bezeichnung verlor er bereits 1937 wieder,
als die beiden Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen durch das "Gesetz
über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen"
zur Stadt Wilhelmshaven zwangsvereinigt wurden. Ab dem Zeitpunkt der
Vereinigung bis zu seiner Stilllegung am 21. Mai 1966 führte er die
Bezeichnung "Bahnhof Wilhelmshaven-West" oder kurz "Bahnhof West". Den
stärksten Verkehr erlebte der Bahnhof 1947 als 192.518 Fahrkarten
verkauft wurden. 1965 waren es nur noch 6.373 Fahrkarten. Heute steht
das Gebäude unter Denkmalschutz und wird zum einen Teil von dem
gleichnamigen Restaurant mit Biergarten "Bahnhof West" genutzt. Der
andere Teil dient der Sportschützenabteilung des Eisenbahner Sport
Vereins (ESV) als Vereinsheim und Schießstand.
Weitere Informationen:
::bahnhof-west.de
::Virtual Earth
Banter Fischerdorf
Das Banter Fischerdorf ist
eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich
zwischen dem Wilhelmshavener
::Südstrand
und dem
::Flugplatz Mariensiel. Das Dorf entstand 1908 nach dem
Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des
Hafens. Einfache Leute betrieben hier die Fischerei
größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder
um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien zu decken. Die
Anfangs einfachen Holzhütten dienten als Ausgangspunkt für
den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen.
Zudem stellte man Reusen für den Granatfang in die Priele
des vorgelagerten Watts.
Während der Deicherhöhungsarbeiten 1982 mussten die
ursprünglich fest im Deichfuß verankerten Fischerbuden aus
Gründen der Deichsicherheit weichen und wurden abgerissen.
Statt fester Fischerhütten wurden befestigte Stellplätze in
den Deich integriert, auf denen die heutigen mobilen
Fischerhütten während der Saison von April bis Oktober
stehen. In den restlichen Monaten werden die mobilen Hütten
Innendeichs gezogen und in Sicherheit gebracht. Viele der
dort bereits in 3. bzw. 4. Generation stehenden Banter
Fischer üben auch heute noch traditionelle Fangmethoden aus,
wie z.B. Pieren mit auf Wollfäden aufgezogenen Wattwürmern,
Granat- und Schollenfang mit der Sperrlage vom Boot aus
sowie mit Stellnetzen und Reusen.
Im Oktober 2013 war das Banter Fischerdorf Filmkulisse für
den ARD-Tartort "Kaltstart" mit den neuen Hamburger
Kommissaren Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring), Katharina
Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) und Jan Katz
(Sebastian Schipper). Bei einer
Gasexplosion in einer nachgebauten Fischerhütte kommen lt.
Drehbuch zwei Polizisten und ein Menschenhändler ums Leben.
Die Spur führt die Ermittler durch Wilhelmshaven und
speziell in das Umfeld des neuen Containerterminals
JadeWeserPort. Anlässlich der Tatort-Dreharbeiten durften
die Fischerhütten rund 4 Wochen länger als gewöhnlich
Außendeichs stehen.
::Virtual
Earth
Weitere Impressionen vom Banter Fischerdorf im Internet:
::Gezeiten und Wolken im Zeitraffer - ein Tag am Banter
Fischerdorf von Michael Krüger
::Gewitter am Banter Fischerdorf von Michael Krüger
Banter Fussgängerbrücke
Die Banter Fußgängerbrücke ist eine 1907 errichtete Fußgängerbrücke über die Eisenbahngleise
im Wilhelmshavener Ortsteil Bant. Die denkmalgeschützte Brücke befindet sich am südlichen
Ende der Eisenbahnstraße bzw. am nördlichen Ende der Schmiedestraße. Die zweigleisige
Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven trennt beide Straßen voneinander. Das Bauwerk liegt rund
250 Meter vom ehemaligen Bahnhof Rüstringen-Bant, heute ::Bahnhof
West, entfernt. In der
aktiven Zeit des Bahnhofs hatte die Brücke eine wichtige Aufgabe, da Fußgänger die Gleise
der Bahnstrecke auch dann noch überqueren konnten, obwohl die Schranken der westlich und
östlich gelegenen Bahnübergänge bereits geschlossen waren. So mancher konnte so noch den
wartenden Zug im Bahnhof erreichen. Die Fußgängerüberführung ist heute eine Art Wahrzeichen
für Bant und wirkt identitätsstiftend und verbindend. Von ihr hat hat man auch einen tollen
Überblick über den Banter Werftarbeitersiedlung.
Die ursprüngliche Brücke war 4,92 m hoch, 19 m lang und 1,55 m breit. Im Zuge der
Elektrifizierung der Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven musste die Brücke von August 2019
bis Juli 2021 umgebaut werden. Grund war die neue Oberleitung mit dem elektrischen
Fahrdraht,
durch den die Brücke um ca 1,60 m erhöht werden musste. Zusätzlich wurde die Brücke aus
Sicherheitsgründen um einen Spannungsschutz in
Form von Flügeln an der Seite ergänzt. Da die Umbauarbeiten wegen der eng bebauten
::Banter Werftarbeitersiedlung nicht an Ort und
Stelle durchzuführen waren, entschied man sich
für den kompletten Abbau und den Abtransport an einen Ort in der Nähe der Deponie Nord. Hier
wurde die
Konstruktion eingehaust und saniert, um die Brücke von erheblichen Belastungen mit
Schwermetallen zu
befreien. Anschließend wurde die Brücke mit dem gleichen Farbton wie die
::Kaiser-Wilhelm-Brücke und
die
künftige ::Deichbrücke
beschichtet. Offiziell heißt der
vertraute Farbton ::DB
503 und
hat im
Volksmund die Bezeichnung Eisenglimmer. Neben der neuen Farbgebung wurden auch die
Treppenstufen aus Eichenholz komplett erneuert. Die alten Leuchten wurden durch moderne
LED-Technik ersetzt.
Zur Erhöhung der Brücke wurde die Stahlkonstruktion auf entsprechend
hohe Betonelemente gesetzt, damit die Fachwerkkonstruktion in ihrer Geometrie und im
statischen System unverändert blieb. Daher mussten z.B. die Handläufe der Treppe verlängert
werden. Die Gesamtkosten der Sanierung von 550.000 EUR teilten sich Deutsche Bahn und die
Stadt Wilhelmshaven. Die Deutsche Bahn übernahm die Kosten für die Erhöhung, die
Instandsetzung zahlte die Stadt.
Banter Kirche
Die
evangelisch-lutherische Banter Kirche befindet sich in der
Werftstraße 75 in Höhe der Anton-Müller-Straße.
Die eigenständige Gemeinde Bant entstand durch Abtrennung von Gebieten der Gemeinde Neuende,
in denen sich ab den 1870er Jahren Arbeiter der Kaiserlichen Werft angesiedelt
hatten. Die Arbeiterkolonien Belfort, Sedan und Metz wuchsen schnell. Das beunruhigte die
eher ländlich geprägte Einwohnerschaft der Gemeinde Neuende, die durch die vielen
vermögenslosen Arbeitern mit ihren großen Familien um ihre bisherige Strukturen fürchteten.
Die Neuender setzten sich daher bei der Regierung des ::Großherzogtums
Oldenburg, zu dem die Gemeinde Neuende damals gehörte, für die Abtrennung der neuen
Wohnorte ein. Diesem Wunsch wurde mit Wirkung zum 1. November 1879 entsprochen.
Belfort, Sedan und Metz bildeten ab diesem Zeitpunkt die eigenständige politische Gemeinde
Bant, die nach dem untergangenen Kirchspiel Bant benannt wurde. Am 1. April 1886
entstand auf Beschluss der oldenburgischen ::Landessynode die
Kirchengemeinde Bant.
Die Planungen für eine eigene Kirche starteten sofort nach der
Gründung der Kirchengemeinde. Der Kirchenbau wurde nach den Bauplänen des damaligen
Oberbauinspektors
::Ludwig Freese (1859–1936) aus Oldenburg gebaut. Freese hielt sich an die
Vorgabe "eine Kirche im gotischen Stil, solide und ohne Luxus" zu errichten. Die
Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 7. Juni 1899 im Beisein des Großherzogs von
Oldenburg
::Peter II. Die Einweihung der Kirche erfolgte am 20. Dezember
1900.
Die dreischiffige in Ziegelmauerwerkbauweise errichtete
::neogotische
::Hallenkirche ist eine typische Vertreterin des
::Eisenacher Regulativs,
der gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlassenen
Kirchenbauverordnung. Sie besitzt einen quadratischen Westturm mit einer schlanken
Kirchturmspitze, ein kurzes Querhaus und hat eine
polygonale
::Apsis. Der Turm trägt die drei Glocken der Kirche. Über den Glocken ist die
Kirchturmuhr untergebracht, die wie bei vielen Kirchtürmen üblich Ziffernblätter an allen
vier Seiten besitzt. Die Zifferblätter verwenden römische Zahlen, die 4 wird hier als 'IIII'
dargestellt und nicht wie seit dem späten Mittelalter gemäß der Subtraktionsregel häufig
gebrauchte 'IV'. Im Inneren ist deutlich das
::Kreuzrippengewölbe der Kirche zu sehen. Es ist ein
typisches Element der gotischen Architektur und ermöglichte hohe Kirchenräume. So konnten
die Kirchen mit größeren Fensterflächen versehen werden. Im Kreuzungspunkt der Rippen
befindet sich jeweils ein
::Schlussstein.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Banter Kirche bei einem Bombenangriff am 15. Oktober
1944 schwer beschädigt. Alleine der Taufstein, die Kanzel und die Kirchenbänke entgingen den
Bomben und stehen heute unter Denkmalschutz. Die Behebung der Zerstörungen der Kirche
dauerten bis 1953.
Die Kirchenfenster nach einem Entwurf von Hermann Oekten aus Delmenhorst
stammen aus dem Jahre 1952. Die Fenster im Chorraum zeigen die drei großen kirchlichen Feste
Weihnachten (Geburt Jesu), Ostern (Auferstehung Jesu) und Pfingsten (Ausgießung des Heiligen
Geistes). Die Rosetten darüber zeigen entsprechend dem Fest den Stern, das
::Christusmonogramm
und die
::Pfingsttaube. In den beiden großen Fenstern des Querschiffs sind je sechs Apostel
mit ihren Attributen dargestellt. In den Fenstern im Längsschiff werden die großen Propheten
dargestellt: Jesaja und Jeremia auf der rechten Seite, Hesekiel (Ezechiel) und Daniel auf
der linke Seite. Die Darstellungen von König David und Mose werden von der Orgelempore
verdeckt.
Der Taufstein stammt aus dem Jahre 1900. Das Taufbecken ruht auf einem massiven Fuß, der
durch vier Säulen gebildet wird. Im Jahr 1968 wurde das Taufbecken vertieft und der
Taufdeckel wurde durch den Bremerhavener Künstler
::Gerhard Olbrich neu gestaltet. Die neue Abdeckung
ist aus Bronze und der Deckelgriff zeigt eine Figurendarstellung der Taufe Jesu durch
Johannes.
Die Kanzel ist bis auf den Schalldeckel noch im Original erhalten geblieben. Sie ist eine
Arbeit des Banter Tischlermeisters Freudenthal. Die Schnitzereien fertigte der
Modelltischlermeister Röver. Unter der Kanzel ist der Grundstein mit dem Datum der
Grundsteinlegung
zu finden. Der Grundstein enthält eine Kapsel, in der den Berichten nach folgende Dinge
beigelegt wurden: den Text des Gesetzblatts der Landeskirche mit der Verordnung zur Bildung
der Kirchengemeinde Bant, diverse zeitgenössische Tageszeitungen sowie eine Beschreibung der
Banter Kirchengeschichte.
Der nicht mehr vorhandene Orgelneubau von 1900 stammte vom Oldenburger Orgelbauer
::Johann Martin Schmid. 1922 wurde die Orgel zum ersten Mal durch
::Furtwängler & Hammer (Hannover) umgebaut und erweitert, anschließend erfolgte 1934
ein weitere Erweiterung durch den noch jungen Orgelbauer Alfred Führer. Dieses auch
'Lutherorgel' genannte Instrument wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Die heutige
Hauptorgel ist ein Neubau aus dem Jahr 1952 und stammt ebenfalls von der Wilhelmshavener
Orgelbaufirma Führer. Die
::Disposition der 35-registrigen Orgel haben Alfred Führer und der mit ihm
befreundete Banter Organist und Musikpädagoge Georg Hackstette gemeinsam erarbeitet.
Hackstette (1890–1963) und
Führer kannten sich bereits länger. Hackstette war es auch, der Führers Interesse am
Orgelbau weckte und ihn ermutigte, sich mit einer eigenen Orgelbauwerkstatt selbstständig zu
machen. Neben der Hauptorgel gibt es seit 1977 noch eine Truhenorgel mit drei Registern, die
ebenfalls durch die Orgelbauwerkstatt Führer gebaut wurde.
Der Tischaltar aus Sandstein ist 1978 errichtet worden. Er löste den noch aus den Anfängen
stammenden Steinsockel ab, der ursprünglich einen ::Altarretabel trug. Auch dieser
wurde im Krieg zerstört.
Die historische Altarbibel der Kirche aus dem Jahr 1901 überstand die Zerstörung im
Zweiten Weltkrieg. Der Großherzog ::Friedrich
August von Oldenburg, Nachfolger des im Sommer 1900 verstorbenen Großherzogs Peter
II., stiftete die Bibel und versah sie, während er zur Kur in Dresden weilte, mit der
eigenhändigen Widmung: "Der Kirche zu Bant zum Altardienste gewidmet. Dresden, 27.2.1901.
Friedrich August." Die Bibel ist in einer Glasvitrine vorne links in der Kirche zu sehen.
Sie konnte durch die Kirchengemeinde Bant anlässlich des "100 Jahre Banter Kirche" Jubiläums
1999/2000 mit finanzieller Unterstützung der Oldenburger Landschaft und des Bezirksverbandes
Oldenburg restauriert werden.
Die drei Glocken für den Neubau der Banter Kirche wurden von der ::Glockengießerei Otto in
Hemelingen gegossenen. Den Glocken sind folgende Bibelworte aus Lukas 2,14
gewidmet, die die Banter Kirchenglocken bis heute tragen:
Große Glocke: "Ehre sei Gott in der Höhe",
Mittlere Glocke: "Friede auf Erden",
Kleine Glocke: "Und den Menschen ein Wohlgefallen".
Das erste Glockentrio läutete nicht lange zusammen. Zwei von den drei Bronzeglocken mussten
bereits 1917 zu Kriegszwecken im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. Die 1925 als Ersatz
hergestellten Glocken von der Glockengießerei Christian Stoermer aus Erfurt erlitten
das gleiche Schicksal. Sie mussten 1940 aufgrund des Zweiten Weltkrieges ebenfalls als
Metallspende abgegeben werden. Alleine die kleine Glocke überstand die Kriegsjahre, sie
konnte 1947 vom ::Glockenfriedhof
in Hamburg zurückgeholt werden. Erst 1962 konnte das Geläut mit zwei neuen Glocken, die
diesmal von der ::Glockengießerei
Rincker in Sinn bei Wetzlar gegossen wurden, wieder vervollständigt werden. Und wie
kamen die neuen Glocken an ihren Platz? Im Vorraum zur Kirche, der unterhalb der sogenannten
Glockenkammer im Kirchturm liegt, ist im Deckengewölbe ein runder Verschluss zu sehen. Wird
dieser entfernt, so kann man nach Öffnung einer Falltür im Zwischengeschoss bis zu den
Glocken hinaufschauen. Der Durchmesser des Verschlusses entspricht dem Durchmesser der
größten Glocke. Die große, auf den Ton d' gestimmte Glocke wiegt 1394 kg und hat einen
Durchmesser von 136 cm. Die mittlere Glocke ist auf den Ton e' gestimmt und wiegt
1098 kg bei einem Durchmesser von 122 cm. Die kleineste Glocke hat einen
Durchmesser von 103 cm und ist auf den Ton g' gestimmt. Ihr Gewicht ist nicht
bekannt.
Ebenfalls im Vorraum befindet sich rechts eine Großfotografie eines Sargdeckels, der bei
Ausgrabungen in den 1860er Jahren auf der ehemaligen Banter Kirchenwurt gefunden wurde. Mit
der Fotografie der Grabplatte will die Kirchengemeinde auf die ursprüngliche erste Banter
Kirche hinweisen, die bei der ::Antoniflut 1511 mit dem Dorf
Bant untergegangen ist. Am Standort der ursprünglichen Kirche ist heute die ::Banter Ruine zu sehen. Die Steinsärge
sind erhalten geblieben und werden im Landesmuseum in Oldenburg aufbewahrt.
1978/79 erfolgte eine grundlegende Renovierung der Kirche.
::Virtual Earth
::Banter Kirche
::Rundgang durch die Banter Kirche – Archivierte Version auf
https://web.archive.org
::Die Glocken der Banter Kirche
::100 Jahre Banter Kantorei
::Schwerelos – Eine Führung durch die Banter Kirche mit Hilfe einer Drohne bei
YouTube
Banter Ruine
Auf der Wurt des
ehemaligen mittelalterlichen Banter Kirchhofes
wurden bei Ausgrabungen in den Jahren 1863/1865 Steinsärge
entdeckt, die in der damaligen wissenschaftlichen Forschung
Aufsehen erregten. Die mit Bögen, Kreuzen, Krummstäben und sonstigen Motiven verzierten
Steinsärge befinden sich heute im ::Oldenburger
Landesmuseum. In zeitgenössischen Berichten hieß
es: "Im August 1863 wurde der Sarg Nr. 1 an der Südostseite,
der nicht weit davon gelegene Sargdeckel im Frühjahr 1864
aufgefunden und ausgegraben. ... Das Relief des Sargdeckels,
welches in seiner Zusammenstellung auf einen Würdenträger
der Kirche hinweist, hat im Allgemeinen eine symmetrische
Zeichnung. Auffallend ist die Abweichung der Abschlusslinie
an dem gabelförmigen Teil des Kreuzstabes in der Mitte des
Reliefs. Im Sarge befanden sich zwei Schädel und einige
Knochenreste". Weitere Ausgrabungen folgten, bei denen
der Grundriss einer einschiffigen gotischen Kirche
freigelegt werden konnte. Die in Ziegelmauerwerk gebaute Kirche hatte die Maße von 30 m
x 9 m.
Der damalige Wilhelmshavener Verschönerungsverein veranlasste 1889 die Freilegung der
Fundamente des alten Kirchenschiffes und rekonstruierte
einen Teil der Mauerfundamente und der halbrunden Apsis. Die
künstliche Ruine hat die leicht erhöhte Kirchenwurt an der
Jadeallee in der Nähe des heutigen Grodendammes ohne Zweifel
erhalten.
Weitere Informationen:
::Geschichte der Banter Ruine
::Die Ausgrabungen am alten Banter Kirchspiel im 18. Jahrhundert
::Virtual Earth
Banter See
Der
heutige Banter See gehörte bis 1945 als West- und
Zwischenhafen zum Hafengebiet von Wilhelmshaven. An der
Nordseite dieses ehemaligen Hafengebietes befanden sich
große Kai- und Rüstungsanlagen. Nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges wurden sämtliche militärischen Anlagen durch
umfangreiche und gründliche Sprengungen unbrauchbar gemacht
und die einzelnen Hafenbecken wurden durch Dämme aus
Trümmerschutt voneinander getrennt. Durch eine dieser
Aufschüttungen zwischen Großen Hafen und Zwischenhafen
(heutiger Grodendamm) entsteht der Banter See. Der See hat
heute noch einen leichten Salzgehalt (Brackwasser), da der
Grodendamm teilweise durchlässig ist und so ein
Wasseraustausch mit dem salzhaltigen Wasser des Großen Hafen
stattfindet.
Der Banter See hat sich seit der Abtrennung vom restlichen
Hafengebiet als Naherholungsziel der Wilhelmshavener Bürger
entwickelt. Kleingartenanlagen, Vereine und das Strandbad
"Klein-Wangerooge" prägen das Bild.
Das Strandbad "Klein Wangerooge" besitzt einen Sandstrand und befindet sich am südlichen
Ufer des Banter Sees. Hier am Anton-Dohrn-Weg 63 kann man gezeitenunabhängig baden. Während
der Sommersaison von Mai bis September ist das Freibad täglich kostenlos geöffnet. Seit 2023
befindet sich neben dem Kioskgebäude auf dem Freibadgelände der Beachclub "Sonnendeck", der
i.d.R. am Wochenende geöffnet hat. Neben dem eigentlichen Badebereich hat sich über die
Jahre ein geschütztes Biotop mit Sandmagerrasen entwickelt. Auf der schütter bewachsenen
Sandfläche sind besondere Pflanzenarten, wie Ferkelkraut, Sandsegge, Jakobskreuzkraut,
Hasenklee, Tausengüldenkraut und sowie viele Insektenarten heimisch.
Weiterhin gibt es an der Nordseite des Banter Sees eine einzigartige
::Kolonie von Flussseeschwalben auf sechs künstlichen Inseln,
die von Wissenschaftlern der
::Vogelwarte Helgoland 1983 gebaut wurden.
Die Kolonie entstand ursprünglich bereits Ende der 1960er Jahre im Nordhafen auf
Betontrümmerinseln des nach dem Zweiten Weltkrieges gesprengten "Dock 8". Als dort Neues
entstehen
sollte, wurde den Vögeln der neue Brutplatz am heutigen Standort angeboten. Die Umsiedlung
der Kolonie erforderte zahlreiche Tricks, aber letztendlich nahmen ab der Brutsaison 1984
immer mehr Vögel den neuen Standort an.
Seit dieser Zeit untersuchen die Forscher
das Leben der Seeschwalben mit modernster Technik. Forscher
in aller Welt reißen sich um die Daten aus Wilhelmshaven,
denn solche jahrzehntelangen Beobachtungen an Vögeln sind
höchst selten. Die Forschungsergebnisse kommen vor allem den
Flussseeschwalben selbst zu Gute. Denn mit diesen Daten
lernen Naturschützer zum ersten Mal das Verhalten der
bedrohten Vögel richtig kennen und können sie so
wirkungsvoller schützen.
Der Banter See ist außerdem auch als Tauchrevier über die
Region hinaus bekannt. Direkt am Nordufer des Sees hat der
Unterwasser-Club Manta e.V. sein Vereinshaus. Der Banter See
bietet sowohl dem ungeübten als auch dem geübten Taucher
etwas. Mitglieder des UWC Manta haben interessante
Tauchobjekte im See dokumentiert und stellen diese
Dokumentation auf den Internetseiten des Vereins zur
Verfügung.
2012 wurde der
::Rundweg Banter See eröffnet. Der sehr gut
ausgeschilderte, rund 7,5 km lange Rundweg führt Fußgänger
und Radfahrer einmal rund um den Banter See. Die
Streckenführung wurde bereits an verschiedenen Stellen
attraktiver gestaltet, d.h. der Weg wurde dort näher an die
See verlegt.
Das 1987 von den drei Anrainerstaaten des Wattenmeeres –
Niederlande, Dänemark, Deutschland – gegründete Gemeinsame
Wattenmeersekretariat (Common Wadden Sea Secretariat, CWSS)
bekommt ein neues Zuhause am Banter See in Wilhelmshaven.
Auf dem Bunker der ehemaligen Kasernenanlage Bant entsteht
das
::Trilateralen
Weltnaturerbe-Wattenmeer-Partnerschaftszentrums (kurz:
TWWP). Im März 2018 begannen die Bauarbeiten für den Neubau
des mit dem symbolischen ersten Spatenstich. Das geplante
Gebäude mit der kubischen, gläsernen Form entsteht auf einer
Konversionsfläche am Banter See. Vor dem Beginn der
Hochbauarbeiten werden zunächst die Boden- und
Grundwasserflächen des Geländes am Banter See Parks
aufwändig saniert sowie nach evtl. alten Kriegslasten
gesucht. Aktuell (Stand Februar 2021) sind die
Ausschreibungen zum Bau noch immer nicht abgeschlossen.
::Virtual Earth
Weitere Informationen im Internet:
::Flussseeschwalbenkolonie am Banter See
::Unterwasserclub
Manta e.V.
::Panorama-Bild
Banter Werftarbeitersiedlung
Die Banter
Werftarbeitersiedlung ist heute die größte in
Deutschland noch erhaltende Arbeitersiedlung aus dem 19.
Jahrhundert. Die unter Denkmalschutz gestellte Siedlung
wurde zwischen 1871 und 1879 von Adolph de Cousser, einem
Ziegeleibesitzer aus Hahn im Ammerland gebaut. De Cousser
erkannte den Bedarf an Wohnraum für die bei der Kaiserlichen
Werft in Wilhelmshaven tätigen Arbeiter. Im preußischen
Wilhelmshaven war der Wohnraum knapp und so baute de Cousser
an der Grenze zu Wilhelmshaven auf oldenburgischem Gebiet
einstöckige Doppelhäuser aus Klinker seiner Ziegelei. Die
kostengünstigen Wohnhäuser waren zwar nur ca. 50 m² groß,
hatten jedoch alle einen eigenen kleinen Garten sowie ein
sauberes Umfeld durch gepflasterte Straßen und einer
Entwässerung zum Banter Siel. Der Erfolg blieb nicht aus.
Die Werftarbeiter, viele von ihnen stammten aus den eher
dörflich geprägten preußischen Ostgebieten, zogen die
kleinen Häuser den Wilhelmshavener Mietskasernen eindeutig
vor. Die kleine Siedlung erhielt nach dem
Deutsch-Französischen Krieg den Namen Belfort. Die
Preußische Admiralität kaufte 1874/1875 alle bis dahin
erstellten 107 Zweifamilienhäuser- und 9 Vierfamilienhäuser
und erteilte de Cousser ab 1874 den Auftrag für weitere 35
Doppelhäuser; ab 1876 für nochmals 88 Doppelhäuser südlich
der Bahnlinie. Die Baukosten pro Wohnung wurden vertraglich
auf 1250 Reichstaler begrenzt. Die so in weniger als 10
Jahren entstandene Siedlung mit ihren rund 500 Wohnungen war
die Keimzelle für die am 1. November 1879 gegründete
oldenburgische Gemeinde Bant. Um ihren außerordentlichen
baugeschichtlichen Charakter zu erhalten, wurde die
komplette Siedlung 1975 unter Denkmalschutz gestellt. Die
Häuser der Siedlung befinden sich, grob beschrieben, in
einem Rechteck, welches im Osten durch die Werftstraße, im
Süden durch die Weserstraße, im Westen vom Banter Weg sowie
im Norden von der Peterstraße begrenzt und durch die
Bahnlinie Wilhelmshaven/Oldenburg in zwei Hälften unterteilt
wird.
::Virtual Earth
Begegnungsstätte der Heimatvereine
In
der Grünanlage "Brommygrün" am Paul-Wulf-Weg/Höhe
Papingastraße befindet sich seit 1983 eine Begegnungsstätte
der Heimatvereine, die von den beteiligten Heimatvereinen
gestiftet wurde. Die Begegnungsstätte besteht aus
einem großen Findling, auf dem eine Bronzetafel mit der
Inschrift "Begegnungstätte der Heimatvereine" angebracht
wurde.
Neben dem Findling steht eine niedrige, ca. 2 m lange und
ca. 30 cm hohe Informationstafel mit den Namen der
beteiligten Heimatvereine. Auf der ursprünglichen hölzernen
Tafel waren elf kleine blaue Schilder im drei-reihigen
Versatzmuster 2 x 1 x 2 x 1 x 2 x 1 x 2 angebracht. Die elf
auf den Schildern genannten Heimatvereine waren der "Verein
der Mecklenburger und Vorpommern gegründet 1914", der
"Verein der Berliner und Brandenburger gegründet 1950", die
"Landsmannschaft Westpreußen Gegründet 1951", der
"Ostfriesenverein 'Eala frya Fresena' gegründet: 1906", der
"Heimatverein der Thüringer und Sachsen gegründet 19xx", die
"Landsmannschaft Pommern gegründet 1949", der "Verein der
Hamburger gegründet 1954", der "Verein der
Schleswig-Holsteiner Gegründet 1912", die "Landsmannschaft
Ostpreußen gegründet 1948", die "Landsmannschaft
Oberschlesien gegründet 1950" und die "Landsmannschaft
Schlesien gegründet 1950".
Auf der heutigen, neueren Informationstafel sind nur noch
die Landsmannschaften Westpreußen, Ostpreußen, Pommern,
Oberschlesien und Schlesien sowie der Ostfriesenverein mit
ihren Gründungsdaten vertreten.
Bis in die 1990er Jahre engagierten sich zahlreiche nach dem
Zweiten Weltkrieg vertriebene Mitbürger in Landsmannschaften und
Verbänden. Die Vereine waren teils Selbsthilfeorganisation,
politisch aktive Interessensvereine sowie Bewahrer
heimischer Bräuche und Kulturgüter. Der durch das
"Brommygrün" führende Fußgänger- und Radweg ist nach dem
langjährigen Vorsitzenden des Vereins der Mecklenburger und
Vorpommern Paul Wulf benannt. Heute haben sich die Vereine
längst aufgelöst. Was blieb ist die Erinnerung an die
Heimatvereine durch die Begegnungsstätte im "Brommygrün".
Das "Brommygrün" ist eine schmale, aber langgezogene
Grünanlage, die von der Bismarckstraße bis zur Friedenstraße
verläuft. Sie war im Ansatz schon in den Plänen des
Landschaftsarchitekten ::Leberecht Migge
(1881–1935), dem Planer des
::Rüstringer Stadtparks, vorgesehen. Sie wurde aber erst
nach dem Zweiten Weltkrieg im ersten Wilhelmshavener
Flächennutzungsplan von 1951 ausgewiesen und dann
abschnittsweise angelegt. Die Grünanlage ist nach dem
Konteradmiral ::Karl Rudolf Brommy
(1804–1860) benannt, dem ersten Befehlshaber der Reichsflotte, die von 1848 bis
1852/1853 die erste gesamtdeutsche Marineflotte war.
Berliner Bär
Der
stehende "Berliner Bär" ist das weltweit bekannte Symbol der
Stadt Berlin. Das älteste Stadtsiegel Berlins mit zwei
stehenden Bären geht auf das Jahr 1280 zurück. Der Legende
nach lebten seinerzeit im sumpfigen Berliner Siedlungsgebiet
Braunbären.
Der Wilhelmshavener "Berliner Bär" ist die Steinskulptur
eines auf zwei Beinen stehenden Bären, die sich seit dem
16. November 1963 auf einer größeren Verkehrsinsel an der
Nordseite der Korte-Kreuzung (Bismarckstr./Gökerstr./Knorrstr.)
befindet. Gestiftet wurde die von Johann Schulz geschaffene
Skulptur von den "Wilhelmshavener Kanu-Freunden e.V. 1950".
Für die Schenkung an die Stadt wurden 6000 DM ausgegeben.
Die Skulptur ist zusammen mit ihrem Klinkersockel rund 2,10
m hoch und symbolisiert die enge Verbundenheit der
Wilhelmshavener Bürger mit der geteilten Stadt Berlin. Der
Klinkersockel zeigt eine Tafel mit der Eintragung "Berlin
511 KM", die die Entfernungsangabe Berlin – Wilhelmshaven
angibt, sowie eine Tafel mit der Eintragung "Gestiftet von
den Wilhelmshavener Kanu-Freunden e.V. 1950".
Die Skulptur ist übrigens ein Duplikat, da die
Originalskulptur bei ihrer Anlieferung auf Wunsch des
Stifters zunächst auf dem
::Berliner Platz aufgestellt
wurde. Dies war der Stadtverwaltung jedoch nicht Recht, die
die Korte-Kreuzung festgelegt hatte. Bei der anschließenden
Umsetzung per Kran passierte dann ein
::Malheur, bei dem die Skulptur zu Boden fiel und schwer
beschädigt wurde. Daraufhin erstellte Johann Schulz eine
weitere Figur, die noch heute an der Korte-Kreuzung steht.
Eine nachträgliche Änderung an der Skulptur erfolgte nach
der Einweihung. Die ursprüngliche Entfernungsangabe am
Sockel lautete
::520 KM. Während der Enthüllungsfeier machten geladene
Berliner Gäste die Wilhelmshavener Honoratioren darauf
aufmerksam, dass die Entfernungsangabe nicht korrekt ist.
Die richtige Entfernung beträgt nur 511 KM. Entsprechend dem
Hinweis wurde die Entfernungsangabe dann nachträglich
korrigiert.
Die Wilhelmshavener "Berliner Bär" Skulptur gehört zu
den sogenannten
::Berliner Meilensteinen. Diese neuzeitlichen
Kleindenkmäler mit Kilometerangaben nach Berlin, die sich an
zahlreichen Orten in den westdeutschen Ländern befinden,
entstanden auf eine Initiative der westdeutschen
Bundesregierung vor allem in den 1950er bis 1960er Jahren
und sollten die Verbundenheit mit dem von der DDR
umschlossenen West-Berlin zeigen. Die Kilometerangaben auf
den Meilensteinen geben die jeweilige Entfernung zum
ehemaligen
::Berliner Dönhoffplatz an. Auf dem Dönhoffplatz stand
seit 1730 ein steinerner Obelisk als "Meilenstein Null", der
ursprünglich den Beginn der Entfernungsangabe vom
Dönhoffplatz nach Potsdam markierte. Für die Ausführung der
Berliner Meilensteine gab es keine verbindlichen Vorgaben,
daher finden sich unter den Meilensteinen zahlreiche
Varianten des aufrecht schreitenden Bären.
::Virtual Earth
Berliner Platz
Der
Berliner Platz liegt im Dreieck zwischen der Bismarckstraße,
dem Mühlenweg und der Berliner Straße. Auf ihm wurde 1967
das vom Wilhelmshavener Architekt Dipl.-Ing. Hans-Günther
Harms entworfene Mahnmal errichtet, das an die Situation der
geteilten Stadt Berlin nach dem Bau der Berliner Mauer vom
August 1961 erinnert. Der Entwurf von Harms für das Mahnmal
war der Gewinner eines von der Stadt ausgelobten
Ideenwettbewerbes mit der Aufgabenstellung: "Auf dem Platz
soll eine Plastik erstellt werden, die das derzeitige
Schicksal Berlins versinnbildlicht und ein Symbol des
Ringens der ehemaligen Hauptstadt um Freiheit und Frieden
darstellt".
Das Mahnmal besteht aus zwei einzelnen 6 m hohen
Stahlbetonhalbbögen, die sich über ein symbolisch
angedeutetes Stück der
::Berliner Mauer treffen und so die Mauer und Trennung
überbrücken. Ein 17 m x 14 m großes und 60 cm tiefes
Wasserbecken neben diesem Ensemble rundet den Platz ab und
erhöht die Wirkung durch seine Spiegelung. Das rund 150 m³
fassende Wasserbecken, von Harms zunächst kleiner
konzipiert, wurde auf Wunsch der Wilhelmshavener Stadtväter
vergrößert, um die Verbindung Wilhelmshavens zur alten
Reichshauptstadt zu verdeutlichen.
Das Mahnmal wird wegen der zwei Halbbögen oft irrtümlich mit
der Berliner Luftbrücke von 1948/1949 in Verbindung
gebracht. Das ist jedoch falsch, insbesondere weil es zu
dieser Zeit noch keine Berliner Mauer gab. Die Sowjetunion
blockierte den Güter- und Personenverkehr
zu den drei westlichen Besatzungszonen
Westberlins mit dem Ziel, über West-Berlin
schließlich Deutschland in das eigene wirtschaftliche und
politische System einzuordnen. Die
drei westlichen Staat reagierten darauf mit der
::Berliner Luftbrücke.
Nach dem Fall der Berliner Mauer und der anschließenden
::Wiedervereinigung Deutschlands wurde dem Mahnmal ein
Hinweis auf diese Ereignisse hinzugefügt. Der Hinweis wurde
an dem Fragment der "Berliner Mauer" im Bereich des
Wasserbeckens angebracht und trägt die Daten von Mauerfall
und Wiedervereinigung "9.11.1989" und "3.10.1990"
sowie den knappen Zusatz "DIE MAUER TRENNT NICHT MEHR". Die
Enthüllung des Hinweises erfolgte am 3. Oktober 1990 im
Rahmen der Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung beider
deutscher Staaten.
1978 erhielt der Platz an der Ecke Berliner Str. und
Bismarckstr. eine
::Litfaßsäule im Original Berliner Stil. Die Litfaßsäule
ist eine Stiftung der Stadt Berlin an die Bürger
Wilhelmshavens. Auf ihr wurden zunächst Plakate zu Berliner
Veranstaltungen geklebt. Heute werden nur noch lokale
Veranstaltungen beworben.
Auf der westlichen Spitze des Berliner Platzes wird jedes
Jahr in der Vor-/Weihnachtszeit ein Weihnachtsbaum
aufgestellt. Bis vor einigen Jahren war diese Tanne ein
Geschenk der Druiden-Loge "Jade Veritas" und ihrer
Partnerloge "Selago" aus Kristiansand/Norwegen. Die Tanne
wurde stets frisch in Norwegen geschlagen, dann nach
Wilhelmshaven transportiert und als "Norwegische
Freundschaftstanne" aufgestellt. Der Brauch wurde seit 1972
betrieben – ursprünglich auf dem Bahnhofsvorplatz –, dann
etliche Jahre auf dem Berliner Platz bis die jährlichen
Transportkosten so hoch wurden, dass dieser schöne Brauch
aufgegeben werden musste. Nun sucht die Stadt jährlich einen
Baumspender, der für diesen traditionellen Standort einen
Weihnachtsbaum spendet. Bisher konnte dieser immer noch
gefunden werden.
::Virtual Earth
Bismarck-Denkmal
Das
Bismarck-Denkmal auf dem Bismarckplatz ist nach dem
langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten
deutschen Reichskanzlers
::Otto von Bismarck (1815–1898) benannt. Es ist bereits
das zweite Denkmal seiner Art auf dem Marktplatz. Das
::erste Bismarck-Denkmal zu Ehren des "Eisernen
Kanzlers" – seit 1895 auch Ehrenbürger der Stadt – entstand
im Jahr 1905 durch den Bildhauer
::Georg Meyer-Steglitz. Es wurde im Zweiten Weltkrieg
zerstört.
Bereits seit 2009 setzte sich der bekannte Wilhelmshavener
Drehorgelspieler und Ehrenbürger
::August Desenz mit seiner
August-Desenz-Drehorgel-Stiftung für eine Neugestaltung des
Bismarckplatzes ein. Zur Verschönerung wollte der
langjährige CDU-Ratsherr mit einem Bismarck-Denkmal
beitragen. Zunächst war an einen Sockel mit einer Büste
Bismarcks gedacht, dann an eine 3,50 m hohe Betonstele mit
einem „herausgeschobenen“, hervorstehenden Porträt von
Bismarck. Diese Entwürfe wurden jedoch nicht realisiert.
Stattdessen wurde ein Entwurf für ein „möglichst
realistisches, originalgetreues Denkmal“ gewählt und der
Stadt als Geschenk angeboten. Die Kosten für Statue und
Sockel wollte Desenz mit seiner Drehorgel erspielen, die
Kosten für Fundament und Neugestaltung des Denkmals sollte
die Stadt Wilhelmshaven übernehmen.
Bei der nun folgenden Diskussion bezüglich der Annahme der
Schenkung zeigte sich schnell, dass die Wiederaufstellung
eines Bismarck-Denkmals in der heutigen Zeit bei Teilen der
Wilhelmshavener Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stieß. Am
26. November 2014 kam es daher zu einer Kampfabstimmung im
Rat der Stadt, bei der die Schenkung schließlich mit einer
hauchdünnen Ein-Stimmen-Mehrheit (20:19) angenommen wurde.
Das neue Bismarckdenkmal wurde dann am 25. April 2015
offiziell eingeweiht. Das Denkmal zeigt eine 2,40 m
Bronzestatue, die mit Blickrichtung Norden auf einem rau
behauenem Sockel aus gebrochenem Granit steht. Dargestellt
ist der ehemalige Reichskanzler in Uniform und mit wehendem
Mantel, mit der Hand am Degen, aber ohne die oft übliche
Pickelhaube. Die Statue ist zusammen mit dem Sockel rund
4,40 m hoch. Sie wurde von dem Künstlers Sergey Musat aus
Hötensleben in Sachsen-Anhalt entworfen und von der
bekannten Gießerei Lauchhammer in Lauchhammer in Brandenburg
gegossen.
Bereits bei der Übergabe der Schenkungsurkunde am 9. März
2015 dankte Oberbürgermeister Andreas Wagner August Desenz
für sein unermüdliches Engagement und versprach, dass bis
Jahresende 2015 Entwürfe für eine Umgestaltung des
Bismarckplatzes vorliegen würden. Der Standort des neuen
Denkmals solle dabei als zentraler Gestaltungspunkt erhalten
bleiben. Im Sommer 2017 war es dann soweit, die Umgestaltung
des Bismarckplatzes begann.
::Virtual Earth
Bocciaspieler
Die
ca. 3 m hohe Bronzeskulptur eines athletischen
Bocciaspielers wurde zunächst im Sommer 1979 anlässlich
einer Kunstausstellung zusammen mit anderen Objekten in der
Fußgängerzone der Marktstraße gezeigt. Die Figur des
Künstlers Michael Schwarze aus Nümbrecht wurde dann 1980 von
der Stadt Wilhelmshaven angekauft und auf der Grünfläche an
der Paul-Hug-Straße zwischen Kieler Straße und Mozartstraße
aufgestellt. Die Überbetonung bestimmter körperlicher
Fähigkeiten und Spezialisierungen soll die gleichzeitige
Verarmung geistiger Fähigkeiten und menschlicher Werte
verdeutlichen.
::Virtual Earth
Bogenspannerin
Die Skulptur einer nackten jungen Frau, die einen Bogen
spannt, ist die Nachbildung einer Bronzestatue, die im
Original in der Wilhelmshavener Patenstadt
::Bydgoszcz (dem früheren Bromberg) in Polen steht. Das
vom Bilderhauer
::Ferdinand Lepcke (1866–1909) geschaffene Werk wurde
von der Stadt Bromberg für 5840 Mark erworben und im
September 1910 im Stadttheatergarten in Bromberg enthüllt. Das nackte Fräulein erregte in
den
nachfolgenden Jahren immer wieder die Gemüter der Bromberger
Bürger. Das bogenschießende Fräulein hat in Deutschland
einige Kopien. Die Wilhelmshavener Kopie entstand 1982 im
Auftrag des Wilhelmshavener "Bromberger Heimatkreises" von
einer weiteren Kopie in Coburg. Sie wurde der Stadt
Wilhelmshaven gestiftet und auf dem
::Störtebekerplatz
gegenüber dem RATRium (Bismarckstr. / Ecke Am Rathausplatz)
aufgestellt.
::Virtual Earth
Bontekai
Der
Bontekai ist eine Kaianlage auf der Nordseite des "Großen
Hafens" zwischen ::Deichbrücke
und
::Kaiser-Wilhelm-Brücke. Der Bontekai erhielt seinen
Namen nach dem am 10. April 1940 bei der Invasion von
Norwegen gefallenen "Führer der Zerstörer" Kommodore
Friedrich Bonte (1896–1940). Der Kai war im Zweiten Weltkrieg
Liegeplatz der Zerstörer, dessen Befehlshaber Bonte von
1939–1940 war.
Seitdem der "Große Hafen" kaum noch hafenwirtschaftlich
genutzt wird, sind um das Hafenbecken große Flächen mit
attraktiven Wohnhäusern bebaut worden. Zwischen Wohnbebauung
und Hafenbecken entstand am Bontekai eine Flaniermeile, die
die Wilhelmshaven City mit dem
::Südstrand
und der Südstrandpromenade verbindet. Am Bontekai selbst
befinden sich mehrere Sehenswürdigkeiten, darunter die zwei
Museumsschiffe ::Feuerschiff Weser und
::Kapitän
Meyer, das Heimschiff "Arcona" der Marinekameradschaft
v. 1894, das
::Küstenmuseum Wilhelmshaven und die virtuelle
Unterwasserwelt
::OCEANIS.
Mehrmals im Jahr strömen Tausende von Besuchern an den
Bontekai, insbesondere zu den Großveranstaltungen
::Wochenende an der Jade und dem
::JadeWeserPort-Cup, aber auch zu einzelnen
Veranstaltungen wie den häufig vorkommenden Besuchen von
Großseglern wie der "Sedov" oder der "Mir" oder sportlichen
Veranstaltungen wie dem NordseeMan-Triathlon. Zu den
Großveranstaltungen "Wochenende an der Jade" und dem
"JadeWeserPort-Cup" präsentiert sich der Bontekai als eine
großartige Kulisse für Schiffe aller Art, zu sehen sind
Traditionssegler, Dampf- & Museumsschiffe sowie
Arbeitsschiffe heutiger Prägung. 2006 wurden der Bontekai
für 700.000 EUR durch eine Vorplattung aufwendig saniert.
Im Mai 2022 konnte die Sanierung eines rund 200 m langer Abschnitts der Uferbefestigung im
Bereich der sogenannten ::Museumshafen am
Küstenmuseum offiziell abgeschlossen werden. In diesem Bereich wird der geplante ::Museumshafen am Küstenmuseum
entstehen. Mit dem Museumshafenprojekt entstand eine attraktive terrassenförmige
Hafen-Treppe mit Sitzgelegenheiten, die ein neuer Anziehungspunkt in Wilhelmshaven werden
soll.
::Virtual Earth
Bonteplatz
Der Bonteplatz ist ein kleiner Platz in der Mitte des ::Bontekais am
"Großen Hafen". Auf dem Bonteplatz ist die
Original Schiffsschraube des Saugbaggers "Eduard Steckhan"
zu besichtigen. Und direkt zwischen den beiden Hafentreppen
am Platz befindet sich das Oberteil einer ausgemusterten
Steuerbordtonne. Zu den Großveranstaltungen "Wochenende an
der Jade" und dem "JadeWeserPort-Cup" steht hier eine der
Livebühnen, auf der Gottesdienste stattfinden und
Kleinkünstler, Shantychöre und Musikgruppen aller Couleur
auftreten.
::Virtual Earth
Bordumplatz
Der Bordumplatz im Stadtteil Bant ist eine kleine Grünanlage an der Bordumstraße zwischen
Marktstraße und Börsenstraße. Der rund 70 m lange und rund 35 m breite Platz ist nach drei
Seiten mit einer von Klinkersäulen getragenen Pergola umrahmt. Die so entstandenen
Säulengänge sind mit ::Blauregen als Kletterpflanze
begrünt. Der Platz ist größenteils mit Klinkern gepflastert, die zwei ineinander laufende,
aber unterschiedlich große Kreise bilden. Der größere Klinkerkreis wird durch Markierungen
aus Kopfsteinpflaster in gleichmäßige Kreissektoren strukturiert, die ihm
von oben das Aussehen einer Zielscheibe verleihen. Die Mitte ist zu einem erhöhten runden
Podest aus Klinkern ausgebildet. Welchen Zweck das diente oder was hier mal stand, ist nicht
bekannt. In der Mitte des kleineren Klinkerkreis befindet sich ein Brunnen im Jugendstil,
der ein achteckiges, rund 60 cm hohes Becken sowie eine rund 1,80 m hohe Brunnenstele mit
vier
Austrittsstellen besitzt. Die viereckige Stele ist rund 35 cm breit und 35 cm tief. In der
nordwestlichen Ecke des Platzes wurde nachträglich ein Spielplatz integriert, der einen
Teil des größeren Bodenkreises überdeckt. Der Zugang zum Bordumplatz erfolgt über
die Säulengänge, die an mehreren Stellen mit den Bürgersteigen der Markt- bzw. der
Börsenstraße verbunden sind.
Auf dem gegenüberliegenden Grundstück an der Marktstraße / Ecke Bordumstraße befand sich
ursprünglich das im Oktober 1895 gebaute Rathaus der damals noch oldenburgischen Gemeinde
Bant, das im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde. Das Banter Rathaus blieb auch nach
der Vereinigung der Gemeinden Bant, Heppens und Neuende zur oldenburgischen ::Stadt
Rüstringen Sitz der Kommunalverwaltung. Dort tagte der Rat der Stadt Rüstringen.
Das Grundstück des heutigen Bordumplatzes, das die Gemeinde Bant 1902 vom Bürger Heinrich
Nathenstedt geschenkt bekommen hatte, wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg zur Grünanlage
umgestaltet. Die Planungen übernahm das Rüstringer Hochbauamt nach einem Entwurf
des Stadtbaurates
::Martin Wagner (1885–1957). Der in Köngsberg geborene Architekt und
Städteplaner trat sein Amt als erster Leiter des
Hochbauamtes am 1. Oktober 1911 an, also nur wenige Monate nachdem die Stadt Rüstringen
entstanden war. Obwohl er dieses Amt nur bis zum 1. Juni 1914 ausübte, beeinflusste er
die
Entwicklung der beiden Jadestädte Rüstringen und Wilhelmshaven in vielfältiger Weise. So
plante er u.a. den
::Rüstringer Stadtpark und die Stadtparkkolonie.
Von 1920 bis 1933 war Wagner Stadtbaurat in Berlin, wo er u. a. mit Bruno Taut
(::Hufeisensiedlung, seit 2008
Weltkulturerbe), Ludwig Mies van der Rohe, Walter
Gropius und Hans
Scharoun Wohnsiedlungen und mit Hans Poelzig Messeanlagen baute. Der Ausbau der U-Bahn (ab
1926), die Planung für den Platz der Republik (1927) vor dem Reichstagsgebäude, der Umbau
des Alexanderplatzes (ab 1929), die Konzeption für das Messegelände in Charlottenburg
(1927–1930, mit Hans Poelzig), für das Strandbad Wannsee (1928–1930, mit Richard
Ermisch) und für das Strandbad Müggelsee (1929–1930) gehen maßgeblich auf Wagner
zurück. Wagner war langjähriges Mitglied der SPD und Vertreter des sogenannten ::Neuen Bauens und erhielt im März
1933 zusammen mit den sozialdemokratischen Mitgliedern des
Magistrats durch die Nationalsozialisten zunächst seine Beurlaubung, später wurde ihm aus
politischen Gründen gekündigt. Er wurde mit Berufsverbot belegt, zur Emigration gezwungen
und ausgebürgert. Er lebte dann in den Vereinigten Staaten und war dort von 1936 bis 1950
Professor für Städtebau an der Harvard University. 1944 wurde er amerikanischer
Staatsbürger.
Die Gestaltung des Bordumplatzes in Rüstringen plante Wagner als "gesellschaftlichen
Erholungs- und Erlebnisraum". Die Grünanlage wurde mit einer Pergola eingerahmt und mit
einem von Wagner im Jugendstil entworfenen Brunnen versehen. Nach den Zerstörungen im
Zweiten Weltkrieg wurde der Bordumplatz zum 100. Geburtstag von Martin Wagner neu
gestaltet.
Die Planungen dafür übernahm das Wilhelmshavener Architektenbüro Iwersen/Kuçan. Die
Planungen sahen neben einem Spielplatz auch die Rekonstruktion des ursprünglichen
Jugendstilbrunnens vor. Die Wiedereinweihung des Bordumplatzes erfolgte am 5. November
1985,
dem Geburtstag von Wagner. An die Einweihung erinnert heute eine Steintafel, die in der
rechten Klinkersäule des Pergolazugangs von der Marktstraße eingelassen ist. Die Tafel trägt
die folgende Inschrift:
1985
Bordumplatz
Wiedererrichtet
zum 100. Geburtstag
des ehem. Rüstringer
Stadtbaumeisters
Prof. Dr. Ing.
Martin Wagner
Im Dezember 2008 erhielt der Spielplatz auf dem Bordumplatz auf Initiative der
Werbegemeinschaft Westliche Marktstraße e.V. ein neues Spielgerät. Die Stadt hatte das
Spielgerät im Rahmen einer Ortsbegehung im Oktober 2008 zugesagt.
::Virtual Earth
Botanischer Garten
Der
neue Botanische Garten am
::Rüstringer Stadtpark wird weiterhin der kleinste
Botanische Garten Deutschlands sein. Er ist Teil eines
städtischen Gesamtkonzepts, zu dem auch das
::Rosarium
sowie das Gelände der Stadtgärtnerei gehören. Alle drei
Einrichtungen liegen unmittelbar aneinander und sollen
langfristig eine Einheit bilden. Die Stadt verspricht sich
durch die Nähe der Einrichtungen eine
Attraktivitätssteigerung der beiden Gärten und
Synergie-Effekte.
Im September 2014 fiel im Rat der Stadt die Entscheidung,
einen neuen Botanischen Garten mit Tropenhausneubau in
Nachbarschaft zum Rosarium am Stadtpark zu schaffen und den
bisherigen
::Botanischen Garten in der Gökerstraße zum Ende der
Saison 2015 zu schließen. Die Neueröffnung des Gartens war
in einer ersten Ausbaustufe mit rund 8000 m² für das
Frühjahr 2016 geplant, musste aber aufgrund von
Verzögerungen um ein ganzes Jahr verschoben werden. Nun ist
die Eröffnung für den Juni 2017 geplant. Die geplante zweite
Ausbaustufe mit dem Bau eines Tropenhauses soll 2019
fertiggestellt sein.
Die von dem Hannoveraner Büro "Adam und Adam
Landschaftsarchitekten" gestaltete neue Anlage ist in
verschiedene Themengärten unterteilt. Die Flächen werden so
hergerichtet, dass sie den Lebensbedingungen der
Pflanzengemeinschaften möglichst detailgetreu entsprechen.
Direkt neben dem Eingangsbereich zum Neuengrodener Weg
befindet sich der leicht ansteigende Steingarten, der die
gesamte Anlage zur Straße begrenzt und die Straße vom Garten
aus praktisch unsichtbar macht. Am entgegengesetzten Ende
des Gartens zum Rosarium liegt eine großzügige Teichanlage
mit Schilfflächen, in die ein kleiner Wasserlauf mündet.
Direkt am Teich entstand eine aus Klinkern getragene und
einen Halbkreis beschreibende Pergola-Anlage, die mit
Rankenpflanzen begrünt werden soll.
Weitere Gärten sind im Entstehen; ein Arzneipflanzengarten,
zwei Pflanzenbiologische Gärten, ein Technologischer Garten
sowie Gärten, in denen die folgenden Pflanzengemeinschaften
der nordwestdeutschen Region gezeigt werden:
Grodengemeinschaft, Dünengemeinschaft,
Fettwiesengemeinschaft, Feldgemeinschaft, Waldgemeinschaft,
Heidegemeinschaft, Trockenwiesengemeinschaft,
Schuttgemeinschaft, Teichgemeinschaft,
Moorgemeinschaft und Farngemeinschaft. Ein Sinnesgarten
sowie zwei "verbotene Gärten" runden das botanische Angebot
ab.
Im Verwaltungsgebäude der Anlage befinden sich neben den
Verwaltungsräumen auch Räumlichkeiten für einen "grünen"
Schulunterricht. Auf der Nordseite des Gebäudes gibt es einen
Brunnenhof mit einer Brunnenanlage.
Zum traditionellen Neujahrsempfang am 8.01.2017 war die noch
nicht ganz fertige Anlage am Neuengrodener Weg 26 erstmals
für die Öffentlichkeit zugänglich. Die ersten sieben Fotos wurden zu
diesem Ereignis gemacht.
Die Eröffnung des Botanischen Gartens am neuen Standort im
Stadtpark wurde am Freitag, den 9.06.2017 ab 14:00 Uhr
gefeiert. Der Eintritt in den Garten ist wie bisher frei.
Spenden werden gerne angenommen.
Mit der Verlegung des Botanischen Gartens an den heutigen Standort war auch immer wieder der
Neubau eines Tropenhauses kommuniziert worden. Das alte Tropenhaus im
::Alten Botanischen Garten in der Gökerstraße musste 2014 aus Gründen der
Besuchersicherheit
abgerissen werden, da die
Glasscheiben des Gebäudes nicht mehr sicher waren und eine Sanierung wegen der
Verlegungspläne
nicht mehr in Angriff genommen werden sollte. Die Bereitstellung der entsprechenden Mittel
zum
Tropenhausneubau verzögerten sich jedoch immer wieder. Letztendlich wurden die Mittel für
2021
in den Haushalt der TBW eingestellt. Anfang 2021 wurde das entsprechende Bauschild
aufgestellt
und das vorgesehende Gelände neben dem Rosarium vorbereitet. Im Juni 2021 teite der
zuständige
Stadtbaurat mit, dass das Projekt Tropenhaus im Botanischen Garten von der Verwaltung
gestoppt
wurde. Nachdem erst acht Gewerke vergeben worden sind, hätten sich die Kosten um 25 Prozent
auf
mehr als fünf Millionen Euro erhöht.
::Virtual
Earth
Neuer Botanischer Garten Wilhelmshaven
26386 Wilhelmshaven
Neuengrodener Weg 26
Tel.: 04421 / 16-1401
Öffnungszeiten:
Frühling und Herbst
Mo. - Fr. von 8:00 bis 16:00 Uhr
Sa. - So. von 10:00 bis 16:00 Uhr
Sommer
Mo. - Fr. von 8:00 bis 18:00 Uhr
Sa. - So. von 10:00 bis 16:00 Uhr
Winter
Mo. - So. von 10:00 bis 15:00 Uhr
Homepage:
::Botanischer Garten Wilhelmshaven
::Flyer mit Lageplan – Botanischer Garten Wilhelmshaven
::Freundeskreis Botanischer Garten Wilhelmshaven e.V.
Bötchen
Das "Bötchen" ist eine Edelstahlskulptur im Außenbereich der
::Kunsthalle Wilhelmshaven. Die 1995 von dem Künstler
Peter Könitz geschaffene Skulptur wurde zusammen mit anderen
Werken des Künstlers während der Ausstellung "Peter Könitz
– Werke 1991–1998"
in der Kunsthalle gezeigt und verblieb nach dem Ende der
Ausstellung 1999 vor Ort.
Das Bötchen besteht aus einem 115 cm langen und 40 cm
breiten, stilisierten Schiffsrumpf, der in der Mitte einen
runden Edelstahlmast in Halbbogenform trägt. Das Ende dieses
bogenförmigen Mastes berührt in rund 3 m Entfernung die Erde
und stabilisiert so den Schiffsrumpf gegen ein Umfallen. Die
Skulptur ist somit nicht ortsgebunden und kann ohne Probleme
frei im Außenbereich bewegt werden.
Der 1942 in Mühlheim-Ruhr geborene Peter Könitz studierte
Bildhauerei und lebt seit 1985 im ostfriesischen Wymeer im
Rheiderland nahe der holländischen Grenze. Auf seinem
Grundstück präsentiert er mit der "Skulpturenwiese Wymeer"
eine Dauerausstellung mit einigen seiner Skulpturen für den
Außenbereich.
::Virtual Earth
Homepage:
::Biografie Peter Könitz
::Das Bötchen auf der Biografie Peter Könitz
Britische Telefonzelle
Vor dem
::Amtsgericht Wilhelmshaven in der Marktstraße 15
befindet sich seit dem 21. Dezember 1984 ein Originalexemplar der bekannten roten
Telefonzelle, die 1929 von dem britischen Architekten
Sir Giles Gilbert Scott für die britische Postbehörde
entworfen wurde. Das Telefonhäuschen vom Typ K6 ist ein
Geschenk der schottischen Stadt Dunfermline, mit der
Wilhelmshaven seit 1979 eine
::Städtepartnerschaft
verbindet und wurde vom damaligen Oberbürgermeister
::Hans
Janßen
(1918–2001) bei passender Duddelsackbegleitung eingeweiht. Von den ursprünglich 95.000
in
Großbritannien
aufgestellten Telefonzellen fallen immer mehr dem
Mobilfunkzeitalter zum Opfer. Sie werden inzwischen selbst
auf der Insel immer seltener. Das Wilhelmshavener Exemplar
wurde nach seiner Aufstellung von der Deutschen Telekom mit
einem "deutschen" Telefon ausgestattet und war jahrzehntelang
vandalismusabhängig in Betrieb.
Nach dem Rückbau der Telefontechnik, zu dem der Vandalismus
sowie die immer stärkere Verbreitung der Mobilfunktechnik wohl
entscheidend beigetragen hat, war die Telefonzelle ihrer ursprünglichen Funktion
beraubt.
Im April 2021 wurde die Telefonzelle dann für eine neue Verwendung als
::Öffentlicher
Bücherschrank umgebaut. Die Idee dazu hatte ein Wilhelmshavener Bürger, der seine
Idee
bei Facebook veröffentlichte. Der Oberbürgermeister
::Carsten Feist las
das
und gab den
Anstoß für die Umsetzung dieser Idee. Die Telefonzelle wurde kurzfristig mit einem
Bücherregal
ausgestattet, in dem nun rund 50 Bücher Platz finden. Die Bücher können nun im Tausch oder
zur
kostenlosen Benutzung entnommen werden. Ob man sie zurückbringt, behält, tauscht oder nicht,
entscheidet jeder Nutzer selbst. Der öffentliche Bücherschrank ist rund um die Uhr
geöffnet. Lediglich die sehr schwer zu öffnende Telefonzellentür muss überwunden werden.
Der Gefahr von Vandalismusschäden, wie sie schon in einzelnen Fällen vorgekommen sind,
wird
durch so genannte "Bücherschrankpaten" begegnet. Vier Mitarbeiter der Stadtbibliothek
kümmern
sich freiwillig um den Bücherschrank, sehen nach dem Rechten und betreiben auch
Bestandspflege.
::Virtual Earth
Bromberger Gedenkstätte
Die
Bromberger Gedenkstätte befindet sich seit August 1967 im
Ostteil des ::Ehrenfriedhof am
::Rüstringer Stadtpark. Die Gedenkstätte erinnert an die
Toten der Wilhelmshavener Patenstadt Bromberg. 1961 folgte
die Stadt Wilhelmshaven mit der Übernahme einer Patenschaft
einer ehemaligen ostdeutschen Stadt dem Beispiel vieler
anderer westdeutscher Städte, die den Flüchtlingen und
Heimatvertriebenen aus den früheren
::Ostgebieten des Deutschen Reiches eine
stellvertretende Heimat geben wollten. Die Wilhelmshavener
Wahl fiel auf die Stadt Bromberg, die bis 1919 die
Hauptstadt des damaligen preußischen Regierungsbezirks
Bromberg war. Das ehemalige Bromberg ist heute unter dem
polnischen Namen Bydgoszcz die Hauptstadt der polnischen
::Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen und hat rund
350.000 Einwohner. Viele ehemalige Bromberger wurden nach
dem Zweiten Weltkrieg im nordwestdeutschen Raum ansässig, einige
davon in Wilhelmshaven. So entwickelten sich Kontakte
zwischen der Stadt und den Vertretern der Heimatkreise
Bromberg-Stadt und Bromberg-Land. Am 10. September 1961
erfolgte die offizielle Übernahme der Patenschaft mit dem 1.
Bundestreffen der Bromberger vom 9. bis 11. September 1961
in Wilhelmshaven. Zu den sogenannten Bromberger Tagen
reisten jährlich rund 700 bis 1000 ehemalige Bromberger oder
mit Bromberg Verbundene aus der ganzen Bundesrepublik nach
Wilhelmshaven. 1967 erfolgte dann beim 7. Bundestreffen der
Bromberger die Einweihung der Gedenkstätte. Die vom Garten
und Friedhofsamt entworfene Stele trägt die Inschrift: "Sie
sind an Brahe und Weichsel in heimischer Erde geborgen, in
Krieg und Vertreibung durch wilden Wahn schuldlos gefallen,
oder sie schlafen, fern ihrer Heimat, entgegen dem ewigen
Morgen. Herr über Leben und Tod, gib Gnade und Heimat uns
allen. Den Bromberger Toten." Nach der deutschen
Wiedervereinigung wurden vielfältige Kontakte zur polnischen
Stadt hergestellt, die 2006 zu einer offiziellen
Städtepartnerschaft zwischen Bydgoszcz und Wilhelmshaven
führten.
::Virtual
Earth
Brunnen
am Europaring
Der Brunnen am Europaring steht im nach seinen europäischen
Straßennamen benannten Europaviertel. Aufgrund seiner
abgelegenen Lage kennen selbst die wenigsten Wilhelmshavener
diesen schönen Brunnen. Der von Hans Apken (1924–2011) und
Rolf G. Klann (1925–2002) geschaffene Brunnen wurde 1975
beim Bau des Europaviertels von der Wilhelmshavener Spar-
und Baugesellschaft e.G. in Auftrag gegeben.
Der Brunnen besteht aus einer ca. 3 m hohen konischen Säule
aus Waschbeton, die an ihrer Spitze eine Kupfer-schale
trägt, über die Wasser zu unterschiedlichen Seiten austritt.
Von dort plätschert das Wasser dann über weitere 14
unterschiedlich große und unterschiedlich hoch angeordnete
Kupferschalen in ein rund 4 m breites Rundbecken hinab.
::Virtual Earth
Brunnen
"Großer Aufbruch"
Der
Brunnen "Großer Aufbruch" befindet sich an der Südseite des
::Adalbertplatzes in unmittelbar Nähe des
::Adalbertdenkmals von 1882.
Der von dem 1941 in Luxemburg geborenen Künstler Volker Gerlach geschaffene
Brunnen wurde am 18. Juni 1981 offiziell der Stadt übergeben und war das
Ergebnis eines Wettbewerbes, den die Stadt ausgelobt hatte.
Der Brunnen symbolisiert die Kraft und Energie des Wassers, das in der Lage ist,
ganze Flächen aufzubrechen. Die runde Brunnenform besitzt einen Durchmesser von
5 m und besteht aus gebogenen Nirosta-Stahlplatten V4A. Diese sind so
angeordnet, als hätte das in der Brunnenmitte wild schäumende Wasser die ebene
Fläche aus Stahl gerade aufgebrochen.
Der Künstler verarbeitete für das Kunstwerk 3 t Nirosta-Stahl in einer Werkstatt
im nahegelegene Marinearsenal Wilhelmshaven. Dort stellte ihm das Marinearsenal
freundlicher Weise alle benötigten Werkzeuge zur Stahlbearbeitung zur Verfügung.
Der heutige Springbrunnen entstand an ungefähr der Stelle,
an der ein Vorgängerbrunnen jahrzehntelang seine Fontäne in die Höhe gestoßen
hatte. Der Vorgängerbrunnen war einer von zwei baugleichen Springbrunnen, die
sich auf dem Adalbertplatz befanden. Der eine Springbrunnen befand sich an der
Südseite des Platzes nahe dem Adalbert-Standbild. Sein gleiches Gegenüber befand
sich an der Nordseite des Platzes, an der sich heute der
::Viktoriabrunnen
befindet. Die beiden historischen Brunnen waren lt. einem Bericht der
Wilhelmshavener Zeitung von 28.09.1977 noch bis Mitte der 1970er in Betrieb.
Erst nach der Verlegung einer Druckrohleitung zur Kläranlage, bei der der
Adalbertplatz aufgerissen wurde, blieben beide Brunnen außer Betrieb.
Anschließend wurden die beiden Brunnen mit Blumen zugepflanzt; also quasi unter
den Blumen verborgen.
::Virtual
Earth
Bunkermuseum
Das auf private Initiative basierende Projekt zum
Aufbau eines Bunkermuseums in Wilhelmshaven hat seinen
Standort auf dem Gelände des Luftschutzbunkers
"Norderneylager" am Ende der Heppenser Straße im Stadtteil
Heppens. Der 1939/1940 gebaute Sechzehneck-Luftschutzturm
aus massivem Stahlbeton in Braunschweiger Bewehrung hat
einen Durchmesser von 16,20 m und eine Höhe von 25,00 m. Die
Turmspitze ist mit einem Beobachtungsstand ausgestattet, von
dem aus Beobachtungen während der Bombenangriffe weiter
gemeldet werden konnten. Auf acht Ebenen fanden max. 1.500
Personen Schutz. Der Bunker steht seit Dezember 2002 als
Einzelbaudenkmal unter Schutz. Im Turmbunker selbst befindet
sich die private Dauerausstellung zu Themen rund um den
Luftschutz des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Gelände neben dem
Bunker "Norderneylager" können noch zwei weitere
Kleinstbunker besichtigt werden. Bei den beiden
Kleinstbunkern handelt es sich um eine so genannte transportable Splitterschutzzelle für
maximal
3 Personen
und um einen transportablen
Splitterschutzunterstand für maximal 5 Personen, der als
Brandwache der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven diente.
Führungen durch das Bunkermuseum erfolgen Sonntags um 15, 16
und 17 Uhr oder nach telefonischer Absprache.
::Virtual Earth
Kontakt: 0178 / 13 21 593
Homepage:
Bunkermuseum Wilhelmshaven
Burg Kniphausen
Die Burg Kniphausen an der
Fedderwarder Landstraße ist eine ehemalige Burganlage im
nördlichen Stadtgebiet von Wilhelmshaven, die als Sitz einer
mittelalterlichen
::Häuptlingsherrschaft
und der daraus hervorgegangenen
::Herrlichkeit In- und Kniphausen
diente. Die Burganlage mit Ihrem öffentlich zugänglichen
Park ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Die unter Denkmalschutz stehende Burganlage wurde im Jahr
1438 erbaut, damals noch unter dem Namen Burg Knipens.
In der Sächsischen Fehde, einem in den Jahren 1514 bis 1517
geführten Krieg, wurde die Burg zerstört. In den
darauffolgenden Jahren wurde die Burganlage an gleicher
Stelle wiederaufgebaut und mit einem Festungsgraben umgeben.
Verschiedene Nebengebäude, u.a. das heutige Torhaus und der
Marstall mit dem markanten achteckigen Zwiebelturm
entstanden in dieser Zeit. 1708 wurden die inneren
Burganlagen durch einen Brand völlig zerstört. Die Nutzung
der Anlage verlagerte sich danach auf die vom Brand
verschonten Nebengebäude, die im nördlichen Teil der
ursprünglichen Burganlage lagen. Die innere Grabenanlage
wurde zugeschüttet, der äußere Befestigungsgraben mit
Mauerfragmenten blieb zunächst noch bestehen. Bis 1737
errichtete man zwischen dem heutigen Marstall und die
Torgebäude eine weiteres langgestreckte Wohngebäude, in dem
eine Zeit lang das Kniphauser Landgericht untergebracht war.
Insgesamt nahm die Bedeutung der Burg immer weiter ab, auch
die nun nicht mehr benötigten Mauern wurden abgerissen und
als Baumaterial verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel
die Burg weiter.
Besonders hatte die Burg unter dem Bau der 94,5 km langen
::Bundesautobahn A29 "Jadelinie" (1969 bis 1984) zu
leiden, die nur einen Steinwurf entfernt an der südlichen
Grabenanlage vorbei geplant wurde. Die direkt westlich
gelegene Anschlussstelle Fedderwarden sowie die Überführung
der Fedderwarder Landstraße im Osten engten die Burganlage
von drei Seiten erheblich ein. Die Folgen waren ein erhöhter
Grundwasserstand und ein damit verbundenes Baumsterben an
der südlichen Grabenanlage.
Im Zuge der Planungen für den Bau der Autobahn von
Wilhelmshaven nach Oldenburg wurde auch die Bauplanungen im
Bereich der Burg kontrovers diskutiert. Die Gebäude der Burg
Kniphausen waren in einem schlechten baulichen Zustand und
der damalige Besitzer, der Fürst zu Inn- und Knyphausen war
nicht bereit, Geld für den Erhalt einzusetzen. So übernahm
der "Verein zur Erhaltung der Burg Kniphausen e.V." mit
Unterstützung der Stadt und der Sparkasse Wilhelmshaven 1977
die Ländereien und die Burg. Ziel des Vereins war es, neben
der Sanierung der Gebäude, die Burganlage dauerhaft für die
Bevölkerung der Stadt erlebbar und nutzbar zu machen. Der
Verein begann mit der Sanierung des Torgebäudes, dass ab
1982 dem sogenannten "Stadtkünstler" der Stadt Wilhelmshaven
in den Sommermonaten zur Verfügung stand. Saniert wurden
ebenfalls der Marstall mit dem achteckigen Turm. Mit dem
Konkurs des Vereins im Jahre 1986 konnte das ursprüngliche
Ziel nicht mehr erreicht werden. Heute erinnert noch ein
Gedenkstein mit Widmung rechts vor dem Torgebäude an den
Verein.
1989 kaufte der als „Burgenkönig“ bekannt gewordene
Unternehmer
::Herbert Hillebrand die Burganlage und schenkte sie
nach Abschluss der Sanierung am 8. Dezember 1990
seiner Tochter Svenja Hillebrand. Die neun Millionen D-Mark
teure Sanierung war seinerzeit mit erheblichen Mitteln der
Stadt Wilhelmshaven und der Toto- und Lottogesellschaft
unterstützt worden. Zwischen der neuen Eigentümerin und der
Stadt wurde ein Mietvertrag über 30 Jahre geschlossen, der
die Nutzung der Parkanlage für die allgemeine Öffentlichkeit
sowie die Nutzung des Ahnensaals und seiner Nebenräume
umfasste. Die Burgschenke und die zahlreichen Wohnungen auf
dem Burggelände waren nicht Bestandteil des Mietvertrages.
Der Marstall mit seinem Ahnensaal und den dazugehörigen
Räumen wurde ab 1991 von der "Stiftung Burg Kniphausen" für
wechselnde Kulturveranstaltungen und Ausstellungen
zeitgenössischer Kunst, Kammerkonzerte, Lesungen und
Vorträge genutzt. Auch Trauungen in den Räumlichkeiten
wurden angeboten und jährlich von rund 80 Brautpaaren
genutzt. Eine Burgschenke sorgte für das leibliche Wohl.
Die "Stiftung Burg Kniphausen" mit ihrer langjährigen
Geschäftsführerin Heike Prinz finanzierte sich in erster
Linie durch Zustiftungen der Gerd-Möller-Stiftung, der
Werner-Brune-Stiftung Wilhelmshaven/Bad Lauterberg und der
Stadt Wilhelmshaven. Weitere Einnahmen konnten im Rahmen der
Veranstaltungen im Ahnensaal und durch Provisionen beim
Verkauf von Bildern der verschiedenen Kunstausstellungen
generiert werden. Die Stadt Wilhelmshaven trug im Rahmen des
Mietvertrages (Mietkosten, Betriebskosten und Pflegekosten
des Parkgeländes) mit zuletzt jährlich rund 100.000 EUR
ihren Teil bei.
Bereits 2019 wurde bekannt, dass der seit 1990 laufende
Mietvertrag der Stadt mit der Eigentümerin über die Nutzung
des Ahnensaals und seiner Nebenräume sowie der Außenanlagen
Ende 2020 ausläuft und dass die Burg zum Verkauf steht. Die
"Stiftung Burg Kniphausen" hat den Mietvertrag für den
Ahnensaal gekündigt und die Aktivitäten der Stiftung in den
der Stiftung zugeordneten Räumen eingestellt. Die Stadt
nimmt dort keine Trauungen mehr vor. Der Pächter und
Betreiber der Burgschenke hat den Gastronomiebetrieb
zugemacht. Die "Stiftung Burg Kniphausen" selber soll nun
aufgelöst werden. Diesen Wunsch haben jedenfalls zwei der
drei Stifter, die Gerd-Möller-Stiftung und die
Werner-Brune-Stiftung geäußert. Grund: Das Stiftungskapital
werfe für den Stiftungszweck nicht mehr genug Erträge ab.
Die Burg Kniphausen, eines der ältesten Gebäude in der
Stadt, steht vor einer ungewissen Zukunft. Ob das Gelände
für die Öffentlichkeit noch frei zugänglich bleibt, ist fraglich.
Und so kam es denn auch. Mitte Oktober 2022 wurde bekannt, dass
Spaziergänger auf dem Gelände unerwünscht sind. Das Einfahrtstor ist geschlossen. Ein Schild
am Tor der Burg Kniphausen weist darauf hin, dass die Anlage nicht mehr für die
Öffentlichkeit zugänglich ist.
Die "Untere Waldbehörde der Stadt" (!) prüft aktuell, ob die Absperrung des Wäldchens
rechtlich unzulässig ist. Nach Definition des ::Niedersächsischen
Waldgesetzes (NWaldLG) befindet sich auf dem Burggelände ein Wald. Für Wälder gebe
es aber grundsätzlich ein Betretensrecht für jedermann.
Im April 2023 berichtete die Wilhelmshavener Zeitung, dass der Zugang zum Wald der Burg
Kniphausen nach informellen Gesprächen mit den Eigentümern wieder zulässig ist. Als Grund
für
den im Herbst 2022 erfolgten Ausschluss der Öffentlichkeit wurde das Hinterlassen von
Hundekot und Abfällen auf dem Burgareal sowie Vandalismus angegeben. Hunde sind auf dem
Grundstück in Zukunft an der Leine zu führen. Die Eigentümer behalten sich vor, den Zugang
zur Burganlage bei Nichtbeachtung der Regeln wieder zu sperren. Der Zugang zur Burg erfolgt
also nur zur Bewährung.
::Virtual Earth
::Die Burg Kniphausen bei YouTube
Butjatha – Ahrstraße 20
Der
heute in Elsfleth-Moordorf lebende und arbeitende Künstler Butjatha alias
Wilfried Gerdes schloss sich 1975 der Künstlergruppe "Freie Akademie
Oldenburg" um die Künstler Anatol und Joseph Beuys an. Gerdes, der in
Eckwarderhörne (Butjadingen) geboren wurde, ernannte sich zum Wikingerkaiser
Butjatha und erklärte den Jadebusen zu seinem Wikingermeer. Der Kaiserstuhl
im Wattenmeer vor dem alten Kurhaus in Dangast ist eines seiner sichtbaren
Kunstwerke.
1977 nahm er an der Kunstausstellung Documenta in Kassel
teil und erregte in der hiesigen Region hohe Aufmerksamkeit, weil er die
Anreise zur Documenta auf einem Aufsitzrasenmäher plante. Er erreichte
allerdings nur die Stadtgrenze von Oldenburg und musste dann den Rest der
Reise doch mit einem Auto zurücklegen. So wurde der Wilhelmshavener
Rechtsanwalt Bolko Seifert auf den Künstler aufmerksam. Im Laufe der Zeit
erwarb Seifert drei Kunstwerke von Butjatha, die er so am Gebäude seiner
Wilhelmshavener Anwaltskanzlei in der Ahrstraße 20 anbringen ließ, dass sie
für jedermann zu sehen sind. Auch wenn sich Seifert inzwischen in den
Ruhestand zurückgezogen hat, so sind die drei Kunstwerke immer noch am
Gebäude zu besichtigen.
Die Kunstwerke sind der "Deicharbeiter" aus dem Jahr 2002
sowie die Werke "Shalom" (Friede) und "Freude" von 2010. Seifert
selbst hat
in diesem Zusammenhang den Begriff "Friede, Freude, Eierkuchen" für das Trio
gewählt, auch wenn es ein Kunstwerk Eierkuchen eigentlich gar nicht gibt.
Der "Deicharbeiter" ist eine aus Messingblech geschnittene
Figur im Profil, die über und über mit stilisierten Margeriten, dem
Lieblingsmotiv von Butjatha, graviert ist. Ebenfalls vorhanden ist eine
Gravur mit dem Künstlernamen Butjatha. Die beiden anderen Werke "Shalom"
(Friede) und "Freude" zeigen die Gesichter von Deicharbeitern, die als
Gussplastiken realisiert wurden. Auch sie tragen stilisierte Margeriten
sowie den Namen Butjathas. Auffällig bei beiden Werken sind die Gesichter
mit den großen Nasen und Münder sowie den Ohren, deren Form an
Flaschenöffner erinnert.
Bei meinem letzten Besuch im Dezember 2019 fehlte leider der
"Deicharbeiter". Nur die Dübellöcher seiner Befestigung unterhalb der
Hausnummer 20 sind noch zu erkennen.
Im Juli 2021 berichtete die
::Wilhelmshavener Zeitung auf Seite 3 zu meinem Erstauen, dass der "Deicharbeiter"
gestohlen worden sei. Als möglicher Zeitraum des Diebstahls wurde der 10. Mai bis 23. Juli
2021 angegeben. Das Gewicht des Kunstwerkes wurde mit 20 bis 30 kg veranschlagt.
::Virtual
Earth
Deichbrücke
Die Deichbrücke an der
::Jadeallee ist eine zwischen 1906 und 1908 entstandene
asymmetrische Straßendrehbrücke mit fester Zufahrtsbrücke aus genietetem
Stahlfachwerk. Wie die ein Jahr früher in Betrieb genommene
::Kaiser-Wilhelm-Brücke
wurde die Deichbrücke im Rahmen der großen Süderweiterung von der Firma
MAN in Nürnberg errichtet und ersetzte eine 1881 erbaute Holzbrücke.
Architekt der Brücke war der Regierungsbaumeister Paul Thorbahn. In den
Konstruktionsplänen von 1905 wird sie als "Eisenbahndrehbrücke am
städtischen Friedhof" bezeichnet, da sich 1905 auf der Gelände neben dem
heutigen
::Pumpwerk der städtische Friedhof befand. Die besonders
stabil ausgeführte Brücke wurde insbesondere von mit Kohle beladenen
Güterzügen genutzt, die ihre Kohleladungen zu den Versorgungsstationen
der kaiserlichen Kriegsschiffe transportierten.
Die gesamte Länge der Drehbrücke beträgt 40,65 m, wobei die
Brückenlänge asymmetrisch im Verhältnis 1:2 aufgeteilt ist. Der längere
Teil ist 27,10 m, der kürzere Teil ist 13,55 m lang. Die Deichbrücke
liegt an der Nahtstelle zwischen Großem Hafen und Handelshafen, die hier
noch Teile des
::Ems-Jade-Kanals sind. Sie
verbindet heute die Wilhelmshavener Südstadt mit den südlich gelegenen
Freizeitgebieten am Südstrand und dem Banter See. Der ursprüngliche
Hartholzbohlenbelag mit den zwei Eisenbahngleisen wurde 1968 gegen die
heutige Fahrbahn ausgetauscht. Die Brücke hat eine eigene Ampelanlage
und wird vor dem Ausschwenken durch elektrische Schranken gesperrt. Die
Brücke ist aus hafenwirtschaftlicher Sicht ein neuralgischer Punkt für
den Schiffsverkehr, da das Fahrwasser bei der Brücke nicht gerade,
sondern in einen leichten Knick verläuft. Außerdem engt ein Düker für
eine Druckrohrleitung unter dem Ems-Jade-Kanal das Fahrwasser ein.
2016 wurde bekannt, dass die Deichbrücke aufgrund von
Schäden am unteren Teil der Brücke komplett saniert werden muss. Die
Kosten dafür werden auf rund 8,5 Millionen EUR geschätzt. In den Kosten
ist ein Betrag von ca. 1 Million EUR für eine notwendige Behelfsbrücke
enthalten. Die Ersatzbrücke soll während der laufenden Sanierung
anstelle der Deichbrücke die Überfahrt an gleicher Stelle sicherstellen.
Möglich wird dies, da die Deichbrücke zur Sanierung aus ihrer jetzigen
Lage entfernt wird. Aktuelle Planungen gehen von einem Sanierungsbeginn
in 2018 aus. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten wird im Laufe des
Jahres 2019 gerechnet.
Letztendlich starteten die finalen Vorbereitungen zur
Grundsanierung erst im Oktober 2020. Zunächst wurde eine Behelfsbrücke
rund 100 Meter westlich der Deichbrücke errichtet. Sie verbindet die
sonst durch den Ems-Jade-Kanal getrennten Straßen Banter Deich und
Deichstraße miteinander. Die Behelfsbrücke ist für Fußgänger und
Radfahrer (Radfahrer absteigen!) sowie für Einsatz- und
Rettungsfahrzeuge gedacht. PKWs und LKWs müssen eine
::Umleitung über die Rüstringer Brücke in Kauf nehmen.
Am 26. Oktober 2020 erfolgte dann der Transport der Deichbrücke durch den Schwimmkran
"Enak" zum Wilhelmshavener Hannoverkai, wo die Sanierungsarbeiten durchgeführt
werden. Vormittags wurde zunächst die 71 t schwere Vorlandbrücke, also der an Land stehende
Teil der Brücke, angehoben und transportiert. Nachmittags erfolgte dann der Transport des
452 t schweren Drehteils der Brücke zum Hannoverkai. Die Inbetriebnahme der sanierten
Deichbrücke soll nun im November 2021 stattfinden.
Ebenfalls grundsaniert wird der Düker neben der Deichbrücke. Er stammt aus dem Jahr 1900 und
dient der Entsorgungssicherheit des gesamten Stadtgebietes südlich des Ems-Jade-Kanals.
Beide Baumaßnahmen werden teilweise parallel vorangetrieben, damit die Beeinträchtigungen in
dem touristisch relevanten Bereich möglichst gering gehalten werden.
Im Januar 2021 gab die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Wilhelmshavener Zeitung zu, dass
man bei der Sanierung der Deichbrücke Asbest und weitere Schadstoffe entdeckt habe. Die
nicht
geringen Mengen seien an schwer zugänglichen Teilen gefunden worden. Hier ist insbesondere
der sogenannte Gegengewichtskasten betroffen, der beim Öffnen der Brücke für das notwendige
Gegengewicht zum Ausleger mit der Fahrbahn sorgt. Nach weiteren Untersuchungen erfolgte im
Mai 2021 eine Neubewertung der Sanierung, die nun lt. dem Zeitungsbericht der
Wilhelmshavener Zeitung vom 20.05.2021 zehn (!) Monate länger dauern wird und zu rund 2,7
Millionen EUR Mehrkosten führt. Statt der geplanten 12,5 Millionen EUR werden die
Gesamtkosten jetzt wohl eine Höhe von 14 Millionen EUR erreichen. Wer jetzt hier stutzt, der
hat aufgepasst. Geplante 12,5 + Mehrkosten von 2,7 Millionen EUR sind bei mir 15,2 Millionen
EUR. Aber das ist ja auch egal, da man die tatsächlichen Gesamtkosten erst zur geplanten
Verkehrsfreigabe im September 2022 (!) kennen wird.
Ende September informierten die Stadt und das federführende Stahlbauunternehmen
::Schorisch Magis GmbH, Generalunternehmer bei der aufwendigen Sanierung der
Deichbrücke, die
Öffentlichkeit über weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung. Statt Ende 2022
wurde nun mit einer Fertigstellung im Sommer 2023 geplant.
Mitte Oktober 2022 wurde dann bekannt, dass die Schorisch Magis GmbH
::Insolvenz anmelden musste. Die Sanierung der Deichbrücke ist nach Angaben des
Unternehmens der größte Auftrag in ihrer Firmengeschichte. Welche Konsequenzen die Insolvenz
auf den geplanten Fertigstellungstermin im Sommer 2023 hat, ist derzeit
unbekannt. Aktuell ruhen die Arbeiten an der Deichbrücke bis auf weiteres.
Im November 2022 kündigten die für die Sanierung verantwortlichen Technischen Betriebe
Wilhelmshaven den Vertrag mit dem bisherigen Generalunternehmer. In Abstimmung mit dem
Insolvenzverwalter wurden die Arbeiten neu ausgeschrieben. Subunternehmen, die zuvor dem
Generalunternehmer zugearbeitet haben, werden in der neuen Ausschreibung einbezogen. Im
April 2023 sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Wenn alles gut geht, so hofft die
TBW, soll die Deichbrücke im Oktober 2023 wieder an Ort und Stelle zurückkehren.
Im April 2023 konnte dann mit der Sanierung der Brücke unter der Projektleitung der
Technischen Betriebe Wilhelmshaven fortgefahren werden. Die restlichen Arbeiten nach dem
Einhub der Brücke, wie z.B. die Trimmung und der Probebetrieb sollten bis zum Jahresende
2023 abgeschlossen werden.
Aber auch dieser Fertigstellungstermin für die Deichbrücke verzögerte sich erneut. Die
Ursache sind Probleme bei der Restaurierung beziehungsweise Neuanfertigung von
Maschinenbauteilen, wie z.B. dem sogenannten Königsstuhl. Das ist ein Kranz aus Metall, mit
dem die Brücke auf ihre Podest aufliegt und sich drehen lässt. Die zur Zeit im Nordhafen
liegende Stahlbrücke selbst ist inzwischen repariert, gesandstahlt und mit blauem
Korrosionsschutz gestrichen. Die Fertigstellung könnte sich nach Angaben der Stadt sogar bis
in die zweite Jahreshälfte 2024(!) hinziehen.
Am 9. Februar 2024 konnten in einer einmaligen Aktion 50 Personen in zwei Gruppen die
eingerüstete Deichbrücke auf dem Gelände am Hannoverkai besichtigen. Die Führung erfolgte
durch die Projektleiterin Maike Schun. Sie berichtete von den Herausforderungen der
Sanierung und nannte Gründe, warum die Sanierung deutlich länger dauert als ursprünglich
geplant. Die Fragen nach der Wiedereröffnung der Deichbrücke blieben jedoch
unbeantwortet.
Nach 3 1/2 Jahren fand am 8. Mai 2024 der Rücktransport der Deichbrücke vom
Sanierungsstandort im Nordhafen statt. Die grundsanierte Brücke wurde vom
Schwimmkran "Enak" wieder an ihrem angestammten Platz an der Jadeallee eingehoben. Dazu
musste die Deichbrücke in Millimeterarbeit auf das Widerlager der Brücke vorort aufgesetzt
werden. Das Hauptteil der Drehbrücke konnte dabei schneller als ursprünglich geplant
eingesetzt werden, so dass auch die kleinere Vorlandbrücke ebenfalls noch am gleichen Tag
eingesetzt werden konnte. Leider war diese Aktion erst der Startpunkt für die restlichen
Arbeiten, die voraussichtlich noch rund drei Monate dauern werden. Letztlich wurde die
Deichbrücke am 25. September 2024 um 16 Uhr – also nach rund vier Jahren –
wieder für den Verkehr freigegeben.
Auf dem südlichen Ufer neben der Deichbrücke befindet sich eine hölzerne Aussichtsplattform
mit der
::Informationstafel "Deichbrücke und Pumpwerke".
::Virtual Earth
Weitere Informationen:
::wilhelmshaven.de – Grundinstandsetzung der Deichbrücke und Erneuerung
des Dükers
::wilhelmshaven.dlrg.de – Fotogalerie der Bauarbeiten Deichbrücke und
Dükersanierung
::NDR – Schwimmkran Enak hebt marode Deichbrücke aus
::Facebook – Bild des Schwimmkrans bei Durchfahrt der geöffneten
Kaiser-Wilhelm-Brücke
::Facebook – Zeitraffer-Video vom Abtransport der
Deichbrücke zur Sanierung (2020)
::Schorisch Magis GmbH – Meilenstein in der Firmengeschichte
NEU
::Facebook – Kurzvideo vom Rücktransport und Wiedereinsetzen der Deichbrücke
nach der Sanierung (2024)
Denkmal
für das kaiserliche II. Seebataillon
Das
Denkmal für die Gefallenen des II. Seebataillons befindet
sich auf der Nordseite der Peterstraße zwischen der
Virchowstr. und dem ::Adalbertplatz.
Ursprünglich wurden die Seebataillone als Seesoldaten an
Bord der Kriegsschiffe verwendet, später wurden sie
hauptsächlich als Interventionstruppe in den deutschen
Kolonien eingesetzt. Auf dem am 13. Mai 1902 eingeweihten
Denkmal thront ein großer Bronzeadler mit Kaiserkrone und
Schutzschild, den Kaiser Wilhelm II. persönlich entworfen
haben soll. Eine Bronzetafel auf der Vorderseite enthält die Namen der Vermissten,
Verstorbenen und Gefallenen des II. Seebataillon von 1878
(Untergang S.M.S. Grosser Kurfürst bei Folkestone), 1885
(Untergang S.M.S. Augusta im Golf von Aden) sowie 1900
(China-Expedition). Später wurde eine weitere Granitplatte
am Sockel befestigt, auf der den im Ersten Weltkrieg gefallenen
Offizieren und Mannschaften des Marineinfantrieregimentes 2
gedacht wird. Der ursprüngliche Standort des Denkmals befand
sich auf dem Hof der Jachmann-Kaserne. Bereits 1907 wurde
das Seebataillon in die Kasernenanlage an der Gökerstraße
verlegt und das Denkmal folgte ihr. Vermutlich wurde es mit
der Auflösung des Seebataillons in den 1920er Jahren auf den
heutigen Standort verbracht.
Denkmal für die kaiserliche II. Matrosendivision
Das
Denkmal für die Gefallenen der kaiserlichen II.
Matrosendivision wurde am 12. Februar 1903 auf dem Gelände
der Stammkaserne an der Ostfriesenstr. (heute Hannoversche
Str.) eingeweiht. Eigentlich sollte die Einweihung bereits
einige Tage eher zum Geburtstag von Kaiser Wilhelm II. am
27. Januar 1903 stattfinden, Frostwetter machte es aber
unmöglich, diesen Termin zu halten. Der Entwurf stammt von
dem Baumeister Albert Niemann und wurde wie das Denkmal für
das kaiserliche II. Seebataillon durch die Oldenburger Firma
Högl hergestellt. Die Matrosendivisionen der Kaiserlichen
Marine waren für die Ausbildung des seemännischen und
infanteristische Ausbildung der Marine zuständig. Es gab
zwei Matrosendivisionen, die I. Matrosendivision war in
Kiel, die II. Matrosendivision war hier in Wilhelmshaven
stationiert. Das Denkmal wurde aus freiwilligen Spenden
bezahlt. Nach wechselnden Standorten steht das Denkmal jetzt
auf dem Freigelände des ::Deutschen Marinemuseums am
Südstrand.
Denkmal für die kaiserliche II. Werftdivision
Das Denkmal für die Gefallenen der kaiserlichen II.
Werftdivision befindet sich heute auf dem Gelände des
::Marinestützpunkt Heppenser Groden. Das von ::Fritz
Schumacher entworfene Werftdivisionsdenkmal wurde
ursprünglich am 17. Januar 1909 eingeweiht. Die kaiserliche
II. Werftdivision wurde aus den nichtseemännischen Personal
der kaiserlichen Marine gebildet. Zu diesem Personal
gehörten die Maschinisten und Heizer, aber auch
Berufsgruppen wie Sanitäter, Handwerker und
Marine-Ingenieure. Auch hier wurde das Denkmal wie die
beiden vorhergehenden anderen Denkmäler der kaiserlichen
Marine aus freiwilligen Spenden finanziert. Der Form nach
stellt das Denkmal ein Portal dar. In der ursprünglichen
Version trug es in der Mitte des Portals einen Bronzeadler,
der aber nach mehreren Umzügen verschollen ist.
Vorgängerstandorte waren das Kasernement der 2. Werftdivision, der
späteren Graf-Spee - Kaserne, die
Kasernenanlage Mühlenweg und die Kasernenanlage Ebkerige.
Denkmal zur Erinnerung an die Novemberrevolution 1918 in
Wilhelmshaven
Seit dem 10. November 2018 hat die Stadt Wilhelmshaven ein
Denkmal zur Erinnerung an die Novemberrevolution von 1918.
Zum 100. Jahrestag der Revolution der Arbeiter und Matrosen
enthüllten der SPD-Landtagsabgeordnete Holger Ansmann, der Drehorgelspieler und Ehrenbürger
::August Desenz, Oberbürgermeister Andreas Wagner und der
Mannheimer Künstler Mátyás G. Terebesi das neue Kunstwerk an
der Gökerstr. 125. Hier in Höhe des ehemaligen Eingangs zum
alten Botanischen Garten war bereits im Frühjahr 2018 die
Stele der Station 7 des
::Informationsparcours zur Novemberrevolution 1918, auch
Revolutionspfad genannt, entstanden.
Am Vormittag des 10. November 1918 versammelten sich
zehntausende Arbeiter, Soldaten und Bürger zu einer
Massenkundgebung des Arbeiter- und Soldatenrates auf dem
Freigelände neben der früheren Grodenschule gegenüber der
Gaststätte "Elisenlust". Dabei rief der Vorsitzende Bernhard
Kuhnt (1876–1946) die "Sozialistische Republik
Oldenburg-Ostfriesland" aus. Dieser Tag, der auch als
Friedenssonntag gefeiert wurde, markierte den Übergang von
der Militärrevolte zur politischen Umwälzung: der Erste
Weltkrieg ging zu Ende und die Monarchie wurde durch die
erste parlamentarische Demokratie in Deutschland abgelöst.
Das neue Denkmal besteht aus zwei hintereinander
angeordneten COR-TEN-Stahlplatten, auf deren erste
Stahlplatte eine Bronze-Gruppe von acht nebeneinander
stehenden Personen zu sehen ist. Der Künstler Mátyás
Terebesi ließ sich dazu von einem alten, am 10. November
1918 aufgenommenen
::Foto inspirieren, das einige Zuschauer der Kundgebung
auf dem Vordach der Gaststätte "Elisenlust" zeigt. In seiner
Werkbeschreibung beschreibt Terebesi die Personen
folgendermaßen: "Sie stehen stellvertretend für all die
Demonstranten, die in diesen tumultreichen Zeiten
Standhaftigkeit und Mut gezeigt haben und bereit waren
alles, auch ihr Leben, zu riskieren“. Im Boden direkt vor
dem Denkmal ist eine Informationstafel in den Boden
eingelassen. Die Inschrift lautet: "Denkmal zur Erinnerung
an die Novemberrevolution 1918 in Wilhelmshaven; gestiftet
von der August-Desenz-Drehorgelstiftung, dem
SPD-Kreisverband und dem DGB-Standverband; geschaffen von
Mátyás G. Terebesi, errichtet am 10. November 2018". Eine
weitere neue Sitzgelegenheit rundet den kleinen insgesamt
rund 8,00 m x 6,00 m großen Denkmalsbereich mit Kunstwerk,
Stele und Sitzbank ab.
Das Revolutionsdenkmal entstand auf Initiative des
SPD-Kreisverbandes und des DGB-Stadtverbandes. Die
Finanzierung ermöglichte August Desenz mit seiner
August-Desenz-Drehorgelstiftung. Der Dank aller Sprecher bei
der Einweihung ging posthum an Dr. Jens Graul wegen seines
intensiven Engagements für dieses Denkmal. Der verstorbene
ehemalige Dezernent und Leiter des Kulturbüros hatte bereits
im Jahr 2014/2015 die Weichen für das Denkmal gestellt.
::Virtual
Earth
Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Bauvorhabens Ems-Jade-Kanal
In
der Südstadt am alten Banter Hafen befindet sich ein
Ankerdenkmal, das an die vielen Menschen erinnert, die beim
Bauvorhaben des
::Ems-Jade-Kanals
in den Jahren von 1880 bis 1888 zu Tode kamen. Der genaue
Standort liegt innerhalb einer kleinen Grünanlage an der
Havermonikenstraße, ganz in der Nähe der Gaststätte
"Blühende Schiffahrt". Das vom "Bürgerverein Bant von 1881
e.V." gestiftete Denkmal wurde am 1. Mai 1991 eingeweiht.
Die Inschrift lautet:
"Anker-Denkmal / Banter Hafen-Grünanlage Havermonikenstraße
/
Zum Gedenken der vielen Opfer beim Bau des EMS-JADE-Kanals
1880-1888 /
Bürgerverein Bant von 1881 e.V. /
Wilhelmshaven 1. Mai 1991".
::Virtual Earth
Der Aufbruch
Die Skulptur "Der Aufbruch"
von Leonard Wübbena befindet sich seit 2011 auf dem Gelände
der Nietiedt Firmengruppe am Ölhafendamm 6. Das im Heppenser
Groden gelegene Firmengelände wurde 2011 als neuer
Firmensitz für die gesamte Firmengruppe hergerichtet.
Die 4,50 m hohe und schlanke Skulptur steht auf einer
kleinen Rasenfläche vor dem neuen Verwaltungsgebäude der
Firma. Sie besteht zum größten Teil aus COR-TEN-Stahl mit
seiner typischen Rostschicht, zu einem kleineren Teil aus
einem die Form der Stele aufnehmenden Edelstahlaufsatz aus
glänzendem, rostfreiem V4A-Stahl. Die rund 950 kg schwere
Skulptur lebt von dem Gegensatz dieser beiden
unterschiedlichen Materialien.
Der ostfriesische Künstler Leonard Wübbena ist bekannt für
seine Stahlplastiken aus COR-TEN Stahl. Wie viele andere
Bildhauer verwendet er das Material gerne für Skulpturen im
Außenbereich. Die Skulptur
::Seemansgarn vor der
::Kunsthalle Wilhelmshaven, die auch aus COR-TEN Stahl
gefertigt ist, stammt ebenfalls von Wübbena.
Der hohe Senat
Der
hohe Senat ist eine Skulpturengruppe in der Ahrstraße/Höhe
Weserstraße. Die Gruppe besteht aus fünf unterschiedlich
hohen silberfarbenen Säulen, die mit rot abgesetzten Flächen
versehen sind. Die Gruppe wurde im November 2005 von dem in
Potsdam aufgewachsenen und heute in Sande bei Wilhelmshaven
lebenden Maler, Bildhauer und Designer Achim Bredin
entworfen und von der Firma Navitek hergestellt.
::Virtual Earth
Der Lehrling
Der
Lehrling ist eine Skulpturengruppe vor dem Gebäude der
Wilhelmshavener Gas- und Elektrizitätswerke GEW in der
Nahestraße 6, die 1998 von dem Wilhelmshavener Künstler
Hartmut Wiesner geschaffen wurde. Die dreiteilige Gruppe
besteht aus der Hauptskulptur direkt neben dem Eingang, die
in der Mitte eine 80 cm hohe männliche Bronzefigur, den
Lehrling, zeigt. Der Lehrling steht mit je einem Bein auf
zwei, im Abstand von rund 50 cm getrennt angeordneten
Edelstahlpodesten aus Vierkantrohren und hält mit beiden
Händen eine Stange waagerecht vor sich in Balance. Das linke
Podest trägt zusätzlich eine Plasmaenergiekugel, das rechte
Podest trägt einen elektrischen Isolator in gerippter Form.
Zwei weitere, deutlich kleinere Podeste, die ebenfalls
Plasmaenergiekugeln tragen, befinden sich in einigem Abstand
rechts und links an den Stufen, die vom Eingangsbereich der
GEW zum begrünten Vorplatz an der Nahestraße führen.
Die Aussage der Skulpturengruppe wird vom Künstler Wiesner
bzw. dem Eigentümer GEW höchst unterschiedlich dargestellt.
Nach Darstellung des Künstlers sind die Kugeln der Versuch,
die Plasmaenergie als elektrisch leitendes Gas bildlich
darzustellen. Für den Künstler steht der Mensch im
Spannungsfeld zwischen der Plasmaenergiekugel als Zeichen
der Energie und dem Isolator als Zeichen der technischen
Energienutzung. Der Mensch bemüht sich um Zähmung und
Nutzung der Energie – nicht immer mit Erfolg. In diesem
Zusammenhang ist der Mensch auch ein Lehrling bei der
Energiegewinnung und muss deshalb trotz vermeintlich
sicherer Technik hin und wieder erkennen, dass er nicht
immer Herr der Lage ist (siehe
::Tschernobyl,
::Fukushima).
Die GEW haben sich zu einer anderen Interpretation
entschlossen, insbesondere werden aus den
Plasmaenergiekugeln Kohlköpfe(!). Die GEW sieht, lt. Zitat
aus Band 1 der Reihe "Kulturlandschaft Wilhelmshaven" Seite
78, das Ensemble als "die plastische Darstellung unserer
Umweltstrategie. Die GEW im Spannungsfeld zwischen Ökologie
und Ökonomie. Der Kohlkopf steht für Nachhaltigkeit,
Umweltbewusstsein und Verantwortung gegenüber der Umwelt.
Der Isolator symbolisiert den Energiehunger der
Wirtschaft/des Kapitals und ist die in Metall gegossene
Fessel der Versorgungspflicht. Dazwischen steht –
verletzlich – die GEW, die in diesen konträren Welten
versucht, die Balance zu halten."
::Virtual
Earth
Der Steiger
Einen Blick zurück riskiert "Der Steiger", der im vierten von fünf Geschossen der
neuen
Hauptstelle der Sparkasse Wilhelmshaven eine Pause macht. Die fast 3,5 m
große Bronze-Plastik an der Fassade der
::Sparkassenzentrale
ist das Werk des Malers und Bildhauers ::Rainer
Fetting, der 31. Dezember 1949 in Wilhelmshaven
geboren wurde. Die bekannteste Skulptur des international anerkannten
Künstlers, der abwechselnd in New York und Berlin lebt und arbeitet, ist die
überlebensgroße
::Willy-Brandt-Figur im Atrium der Berliner
Parteizentrale der SPD.
Die in gleicher Technik entstandene Skulptur des nackten
Fassadenkletterers in Wilhelmshaven wurde zur Eröffnung der neuen
Hauptstelle der Sparkasse Wilhelmshaven am 8. Mai 2000 in Beisein des
Künstlers und seinem Modell Ole am
::Theaterplatz
enthüllt. In einem Wettbewerb zur Namesfindung wurde dann in Absprache mit
dem Künstler der Name "Der Steiger" ausgewählt. Für seinen Auftraggeber
Sparkasse ließ sich Fetting noch eine Besonderheit einfallen. Als
Fingernägel der Skulptur verarbeitete Fetting 1-DM-Münzen, zu einer Zeit als
die
::Deutsche Mark noch das offizielle Zahlungsmittel in
der Bundesrepublik Deutschland war.
::Virtual Earth
Deutsches Marinemuseum
Am
::Südstrand Nr. 125, in unmittelbarer Nähe der
::Kaiser-Wilhelm-Brücke, befindet sich das am 24. April 1998
eröffnete "Deutsche Marinemuseum". Das Museum ist in der ehemaligen
Scheibenhof-Werkstatt, einem im Jahre 1888 für die Kaiserliche Werft
errichtetem Gebäude, untergebracht und zeigt dort auf ca. 1400 m²
Ausstellungsfläche mehr als 1000 Exponate zur Geschichte der Deutschen
Marine seit 1848.
Das Museumskonzept unter dem Motto
"Menschen, Zeiten, Schiffe" beabsichtigt, den Besuchern die mehr als
150jährige Geschichte der deutschen Marine in ihren politischen,
technischen und sozialen Dimensionen zu vermitteln. Der Besucher erlebt
eine spannende Reise von der Gründung der Flotte des Deutschen Bundes
nach der Revolution 1848 hinein in die Wirren zweier Weltkriege bis hin
zur heutigen Deutschen Marine und deren Aufgaben. Die Reise folgt
der o.g. chronologischen Gliederung und umfasst drei Epochenräume, die
in einem barrierefreien Rundweg begehbar sind:
* Raum 1 – Marinen im Nationalstaat 1848 – 1914
* Raum 2 – Zeitalter der Weltkriege 1914 – 1945
* Raum 3 – Marinen im Bündnis 1945 – heute.
Das Museum verfügt außerdem über ein 3000 m² großes Freigelände, das direkt am
Verbindungshafen gelegen ist. Hier können u.a. das U-Boot
::U 10 und das
detailgetreu wiederhergestellte Minenjagdboot "Weilheim" besichtigt
werden.
Als größte Attraktion liegt seit dem 24. Juni 2005 der ehemalige
Lenkwaffenzerstörer
::MÖLDERS (D 186) fest beim Deutschen Marinemuseum. Das Schiff
wurde durch das Marinearsenal Wilhelmshaven, auf dessen Gelände es für
die museale Nutzung vorbereitet wurde, und die Wehrtechnische
Studiensammlung Koblenz, in deren Bestand es aufgenommen wurde, in die
Verantwortung des Museums übergeben. Das Schiff ist das größte
Museumskriegsschiff Deutschlands und steht dem Deutschen Marinemuseum
als Großexponat für die Geschichte der Bundesmarine und
Deutschen Marine zur Verfügung.
Zwischen November 2009 und Juni 2010 erfolgte dann die Umsetzung der
bereits seit 2006 vorliegende Planungen zur Erweiterung des
Marinemuseums und seiner Dauerausstellung. Offiziell wurde die
Erweiterung mit der Wiedereröffnung des Museums am 24. Juni 2010
abgeschlossen. Während der Bauzeit wurde das ursprüngliche historische
Werftgebäude durch moderne Anbauten und Umbauten ergänzt. Die Nutzfläche
konnte so von 800 auf 1400 m² vergrößert werden. Das 1999 für das Museum
vom Grund der Ostsee gehobene Kleinst-U-boot SEEHUND ist jetzt vom
Außenbereich an eine geschützte und exponierte Stelle im neuen
Eingangsbereich verlegt worden. Der neue Vortragssaal, eine großzügige
Museumsgastronomie und der erweiterte Museumsshop sind weitere
Neuerungen und verbessern so den Service für die Besucher dieser
Einrichtung.
Am 14. Juni 2016 erhielt das Marinemuseum mit dem
Schnellboot GEPARD ein weiteres Großexponat. Das Schnellboot S71 GEPARD
der gleichnamigen
::Gepard-Klasse (Klasse 143A) ist eins von ursprünglich
zehn Schnellbooten, die von 1982 bis 1984 im 7. Schnellbootgeschwader in
Dienst gestellt wurden. Sie sind seit 2006 die letzten Schnellboote der
Deutschen Marine. Die 57,6 m lange GEPARD war 43 Knoten (78 km/h)
schnell und hatte 36 Mann Besatzung. Die Bewaffnung bestand aus vier
Seezielflugkörpern vom Typ Exocet sowie eine Mehrzweckkanone vom Kaliber
76 mm. In den vergangenen Jahren wurden die Schnellboote vor allem bei
UN-Friedenseinsätzen vor der Küste des Libanons verwendet. Die
Außerdienststellung der anderen noch aktiven Schnellboote dieser Klasse
ist für Ende November 2016 vorgesehen.
2018 feierte das Marinemuseum sein 20-jähriges Bestehen. Es
hat jährlich rund 100.000 Besucher, die so mit Ihren Eintrittsgeldern
wesentlich dazu beitragen, dass sich das privatwirtschaftliche Museum
trägt. Aufgrund der Besucherzahlen ist das Marinemuseum eine der
wichtigsten touristischen Attraktionen der Stadt.
Mit der am 3. April 2017 getauften Barkasse FRIEDRICH A. MEYER besteht die
Möglichkeit einer geführten, marine-historischen
::Hafenrundfahrt durch die Wilhelmshavener Binnenhäfen und dem
Marinearsenal. Leider wurde dem Marinemuseum von der Hafenbehörde im Frühjahr 2021 das
"Gemeinschaftszeugnis" für die Barkasse entzogen. Dieses war im Februar 2017 erteilt worden,
obwohl für die Barkasse keine Zulassung der damaligen Zentralen
Schiffsuntersuchungskommission vorlag. Bei einer regelmäßigen Prüfung fiel dieser Umstand
nun auf. Obwohl mehrere Gutachten der Barkasse die Tauglichkeit zu Hafenrundfahrten
bestätigen, konnte das Marinemuseum nicht verhindern, dass die Hafenbehörde die Barkasse
stilllegte. Sehr zum Leidwesen der zahlreichen Museumsbesucher dauerte die Hängepartie fast
zwei
Jahre.
Erst seit Ende Juni 2023 kann das Marinemuseum auch wieder die beliebten marine-historischen
Hafenrundfahrten mit der Motorbarkasse FRIEDRICH A. MEYER durchführen. Die Barkasse verkehrt
nun wetterabhängig dreimal täglich an fünf Tagen pro
Woche im inneren Hafen zwischen Seeschleuse und Deichbrücke. Nach einer
sicherheitstechnischen Überarbeitung erhielt die FRIEDRICH A. MEYER eine bis 2028 gültige
Betriebserlaubnis. Die Umsetzung der Sicherheitsempfehlungen für den Fall einer
::Havarie kostete das Museum rund 80.000 EUR. Zudem mussten durch diese Maßnahmen
die Zahl der Fahrgastplätze von 50 auf 32 verringert werden. Aufgrund der reduzierten
Kapazität empfiehlt das Marinemuseum seinen Besuchern, sich über den Onlineshop des Museums
bereits vor der Anreise ein ::Kombiticket
Tagesticket mit historischer Hafenrundfahrt zu sichern.
Während der Coronapandemie musste das Deutsche Marinemuseum wie alle anderen kulturellen
Einrichtungen schließen. In dieser Zeit präsentierte sich das Marinemuseum digital und
begann eine Serie von Videos zu produzieren, in denen der Museumsleiter Dr. Stephan Huck die
Besucher auf kurze virtuelle Führungen durch die verschiedenen Epochen des Deutschen
Marinemuseums mitnimmt. Die Videos sind zwischen 5 und 17 Minuten lang und sind durch einen
sachlichen und informativen Stil geprägt. Inzwischen sind zwölf Episoden verfügbar.
::Videoführung Episode
1:
Aller Anfang liegt beim Seehund
::Videoführung Episode
2:
1848 - Die Anfänge der modernen Marine
::Videoführung Episode
3:
Die Kaiserliche Marine
::Videoführung Episode
4:
Der I. Weltkrieg – Teil 1
::Videoführung Episode
5:
Der I. Weltkrieg – Teil 2
::Videoführung Episode
6:
Die Reichsmarine und die Weimarer Republik
::Videoführung Episode
7:
Der II. Weltkrieg – Teil 1
::Videoführung Episode
8:
Der II. Weltkrieg – Teil 2
::Videoführung Episode
9:
Der kalte Krieg
::Videoführung Episode
10:
Die Marine seit 1990
::Videoführung Episode
11:
Das U-Boot "U 10" (Klasse 205mod)
::Videoführung Episode 12.1: Der
Lenkwaffenzerstörer D 186 MÖLDERS – Teil 1
::Videoführung Episode 12.2: Der
Lenkwaffenzerstörer D 186 MÖLDERS – Teil 2
::Videoführung Episode 12.3: Der
Lenkwaffenzerstörer D 186 MÖLDERS – Teil 3
Aufgrund des Erfolgs der Videoführungen wurde eine weitere Videoserie mit dem Namen "Im
Fokus"
aufgelegt, in der die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums noch tiefere Einblicke in
die Ausstellung und Sammlung bieten. Die Videos sind zwischen 5 und 10 Minuten lang und
widmen sich jeweils einem Exponat aus der bestehenden Ausstellung. Weiterhin
sollen in der Serie auch Exponate aus den Depot des Marinemuseums gezeigt werden.
::ImFokus [S01/E01]
"Überreste aus der Tiefe" Die 2 cm Flak 30 im Drucktopf von U1
::ImFokus [S01/E02]
"Kleider
machen Leute?" Die Uniform einer Marinehelferin 1940-1945
::ImFokus [S01/E03] "Mit
60 PS gegen den Untergang"
::ImFokus [S01/E04] "Angriff
der Riesenzigarre"
::ImFokus [S01/E05] "Die Seele
des Schiffes"
::ImFokus [S02/E01] "Das
Diesel-Schlachtschiff"
::ImFokus [S02/E02] "Bekannt aus Funk
& Fernsehen"
::ImFokus [S02/E03] "Atompilz über
Wilhelmshaven"
::ImFokus [S02/E04] "Der heiße
Stuhl"
::ImFokus [S02/E05] "Für den Zaren
entwickelt, für den Kaiser gebaut"
::ImFokus [S03/E01] "PROST"
::ImFokus [S03/E02] "Die Gorch
Fock"
Am 29. April 2023 feierte das Marinemuseum sein 25-jähriges Bestehen mit einem "Tag
der
offenen Tür". Für die Besucher gab es verschiedene Aktionen, wie z.B. kostenlose
Führungen.
Das ::Marinemusikkorps
Wilhelmshaven war vorort und sorgte für musikalische Unterhaltung. Zu den
Höhepunkte
des Tages zählte am Mittag das Einlaufen des Traditionsbootes ::Nordwind,
das nach zweijähriger Werftzeit wieder an seinem angestammten Liegeplatz im
Museumshafen
fest machte. Der Traditionssegler ist ein 1945 im Zweiten Weltkrieg begonnener, aber
nicht fertig gewordener Kriegsfischkutter, der seit 2021 in der dänischen Werft ::Hvide Sande
Shipyard
komplett generalüberholt wurde. Dabei konnten weite Teile der ursprünglichen
Inneneinrichtung erhalten werden und Takelage, Rumpf und Steuerhaus wurden wieder
fit und
haltbar für die kommenden Jahre gemacht. Die "Nordwind" war nach dem Zweiten
Weltkrieg eine
Kriegsbeute der Briten und wurde zu einer ::Ketsch umgebaut.
Von 1951
bis 2006 wurde das Schiff dann als Seemannschaftsschulboot für den Bundesgrenzschutz
See,
die Bundesmarine sowie die Deutsche Marine eingesetzt und ist seit November 2008 als
Traditionssegler fester Teil des Marinemuseums.
Die Sanierung der "Nordwind" kostete rund zwei Millionen EUR, die aus Bundesmitteln
finanziert wurden und ist ein Teil der im Jahr 2018 angestoßenen Neuausrichtung des
Marinemuseums. Diese beinhaltet unter anderem die Realisierung einer neuen
Dauerausstellung
inklusive der Einbeziehung der Freiflächen, der Neuordnung der Anlegeplätze der
Museumsschiffe und den Bau eines Museumsdepots. Außerdem ist ein zweites
Museumsgebäude mit
Platz für Sonderausstellungen und Veranstaltungen geplant. Das Großprojekt soll 2027
abgeschlossen sein. Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem durch das
Verteidigungsministerium und mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt.
Wenige Tage nach der Feier zum 25-jährigen Bestehen des Museums erhielt der
Lenkwaffenzerstörer MÖLDERS zwei RAM-Flugkörperstarter und zwei 20-mm-Kanonen zurück, die
nach der Demilitarisierung des Zerstörers abgebaut wurden. Die Anträge zur musealen
Nutzung der Waffen mussten sogar vom US-Präsidenten genehmigt werden, da es sich bei
der MÖLDERS um einen ehemaligen US-Zerstörer handelt. Nach der
Unterzeichnung der Endverbleibserklärung durch die Amerikaner konnten die fehlenden
Waffensysteme am 9. Mai 2023 vom ::Schwimmkran Griep des
Wilhelmshavener Marinearsenals an Bord der MÖLDERS gehoben werden. Nun fehlen von der
Bewaffnung bei Außerdienststellung noch zwei Torpedorohr-Drillinge vom Typ Mark 32 und die
::Düppelwerfer.
::Virtual Earth
Öffnungszeiten:
April bis Oktober: täglich 10:00-18:00 Uhr
November bis März: täglich 10:00-17:00 Uhr
Südstrand 125
26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421/40084-0
Homepage:
::Deutsches
Marinemuseum
::Förderverein
Deutsches Marinemuseum e.V.
DEWI - Versuchsfeld für Windenergieanlagen
Das Testgelände des Deutschen
Windenergie Instituts (DEWI) liegt im Norden Wilhelmshavens
an der Uttenser Landstraße zwischen Voslapp und Sengwarden.
Das Versuchsfeld wurde am 3. Juni 1993 in Betrieb genommen
und dient der DEWI zur praktische Erprobung von
Windenergieanlagen. Das Kernstück des Versuchsfeldes ist ein
Wind-Diesel-System, das eine 35 kW Dieselkraftanlage mit
einer Windkraftanlage kombiniert. Mit diesem System wurde es
erstmals in Deutschland möglich, Windenergieanlagen unter
realen Windbedingungen zu erproben und nicht nur zu
simulieren. Hersteller von Windenergieanlagen und andere
Forschungsinstitutionen können hier ihre Neuentwicklungen
kostengünstig erproben und optimieren. Eine meteorologische
Messstation auf dem Testfeld misst im kontinuierlichen
Betrieb alle relevanten meteorologischen Größen
einschließlich der Solarstrahlung. Anfang 2003 wurde
außerdem von der Universität Hannover auf dem Gelände des
::Jade Windenergieparks
ein 130 m hoher meteorologischer Mast übernommen, der für
die Vermessung des AEOLUS II und für eigene meteorologische
Untersuchungen genutzt wird. Gegenwärtig befinden sich auf
dem Testgelände 10 Windkraftanlagen-Prototypen mit einer
Gesamtleistung von über 19.000 kW in der Erprobung. 2011
wurde bekannt, dass das Deutschen Windenergie-Instituts
(DEWI) durch Underwriters Laboratories (UL) übernommen wird.
2014 wurde DEWI GmbH aus dem Handelsregister genommen, die
Marke soll jedoch weiterhin erhalten bleiben.
::Virtual
Earth
Weitere Informationen:
::Underwriters Laboratories (UL) – Standorte
Die "Faust"
Die
Faust von den
Künstlern Hajo Kruder und Hans-Georg Wölbern befindet sich am Ende der
Fußgängerzone in der oberen Marktstraße und ziert seit dem 4. Mai 1985 die
::Fußgängerzone. Die 80 cm hohe und 90 cm breite geschlossene "Faust" aus
Gussbeton hält eine 3,80 m lange Bronzeplanke so, dass sie als Ruhebank für
erschöpfte Einkaufsbummler genutzt werden kann. Die Faust als gewalttätige Geste
wird durch ihre Funktionalität als Bank auf den Ausdruck von Stärke reduziert.
Die Idee zur "Faust" hatte die Wilhelmshavener Galeristin Christa
Marxfeld-Paluszak, die damit die Attraktivität dieses Teils der Fußgängerzone
erhöhen wollte und auch die Mittel zur Finanzierung der Skulptur einwarb.
::Virtual
Earth
Domeierbank
Die
Domeierbank ist eine denkmalgeschütze, steinerne Parkbank im
::Kurpark, die 1907 zur Erinnerung an den Geheimen
Marine-Intendanturrat Hugo Domeier (1821 – 1892) aufgestellt wurde.
Domeier kam 1871 nach Wilhelmshaven und war zunächst als
Marine-Auditeuer tätig. 1891 schied er als Geheimer
Marine-Intendanturrat aus dem Dienst und trat in den
Ruhestand. Domeier zählte zu den Mitgliedern des 1878
gegründeten "Wilhelmshavener Verschönerungsvereins" und
gehörte dem Vorstand an. In dieser Funktion erwarb er sich
besondere Verdienste bei der Gestaltung des Kurparks.
Die Grünanlage wurde als Landschaftspark in der Tradition
der preußischen Gartenarchitekten Peter Josef Lenné und
Gustav Meyer geplant. Landschaftsparks, die durch
Sichtachsen, sorgfältig abgestimmte Flächennutzungen und
passende bauliche Elemente interessante räumliche Eindrücke
vermitteln, waren zu dieser Zeit in Mode. Ab dem Jahre 1880
wurde der Ostteil des Parks weiter ausgestaltet und mit
vielen Schmuckelementen wie einer künstlichen Ruine mit
Felsschlucht, einem Pavillon und Skulpturen versehen.
Die nach Domeier benannte Parkbank befindet sich heute in
unmittelbarer Nähe des Musikpavillons im Kurpark. Der
Hochlehner besteht aus grob behauenen Steinelementen, die
die aus glattem Stein bestehende Sitzbank einfassen. Die
beiden Seitenteile sind dabei als L-förmigen Armlehnen
ausgebildet. Die rund 1,80 m hohen Steinelemente werden
durch passende, ebenfalls grob behauene, waagerecht liegende
Steinquader abgeschlossen. Im mittleren Steinquader ist die
Jahreszahl 1907 als versenktes Relief eingelassen. Die
Sitzlehne der Bank trägt in verschnörkelter Schrift den
Namen der Bank.
2017 wurde das Umfeld der Parkbank durch die Auszubildenden
der Technischen Betriebe Wilhelmshaven (TBW) neu gestaltet.
In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erstellten die
Azubis eine passende Einfassung und pflanzten verschiedene
bienenfreundliche Stauden, die zu verschiedenen Jahreszeiten
blühen.
::Virtual
Earth
Dunfermline-Platz
Der
Dunfermline-Platz ist ein kleiner Platz am Ende der
::Südstrandpromenade, der der schottischen
::Partnerstadt von Wilhelmshaven gewidmet ist.
::Dunfermline ist eine rund 39.000 Einwohner große Stadt
in der schottischen Region Fife und eine der historischen Hauptstädte
Schottlands. Die Partnerschaft mit Wilhelmshaven besteht seit 1979, der
Platz vor der ehemaligen Strandhalle wurde zum 10jährigen Jubiläum der
Partnerschaft mit Dunfermline eingeweiht.
An der Südseite des Platzes befinden sich vier
zusammenliegende Findlinge, einer von ihnen trägt die Inschrift
"Dunfermline, 1989". Auf der Nordseite stehen drei Fahnenmasten.
Gegenüber dem Platz Richtung
::Helgolandkai befindet sich das Gebäude, an dem es die
Fahrscheine für die
::Hafenrundfahrten mit der MS "Harle-Kurier" der Reederei Warrings
gibt sowie ein großer Stockanker, den die Fa. Volker Wasserbau "Zur
Erinnerung an die Aufspülarbeiten bei den Strombauwerken von Minsener
Oog durch das WSA Wilhelmhaven" gestiftet hat. Auf dem Dach des
Servicegebäudes der Reederei Warrings befindet sich seit 1988 die
Skulptur
::Windweiser Kupfermöwe.
::Virtual
Earth
Ehemalige 2. Hafeneinfahrt
Die
Ehemalige 2. Einfahrt in Höhe der Schleusenstraße 49 ist der
verbliebene Rest der ersten und ältesten Hafeneinfahrt
Wilhelmshavens und steht unter Denkmalschutz. Die von 1856
bis 1869 gebaute Hafeneinfahrt war Teil der ursprünglichen
Planungen zur Errichtung eines preußischen
Marine-Etablissements mit Hafen an der Nordsee.
Die Planungen sahen zunächst eine Einfahrt mit Seeschleuse
vor, in deren Verlängerung ein Hafenkanal mit einem Bauhafen
(heutiges Hafenbecken des Marinearsenals) angelegt werden
sollte. Dieser sollte zunächst nur als Ausrüstungs- bzw.
Reparaturplatz genutzt werden. Erst später dachte man auch
an die Errichtung einer Werft zum Bau neuer Schiffe. Das
Hafenbecken wurde ca. 2 km von der Einfahrt entfernt
angelegt, um die dort liegenden Schiffe vor den Beschuss
feindlicher Schiffsartillerie von See her zu schützen. Alle
Hafenanlagen mussten noch mit Muskelkraft, unter Benutzung
von Schaufeln und Schubkarren ausgehoben werden.
Die Hafeneinfahrt wurde an der südöstlichsten Ecke des
Hafenbaugebietes, dem Dauensfelder Groden angelegt. Zur
Absicherung gegen See wurden zwei Molen rechtwinklig zum
Strom gebaut, die über die Deichkante hinaus in die
"Fährhuck" genannte Reede ragten. Die Lage der beiden Molen
sollte sicherstellen, dass die Gezeiten den Schlickeintrag
vor der Einfahrt gering hielten und damit die notwendigen
Baggerarbeiten vor der Hafeneinfahrt verringerten. Bei den
Planungen griff man auf Erfahrungen bei der Errichtung der
::Festung Christiansburg bei Varel im Jahr 1681 zurück.
Aufgrund von Fehlplanungen verschlickte der innerhalb der
Festung errichtete Seehafen so schnell, so dass die Festung
bereits 1694 wieder aufgegeben werden musste.
Am Morgen des 17. Juni 1869 fand auf der nördlichen Mole der
Einfahrt die Namensgebung des Marine-Etablissements im
Beisein von
::König Wilhelm I. von Preußen
(1797–1888) und vieler hochrangiger Gäste statt. Hier
erhielt das Marine-Etablissement offiziell den Namen
"Wilhelmshaven". Leiter der Zeremonie war der preußischen
Kriegsminister General
::Albrecht von Roon (1803–1879).
Anschließend wurden die neuen Hafen- sowie die Werftanlagen
inspiziert. Alle Hafenanlagen waren an diesem Tag noch
"trocken". Sie wurden erst 1870 geflutet. An den Tag und Ort
der Namensgebung erinnert seit dem 10. Dezember 1984 eine
::Gedenktafel zur Namensgebung auf dem nördlichen
Molenkopf. Die Tafel und das dazugehörige runde
Klinkerpodest wurden in einer Gemeinschaftsaktion von Stadt,
Marinearsenal und Wasserwirtschaftsamt hergestellt.
2019, im Rahmen des 150-jährigen Stadtjubiläums, wurde am
Anfang der Nordmole in der Nähe des Deichsicherungsweges
eine von zwei
::Stelen zur Erinnerung an die Stadtgründung
aus COR-TEN-Stahl aufgestellt.
Die Einfahrt bestand aus einer inneren und äußeren Schleuse
von jeweils rund 20 m Breite und einem dazwischen liegenden
rund 175 m langen Hafenbecken. Hier im sogenannten Vorhafen
sollten sich die Schiffe zur Schleusung sammeln und dann
gemeinsam ein- bzw. auslaufen. Schon bald machten sich in
der Praxis erhebliche Schwächen der Einfahrt bemerkbar. So
waren die Schleusengänge auf ein knappes Zeitfenster bei
Hochwasser beschränkt. Weiterhin ergab sich das Problem,
dass bei starker Strömung vor der Einfahrt das Heck der
einfahrenden Schiffe von der Strömung erfasst wurde, während
sich der Bug des Schiffes schon im ruhigen Fahrwasser
zwischen den Molen befand. Zum Ausgleich des Versatzes
mussten die Schiffe daher mit hoher Geschwindigkeit
einlaufen, um die schmale äußere Schleuse nicht zu
verfehlen. Dies rief immer wieder gefährliche Situationen
hervor.
Daher wurde bereits nach fünf Jahren eine weitere
Hafeneinfahrt in süd-westlicher Richtung der Deichlinie, die
heutige "Ehemalige 1. Einfahrt" geplant und gebaut. Nach der
Fertigstellung der "neuen" Einfahrt im Jahr 1886 wurden die
Bezeichnungen der Hafeneinfahrten das erste Mal geändert.
Die zuerst gebaute Hafeneinfahrt erhielt den Namen "Alte
Hafeneinfahrt" und die neu gebaute Hafeneinfahrt wurde zur
"Neuen Hafeneinfahrt".
Trotz der Schwächen blieb die "Alte Hafeneinfahrt" bis zum
Ende des Ersten Weltkrieges in Betrieb. Vor allem kleinere
Marine-Einheiten nutzen die Einfahrt. Ab 1919 wurde das
äußere Schleusentor dauerhaft außer Betrieb gesetzt und das
innere wurde offen gelassen. So entstand aus dem Vorhafen
ein weiteres Hafenbecken, das als Liegeplatz für Schiffe des
Seezeichen- und Lotsenamtes genutzt wurde. Hier lagen
Tonnenleger, Lotsendampfschiffe und Reserve-Feuerschiffe und
bis Juni 1946 der Tonnenhof des Seezeichen- und Lotsenamtes.
Nach der großen Erweiterung der Hafenanlagen ab 1909
entstand in nord-östlicher Richtung eine dritte Einfahrt mit
zwei Schleusenkammern. Nach der
Fertigstellung dieser Einfahrt wurden die Namen der nun drei
Einfahrten von West nach Ost durchnummeriert. So erhielt die
"älteste" Hafeneinfahrt den Namen 2. Hafeneinfahrt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Einfahrten von den
Alliierten gesprengt. Durch die Sprengung entstand eine
Deichlücke, die zunächst nur dürftig durch einen festen Damm
verschlossen wurde. In den Jahren 1967 und 1968 wurde aus
Gründen der Deichsicherheit eine neue Deichlinie von der 4.
Einfahrt zur ehemaligen 3., 2. und 1. Einfahrt gebaut. Nur
noch die alten Molen der Einfahrten erinnern an die zwei
ehemaligen Einfahrten.
Heute sind von der gesamten Schleusenanlage der Ehemaligen
2. Einfahrt die beide Außenmolen, das Schleusenbecken sowie
das ehemalige Schleusenwärterhaus aus dem Jahr 1860/1870
erhalten. Die Seitenwände der Molen bestehen aus Sandstein
und zum Teil aus Granit. Die Mauerreste der alten Anlage
sind zum Teil noch sichtbar. Der gesamte Bereich der
ehemaligen 2. Einfahrt ist konstituierender Bestandteil
einer Gruppe nach § 3.3 des Niedersächsischen
Denkmalschutzgesetzes (NDSchG). Ebenso denkmalgeschützt sind
die beiden 1914 bis 1916 auf der Westseite des
Schleusenbeckens gebauten Minenlagerhäuser (5-geschossige
Putzbauen unter flachem Walmdach). Das ehemalige
Schleusenwärterhaus (1-geschossiger Putzbau unter Satteldach
mit Dachausbau für einen Ausguck) wird gewerblich genutzt
und ist als Einzeldenkmal gem. § 3.2 NDSchG eingetragen.
Durch die Eindeichung auf der einen Seite sowie durch den
Durchbau der Schleusenstraße auf der anderen Seite entstand
ein Stillgewässer in dem alten Schleusenbecken. Die Ufer des
Gewässers sind teils sehr steil und verbaut. Alle Ufer sind
dicht mit Bäumen oder Rubus-Gestrüpp bewachsen.
Weitere Informationen:
::Kaiserliche Marine in Wilhelmshaven – Hafeneinfahrten
::Ehemalige 2. Einfahrt auf www.naturschaetze_whv.de
::Impressionen der Ehemaligen 2. Einfahrt in Wilhelmshaven
von Hartmut Klose
::Entwurf des Bebauungsplans Nr. 152 – Ehemalige
Minenlagerhäuser
Ehrenfriedhof am Stadtpark
Der
Ehrenfriedhof in Wilhelmshaven wurde als Begräbnisstätte der
Marinegarnison im Zusammenhang mit der Planung des
::Rüstringer
Stadtparks in den Jahren von 1912 bis 1924 angelegt. Die
Aufschüttungen für den Friedhof begannen im Februar 1914 und
wurden im November 1914 beendet. Durch den Ausbruch des Ersten
Weltkrieges musste der Ehrenfriedhof früher als geplant,
nämlich bereits im August 1914 eingeweiht werden. Er wurde
so zur Ruhestätte der in den Seeschlachten des Ersten
Weltkrieges gefallenen Marinesoldaten (Seegefecht bei
Helgoland, Seeschlacht an der Doggerbank, Skagerrakschlacht)
sowie der Toten der Revolutionskämpfe 1919 und des
Explosionsunglückes in Mariensiel im Dezember 1919. Der
älteste Teil des Friedhofs ist das Skagerrak-Feld [2] mit
dem schlichten Hochkreuz [1].
Mehrere Mahn- und Ehrenmale sind auf dem Ehrenfriedhof zu
besichtigen. Unter ihren befinden sich auch zwei Mahnmale,
die an russische und sowjetische Kriegsgefangene erinnern
(Pavillon-Denkmal [4] für die im Ersten Weltkrieg verstorbenen
und eine Gedenkplatte [14] für die im Zweiten Weltkrieg
verstorbenen Soldaten).
Zur Erinnerung an die Toten, die auf den folgenden
Kriegsschiffen um Leben kamen, sind Gedenksteine errichtet
worden: dem Schlachtkreuzer S.M.S Lützow [6], den
Panzerschiffen Deutschland [7] und Admiral-Graf-Spee [10],
den Schlachtschiffen Tirpitz [8] und Scharnhorst [11], den
Zerstörern Max Schultze [9] und Leberecht Maaß [9], dem
Kreuzer Medusa [12] sowie den gefallenen U-Boot-Fahrer
beider Weltkriege [13].
Ein weiteres Mahnmal gedenkt des Matrosenaufstands von
1918/1919, der Auslöser der Novemberrevolution war und mit
der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. zur Weimarer Republik
führte. Der ursprünglich am 20. Mai 1920 eingeweihte
Sarkophag, der an dieser Stelle von der Arbeiterschaft der
Jadestädte Wilhelmshaven-Rüstringen errichtet wurde, war den
Nationalsozialisten schnell ein Dorn im Auge, da an dieser
Stelle trotz Strafandrohungen immer wieder Kränze und Blumen
niedergelegt wurden. 1934 zerschlugen sie den Sarkophag und
entfernten die übrig gebliebenen Teile. Am 2. Mai 1989
erfolgte auf Initiative des "Historischen Arbeitskreises"
des DGB die Wiederherstellung des Mahnmals in seiner
jetzigen Form [5].
Die ::Bromberger
Gedenkstätte [15] im östlichen Teil des Friedhofes
erinnert an die Toten der Region in und um die ehemalige
deutsche Stadt Bromberg, der heutigen Wilhelmshavener
::Partnerstadt Bydgoszcz in Polen. Wilhelmshaven wurde
nach dem Zweiten Weltkrieg Zufluchtsort vieler Bromberger und
übernahm die Patenschaft über den Heimatkreis Bromberg-Stadt
und Bromberg-Land. Nach der Wiedervereinigung wurden
vielfältige Kontakte hergestellt, die 2006 zu einer
offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Bydgoszcz und
Wilhelmshaven führten.
Im Juni 2008 wurde am Eingang des Ehrenfriedhofs eine große
Geschichts- und Erinnerungstafel aufgestellt, die die
Geschichte der Anlage erklärt und auf die dort bestatteten
2401 Kriegstoten der beiden Weltkriege hinweist. Die Tafel
wurde im Rahmen eines Projektes mit dem "Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge" von Schülern der ehemaligen
Agnes-Miegel-Realschule (heute Oberschule Nord) sowie
Schülern der Berufsbildenden Schule Friedenstraße in
Wilhelmshaven gestaltet.
2015/2016 wurden im Rahmen des Projektes fünf weitere
Geschichts- und Erinnerungstafeln an verschiedenen
Standorten auf dem Ehrenfriedhof aufgestellt. Die Tafel 1
befindet sich am Hauptweg vor dem Skagerrak-Feld mit dem
Hochkreuz und Tafel 2 vor dem sogenannten Lazarettfeld
westlich der Kapelle. Tafel 3 steht nördlich der Kapelle vor
einer halbkreisförmigen Grabanlage, in der zivile Tote des
Zweiten Weltkrieges beigesetzt sind. Die Tafel 5 befindet
sich wenige Meter nördlich von Tafel 3 und verweist auf die
an dieser Stellte beigesetzten rund 100 sowjetischen
Kriegsgefangenen [14], die während ihrer Zwangsarbeit in
Arbeitskommandos zwischen August und Dezember 1941 starben.
Tafel 4 schließlich befindet sich am Hauptweg neben dem
Mahnmal des Matrosenaufstands von 1918/1919 und verweist auf
das Gräberfeld für Militärangehörige und
Dienstverpflichtete, die im Bombenkrieg des Zweiten
Weltkrieges starben. Viele von ihnen starben in den letzten
drei Monaten vor Kriegsende.
[Zahlen] = Standort der Gedenkstätten entsprechend dem
Lageplan der Geschichts- und Erinnerungstafel am
Friedhofseingang
::Virtual Earth
Ehrengräber der Stadt Wilhelmshaven
Kommunen können als
Ausdruck der Wertschätzung die Grabstätte einzelner Bürger
zum Ehrengrab ernennen. Bei den Bürgern handelt es sich
meist um Persönlichkeiten, die sich um das Gemeinwesen
besondere Verdienste erworben haben. Die Kommune übernimmt
in diesen Fällen die Kosten für die Erhaltung und Pflege der
Ehrengräber.
In Wilhelmshaven gibt es die Regel, dass die Grabstätten von
mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichneter Bürger diese
Ehrung erhalten. Die Stadt unterhält derzeit auf städtischen
und kirchlichen Friedhöfen sieben Ehrengrabstätten: Auf dem
Friedhof Friedenstraße für
::Paul Hug (1857–1934,
SPD-Politiker, Landtagsabgeordneter) und Johann Georg
Siehl-Freystedt (1868–1919, Maler), auf dem ::Ehrenfriedhof
für Wilhelm Krüger (1871–1940,
Marine-Hafenbaudirektor), auf dem
::Friedhof Neuende für Eilhard Mitscherlich (1794–1862, Chemiker)
und Carl Hinrichs (1851–1940,
Kaufmann) sowie auf dem
::Friedhof Aldenburg
für Otto Meentz (1845–1922,
Gemeindevorsteher von Bant) und Hans Janßen (1918–2001,
Landtagsabgeordneter, Oberbürgermeister).
Ehrenhain Fedderwarden
Nach dem Ersten
Weltkrieg wurden in zahlreichen Orten Kriegerdenkmäler zur
Erinnerung an die im Krieg gefallenen Soldaten errichtet.
Dabei kann man beobachten, das sich die Denkmäler vorwiegend
in kleineren Orten befinden. In größeren Orten und Städten
sind sie dagegen kaum zu finden. Stifter der
Kriegerdenkmäler waren in erster Linie die Kirche oder die
Gemeinde. Die Denkmäler weisen üblicherweise eine Auflistung
der Namen der Gefallenen der Gemeinde auf, meist in
Verbindung mit christlichen Symbolen, Eiserne Kreuze,
Eichenlaub, Schwertern oder Stahlhelmen. In Wilhelmshaven
findet man die Kriegerdenkmäler zumeist in den Stadtteilen,
die in den 1920er Jahren noch kleine eigenständige Dörfer
waren. Dies trifft auch auf die beiden Wilhelmshavener
Ortsteile Fedderwarden und Sengwarden zu, die erst 1972 nach
Wilhelmshaven eingemeindet wurden.
In Fedderwarden befindet sich das Kriegerdenkmal an der
Fedderwarder Landstraße (auf der östlichen Seite kurz hinter
dem südlichen Ortseingang). Durch ein schmiedeeisernes Tor
gelangt man über einen kurzen Weg zum Platz mit dem
Ehrenmal, der durch einen niedrigen Erdringwall eingefasst
ist. Am Ende des Weges befindet sich das hügelförmige
Kriegerdenkmal, das aus Findlingen gemauert ist. Auf der
Vorderseite befindet sich eine eingemauerte Tafel mit dem
Reliefzug "Unseren Helden/ 1914–1918/
Leewer dood as Slaav". Auf der Rückseite befindet sich eine
weitere Tafel, auf der die gefallenen Soldaten der Gemeinde
verzeichnet sind. Das Kriegerdenkmal entstand 1921/1922
durch den Baurat Hahn. 2016 wurden das Kriegerdenkmal um
eine Bronzetafel mit dem Namen der gefallenen Soldaten
ergänzt, weil die Tafel an der Rückseite oft übersehen wurde
und die verwitterten Namen dort nur noch mühselig zu
entziffern sind. Die Bronzetafel steht auf einer separaten
kurzen Stele links vor der eigentlichen Denkmal.
Im September 2017 wurde auf dem Areal eine Erinnerung an den
deutsch-französischen Krieg 1870/1871 enthüllt. Das Denkmal
in Form eines Obelisken erinnert an die 13 Kriegsteilnehmer
des Dorfes und an das im Krieg gefallene Gemeindemitglied
Christopher Remmers. Das ursprüngliche
historisch-heimatkundliche Denkmal stand bis 1966 auf dem
Dorfplatz an der Straße Am Knull, bis es im Zuge des
Straßenausbaus der Poststraße abgebaut werden musste und
Teile zum Verfüllen eines Grabens verwendet wurden. Teile
des Denkmals wurden wiedergefunden und eingelagert, ab 1982
beim Feuerwehrhaus in Fedderwarden ausgestellt. Erhalten
geblieben sind die Tafel mit dem Spruch "Zur Erinnerung an
die 13 Krieger aus der Gemeinde Fedderwarden –
Vereinter Mut in starker Hand ist sicherer Schutz dem
Vaterland" sowie der Reichsadler aus Gusseisen, der
jahrelang auf dem Dachboden des Bürgervereinsvorsitzenden
überdauerte.
Bereits mehrfach wurde über die Wiederherstellung des
Denkmals diskutiert, aber erst 2016 konnte die benötigte
Geldsumme von rund 18.000 EUR durch zahlreiche Spenden und
Sponsoren aufgebracht werden.
Der ehemalige Wilhelmshavener Stadtdezernent Dr. Jens Graul
fertigte dann eine Projektbeschreibung zur Wiedererrichtung
an und schrieb das Heft "Tod bei Tronville – Das Kriegerdenkmal in Fedderwarden
und der
deutsch-französische Krieg 1870/1871" über das
Schicksal des 22-jährigen
::Füsiliers Christopher Remmers.
Remmers starb am 16. August 1870 in der
::Schlacht bei Mars-la-Tour durch einen Kopfschuss und
ist bei der Ortschaft Tronville begraben. Der
Kulturausschuss des Rates empfahl nun die Wiedererrichtung
des Denkmals.
Der Steinmetz- und Bildhauermeister Thomas Theumer erhielt
den Auftrag und fertigte den drei Tonnen schweren Obelisken
nach historischen Vorbild in leicht vereinfachter Form aus
Gildehauser Sandstein neu; ein Material, aus dem schon das
Original bestand. Die noch vorhandene Tafel und der
Reichsadler wurden in das neue Denkmal integriert. Die
offizielle Einweihung erfolgte am 23. September 2017 im Rahmen einer Feier, die
durch den Fedderwarder Bürgerverein organisiert wurde und
der zahlreiche Bürger beiwohnten.
Im April 2019 wurde eine weitere kurze Stele rechts vor dem
ursprünglichen Kriegerdenkmal eingeweiht. Die Stele trägt
eine Bronzetafel mit den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.
Die Kosten für Stele und Tafel konnte der Bürgerverein
Fedderwarden dank einer Spende des MPUO-Korps Wilhelmshaven
übernehmen.
Ems-Jade-Kanal
Der
Ems-Jade-Kanal verläuft quer durch die ostfriesische
Halbinsel und verbindet die beiden großen Meeresbuchten
Dollart und Jadebusen miteinander. Die rund 73 km lange
Strecke zwischen den Nordseehäfen Emden und Wilhelmshaven
wurde in den Jahren von 1880 bis 1886 gebaut. Zweck war die
Anbindung des neuen preußischen Kriegshafen Wilhelmshaven an
das damals zu Preußen gehörige Ostfriesland.
Der Kanal verläuft aufsteigend von der Ems bei Emden bis
nach Aurich, um dann nach Wilhelmshaven am Jadebusen wieder
abzusteigen. Wegen des geringen Höhenunterschiedes von etwa
4,60 m benötigt der Ems-Jade-Kanal nur 6 Schleusen. Aufgrund
der flachen Landschaft ist der Kanal als Damm- bzw. Hochkanal
ausgelegt, d.h. der Kanal erhebt
sich etwa zwei m über die umgebende Landschaft und wird
durch Dämme vor dem Auslaufen geschützt. Nur auf dem Abschnitt zwischen Aurich-Rahe
und Wiesede ist der Kanal auf einer Länge von 23 Kilometern
in das Gelände eingeschnitten. Den
höchsten Punkt erreicht die Wasserstraße im Geestgebiet
zwischen Wiesens und Upschört mit einer Wasserspiegelhöhe
von + 5,70 Metern. Schiffbar ist der Kanal nur für Schiffe
bis zu 33 m Länge, 6,20 m Breite und 1,70 m Tiefgang. Beim
Ausbau der Wilhelmshavener Hafenanlagen hatte er eine große
Bedeutung, da auf ihm Material wie Sand, Steine, Torf etc.
transportiert wurde. Heute hat er keine wirtschaftliche
Bedeutung mehr und wird deshalb fast ausschließlich
touristisch genutzt.
Auf Wilhelmshavener Gebiet verlief der Ems-Jade-Kanal
ursprünglich bis in Höhe der Kronprinzenstraße (heute
Moselstraße), um dann über eine Schleuse in den "Neuen
Hafen" zu münden. Die große Hafenerweiterung von 1900 und
der weitere Ausbau der Hafenanlagen am Handelshafen,
Kohlenhafen und Kanalhafen haben den Kanal zumindest optisch
verkürzt, da er hier nicht als Kanal zu erkennen ist. Er
beginnt eigentlich so richtig erst an der Schleuse
Mariensiel. 1991 wurde am alten Banter Hafen ein
::Denkmal zur Erinnerung an die Toten des Bauvorhabens
eingeweiht.
::Virtual Earth
Entdeckerroute zur Industriekultur
Die Entdeckerroute zur Industriekultur in Wilhelmshaven
steht unter dem Motto "Torpedos, Schiffe, Perlons –
Wie aus des Kaisers Marinehafen zivile Industrie wurde".
Dabei steht die Entwicklung von der militärischen Nutzung
zur zivilen Nutzung im Vordergrund, bei der z.B. aus einer
ehemaligen U-Boot- und Torpedowerft ein Spinnereibetrieb
oder aus einer Torpedolagerhalle eine Perlonstrumpffabrik
wurde.
Auf der Entdeckerroute können 15 verschiedene Stationen im
Bereich des Wilhelmshavener Stadtgebiets erkundet werden.
Stationen sind die
::Exerzierhalle, das
::Torpedolagerhaus, die
::Kaserne der II. Torpedodivision, das
::Lehrlingshochhaus, der
::Schnürboden der Nordwerft, der
::Textilhof, das
::Firmengelände der Franz Kuhlmann AG, die
::Basalanhalle, das
::Städtische Lagerhaus, der
::Strombauhof, die
::U-Boot- und Torpedowerft, die
::Hülsenwerkstatt des Marine-Artilleriedepots, der
::Seeflughafen, das
::Lagerhaus für optische Artilleriegeräte sowie die
::Alte Torpedowerft. Die einzelnen Stationen können in
beliebiger Reihenfolge mit dem Fahrrad oder dem PKW erkundet
werden.
Zur Route ist eine informative 36-seitige Broschüre
erschienen, die man gegen eine Schutzgebühr von 3,50 EUR bei
der Wilhelmshavener Tourist-Information gegenüber der
::Nordseepassage erwerben konnte. In ihr sind sowohl
Hintergrundinformationen zur ursprünglichen Nutzung der
Gebäude, als auch die zwischenzeitlichen zivilen Nutzungen
nach dem oft kriegsbedingten Ende der ursprünglichen Nutzung
verzeichnet. Angereicht ist die Broschüre mit zahlreichen
historischen Abbildungen.
Vorabinformationen zu allen Stationen der Entdeckerroute
finden sich aber auch auf den Internetseiten der
Wilhelmshavener Touristik & Freizeit GmbH (WTF). Ein
::Übersichtsplan zur Route findet man ebenfalls dort.
Mit der Neugestaltung des Internetauftritts der
Wilhelmshavener Touristik & Freizeit GmbH fielen die o.g.
Seiten zur Industriekultur dem Rotstift zum Opfer. Die
Seiten sind leider aus dem Angebot herausgenommen worden.
Die oben verlinkten Stationsbeschreibungen konnte ich aber
über das Internet-Archiv Wayback Machine (Stand August 2014)
weiterhin zugänglich machen. Ob die o.g. Broschüre noch zu
erwerben ist, kann ich aktuell nicht sagen.
Erinnerungsstätte Seefrieden
Am 23. August 2011 wurde die Erinnerungsstätte "Seefrieden" am
::Rüstringer Berg mit einer ökumenischen Andacht
eingeweiht. Sie ist ein Ort des Erinnerns und Gedenkens für
die Hinterbliebenen von Verstorbenen, deren sterbliche
Überreste auf See bestattet wurden.
Die direkt am Meer liegende kleine Anlage befindet sich
leicht erhöht am so genannten Rüstringer Berg und besteht
aus sechs freistehenden Holzstelen, die jahrelang als Dalben
im Nordseewasser standen und zum Befestigen von Schiffen
dienten. An den verwitterten Holzpfählen sind bzw. werden
kleine Messingschilder mit den Namen der Verstorbenen und
den geografischen Koordinaten ihrer Seebestattung
angebracht. Um die Stelen führt ein Weg zu zwei kleinen
Plätzen mit Ruhebänken, die einen schönen Blick auf die See
ermöglichen. Auf einem der Plätze befindet sich zusätzlich
eine Informationstafel mit einer Seekarte der deutschen
Nordseebucht, aus der sich anhand der Koordinaten der
Messingschildchen die konkrete Beisetzungsstelle auf See
ablesen lässt. Mehrere Granitstelen fassen die Plätze und
die darum liegenden Blumenbeete ein.
Die wohl einmalige Gedenkstätte an der Nordseeküste entstand
durch die Technischen Betriebe Wilhelmshaven (TBW) auf
Anregung des Geschäftsführers der Feuerbestattungen
Wilhelmshaven Willem Vieth. Betreiber der Anlage ist die
städtische Friedhofsverwaltung Wilhelmshaven.
::Virtual Earth
Erinnerungstafel für Reinhard Nieter, Bismarckstraße 191
Am 10. Juni 2016 wurde eine Erinnerungstafel am langjährigen
Wohnhaus des ehemaligen Oberbürgermeisters
::Reinhard Nieter (1883–1964)
enthüllt. Die vom "Bauverein Rüstringen e.G." gestiftete
Tafel erinnert an die Verdienste Reinhard Nieters für die
Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen sowie für den
"Bauverein Rüstringen".
Der gelernte Schlosser Nieter kam 1905 als Heizer zur Marine
nach Wilhelmshaven. Zu dieser Zeit war die
Wohnungsbaugenossenschaft gerade entstanden und hatte ihre
ersten Häuser auf
::Siebethsburg gebaut. Nieter fand Gefallen an der
Gartensiedlung, wurde Genosse und saß bereits 1915 im
Aufsichtsrat. Nieter engagierte sich politisch in der SPD
und der Gewerkschaft. Während der Novemberrevolution 1919
war er Mitglied im Arbeiterrat und wurde Stellvertreter von
Paul Hug als Zivilkommandeur. Er wurde in den Rat der Stadt
Rüstringen gewählt und wurde 1920 deren Ratsvorsitzender. In
dieser Funktion begleitete er viele Bauvorhaben dieser Zeit,
wie z.B. den Bau des heutigen
::Wilhelmshavener Rathauses, die Anlage des
::Rüstringer Stadtparks mit dem
::Ehrenfriedhof, den Bau der
Stadtparkkolonie sowie des Paul-Hug-Kinderheims und des
Karl-Hinrichs-Stifts maßgeblich mit. Weiterhin setzte er
sich für kulturelle Belange ein. So entstand aus seiner
Arbeit für das Rüstringer Vortragswesen später die
Volksbühne, die den Bau des ersten Stadttheaters, dem
sogenannten Seemannsheim initiierte. 1927 wurde er zum
Vorsitzenden des Bauvereins gewählt.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor
das SPD-Mitglied Nieter alle Ämter. Den Lebensunterhalt
verdiente er sich ab da mit einem kleinen Tabakwarengeschäft
und überstand diese Zeit, indem er sich jeglicher
politischer Aktivität enthielt. Nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges ernannte ihn die britische Besatzungsmacht
aufgrund seiner unbelasteten Biografie zum Vorsitzenden
eines 25-köpfigen Beschwerdeausschusses, der die
Entlassungen der Beschäftigten der ehemaligen
Reichmarinewerft begleitete. Der erste Stadtrat nach 1945
wählte ihn schließlich zum Oberbürgermeister, ein Amt, das
er von 1945–1952 und nochmal von 1956–1961 inne hatte. In
dieser Tätigkeit förderte er den Wiederaufbau der stark
zerstörten Stadt und setzte sich weiterhin für die
Einrichtung und Förderung der kulturellen Einrichtungen der
Stadt ein. Ebenfalls ab 1946 lenkte er erneut die Geschicke
des "Bauverein Rüstringen e.G.", deren
Aufsichtsratsvorsitzender er bis 1963 war.
Nach seinem Tod würdigte die Stadt sein Wirken, indem sie
das 1967 neu gebaute städtische Krankenhaus an der
Friedrich-Pfaffrath-Straße auf den Namen
"Reinhard-Nieter-Krankenhaus" (RNK) taufte. Im Zuge der
Übernahme des "St.-Willehad-Krankenhauses" durch die Stadt
und die Zusammenlegung am bisherigen Standort des RNK wurde
die neue Krankenhauskonstruktion im Herbst 2014 mit dem
schlichten Namen "Klinikum Wilhelmshaven" versehen. Aktuell
gibt es Bestrebungen, zumindest die kurze Zufahrtsstraße von
der Friedrich-Pfaffrath-Straße zum Krankenhausgebäude nach
Nieter zu benennen. Mal sehen, ob das zeitnah klappt.
::Virtual
Earth
Exodus-Stelen
Am
6. September 2019 wurden im Wilhelmshavener Ortsteil Sengwarden zwei
identische Informationsstelen eingeweiht. Die eine befindet sich an der
Hauptstraße in der Dorfmitte von Sengwarden, während sich die zweite auf
dem Gelände der Admiral-Zimmermann-Kaserne befindet.
Die Stelen erinnern an die 4554 jüdischen Flüchtlinge, die
sich im Mai 1947 mit dem völlig überfüllten, amerikanischen
Passagierdampfer
::Exodus vom französischen Mittelmeerhafen Sète aus nach
::Palästina aufmachten. Die britische Mandatsmacht über
Palästina brachte das Passagierschiff vor der Ankunft auf See gewaltsam
auf, da sie durch die Ankunft der Flüchtlinge eine Anheizung der
Auseinandersetzungen mit den Palästinensern befürchteten.
Die jüdischen Passagiere, überwiegend polnischer und
ungarischer Herkunft, wurden auf drei Schiffe verteilt und in die
::Britische Besatzungszone nach Hamburg verbracht. Am 8.
September 1947 gingen sie dort von Bord. Dieses Ereignis löste einen
weltweiten Protest aus und führte zur
::UN-Resolution 181 (II) vom 29. November 1947, die den
Konflikt zwischen arabischen und jüdischen Bewohnern des britischen
Mandatsgebiets Palästina lösen sollte. Die Resolution beinhaltete die
Beendigung des britischen Mandats und sah vor, Palästina in einen Staat
für Juden und einen für Araber aufzuteilen, wobei die Stadt Jerusalem
unter internationale Kontrolle gestellt wurde.
Nach der Anlandung in Hamburg wurden die
"Exodus"-Flüchtlinge zunächst in zwei Lager in Lübeck interniert und
anschl. dann nach Emden bzw. Sengwarden gebracht, weil dort winterfeste
Quartiere zur Verfügung standen. Rund 1800 jüdische
::Displaced Persons, so der in der Besatzungszeit
geläufige Begriff für heimatlos gewordenen Menschen, lebten ab November
1947 für acht Monate in der Sengwarder Kaserne.
Zu den fremdsprachigen Juden pflegten die Dorfbewohner kaum
Kontakt, lediglich Tausch und Kauf florierten. In der Dorfbäckerei der
Familie Reese konnten die Juden ihr ungesäuertes Brot zubereiten. Die
Flüchtlingen verließen Sengwarden im Sommer 1948 gruppenweise über den
Landweg nach Marseille, um von dort ins zwischenzeitlich gegründete
Israel einzuwandern.
Die Idee zu dem Stelenprojekt hatte der Israeli Cwi
Chatkewicz aus Haifa, der am Tag des UN-Resolutionsbeschlusses als
Flüchtlingskind im St.-Willehad-Krankenhaus geboren wurde. Er erforschte
die Anfänge seiner Lebensgeschichte und besuchte Sengwarden mehrmals. So
machte er die Ereignisse um die "Exodus", die den Schriftstelle Leon
Uris zu seinem im Jahr 1958 erschienenen Weltbestseller inspirierte, in
Sengwarden wieder bekannt. Mit Hilfe zahlreicher Einzelpersonen und
Institutionen wurde das Stelenprojekt dann umgesetzt. Die Einweihung
erfolgte im Beisein von Hr. Chatkewicz und zahlreicher Beteiligter sowie
Gästen aus Israel, u.a. erklang die israelische Nationalhymne und das
Lied der "Exodus"-Flüchtlinge.
::Virtual
Earth
Feuerschiff Weser
Das
Feuerschiff Weser ist ein Museumsschiff und lag jahrzehntelang zusammen
mit dem Tonnenleger
::Kapitän Meyer am ::Bontekai des Großen
Hafens unterhalb der
::Kaiser-Wilhelm-Brücke. Es wurde von 1906
bis 1907 von der Weserwerft (heute: AG Weser) in
Bremen als Feuerschiff Norderney I. gebaut. Es hat eine Länge von 52,50
m und eine Breite von 7,80 m. Der Tiefgang des Schiffes beträgt rund
3,80 m.
Zunächst wurde die Norderney I. als Reservefeuerschiff für
andere Feuerschiff-Stationen in der Nordsee eingesetzt. Ab 1936 lag es
dann auf verschiedenen Stationen in der Elbe. Nach dem Zweiten Weltkrieg
war es dann zunächst wieder als Reservefeuerschiff im Einsatz, bevor es
dann, nach einer umfassenden Modernisierung und Ausrüstung mit einem
Dieselmotor, am 26. März 1954 in die Wesermündung verlegt wurde und so seinen
Stationsnamen "Weser" erhielt.
Dort tat das Feuerschiff bis zum 23. September 1981 seinen
Dienst. Dann wurde es als letztes deutsches Feuerschiff eingezogen
und außer Dienst gestellt. Damit ging eine mehr als 160-jährige Ära der
Feuerschiffe auf der Außenweser zu Ende.
Interessanterweise ist die Norderney I. ein Schwesterschiff der
bekannten Dreimastbark
::Alexander von Humboldt, die ein Jahr früher (1906)
ebenfalls als Feuerschiff gebaut wurde. Erst später wurde die Alex zum
Segelschulschiff umgebaut und erhielt ihr heute so markantes Aussehen.
Nach der Außerdienststellung rettete die Stadt Wilhelmshaven
das Feuerschiff vor der Verschrottung und erwarb das Feuerschiff nach
einem Jahr Aufliegezeit. Die Stadt übergab das Schiff dann in die Hände
der Segelkameradschaft "Klaus Störtebeker" Wilhelmshaven e.V., die es
wieder herrichtete und der Öffentlichkeit als Museums- und
Restaurationsschiff zugänglich machte. Aufgrund des Umbaus der inneren
Räumlichkeiten ist das Feuerschiff nicht mehr seetauglich und kann im
Gegensatz zur Kapitän Meyer nicht mehr selbständig fahren.
Der jahrelang an Bord geführte Restaurationsbetrieb musste
während der langen Sanierungsarbeiten an der Kaiser-Wilhelm-Brücke
aufgeben, da durch die fast dreijährige Sperrung der Brücke deutlich
weniger Touristen den Weg zum Feuerschiff fanden.
Zudem hat der Zahn der Zeit an dem Schiff genagt. Das
ehemalige Feuerschiff muss dringend saniert werden. Dazu wurde das
Schiff im November 2014 in die Jadewerft verlegt und eine Woche lang
gründlich durchgecheckt. Die voraussichtlichen Sanierungskosten, die auf
die Stadt Wilhelmshaven als Eigentümerin des Schiffes zu kommen,
belaufen sich laut einem Gutachten auf insgesamt über 600 000 EUR. Eine
Summe, die die verschuldete Stadt eigentlich nicht hat. Aktuell werden
unterschiedliche Konzepte diskutiert.
Während des
::Wochenendes an der Jade 2017 wurde das Feuerschiff dann in einer
spontanen Aktion auf einem Liegeplatz am Nordwestkai bei Nordfrost
"versteckt". Der ramponierte Zustand des Feuerschiffs legt den Verdacht
nahe, dass den Verantwortlichen der Zustand an so prominenter Stelle
wohl peinlich war.
Im August 2017 beschloss der Rat der Stadt auf Antrag von
SPD und FDP, sowohl das Feuerschiff „Weser“ als auch den Tonnenleger
„Kapitän Meyer“ zu erhalten. Für die weitere dauerhafte Nutzung sollte
von der Stadtverwaltung ein Konzept erarbeitet werden. Parallel dazu
sollten die Schiffe schwimmfähig gehalten werden. Im Dezember 2017
erfuhr die Öffentlichkeit, dass seitdem kaum etwas passiert war. Der
Oberbürgermeister Andreas Wagner beklagte, dass für die Aufgabe vom Rat
keine finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt wurden und dass es
innerhalb der Stadtverwaltung auch keine zuständige Stelle für die
Konzepterstellung gäbe. Erst im Januar 2018 wurde ein solcher Bereich
geschaffen.
Im Dezember 2017 wurde das Feuerschiff in den Handelshafen
an den Kai des Entsorgungsunternehmens ALBA Metall Nord verlegt, da der
Liegeplatz am Nordwestkai nicht mehr zur Verfügung stand.
::Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Im März 2018 beschloss der Stadtrat nach jahrelangen
Diskussionen um den Erhalt des Feuerschiffes und der "Kapitän Meyer",
zunächst das Feuerschiff Weser umfassend zu sanieren. Das Konzept sieht
vor, das Feuerschiff als Exponat dem Küstenmuseum anzugliedern und es
mit einer Ausstellung zukünftig als Teil des Museums zu betreiben. Vor
dem Küstenmuseum soll dazu ein Museumshafen entstehen und der dringend
sanierungsbedürftige Bontekai soll dazu an dieser Stelle mit einer sich
zum Wasser hin absenkenden Treppenanlage ausgestattet werden. Für das
Sanierungskonzept plus Ausstellungskonzept werden rund 2,7 Mio. Euro
veranschlagt, davon 1,4 Mio. Euro für die Sanierung des Schiffes, ca.
780.000 Euro für die Sanierung des Liegeplatzes und ca. 470.000 Euro für
die Ausstellung. Der Bund unterstützt die Sanierung des Feuerschiffes
Weser mit der Hälfte der geschätzten Kosten. Zum Zeitpunkt des
Ratsbeschluss blieb offen, ob die "Kapitän Meyer", der sich ebenfalls im
Besitz der Stadt befindende Tonnenleger, auch Platz in dem Konzept des
Museumshafen findet.
Im Januar 2020 entwickelte die Wilhelmshavener
Hafenwirtschafts-Vereinigung zusammen mit einem circa 20-köpfigen
"Freundeskreis Kapitän Meyer" ein Nutzungskonzept für den Tonnenleger.
Das Nutzungskonzept sieht vor, das die Meyer zusammen mit dem
Feuerschiff Weser in dem bereits beschlossenen Museumshafen am Bontekai
liegen wird. Der Museumshafen soll Mitte 2022 fertig sein.
Im November 2020 wurde bekannt, dass sich der Bund mit einer
50 Prozent-Förderung in Höhe von rund zwei Millionen Euro an der
Sanierung des historischen Tonnenlegers und der Gestaltung des
::Museumshafen am Küstenmuseum
beteiligt.
Anfang Dezember 2022 erfuhr die Öffentlichkeit, dass die Sanierung der Museumsschiffe
deutlich teurer wird als ursprünglich angedacht. Mittlerweile muss man mit 1,436 Mio. Euro
zusätzlich rechnen, obwohl bei dem Gesamtprojekt bereits der Rotstift angesetzt wurde. Die
virtuelle Hafenrundfahrt, die auf der Kapitän Meyer geplant war, soll nun in verkleinerter
Form auf dem Feuerschiff installiert werden. Außerdem wird der Tonnenleger aufgrund der
veranschlagten Zusatzkosten nicht zum Museumsschiff umgebaut. Damit erspart man sich
teure Umbauten für die Sicherheit der Besucher.
Im Februar 2023 kam das Feuerschiff schließlich zur Runderneuerung in die "Neue
Jadewerft". Bis Ende Juli 2023 wurden hier wesentliche Teile des Brückenhauses oder des
Geländers instandgesetzt. Es folgte die Montage des hinteren Masts und des Masts mit dem
erneuerten Leuchtfeuer. Teile, wie das große Notsteuerrad, die Schiffsglocke und die alte
Linse für das ebenfalls restaurierte Leuchtfeuer, sind wieder an Bord. Diese hatte das
Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven 1981 nach der Außerdienststellung sichergestellt.
Mit einem neuen Anstrich erstrahlt das historische Feuerschiff in neuem Glanz und trägt
jetzt auf Rumpf den zukünftigen Stationsnamen "Wilhelmshaven". Nun folgenden noch die
Umbau- und Ausbauarbeiten zum Ausstellungsschiff. Im Sommer 2024 soll das Feuerschiff im
Museumshafen am Bontekai festmachen.
Am 9. September 2024 morgens wurde das restaurierte Feuerschiff an seinen zukünftigen
Liegeplatz im ::Museumshafen am
Küstenmuseum
verlegt. Am selben Tag noch wurden mit einem mobilen Kran zwei Landungsstege installiert,
die zum Betreten und Verlassen des Feuerschiffs dienen. Anschließend wurden noch die
Versorgungsanschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser zum Schiff hergestellt. Die neue
Ausstellung an Bord mit viel Wissenswertes über das Feuerschiff kann erstmals zum
::Wilhelmshavener Sailing CUP
2024 besichtigt werden. Eintrittskarten können im Küstenmuseum erworben werden,
zu dem das Feuerschiff nun organisatorisch gehört.
::Virtual Earth
Feuerschiff Wilhelmshaven
Das bisherige Feuerschiff Weser erhielt seine Bezeichnung nach seinem letzten Stationsnamen
"Weser". Der neue Stationsname des restaurierten Museumsschiffs lautet nun "Wilhelmshaven".
Diesen trägt das
Feuerschiff jetzt mit Großbuchstaben auf seinem Rumpf. Daher ist wohl zukünftig die
Bezeichnung "Feuerschiff Wilhelmshaven" angebracht.
Weitere Informationen siehe im bisherigen Artikel ::Feuerschiff
Weser
::Virtual Earth
Feuerstelle
Die
Skulptur "Feuerstelle" befindet
sich im Außenbereich der
::Kunsthalle am ::Adalbertplatz.
Sie wurde von dem 1966 geborenen Hamburger Künstler Stefan
Kern geschaffen und anlässlich der Ausstellung "Skulptur
2000" vom 1.10.2000 bis zum 12.11.2000 in der Kunsthalle
gezeigt. Neben den Werken von Kern wurden weitere Skulpturen
von Andrea Ostermeyer, Manfred Pernice, Thomas Rentmeister,
Jessica Stockholder und Vincent Tavenne ausgestellt.
Anschließend erwarb die Kunsthalle unter ihrer damaligen
Leiterin Ute Riese die "Feuerstelle" mit Hilfe von Mitteln
der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen
Oldenburg.
Die auffällige Skulptur besteht aus einem in die
Bodenplatten des Außenbereichs gefrästen, ca. 50 Zentimeter
runden Lochs, in dem der ursprüngliche Erdboden wieder
sichtbar wird. Um diese angedeutete Feuerstelle liegt eine
in sich geschlossene überdimensionale Gliederkette mit einem
Durchmesser von vier Metern. Die glänzenden Kettenglieder
sind aus Metall gefertigt und von hellgrauer Farbe. Das
Kunstwerk wurde in der Nacht der Sommersonnenwende am 21.
Juni 2001 mit einem Lagerfeuer offiziell an die Kunsthalle
übergeben.
Der Künstler Stefan Kern lebt und arbeitet in Hamburg. Seine
Kunstwerke, die manchmal auch als Kerns »Sozialplastiken«
bezeichnet werden, laden gleichermaßen zu praktischer
Verwendung ein, da sie sich an das jeweilige räumliche
Umfeld anpassen und sich als Verweilplatz oder
Sitzmöglichkeit anbieten.
::Virtual Earth
Flaggenbaum Jadeallee
Der Flaggenbaum auf dem
Kreisverkehr an der neuen
::Jadeallee/Emsstraße ist eine Leihgabe der
Niedersachsen Ports GmbH und wurde im April 2012 in einer
Gemeinschaftsleistung von der Wilhelmshavener Touristik &
Freizeit GmbH (WTF), der Stadtverwaltung, der Niedersachsen
Ports GmbH und des Technischen Hilfswerks errichtet. Zur
Eröffnung der Wilhelmshavener Sommersaison 2012 wurde der
Flaggenbaum offiziell eingeweiht.
Das maritime Element dient dabei nicht nur als Blickfang,
sondern er zeigt über die angebrachten Flaggen
unterschiedliche Nachrichten, zu deren Entzifferung jedoch
Kenntnisse des internationalen
::Flaggenalphabets notwendig sind. Die Wechsel der
jeweiligen Flaggensignale erfolgen teilweise im Rahmen von
Gewinnspielen, die von der Wilhelmshaven Touristik &
Freizeit GmbH (WTF) veranstaltet werden.
::Virtual Earth
Fliegerdeich
Der
Fliegerdeich ist ein 1400 m langer Deichabschnitt am
::Südstrand westlich der
::Kaiser-Wilhelm-Brücke. Er schließt sich dem
sogenannten
::Planschbecken an. In diesem Bereich ist der +7,30 m
über N.N. liegende Deich durch Spundwände zum Jadebusen
abgesichert und trägt auf der Deichkrone zwei große
Parkplätze, von denen man einen sehr schönen Blick über das
Wasser des Jadebusens hat. Bei schönen Wetter kann man von
hier bis nach Dangast auf der anderen Seite des Jadebusens
schauen. Der hintere der Fliegerdeich-Parkplätze wird als
Wohnmobilstellplatz genutzt. Aufgrund der schönen Lage wird
er stark frequentiert.
Der Fliegerdeich entstand von 1906 bis 1909 während des
dritten Hafenerweiterungsabschnittes und bekam seinen Namen
von der Marine-Fliegerabteilung der Kaiserlichen Marine, die
im Ersten Weltkrieg an dieser Stelle eine
Seefliegerabteilung mit einer Ablaufbahn in den Jadebusen
eingerichtet hatte. Zusätzlich entstanden eine große
Flugzeughalle, Werkstätten und weitere Gebäude für die
Mannschaften. Über die Ablaufbahn wurden die Wasserflugzeuge
zu Wasser gelassen und konnten dann auf den Gewässerflächen
des Jadebusens starten und landen. 1914 waren hier 35
Wasserflugzeuge stationiert.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Flugbetrieb eingestellt
und die Wilhelmshavener Hochseefischerei AG mit Sitz in der
Nachbarstadt Rüstringen übernahm die Gebäude. Aus der
Flugzeughalle wurde eine Fischauktionshalle. Das
ursprünglich als Kantine der Seeflugstation genutzte Gebäude
direkt auf dem Deich wurde ab 1922 zu einem Ausflugslokal
mit dem Namen "Strandlust" hergerichtet. Später übernahm das
Wilhelmshavener Wasserwirtschaftsamt das Gebäude zur
dienstlichen Nutzung. Heute steht es leer und wartet auf
eine weitere Nutzung.
Die erhalten gebliebene Ablaufbahn wurde im Laufe der Zeit
immer mal wieder zu Seeflugzwecken genutzt, bis sich nach
dem Bau des Mariensieler Flugplatzes ein eigener kleiner
ziviler Seeflughafen etablierte. Am 26. Juli 1928 eröffnete
der Seeflughafen, der Flugbetrieb blieb aber weit hinter den
Erwartungen zurück.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Einrichtungen am
Fliegerdeich wieder militärisch genutzt und so ausgebaut,
dass die Wasserflugzeuge tragenden Kriegsschiffe der
Kriegsmarine ihre Bordflugzeuge direkt am Südkai des Großen
Hafens übernehmen konnten. Nach der deutschen Kapitulation
1945 wurden die Gebäude aufgegeben und weitestgehend
abgebrochen. Erhalten sind nur noch zwei kleinere Gebäude
direkt am Deich und die ehemalige Fliegerablaufbahn. Heute
nutzen insbesondere Windsurfer die Ablaufbahn, um ihre
Surfbretter ins Wasser zu bringen. Der mit einer Spundwand
versehende Deichabschnitt, der ursprünglich zum Abstellen
der Wasserflugzeuge diente, wurde zum Parkplatz
umfunktioniert.
::Virtual
Earth
Weiterführende Links:
::Die Welt: "Marineflieger – Als Wilhelm II. seiner Flotte das Fliegen
befahl"
::Deutsches Marinemuseum: "Nur Fliegen ist schöner?! Die
Marine entdeckt die dritte Dimension"
::Heimat am Meer Nr. 15/2007: Fliegerei an der Jade
::Wilhelmshavener Zeitung – Wilhelmshaven in alten und neuen
Bildern: "Vor dem Deich abgehoben", Seite 5
Fliegende Fische
Auf
dem westlichen Dach des Wilhelmshavener
::Aquariums an der
::Südstrandpromenade, in der Nähe des Uhrenturmes dieser
Einrichtung, befindet sich die Plastik "Fliegende Fische"
des Künstlers Hartmut Wiesner.
Das Kunstwerk aus dem Jahr 1990 besteht aus zehn senkrechten
und 3 m hohen Edelstahlstangen, die auf einer Fläche eines
gleichseitigen Dreiecks mit der Seitenlänge 2,50 m stehen.
An den Stangen sind in unterschiedlichen Höhen zahlreiche
verschieden bunte Fische angebracht.
Abhängig vom Betrachtungswinkel ergeben sich in Verbindung
mit dem Himmel immer wieder neue Anordnungen der Fische vor
dem Hintergrund des Himmels.
::Virtual Earth
Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel
Der
kleine Landeplatz im Cäciliengroden für den Luftverkehr von
und nach Wilhelmshaven wurde am 15. Juni 1927 in Betrieb
genommen und wurde zunächst von der Lufthansa mit 2
regelmäßigen Flugstrecken bedient (Hamburg- Bremen-
Wilhelmshaven- Wangerooge- Norderney- Borkum und
Wilhelmshaven- Wangerooge). Zusätzlich gründeten die beiden
Jadestädte Wilhelmshaven und Rüstringen am 17. Mai 1928 eine
eigene Luftfahrtgesellschaft, die sich gut entwickelte. Ab
1939 mussten auf Anordnung des Reichsluftfahrtministeriums
alle planmäßigen zivilen Flugreisen eingestellt werden. Nach
dem Zweiten Weltkrieg lag der Flugplatz lange Zeit brach. Erst
1957 wurde der Flugplatz wieder als Landeplatz hergerichtet.
Vom Flugplatz werden vor allem Reiseflüge zu den
Nordseeinseln und Rundflüge über Wilhelmshaven durchgeführt.
In mehreren Abschnitten sind seitdem bauliche Erweiterungen
des Flugplatzes erfolgt. Seit 1975.ist der Flugplatz auch
Hubschrauberbasis. Von hieraus werden die Seelotsen zu den
ankommenden Schiffen in der deutschen Bucht geflogen. Heute
ist der Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel zu einem
Verkehrslandeplatz mit zwei Landebahnen, Rollwegen und
sieben Flugzeughangars herangewachsen. Das Flugfeld mit der
Nachtbefeuerung ist für alle gängigen Flugzeugtypen
geeignet. Selbst mit Strahltriebwerken ausgerüstete Jets bis
zu einem Gesamtgewicht von 14 Tonnen sind zugelassen. In
2007 wurde der Flugplatz für 2 Millionen Euro zu einem
Verkehrslandeplatz für Start und Anflüge nach
Instrumentenflugregeln (IFR) ausgebaut und zugelassen. Die
längere Landebahn 02/20 erhielt in Richtung Wilhelmshaven
eine Verlängerung auf jetzt insgesamt 1459 Metern und wurde
mit einer neuen Landebahnbefeuerung mit Anflugscheinwerfer
für den Nachtbetrieb ausgerüstet. Das neue
Instrumentenflugverfahren soll sich auch positiv auf die
Geräuschimmissionen des Flugbetriebes auswirken, da der
Flughafen jetzt steiler und von allen Seiten angeflogen
werden kann, während es früher nur 2 Anflugkorridore gab, in
denen sich die Flugzeuge in nur 600 Metern Höhe bewegten. Im
Jahr 2007 feierte der Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel
seinen 80. Geburtstag.
::Virtual Earth
Homepage:
::Flugplatz
Mariensiel
Weitere Informationen auf der Homepage der ::Motorfluggruppe
Wilhelmshaven-Friesland e.V.
Flutmast Rüstersiel
Der
Flutmast im
::Rüstersieler Hafen wurde 1995 anlässlich des
475jährigen Bestehens des Ortes Kniphausersiel - Rüstersiel
von dem bekannten Wilhelmshavener Drehorgelspieler
::August Desenz gestiftet. Der Flutmast steht auf der Nordseite der
Maade vor der "Schönen Aussicht", einem beliebten
Ausflugslokal direkt am Rüstersieler Hafen. Der Mast aus
Holz soll Einheimischen und auswärtigen Gästen die
Wasserstände der verschiedenen "berühmt berüchtigten"
Sturmfluten anzeigen. Bekrönt wird der Mast durch die
Holznachbildung einer Tjalk, eines Segelschifftyps speziell
für das Wattenmeer. Eine Tjalk ist ein Plattbodenschiff und
besitzt einen ganz flachen Schiffsboden ohne Kiel, so dass
es bei Ebbe ohne Probleme trocken fallen, d.h. im Watt
aufsetzen konnte. Ein weiteres charakteristisches Merkmal
dieses Schiffstyps sind die typischen Seitenschwerter. Durch
die im Verhältnis zu den anderen Hauptabmessungen große
Breite und Völligkeit hatten Tjalken nur einen geringen
Tiefgang und waren besonders gut zum Befahren seichter
Kanäle und Priele geeignet.
::Virtual Earth
Flussseeschwalbenkolonie am Banter See
An der Nordseite des
::Banter Sees befindet sich eine einzigartige
::Kolonie von Flussseeschwalben. Die Vögel der Kolonie brüten auf sechs künstlichen
Inseln,
die von Wissenschaftlern der
::Vogelwarte Helgoland 1983 gebaut wurden.
Die Kolonie entstand ursprünglich bereits Ende der 1960er Jahre im Nordhafen auf
Betontrümmerinseln des nach dem Zweiten Weltkrieges gesprengten "Dock 8". Als dort Neues
entstehen
sollte, wurde den Vögeln der neue Brutplatz am heutigen Standort angeboten. Die Umsiedlung
der Kolonie erforderte zahlreiche Tricks, aber letztendlich nahmen ab der Brutsaison 1984
immer mehr Vögel den neuen Standort an.
Seit dieser Zeit untersuchen die Forscher das Leben der Seeschwalben mit modernster Technik.
Forscher in aller Welt reißen sich um die Daten aus Wilhelmshaven, denn solche
jahrzehntelangen Beobachtungen an Vögeln sind höchst selten. Die Forschungsergebnisse kommen
vor allem den Flussseeschwalben selbst zu Gute. Denn mit diesen Daten lernen Naturschützer
zum ersten Mal das Verhalten der bedrohten Vögel richtig kennen und können sie so
wirkungsvoller schützen.
Das an die Flussseeschwalbenkolonie angrenzende Mitarbeitergebäude wurde ab dem Herbst
2020 umgebaut. Die Arbeiten sollten ursprünglich im Sommer 2021 abgeschlossen werden. Im
Gebäude wird neben den wissenschaftlichen Räumen auch ein Ausstellungsforum sowie auf dem
Dach eine Aussichtsplattform geschaffen. Die Eröffnung war zu den Osterferien 2022 geplant.
In das Projekt werden rund 1,9 Millionen EUR investiert, das auch mit Fördermitteln
unterstützt wird.
2022 grassierte die ::Vogelgrippe H5N1 in den
mitteleuropäischen Regionen an Nord- und Ostsee. Auch die Banter
Flussseeschwalbenkolonie war stark von der Seuche betroffen. Vom 29. Mai bis 20. Juli 2022
zählten die Mitarbeiter des Instituts für Vogelforschung insgesamt 510 tote Vögel. Das war
rund ein Viertel des Gesamtbestandes der Kolonie. Leider starben auch die meisten der Küken
direkt an der Krankheit oder weil die befallenen Elterntiere sie nicht mehr versorgen
konnten. Der Stillstand der Krankheit konnte ebensowenig geklärt werden wie die Ursachen für
den Ausbruch der Vogelgrippe. Das ganze Ausmaß des Seuchenausbruchs wird sich jedoch erst im
kommenden Jahr zeigen. Dann wisse man, wie viele der möglicherweise durch die Krankheit noch
geschwächten Zugvögel den anstrengenden Flug in den Süden und zurück nicht geschafft
haben.
Letztlich konnte der Erweiterungsbau an der Emsstraße in Höhe der
Firma ALBA Metall Nord erst im Mai 2023 fertig gestellt werden. Am 12. Mai wurde das Gebäude
offiziell eröffnet. Umbau und Erweiterung der Station kosteten insgesamt rund 2,1 Millionen
EUR, davon konnten eine Million EUR an Fördergeldern eingesammelt werden. Der
Erweiterungsbau besteht aus einem 180 m² großen Anbau in Holzbauweise mit einer
Aussichtsplattform auf dem Flachdach. Im Anbau ist zum einen die Ausstellung über die
Flussseeschwalben-Kolonie als außerschulischen Lernort untergebracht, zum anderen sind neue
Büroräume für die Wissenschaftler entstanden. In weitere Räumlichkeiten ist der ::Mellumrat
eingezogen, der bisher seine Geschäftsstelle im friesischen Dangast hatte.
Organisatorisch ist die neue Ausstellung eine Außenstelle des ::Wattenmeer-Besucherzentrums, das
zukünftig Exkursionen zur Flussseeschwalbenkolonie mit Besichtigung der neuen
Ausstellung anbietet. Im Forum der Ausstellung zeigen Exponate, Fotos und Videos das Leben
der Flussseeschwalben und die Arbeit der Forscher.
Anmeldungen zur Ausstellung aktuell nur telefonisch unter 04421/ 910733 oder per E-Mail
unter service@wattenmeer-besucherzentrum.de.
::Virtual Earth
Weitere Informationen im Internet:
::Informationen zur Flussseeschwalbenkolonie am Banter See
::Flussseeschwalben in Aktion [Videos auf YouTube]
::Geschichte der Flussseeschwalbenkolonie
Fotopoints MOIN und WHV
Seit Anfang Mai 2023 gibt es in Wilhelmshaven zwei neue Fotopoints. Der erste Fotopoint
besteht aus den Großbuchstaben MOIN und befindet sich auf der sogenannten
::Rambla im Kreuzungsbereich Bahnhof- / Ecke Virchowstraße, der zweite Fotopoint
zeigt die Großbuchstaben WHV und steht auf dem Valoisplatz. Die jeweils zwei Meter hohen
Buchstaben sind farbig eingerahmt und werden nachts beleucht.
Die Kosten von 80.000 EUR für die Installationen wurden zu 90 Prozent durch die Förderung
aus dem
Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt!" des Landes Niedersachsen abgedeckt, finanziert
durch REACT-EU-Mittel als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die
COVID-19-Pandemie. Das Sofortprogramm fördert ganz explizit Maßnahmen zur
Attraktivitätssteigerung der Innenstädte, ist also zweckgebunden. Die Firma Werbetechnik
Belz aus Sande erhielt den Auftrag zur Anfertigung der sieben Leuchtbuchstaben, dessen
Beleuchtung sich flexibel steuern lässt. Auch Farbwechsel sind möglich.
Die beiden Fotopoints können zum Beispiel von Touristen für ein Selfie genutzt werden, um
ein schönes Erinnerungsfoto an Wilhelmshaven zu schießen. Einheimische könnten so die
Verbundenheit zur Heimatstadt zum Ausdruck bringen. Darüber hinaus, das zeigt die Erfahrung
aus anderen Orten, werden die Bilder oft über die sozialen Netzwerke geteilt und machen so
indirekt Werbung für die Stadt.
Nachdem ich persönlich von den neuen Buchstaben gelesen hatte, fragte ich mich: "Warum ein
Fotopoint mit den Großbuchstaben MOIN?" Während meiner Recherche zu den neuen Fotopoints
wurde mir dieser Umstand dann klar. Im Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt!" kann man
nachlesen, dass in der Verbindungsbrücke zwischen dem ehemaligen Karstadtgebäude und der
Nordseepassage ein "Moin Wilhelmshaven! – Welcome Center" als Ort der
Kommunikation, Begegnung und informative Anlaufstelle entstehen soll. Die Fläche des
zukünftigen Welcome Centers befindet sich im ersten Obergeschoß der Nordseepassage. Die
Fläche wird von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven angemietet. Die MOIN
Großstaben auf der Rambla vor der Verbindungsbrücke weisen dann werbewirksam auf das neue
geplante "Welcome Center" hin.
Weitere Informationen im Internet:
::Informationen zum "Sofortprogramm Perspektive Innenstadt!"
Franziskus-Statue
Seit dem Franziskustag 2021, also dem 4. Oktober 2021, steht die von dem Oelder Bildhauer Leo
Neumann (1928–1999) geschaffene Franziskus-Statue links neben dem Haupteingang der
Franziskusschule und begrüßt jeden Besucher, der die katholische Oberschule in der
Mitscherlichstraße 23 betritt. Die Statue, die nach dem Namenspatron der Franziskusschule
::Franz von Assisi (1181/1182–1226) benannt ist, fand damit glücklicherweise
einen neuen Standort, nachdem sie ursprünglich jahrzehntelang in einem kleinen,
abgeschlossenen Innenhof des Eingangsbereiches des ehemaligen katholischen St. Willehad
Hospitals stand.
Franz von Assisi ist der Begründer des Ordens der Minderen Brüder, der heute als
::Franziskanerorden bekannt ist. Er lebte nach dem Vorbild Jesus Christi wie es im
Evangelium beschrieben ist. Alle weiteren Abweichungen von dieser Lebensweise lehnte er ab.
Er kleidete sich mit einer einfachen Kutte, die mit einem Strick gehalten wurde, lehnte den
Besitz und sogar den Kontakt mit Geld strikt ab und ging nach Möglichkeit barfuß. Der von
ihm gegründete Orden der Minderen Brüder wuchs rasch, da viele seinem Vorbild folgten und
sich dem Orden anschlossen.
Die überlebensgroße Statue zeigt den heiligen Franz von Assisi in Franziskaner-Ordenstracht,
bestehend aus einer einfachen Kutte, die durch einen einfachen weißen Strick mit drei Knoten
zusammengehalten wird. Die Knoten im Strick stehen für die Ordensregeln der Franziskaner
"Gehorsam", "Armut" und "Keuschheit". Die Füße der Figur sind
nackt, seine Hände hält er leicht erhoben, so dass man die
::Stigmata, die Wundmale Christi, an seinen Händen erkennen kann. Gefertigt ist die
Statue aus Kirchheimer Muschelkalk, auch Fränkischer Muschelkalk genannt. Kirchheimer
Muschelkalk ist ein Naturstein, der in der Nähe von Kirchheim, etwa 15 Kilometer südlich von
Würzburg in Unterfranken, vorkommt und durch viele Steinbrüche große wirtschaftliche und
kulturelle Bedeutung für diese Region hat.
Nach der Zusammenlegung des ehemaligen katholischen St. Willehad Hospitals mit dem
Reinhard-Nieter-Krankenhaus zum Klinikum Wilhelmshaven verblieb die Statue im Gebäude an der
Ansgaristraße. Nach dem Verkauf des Gebäudes und während des nachfolgenden Umbaus zu einem
Pflegeheim lag die Statue lange Zeit zwischen Bauschutt und Werkzeug herum, ehe sie von der
Kirchengemeinde St. Willehad mit Hilfe der Schulstiftung der Franziskusschule angekauft
wurde und so den rettenden Weg zur Franziskusschule fand. Vor der Aufstellung wurde sie von
einer Steinmetzfirma restauriert. Dabei wurde sie nicht nur vom angesetzten Grünbelag
befreit, sondern es wurde auch der fehlende Daumen der rechten Hand "ergänzt". Vor der
Aufstellung an ihrem heutigen Standort fertigte der für das Schulgebäude zuständige
Mitarbeiter Ingo Gundlach den rund 50 cm hohen Sockel aus Granitsteinen. Dann wurde die
Statue an ihrem neuen Standort aufgestellt. Von der Aufstellung gibt es ein kurzes
Handyvideo, dass im nachfolgenden verlinkten Artikel zu sehen ist.
Am Franziskustag 2021 wurde die Franziskus-Statue dann schließlich durch den Dechant der
katholischen St. Willehad Gemeinde Andreas Bolten geweiht. Da der heilige Franziskus auch
Patron des Natur- und Umweltschutzes ist, stand im Rahmen des Jahrestags u.a. für die
Schüler eine Naturputzaktion im Umfeld der Schule auf der Agenda.
Weitere Informationen:
::Franziskustag 2021 – Naturputzaktion und Einweihung der Statue auf
willehad.de
::Internetauftritt der Oberschule Franziskusschule
::Virtual
Earth
Friedenspfahl
Der
Wilhelmshavener Friedenspfahl steht vor dem Haus der
Diakonie in der Weserstraße 192 im Wilhelmshavener Ortsteil
Bant. Der schlichte, rund zweieinhalb Meter hohe Eichenpfahl
trägt auf seinen Seiten die Botschaft „Friede sei mit euch!“
in deutscher, englischer, französischer und niederländischer
Sprache und drückt mit dieser Aussage den sehnlichen Wunsch
nach Frieden aus.
Die Idee der Friedenspfähle geht auf eine Initiative des
japanischen Philosophen und Friedenskämpfers Masahisa Goi
zurück, der zunächst Aufkleber zur Verbreitung seines
Friedensgebetes an verschiedenen Orten anbrachte und ab
Mitte der 1970er Jahre auch Friedenspfähle aufstellte.
Mittlerweile gibt es in 191 Ländern über 250.000
Friedenspfähle, die zu einem friedlichen Umgang miteinander
einladen.
Der Wilhelmshavener Friedenspfahl entstand auf Anregung der
Flüchtlingsarbeit des Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven
und mit handwerklicher Unterstützung der Holzwerkstatt der
VHS Wilhelmshaven. Finanziert wurde das Denkmal von der
Stiftung Diakonie am Meer sowie dem Rogate-Kloster Sankt
Michael zu Berlin. Die Enthüllung des Friedenspfahls
erfolgte am 20. November 2018 im Rahmen einer
Friedensandacht durch den Kreispfarrer Christian Scheuer und
den Stiftungsvorstand Klaus Lücken.
::Homepage der Stiftung Diakonie am Meer in Wilhelmshaven
::Rückblick: Friedenspfahl-Enthüllung in Wilhelmshaven
Friedhof "Heilig Land"
Der
Friedhof "Heilig Land" befindet sich am Anfang der
Schaarreihe im Wilhelmshavener Ortsteil Neuende. Die
Neuender Kirchengemeinde legte den Friedhof 1872 an, nachdem
der Friedhof direkt an der Neuender
::St.-Jacobi-Kirche zu klein geworden war. Er wurde
anfangs auch von der Banter Kirchengemeinde genutzt, bis
diese 1888 einen eigenen Friedhof an der Werftstraße bekam.
Der Zugang zum Friedhofsgelände von "Heilig Land" erfolgt
durch ein parallel zur Schaarreihe ausgerichtetes
Klinkergebäude, dessen südlicher Teil als Friedhofskapelle
genutzt wird. Im nördlichen Teil sind Verwaltungsräume
untergebracht. In der Gebäudemitte befindet sich der
Durchgang zum Friedhof. Über der Tür zum Durchgang steht mit
Hilfe vergoldeter Klinker der Friedhofsname "Heilig Land",
an der Gebäuderückseite, ebenfalls durch vergoldete Klinker
realisiert, der Schriftzug "Jesus lebt !".
An den verklinkerten Wänden im überdachten Durchgangsbereich
des Mittelteils sind links und rechts zwei beschriftete,
mannsgroße Sandsteinplatten ohne Namen angebracht. Sie
erinnern an die im Ersten Weltkrieg (1914–1918) gefallenen
Gemeindemitglieder. Die Inschrift der rechte Platte zeigt
oben ein eisernes Kreuz und darunter den Text "Ihren im /
Weltkrieg / 1914–18 / gefallenen / Söhnen / die Kirchen /
Gemeinde / Neuende". Die der linken Platte zeigt ein
Sternsymbol mit dem nachfolgenden Text "Niemand / hat
größere / Liebe denn / die, daß er / sein Leben / lässet für
/ seine Freun / de. Joh. 15,13".
Weiterhin gibt es an der Ostseite des Friedhofes ein frei
stehendes Gefallenendenkmal. Die kunstvoll geschmückte Stele
ist ca. 4,50 m hoch und erinnert an sechs namentlich
benannte Mitglieder der Gemeinde, die nicht aus dem
deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 heimkehrten. Auf
der Vorderseite der Stele ist die Inschrift "Gewidmet / von
der / Gemeinde Neuende / 1870–71" zu lesen. Die Rückseite
wird zum größten Teil durch einen buschigen
Rhododendrenbusch verdeckt. Dort soll sich die Inschrift
"Psalm 68.2" befinden. An den beiden Seiten der Stele sind
jeweils die Namen von drei Gefallenen mit Vornamen,
Nachnamen, Geburtsdatum mit Ort, Todesdatum mit Ort sowie
dem Dienstgrad und die militärische Einheit verzeichnet, in
der der Getötete diente.
An der Nordseite des Friedhofs steht dann noch ein
schlichtes Hochkreuz, zu dessen Fuß eine mit Eichenlaub
verzierte Erinnerungstafel aus Holz angebracht ist. Auf der
Tafel sind die Namen von 46 Personen verzeichnet, deren
Gräber am 18. September 1942 durch einen Bombentreffer im
Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Die Inschrift lautet "18.
September 1942 / Gemeinde Neuende gedenke ! / KRIEG BRACH
IHRER GRÄBER FRIEDEN" und listet anschließend die Namen der
Personen auf. Am Ende der Tafel folgt der Bibelspruch: "WIR
HABEN HIER KEINE BLEIBENDE STADT, / SONDERN DIE ZUKUNFT
SUCHEN WIR. / Hebr. 13 14".
::Virtual
Earth
Friedrich-Wilhelm-Platz
Der
Friedrich-Wilhelm-Platz ist eine Grünanlage, die zwischen der
Markt- und Ebertstraße sowie der Virchow- und Gökerstraße begrenzt wird. Der 5,5 Hektar
große Platz wurde ursprünglich Anfang der 1870er Jahre als Wilhelmshavener
Marktplatz angelegt und im Januar 1870 nach König ::Friedrich-Wilhelm IV. von
Preußen benannt.
Der Platz wurde
bis in die 1950er Jahre mit den Gleisen der Werftbahn
durchzogen.
In dieser Grünanlage steht das
::Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1970 erbaute Park-Café
Köhler mit seinem kleinen Vogelgehege – heute das Restaurant Pazifik ohne Vogelgehege,
das
::Mahnmal Frieden-Freiheit-Wiedervereinigung, die
::Celona Skulpturen, der
::"tu es"-Findling, das
::Denkmal eines Werftarbeiters (1982) sowie der
::Steinerne Adler. Zur 125-Jahr-Feier 1994 wurde die
sogenannte "Kaiser-Achse" zwischen Adalbert- und
Kaiser-Wilhelm-Denkmal nach historischem Vorbild wieder
hergestellt. In der Mitte dieser Achse befindet sich ein
originalgetreuer Kandelaber als Straßenlaterne.
::Virtual Earth
Friesenbrunnen
Der
Friesenbrunnen ist ein vom Wilhelmshavener Bildhauer Kurt
Rieger 1929/1930 geschaffener Brunnen im Wilhelmshavener
::Kurpark. Der 1,90 m hohe und 4,50 m breite
Brunnen aus Sandstein steht in direkter Verbindung zu einem
im Park gebohrten
::Artesischen Brunnen, der das Wasser aus
231 m Tiefe zur Oberfläche liefert. Das Wasser tritt durch
Überdruck selbstständig zutage, wenn es sich zwischen zwei
wasserundurchlässigen Schichten ansammelt und der
Grundwasserspiegel höher als die Entnahmestelle liegt.
In seiner ursprünglichen Form trug der Friesenbrunnen auf
seinem mittleren Sockel eine Skulptur, die die Figur eines
mit einem großen Fisch ringenden (reitenden?) Meeresgestalt
(Kindes?) zeigte. Der Verbleib der Skulptur ist unbekannt.
Im oberen Bereich der Brunnenflügel konnte man damals auf
der linken Seite den Schriftzug "Frisch und Klar" sowie auf
der rechten Seite den Schriftzug "Rein und Wahr" lesen. Auch
der in den Stein gehauene Schriftzug "Friesenbrunnen" und
die Tiefenangabe "Tiefe 231 Meter" sind gegenüber dem
Original verändert. Das Original hatte einen aufgesetzten
Schriftzug mit den Angaben "Friesenbrunnen" und der
Tiefenangabe "231 M Tiefe". Ein aus
den 1930er Jahren stammendes
::Fotodokument zeigt übrigens auch, dass die bräunliche
Verfärbung an den Wänden oberhalb der Wasseroberflächen bereits
damals vorhanden war. Sie ist auf die mineralischen
Bestandteile des Brunnenwassers zurück zuführen.
2014 wurde der Platz vor dem Friesenbrunnen durch eine
umlaufende Pflasterung mit zwei Bänken neu gestaltet.
Außerdem wurden zwei Scheinwerfer im Boden direkt vor dem
Brunnen installiert, die jetzt bei Dunkelheit den Brunnen
beleuchten.
Leider werden die Brunnenflügel des Friesenbrunnen immer wieder mit Graffitis beschmiert. Im
Zusammenhang mit der bräunlichen Verfärbung trübt dies natürlich das Erscheinungsbild des
Brunnens. Ein Entfernen ist oft mit hohen Kosten verbunden.
::Virtual Earth
Friesische Mühlenstraße
Die "Friesische Mühlenstraße" ist eine
seit 1996 bestehende 70 km lange Ferienstraße in
Niedersachsen, mit der zehn verschiedene Mühlen in den
Landkreisen Friesland, Wesermarsch und Wittmund sowie der
Stadt Wilhelmshaven touristisch besser erschlossen werden
sollen. Von den zwei in Wilhelmshaven erhaltenen
historischen Mühlen gehört die
::Kopperhörner Mühle der Arbeitsgemeinschaft an. Weitere
Mühlen der "Friesischen Mühlenstraße" sind:
* Vareler Windmühle in Varel
* Rutteler Mühle in Neuenburg
* Horstener Mühle in Horsten
* Wedefelder Wasserschöpfmühle in Neustadtgödens
* Oberahmer Kornmühle in Neustadtgödens
* Accumer Mühle in Accum
* Schlachtmühle Jever in Jever
* Moorseer Mühle in Nordenham
* Seefelder Mühle in Seefeld
Neben der "Friesischen Mühlenstraße" ist Wilhelmshaven auch
Teil der
::Niedersächsischen Mühlenstraße.
Weitere Informationen auf der Homepage:
::Friesische
Mühlenstraße
Fritz-Höger-Denkmal
Das
Fritz-Höger-Denkmal im Fritz-Höger-Karree nahe der
Kirchreihe/Friedrich-Paffrath-Straße erinnert seit Dezember
2011 an den Architekten Fritz Höger (1877–1949), einen der
bekanntesten Architekten des so genannten norddeutschen
Klinker Expressionismus. Fritz Höger hat zwischen den
Weltkriegen sichtbare Spuren in Wilhelmshaven hinterlassen.
Das Rüstringer Rathaus, also das heutige
::Wilhelmshavener Rathaus, die Siedlung
::Neu-Siebethsburg sowie weitere Hausgruppen z.B. im
Mühlenweg und in der Arngaststraße sind nach seinen Plänen
entstanden. Damit hat er das Wilhelmshavener Stadtbild
nachhaltig geprägt.
Das Denkmal besteht aus einer gemauerten Klinkerstele, auf
der sich eine von dem Wilhelmshavener Künstler Hartmut
Wiesner geschaffene Bronzebüste Högers befindet. Die von
Heinz Honke konstruierte und von Edo Baumann gemauerte
Klinkerstele ist im Stil den Neu-Siebethsburger Häuser der
1930er Jahre nachempfunden. Die Büste ist eine der typischen
Bronzeskulpturen von Wiesner und wurde von der Bremer
Gießerei Statuarius gegossen. Im oberen Teil der
Klinkerstele informiert eine Bronzetafel zum Gedenken an
Fritz Höger mit dem folgenden Text: "... denn der Mensch muß
zunächst einmal wohnen. Meine Bauten künden von einer Musik
des Lebens, und sei es die Scheune eines Bauern ...".
Gestiftet wurde das Denkmal von der Wilhelmshavener
Wohnungsbaugenossenschaft "Bauverein Rüstringen eG" aus
Anlass des neu entstandenen Fritz-Höger-Karrees, einem
Bauprojekt, dass der Bauverein in 2011 mit einem
Investitionsvolumen von rund 6 Millionen Euro baute. Nach
der Aufstellung wurde die Umgebung des Denkmals mit einer
kleinen Grünanlage aufgewertet.
::Virtual
Earth
Fußgängerzone
Die
Bereiche südlich und nördlich der Marktstraße bilden die
Wilhelmshavener City. Die lange, verkehrsberuhigte
Fußgängerzone ist die Einkaufs- und Flaniermeile von
Wilhelmshaven. Hier findet man die klassische Fach- und
Einzelhandelsgeschäfte, Filialen bekannter Mode-Ketten,
Boutiquen und weitere individuelle Einkaufsangebote.
Mittelpunkt der Wilhelmshavener City ist die 1997
eingeweihte
::NordseePassage, die auf rund 28.000 Quadratmetern ein
abwechslungsreiches Einkaufserlebnis bietet.
1978 wurde die Marktstraße im Bereich
zwischen Virchowstraße und Metzer Weg zur Fußgängerzone
umgestaltet. Die Umbau erfolgte nach Plänen des Auricher
Architekten Gerd Seele. Einbezogen wurden auch Teile der
anliegenden Nebenstraßen sowie die gesamte Grenzstraße
zwischen der Peterstraße und der Bahnhofsstraße.
Im Rahmen einer Stadtsanierungsmaßnahme wurde 1988 das
Umfeld des Börsenplatzes saniert und in die Fußgängerzone
einbezogen. Dabei entstand auch die Glasüberdachung in der
Kieler Straße zwischen Börsenplatz und Bahnhofsstraße.
Dieser Prototyp sollte ursprünglich der Anfang zu einer
ganzen Reihe weiterer Überdachungen sein, um die City auch
bei Regen attraktiv zu machen. Mangelnde Akzeptanz und
finanzielle Probleme beendeten die Fortführung des
Projektes. Auch an der Pflege der Überdachungen mangelte es
bald. Das Glas der Überdachungen überzog sich bald mit
Grünbelag, die Farbe der Metallkonstruktion blätterte ab und
dort bildete sich Rost. Im Frühjahr 2016 hieß es plötzlich,
dass ist ganz schrecklich, das muss weg. Ein entsprechender
Antrag zum Abriss im Rat der Stadt wurde zugestimmt. Eine
Sanierung der Glasüberdachung wurde nur kurz in Erwägung
gezogen. Nur die weithin sichtbare, farbige Glaskuppel auf
der Kreuzung Marktstraße Ecke Kieler Str. blieb erhalten.
1997 entstand auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs und
des Bahnhofsvorplatzes die
::Nordseepassage
mit der so genannten
::Rambla in der Bahnhofsstraße zwischen Virchowstraße
und Mozartstraße. Dieser verkehrsberuhigte Teil ist
ebenfalls als Fußgängerzone gestaltet, darf jedoch auf zwei
einspurigen gepflasterten Straßen für den Lieferverkehr und
die Zuwegung zum Parkhaus der Nordseepassage von Fahrzeugen
genutzt werden. Auf der südlichen Seite der Nordseepassage
setzt sich die Fußgängerzone über den Valoisplatz und den
::Gotthilf-Hagen-Platz
in Richtung "Großer Hafen" mit der
::Jadeallee fort. Die Fußgängerzone und die daran
anschließende Nordseepassage bilden die Hauptgeschäftszone
Wilhelmshavens.
In 2005/2006 wurde die aus dem Jahre 1978 stammende
Pflasterung der östlichen Marktstraße zwischen Virchowstraße
und der Grenzstraße in zwei Schritten erneuert. Aufgrund der
Enge der Marktstraße wurden die gestalterischen Akzente auf
die Eingangs- und Kreuzungsbereiche beschränkt. Die Kosten
der Umgestaltung betrugen trotzdem 620.000 EUR. Die am
Anfang stark kritisierte blendend helle Pflasterung dunkelte
sich naturgemäß im Laufe der Zeit so ab, dass man heute froh
über diese Auswahl sein kann. Dem leidigen Thema Kaugummi
auf der Pflasterung rückte die Stadt mit dem Kauf eines
sogenannten
::Gum-Trolleys zu Leibe, der die Kaugummis mit Hochdruck
und mit 130 Grad heißem Wasserdampf vom Pflaster löste.
Im November 2020 wurde die Fußgängerzone durch die
Installation von zehn hochwertigen Sitzbänken aus robustem
Lärchenholz aufgewertet. Die neuen Bänke haben eine 2 m
lange Sitzfläche, die links und rechts von zwei großen
schweren Blumenkübeln eingefasst ist. Das soll
sicherstellen, dass die Bänke ihrem Standort treu bleiben.
Die Herstellung der Bänke erfolgte durch die GPS. Die
Gemeinschaftsaktion von der Wilhelmshavener Touristik- und
Freizeit (WTF), den Technischen Betrieben Wilhelmshaven
(TBW) und dem City-Interessen-Verein (CIV) ist lt. der WTF
der Start für die Aufstellung weiterer Sitzbänke in der City
und in Fedderwardergroden.
Das Umfeld der Wilhelmshavener Fußgängerzone wird durch
einige künstlerische Objekte aufgelockert. Folgende
Kunstwerke kann man entdecken:
::Scholle,
::Tidebrunnen,
::Lefferssäule,
::Grenzpfahl,
::die Faust
von Wölbern und Kruda sowie eine Reihe unterschiedlicher
Brunnen mit Wasserspielen auf der so genannten
::Rambla neben der Nordseepassage.
::Virtual Earth